Simon Whitlock kassiert 0:10-Whitewash
Das Finale der World Series of Darts ist weiter in vollem Gange. Am Nachmittag des zweiten Tages wurden die Viertelfinals gespielt. Die Distanz wurde auf Best of 19 erhöht. Titelverteidiger Michael van Gerwen bekam es wie schon bei der Europameisterschaft mit Simon Whitlock zu tun. Interessant sicher auch, wie Benito van de Pas gegen Phil Taylor anstellte. Anderson-Bezwinger Cullen bekam es zudem mit dem Schotten Peter Wright zu tun.
Chisnall hält seine gute Form
Den Anfang aber machten Adrian Lewis und der am Vortag so bärenstarke Dave Chisnall. Noch immer hat Dave keinen Major Titel gewinnen können, dies wollte er natürlich ändern. Doch die Partie begann von beiden Seiten nicht sonderlich gut. Immer wieder machten die Spieler kleine Fehler und luden den Kontrahenten zu Leggewinnen ein. Nicht immer wurde dies aber auch genutzt. Adrian hatte in der Anfangsphase auf jeden Fall die bessere Doppelquote und so konnte sich „Jackpot“ immerhin durch einen kleinen Zwischensprint ein Polster von drei Legs schaffen. Er führte mit 5:2. Zwar checkte Chisnall daraufhin 121 Punkte, doch Adrian erhöhte erneut auf 6:3. Vor der letzten Pause folgten aber noch vier perfekte Darts von Dave, der auf 4:6 verkürzen konnte. Danach änderte sich etwas im Spiel. „Chizzy“ steigerte sich auf das Niveau vom Achtelfinale, während Adrian weiter zu stagnieren schien, immer wieder passierten Fehler. So kam Dave zum Ausgleich und legte nochmal fünf perfekte Darts nach. Er war jetzt so richtig on fire und gewann Leg um Leg. Ein weiteres Break gelang Chisnall mit einem 129’er Finish, ehe er 110 zum 10:6-Sieg ausmachte. Somit gewann Chisnall sieben Legs hintereinander zum Halbfinaleinzug.
Adrian Lewis | 6:10 | Dave Chisnall |
18 | 100+ | 23 |
11 | 140+ | 16 |
0 | 170+ | 0 |
5 | 180 | 3 |
92.46 | Average | 100.82 |
48 | High Finish | 129 |
2 | Breaks of Throw | 4 |
6/14 42.86% | Checkout % | 10/24 41.67% |
Eine von den Namen her sehr interessante Partie folgte mit der Begegnung zwischen Michael van Gerwen und Simon Whitlock. Zuletzt war es zwischen diesen beiden Spielern oft knapp, Simon konnte mit seiner zurückgewonnenen Stärke den Niederländer ein wenig ärgern. Dieses Mal wollte Michael dann aber mal wieder eine klare Angelegenheit und tat auch alles dafür. Er startete sehr gut und holte direkt ein Break. Einem 116’er Finish folgten fünf perfekte Darts, wenig später ein 12-Darter und sein drittes Break zur klaren 5:0-Pausenführung. Bis hierhin war so gut wie gar nichts zu machen für den „Wizard“. Das eine oder andere Mal war er zwar in der Nähe, allerdings hatte er nur eine einzige Chance auf ein Doppel, diese vergab er. Bei dieser einen Chance sollte es auch bleiben. Nach der Pause machte „Mighty Mike“ einfach so weiter wie zuvor und enteilte seinem Kontrahenten. Die Scores waren zu gut. So holte er mit einem 11-Darter erneut ein Break, im eigenen Leg brauchte er 12 Darts bis zum Checkout. Simon merkte, dass es vorbei ist. An ein Comeback war nicht mehr zu denken. So warf er bei 190 Punkten Rest im neunten Leg nochmal eine 180, ehe Michael dann doch wieder das Break schaffte. Mit einem 105’er Finish setzte der Weltranglistenerste dann den Schlusspunkt. Fast 110 Punkte im Schnitt brachten van Gerwen mit dem 10:0-Whitewash ins Halbfinale und warfen Simon Whitlock ein wenig zurück.
Michael van Gerwen | 10:0 | Simon Whitlock |
14 | 100+ | 8 |
5 | 140+ | 5 |
0 | 170+ | 0 |
6 | 180 | 4 |
109.71 | Average | 92.93 |
116 | High Finish | N/A |
5 | Breaks of Throw | 0 |
10/19 52.63% | Checkout % | 0/1 0% |
Cullen verpasst den nächsten Coup
Am Samstag hatte Phil Taylor mit 6:3 gegen Mensur Suljovic gewonnen, dabei das Publikum, welches auf Seiten des Österreichers war, geschickt für sich genutzt. Gegen Benito van de Pas wollte der Engländer nun eine noch bessere Leistung zeigen und startete auch sehr sehr gut. Ein 11-Darter führte sofort zu einem Break, ein 106’er Finish zum zweiten und zur 3:0-Führung. Zwar fand „Big Ben“ eine erste Antwort mit dem Rebreak, doch brachte dieses nichts, da Phil ein erneutes Break zur 4:1-Pausenführung gelang. Damit hatte sich „The Power“ bereits früh ein ordentliches Polster erarbeitet. Von da an bestimmte er die Partie sehr souverän. Er brauchte ja nur seine eigenen Legs nach Hause kriegen und das gelang ihm zu diesem Zeitpunkt sehr gut. Nur ein Mal hatte Benito eine wirkliche Breakchance, welche er aber fahrlässig liegen ließ. Das 3:7 zur zweiten Pause war dann schon ein zu großer Rückstand, als wenn da noch etwas möglich gewesen wäre. So richtig glaubte wohl auch Benito nicht mehr dran. So holte sich Phil direkt wieder ein Break und beendete das Spiel wenig später. Mit einem klaren 10:3 zog damit auch Taylor ins Halbfinale ein.
Benito van de Pas | 3:10 | Phil Taylor |
9 | 100+ | 19 |
8 | 140+ | 8 |
1 | 170+ | 0 |
3 | 180 | 6 |
94.43 | Average | 103.85 |
94 | High Finish | 106 |
1 | Breaks of Throw | 5 |
3/10 30% | Checkout % | 10/16 62.5% |
Das letzte Viertelfinale spielten Joe Cullen und Peter Wright. Vor dem Turnierstart hätte Cullen wohl niemand eine Chance gegen Peter eingeräumt. Seine Auftritte gegen Joe Murnan und vor allem Gary Anderson sorgten aber dafür, dass man ihn durchaus dazu in der Lage sah hier etwas zu reißen. Und er begann auch gut, holte sofort ein Break und eine 2:0-Führung. Bei den bisherigen Partien war er es immer, der zunächst 0:2 zurück lag, dann aber das Spiel zu seinen Gunsten drehte. Ein schlechtes Omen? Es sah ganz danach aus. Peter legte los, kam mit zwei guten Legs zurück und schaffte den Ausgleich. Noch vor der Pause führte der Schotte. Ein recht wichtiges Leg ging dann erneut an „Snakebite“. Beide spieler vergaben etliche Darts auf die Doppel, am Ende war es Wright der mit einem Break die Führung ausbauen konnte. In dieser Phase war Joe nicht unbedingt schlecht, doch Peter war einfach den Tick besser, der ihn eben zu einem Top-10-Spieler macht. So setzte sich der Paradiesvogel bis auf 7:2 ab. Erst kurz vor der zweiten Pause kam Cullen mal wieder zu einem Leggewinn, das letzte Fünkchen Hoffnung aufrecht erhielt. Und diese trieb ihn nochmal an. Zwei Mal hintereinander gelangen ihm 80’er Finishes, sodass er auf 5:7 verkürzen konnte. Es lag wieder eine Spannung in der Luft, man merkte hier ging noch was. Beim Stand von 6:9 holte Cullen nochmal einen 11-Darter, checkte 86 Punkte. Wright stand nach neun Darts bei 32 Punkten Rest. Doch der Rückstand aus der Anfangsphase war einfach schon zu groß. So setzte sich Peter am Ende doch mit 10:7 durch und warf einen starken Cullen aus dem Turnier.
Joe Cullen | 7:10 | Peter Wright |
20 | 100+ | 20 |
8 | 140+ | 14 |
0 | 170+ | 2 |
4 | 180 | 7 |
93.50 | Average | 99.83 |
86 | High Finish | 88 |
2 | Breaks of Throw | 3 |
7/14 50% | Checkout % | 10/30 33.33% |
Tobias Gürtler
▶ World Series Finals Statistiken Viertelfinale (PDF, 266 kB)