Uniboffin

Aus dem Testlabor
von Unicorn Darts


Knoten-Diskussion

Stellt Euch einmal vor, Ihr wärt ein Darts-Profi (solltet Ihr zu dieser Gruppe gehören, wird es Euch ja nicht allzu schwer fallen!). Ihr spielt ganz zufrieden stellend, Eure Ergebnisse stimmen aber einfach nicht, mal trefft Ihr das entscheidende Checkout nicht, mal landen Eure Darts zu oft in der Triple-5 oder Triple-1. Was tun?

Vielleicht entscheidet Ihr Euch, mehr zu trainieren. Oder Ihr esst weniger Gebratenes, geht stattdessen ins Fitnesscenter und versucht, körperlich topfit zu werden. Oder Ihr wendet Euch an einen Sportpsychologen, vielleicht um meditieren zu lernen. Und eine dieser Maßnahmen, vielleicht auch alles zusammen, hilft. Doch es gibt noch etwas anderes, das möglicherweise schneller wirkt: Ihr könntet Eure Darts wechseln.

Nun sind meiner Ansicht nach die professionellen Sportler in Bezug auf ihre Ausrüstung viel weniger launenhaft als die Hobbyspieler. So dürften die Tennisprofis bei zehn nahezu identischen Tennisschlägern schon einen Favoriten haben und auch darauf bestehen, dass dieser während eines Spiels neu bespannt werden muss, andererseits haben sie jedoch (vielleicht nach kleinen Veränderungen) wahrscheinlich kein Problem damit, ein Schlägermodell des Herstellers, der ihnen das beste Sponsoring anbietet. anzunehmen und auch eine Weile damit zu spielen. Der Amateur hingegen wird sein „Werkzeug“ nach einem schlechten Spiel austauschen und daran glauben, dass dies einen enormen Unterschied in Bezug auf seine Leistung macht. Im Gegensatz dazu wird dem Profi klar sein, dass der dadurch bewirkte Unterschied im Verhältnis zur eigenen mentalen Einstellung und körperlichen Fitness nur gering ist.

Doch wie in jeder Sportart und gleichgültig ob Profi oder Amateur, kann jeder noch so kleine Unterschied von Vorteil sein, wenn die mentale Einstellung und die körperliche Fitness stimmen. Und es gibt wohl keinen Sport, bei dem dies mehr zutrifft, als beim Darts, wo jeder Millimeter entscheidend sein kann. Und auch deshalb hat der große Boss schon öfters erklärt, dass es den „Team Unicorn“-Spielern vollkommen freigestellt ist, mit welchem Unicorn-Dart sie spielen wollen und dass sie sich auch die Flight/Schaft-Kombinationen aussuchen können, die ihnen am meisten liegt. Und manchmal komme ich hier ins Spiel.

Wenn ich mir den Wurfstil der einzelnen Spieler ansehe, vielleicht auch mithilfe von Slow-Motion-Videos, kann ich ihre persönlichen Abwurfumstände ganz genau feststellen und sie in mein zuverlässiges Laptop eingeben. Dann lasse ich ein „Dart-Flugbahn“-Programm in Verbindung mit einer ausgefeilten UniLab-Version ablaufen und kann damit vorhersagen, wie sich die verschiedenen Schaft/Flight-Kombinationen je nach Barreltyp und dem Barrelgewicht, das der Profispieler bevorzugt, auf den Flug des Darts auswirken.

Die entscheidende Frage ist nun, welcher Effekt gewünscht wird und es ist nicht immer ganz einfach, dies herauszufinden. Wenn ein Spieler eigentlich gute Wurfbilder erzielt, jedoch der Winkel, in dem der Dart auf das Board trifft, unbeständig ist, müsste man seine Darts so abstimmen, dass sich die Wellenlänge der Flugbahn verändert, sodass die Darts an einem „Wellen-Knoten“ (Entschuldigung für den mathematischen Begriff) aufs Board treffen und der Winkel stark verkleinert wird. Das wäre aber nur ein scheinbarer Vorteil, weil die Unbeständigkeit in ihrem Wurfstil dadurch ja nicht beseitigt, sondern nach wie vor vorhanden wäre und aufgrund des Auftriebs zu Ungenauigkeiten führen würde. Möglicherweise erzielt man ein besseres Ergebnis, wenn man die Wellenlänge so verändert, dass der Eintrittswinkel die Abweichungen des Auftriebs kompensiert (siehe Abenteuer des Dreiviertels).

Ein Korollar (Entschuldigung, noch ein mathematischer Begriff) ist möglicherweise, dass der Dart eines Spielers, der unter einer ähnlichen Wurfunbeständigkeit leidet, bereits an einem Knoten aufs Board trifft, wodurch er verhältnismäßig beständige Eintrittswinkel erzielt. Dafür stimmen bei ihm die Wurfbilder überhaupt nicht. Da könnte in so einem Fall vielleicht eine Dreiviertel-Wellenlänge helfen, selbst wenn der Eintrittswinkel dann mehr variiert.

Na ja, Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie viel Prügel ich von den Darts-Kommentatoren auf der ganzen Welt bekäme, wenn ich einem Spieler empfehlen würde, mit anderen Darts zu spielen, damit der Eintrittswinkel ins Board leicht verändert wird? Mein Name würde durch den Schmutz gezogen werden, zumindest solange keine Erfolge eintreten (komisch, irgendwie kommt mir dieses Szenarium bekannt vor).

Wenn wir schon vom Eintrittswinkel sprechen, gibt es noch einen weiteren, nicht so offensichtlichen Aspekt, den ich erwähnen möchte. Wenn ein Dart horizontal im Board landet, kann es so aussehen, als würde er „flach“ fliegen. Wahrscheinlich tut er dies jedoch nicht, sondern trifft nach oben geneigt in einem Winkel von rund 20° aufs Board, was die Abwärtsneigung seiner nahezu parabolischen Flugbahn an dieser Stelle kompensiert. Das passiert, wenn sie sich während des Flugs tatsächlich spürbar nach oben krümmt, was, wenn man es sich genauer anschaut, nicht unbedingt das kleinste zu überwindende Hindernis ist.

Sind jetzt also horizontal landende Darts etwas Negatives? Nicht unbedingt. Es kann sein, dass sie den nachfolgenden Darts etwas im Weg sind, jedoch behindern sie die Sicht des Spielers nicht. Und wenn man das Ziel auch beim dritten Dart noch sieht, kann das von großem Vorteil sein - fragt nur Phil Taylor! Und darüber könnt Ihr jetzt bis zum nächsten Mal nachdenken!!!



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