Phil Taylor schafft die Revanche

Am Samstagabend wurden beim World Series of Darts Finale 2016 die Achtelfinals gespielt. Dabei gab es einige interessante Ansetzungen. So traf Mensur Suljovic wie schon eine Woche zuvor auf Phil Taylor. Eine von den Namen her interessante Begegnung versprach das Spiel zwischen Raymond van Barneveld und Simon Whitlock zu werden. Titelverteidiger Michael van Gerwen traf auf Gerwyn Price und Vorjahresfinalist Peter Wright bekam es mit Daryl Gurney zu tun.

Überragender Chisnall bezwingt „Hurricane“

Die erste Begegnung bestritten Max Hopp-Bezwinger Cristo Reyes und Adrian Lewis. Dabei erwischte der Spanier den deutlich besseren Start. Er holte sich sein eigenes Leg und checkte danach 148 Punkte aus um mit 2:0 in Führung zu gehen. Weil er dann jedoch auf die Doppel etwas nachließ, kam Adrian zurück in die Begegnung und konnte das Match bis zu einer 4:2-Führung gänzlich beherrschen. Erst dann wachte Reyes wieder etwas auf, zeigte nochmal vier perfekte Darts und holte sich mal wieder ein Leg. „Jackpot“ blieb nun aber konzentriert und führte die Partie souverän zum 6:3-Sieg.

Viel enger ging es im zweiten Spiel zu, als James Wade und Benito van de Pas aufeinandertrafen. Dabei holte James direkt ein Break, indem er 95 Punkte auf dem Bullseye checkte. Benito konterte mit einem Rebreak, ehe Wade das dritte Break im dritten Leg gelang. Diesen Rückstand holte Benito aber auf und kam zum 3:3-Ausgleich. Erneut legte Wade einen Zwischenspurt ein, setzte sich auf 5:3 ab. Dann aber vergab „The Machine“ einen Matchdart, wodurch „Big Ben“ zum Anschluss kam und einen 12-Darter mit 88’er Finish auf Bull warf. Im Entscheidungsleg war der Niederländer erneut einen Tick besser, doch James bekam eine Chance. Bei 128 Punkten Rest verfehlte er jedoch das Bullseye, was van de Pas zum 6:5-Sieg nutzen konnte.

Es folgte die Begegnung zwischen Dave Chisnall und Kim Huybrechts. Dort sollte vor allem Dave eine unglaubliche Partie zeigen. Der Engländer startete direkt mit einem 11-Darter zum Break und ging wenig später mit 2:0 in Führung. Zwar gelang Kim der Anschluss, doch ein weiterer 11-Darter führte zum erneuten 2-Leg-Vorsprung für „Chizzy“. Doch auch Huybrechts wurde stärker, er schaffte es immer wieder seine eigenen Legs ins Ziel zu bringen. Doch in den Legs von Dave war er schlicht chancenlos. Fünf perfekte Darts wurden von Chisnall zu einem 10-Darter umgewandelt, zwei Legs später zeigte er einen erneuten 11-Darter. Der „Hurricane“ hätte entsprechend immer wieder 9-Darter zeigen müssen, um ein Break zu schaffen. Ein 95’er Finish auf das Bullseye brachte Dave am Ende den 6:4-Erfolg mit einem bärenstarken 112,94’er Average.

Simon Whitlock ist auf dem Weg zurück zu alter Stärker. Mit Raymond van Barneveld hatte er aber eine schwierige Aufgabe vor sich, sollte man meinen. Simon ging aber ganz locker ran und spielte eine fantastische Partie. Er holte sofort ein Break und bestätigte dieses mit einem 110’er Finish. Ein weiteres Break brachte ihn mit 3:0 in Führung, die Hälfte war bereits geschafft. Raymond aber gab nicht auf, kam noch vor der Pause auf 2:3 heran und die Partie schien wieder offen. Der Schein aber trügt. Barney war einfach nicht so gut im Spiel wie der „Wizard“, der auch weiterhin das Board spielte und so auf 4:2 und mit einem Break auf 5:2 erhöhte. Ein starker 11-Darter zum Abschluss brachte dem Australier dann den 6:2-Sieg ein.


Wieder Erstrundenaus für den Weltmeister

Die Finalteilnahme bei der Darts-EM war ein großes Erlebnis für Mensur Suljovic. Auf dem Weg dorthin bezwang er auch erstmals Phil Taylor. Das wollte er im besten Fall in Glasgow direkt wiederholen. Doch der Österreicher erwischte einen absoluten Fehlstart. Er kam nicht rein, traf kaum Triple und durfte sich bei Taylor bedanken, dass er sein Leg trotzdem behielt. Das Publikum war auf Seiten von „The Gentle“, buhte oftmals beim Rekordweltmeister. Nachdem Mensur dann auch ein Break holte und das 3:0 erzielte, machte sich Taylor einen Trick zu nutze. Er ging auf die Zuschauer ein, animierte sie, forderte die Buhrufe nach seinen Aufnahmen. Also genau dann, wenn Mensur am Oche stand. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Fakt ist, Taylor ist ein Fuchs und Suljovic kam aus dem Tritt. „The Power“ hingegen wurde stärker und holte sich nun Leg um Leg. Auch er machte noch Fehler, sodass Suljovic die eine oder andere Möglichkeit bekam, aber alle ließ er sie liegen. So holte sich Taylor sechs Legs hintereinander und siegte mit einem 100’er Average 6:3. Revanche für letztes Wochenende geglückt.

Wie gerne würde Gary Anderson seinen WM-Titel zum zweiten Mal verteidigen, aber auf dem Weg zur Weltmeisterschaft bekommt er immer mehr Probleme. Nach dem frühen Aus bei der EM wollte er zumindest nicht wie im vergangenen Jahr schon in Runde eins des World Series Finales ausscheiden. Entsprechend startete er auch konzentriert, ging früh mit 2:0 in Führung. Cullen aber reagierte sehr gut, spielte drei starke Legs und drehte die Partie noch vor der Pause mit einem 124’er Finish auf Bull auf 3:2 aus seiner Sicht. Von da an war die Begegnung sehr ausgeglichen, die Spieler zeigten sich sehr gut. Immer wieder überraschte Cullen mit dem Druck den er ausübte. So checkte er beinahe 132 Punkte mit zwei Mal Bull, verfehlte dann aber die Doppel-16. Nach zehn Legs stand es 5:5, es musste ein Entscheidungsleg her. Dort zeigte sich Cullen, der es eröffnete, sehr gut. Bei 170 Rest landeten die ersten beiden Darts in der Triple-20, er musste aber nicht auf Bull gehen und tat es auch nicht. Er blieb Profi, stellte sich 32 Rest und checkte es mit dem ersten Dart zum 6:5.

Titelverteidiger Michael van Gerwen war dann gegen Gerwyn Price an der Reihe. Es schien zunächst eine sehr einfache Aufgabe für ihn zu werden, denn der Waliser kam so gar nicht ins Spiel. Ohne jegliche Form von Druck spazierte Michael zu einer 3:0-Führung. Erst danach kam der „Iceman“ so allmählich rein, verkürzte und kam vor der Pause mit einem 130’er Finish zum Anschluss. Ein sehr kurioses Leg sollte folgen. Michael warf sieben perfekte Darts, stellte sich zwei Punkte nach neun Darts als Rest. Danach vergab er jedoch ganze drei Aufnahmen auf die Doppel-1, sodass Gerwyn die Chance zum Ausgleich hatte. Er vergab aber seinerseits fünf Darts und so folgte mit dem 4:2 doch das Break. Dieses wurde zum 5:2 bestätigt, ehe Price nochmal eine Aufholjagd startete. Vor allem der Doppelschwäche van Gerwens geschuldet, kam der Waliser tatsächlich noch zum Ausgleich. Nach einem 140’er Start ließ Gerwyn dann aber 36 und 66 Punkte folgen. So kam keine Gefahr mehr auf und MVG rettete die Partie mit 6:5 ins Ziel.

Das letzte Achtelfinale war die Begegnung zwischen Peter Wright und Daryl Gurney. Diese fing sehr merkwürdig an, da beide einige Fehler einbauten. Auf die Doppel war Wright dann aber direkt zur Stelle, checkte 90 Punkte mit zwei Darts. Mit zwei Darts checkte Gurney dann auch 74 Punkte aus, so kam der Ausgleich und mit einem 120’er Finish dann sogar das Break. Peter aber glich umgehend wieder aus und brachte sich noch vor der Pause wieder in Führung. Es war eine Partie auf Augenhöhe, beide setzten den Gegner gut unter Druck. Nachdem beide zunächst ihre eigenen Legs holten, war es Peter dem ein Break zum 5:3 gelang. Dies sollte auch die Vorentscheidung sein, denn Peter brachte das Spiel wenig später mit dem 6:3 zu Ende.


Ave 180s Finish       Ave 180s Finish
94.29 1 6/14 A.Lewis 6:3 C.Reyes 90.32 1 3/10
97.17 3 5/14 J.Wade 5:6 B.v.d.Pas 96.20 3 6/18
112.94 4 6/9 D.Chisnall 6:4 K.Huybrechts 103.59 3 4/6
87.10 0 2/6 R.v.Barneveld 2:6 S.Whitlock 95.80 3 6/11
100.56 4 6/17 P.Taylor 6:3 M.Suljovic 94.04 0 3/10
97.20 1 5/12 G.Anderson 5:6 J.Cullen 96.35 2 6/12
98.82 6 6/24 M.v.Gerwen 6:5 G.Price 87.04 1 5/17
98.98 3 6/12 P.Wright 6:3 D.Gurney 97.43 1 3/4

Tobias Gürtler

World Series Finals

World Series Finals Statistiken Achtelfinale (PDF, 277 kB)


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