Uniboffin

Aus dem Testlabor
von Unicorn Darts


Die Abenteuer des Dreiviertels

So, Leute, heute verrate ich Euch mal ein bisschen was darüber, wie sich Unicorn seine führende Rolle in der Dart-Technologie erarbeitet hat und erkläre Euch, wie man einen aerodynamisch exakteren Dart herstellen kann (ich kann mir schon richtig vorstellen, wie schurkische, konkurrierende Dart-Hersteller, natürlich schwarzbefrackt und mit Zylindern auf dem Kopf, ihre eingebildeten Schnurrbärte erwartungsvoll und in böser Absicht zwirbeln). Doch glücklicherweise (was meine Weiterbeschäftigung angeht) sind weder Theorie noch Praxis so leicht zu durchschauen und ich glaube, dass ich es riskieren kann, ohne dass der Markt gleich mit nachgemachten Sigma-Darts überschwemmt wird.

Unglücklicherweise werdet Ihr, all Ihr wahren Fans der Dart-Technologie da draußen, wegen dieser schützenden Komplexität einen ganz ruhigen Platz brauchen, wo Ihr das hier lesen könnt und solltet Euch besser ein paar Kopfschmerztabletten bereitlegen. So, nachdem Ihr jetzt vorgewarnt seid, lege ich mal los!

Letztes Mal haben wir uns zwei verschiedene Darts vorgenommen, einen mit einem guten aerodynamischen Design, wie z.B. den Sigma-Dart, bei dem die Gierungswellenlänge rund 2 m beträgt und damit ungefähr dem Flugweg des Darts vom Oche von 2.37 m entspricht, und einen aerodynamisch schlechten Dart, bei dem die angesprochene Wellenlänge ungefähr doppelt so lang ist. Wir haben festgestellt, dass beide Darts einigermaßen gerade auf dem Board aufkommen, wenn man sie mit der gleichen Schwankung wirft, dass jedoch die Schwankungen während des Flugs bei dem „schlechten“ Dart einen anderen Auftrieb erzeugen, der ihn stärker abweichen lässt, als bei dem „guten“ Sigma-Dart (in meinem Beispiel betrugen die Abweichungen 30 mm bzw. 8 mm).

Zudem würde der bessere Schwankungsausgleich des stabileren, guten Designs einen ungünstigen Einfallswinkel aufs Board weitgehend verhindern, wenn man die oben beschriebenen Darts mit dem gleichen Gierungswinkel abwerfen würde, wobei (und da hast Du Recht, Bob) der Schwankungsausgleich mit dem Auftrieb der Flights und der Länge der Schäfte zusammenhängt.

Also ist auf jeden Fall klar, dass ein egal wie geworfener Dart, dessen Gierungswellenlänge rund 2 m beträgt und der die gesamte Wellenlänge auf seinem Weg zum Board durchläuft, einem Dart vorzuziehen ist, der nur eine halbe Wellenlänge durchlaufen hat. Doch wie ist das mit einem Dart, der eine Dreiviertel-Wellenlänge zurücklegt? Wie gut wäre das? Na, besonders toll kann es nicht sein, würde man auf den ersten Blick sagen, , weil er das Board im genau entgegengesetzten Winkel trifft, wenn er mit einer bestimmten Gierungsrate abgeworfen wird. Wenn man seinen Dart also nach oben abwirft, zeigt er im Board nach unten. Seine Spitze liegt unterhalb der Flugbahn seines Schwerpunkts. Jedoch muss man in diesem Fall noch etwas beachten: In den ersten beiden Dritteln seiner Flugbahn schwankt der Dart nach oben und auch der Auftrieb treibt ihn in diese Richtung. Da sich der Abstand zwischen Dartspitze und Flugbahn und der Auftrieb jedoch proportional zur Gierungsrate verändern, kann man einen Dart so konstruieren, dass diese beiden Faktoren zu vernachlässigen sind.

Wenn Ihr das alles verstanden habt, herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe, dass Ihr mit mir einer Meinung seid, dass man ziemlich gewieft sein muss, die Gierungsrate in einer Weise auszubalancieren, dass der Dart in einem Winkel auf das Board trifft, der die Abweichung durch den Auftrieb kompensiert und somit die daraus resultierende Ungenauigkeit vermeidet. So etwas nenne ich einen smarten Dart!

Wie ist es aber, wenn dieser kluge Dart in einem bestimmten Gierungswinkel abgeworfen wird? In diesem Fall muss man auch gewieft sein, weil der Dart nur drei Viertel des Gierungszyklus durchläuft und ohne jede Schwankung im Board landet. Und besonders viel Auftrieb gibt es wegen der Gierung auch nicht. So geht der Auftrieb im ersten Drittel des Flugs in die eine Richtung und in den beiden anderen Dritteln in die entgegengesetzte. Da Auftrieb eine Art Beschleunigung ist, die ihre Zeit braucht, um sich entfalten zu können, heben sich die Abweichungen durch den Auftrieb in den beiden Phasen gegenseitig auf (wie all jene erfahren konnten, die die doppelten Integrale trigonometrischer Funktionen studiert haben!). Tatsächlich können wir die Gierung unserer Darts so dämpfen, dass sie sich aufhebt.

Jetzt wisst Ihr Bescheid. Wenn man also einen Dart herstellt, der drei Viertel des Gierungszyklus durchläuft und dann die Abweichung durch Schwankung, Masse und Auftrieb, sowie den Abstand zwischen Spitze und Schwerpunkt optimiert, kann man die Ungenauigkeiten vernachlässigen, die durch verschiedene Kombinationen aus Schwankungen und Gierungsraten verursacht werden, mit denen der Dart geworfen wird. Wir können das Ganze dann „Sigma Pro“ nennen und aus diesen Gründen sagen, dass es sich dabei um den aerodynamisch präzisesten Dart handelt, der jemals hergestellt wurde.

Möglicherweise gibt es jedoch ein Problem. Wenn ein „Sigma Pro“ mit einer zu großen Gierungsrate geworfen wird, trifft er nicht nur in einem Winkel auf das Board, der zu Bouncern führt und eventuell die Felder verdeckt, seine Gierung beim Flug wird womöglich auch zu viel Auftrieb hervorrufen. In der Aerodynamik nennt man dies „Überziehen“, und wenn es dazu kommen sollte, bringt es die hübsche Gierungskurve durcheinander. Glücklicherweise werfen die wirklich guten Spieler jedoch nicht mit einer so hohen Gierungsrate, weshalb der „Sigma Pro“ ja auch für sie gedacht ist. Für alle übrigen, die einen etwas „eigensinnigeren“ Wurfstil haben, ist der „Sigma One“, der so etwas eher verzeiht, die bessere Wahl.

Nächstes Mal werde ich das „Überziehen“ unter die Lupe nehmen und erklären, wie das Design der Sigma-Flights hier weiterhilft. Wie wäre es, wenn Ihr bis dahin ein bisschen Spürhund spielt: Der Titel dieses UniBlogs einer Detektivgeschichte entlehnt, doch ein Wort fehlt...



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