Michael van Gerwen verteidigt seinen Titel

Nach den ereignisreichen Viertelfinals, bei denen vor allem Michael van Gerwen mit seinem Whitewash überzeugte, ging es am Abend mit den Halbfinals weiter, ehe die Sieger sich um die Trophäe duellierten. MVG bekam es dabei zunächst mit Dave Chisnall zu tun, der ein sehr gutes Turnier zeigte. Phil Taylor traf auf den Vorjahresfinalisten Peter Wright. Die Distanz wurde nochmals erhöht, gespielt wurde über Best of 21 Legs.

Wright gewinnt Krimi gegen Taylor

Michael van Gerwen spielte in seinem Halbfinale gegen Dave Chisnall und hatte eine Serie von elf Leggewinnen in Folge zu verteidigen. Gegen den bisher so starken Dave ging man davon aus, dass die Serie schnell brechen würde. Aber Pustekuchen, MVG startete direkt wieder richtig stark und checkte 118 Punkte zum Break. Er sprintete bis zum 4:0 weiter, checkte dafür 88 Punkte auf Bull und ließ bis dahin noch keinen Wurf Chisnalls auf ein Doppel zu. Erst im fünften Leg bekam Dave eine Chance, die er auch zum 1:4 nutzen konnte. Die Serie war also nach 15 Legs gerissen. Doch das änderte nichts an diesem Match, bei dem der Niederländer einfach der klar bessere Spieler war. Dave hatte kaum mal Möglichkeiten, zu gut waren die Scores und auch die Checkoutquote von „Mighty Mike“. Er setzte sich mit einem 156’er Finish mit 7:1 in Front. Fünf perfekte Darts von Dave, mehr oder minder mit dem Mut der Verzweiflung, brachten ihm nochmal ein Leg ein, doch es änderte nichts mehr. Michael spielte seine Partie runter und gewann am Ende klar und deutlich 11:3. Er spielte dabei einen Average von über 108 Punkten und hatte eine Checkoutquote von 69%, Statistiken eines Titelverteidigers.


Michael van Gerwen 10:3 Dave Chisnall
20 100+ 13
7 140+ 10
2 170+ 0
5 180 4
108.69 Average 94.68
156 High Finish 85
4 Breaks of Throw 0
11/16  68.75% Checkout % 3/10 30%

Es folgte das zweite Halbfinale. Dabei bekam es Peter Wright mit Phil Taylor zu tun. Und der Schotte erwischte einen sehr guten Start, zeigte unter anderem fünf perfekte Darts. Taylor war allerdings auch sehr gut im Spiel, checkte 146 Punkte aus. Für ein Break reichte es aber bis zur ersten Pause noch nicht und so führte „Snakebite“ mit 3:2. Das erste Break sollte aber nur wenig später folgen. Phil vergab drei Darts auf die Doppel-16 und so setzte sich Wright bis auf 5:2 ab. Taylor aber gab nicht auf, machte weiter und wurde belohnt. Nach einigen ausgeglichenen Legs holte er sich im elften Leg das Break und glich dank eines 139’er Finishes sogar aus. Wright war unter Druck, hielt diesem aber stand und behielt seinen Aufschlag, eher er sogar ein weiteres Break schaffte. Taylor hatte zuvor einen Dart auf Bull vergeben. Doch das störte den Rekordweltmeister überhaupt nicht. Ein 149’er Finish besorgte das Rebreak und leitete eine kleine Serie ein, in der Taylor sich auf 10:8 absetzen konnte. Die Partie schien gelaufen. Taylor aber vergab vier Matchdarts und so verkürzte Wright nochmal. Er hatte neuen Mut, zeigte sieben perfekte Darts und bedankte sich erneut bei Taylor, der bei 127 Punkten Rest einen Matchdart auf das Bullseye vergab. So kam Wright zum Break und das entscheidende 21. Leg musste her. Dort verfehlte Taylor zum wiederholten Mal das Bullseye, sodass Peter Wright unter Jubel der Fans Tops zum 11:10 traf. Damit zog er genau wie Michael van Gerwen wie schon im Vorjahr ins Finale ein.

Phil Taylor 10:11 Peter Wright
26 100+ 20
16 140+ 15
3 170+ 0
6 180 13
107.34 Average 105.03
149 High Finish 62
3 Breaks of Throw 3
10/26  38.46% Checkout % 11/27  40.74%

Peter Wright verpasst Revanche für vergangenes Jahr

Im vergangenen Jahr trafen sie sich auch schon im Endspiel. Michael van Gerwen und Peter Wright scheinen es auf der World Series of Darts einfach drauf zu haben. Vor einem Jahr war Michael siegreich, konnte sich damit als erster und bisher einziger Spieler die Trophäe sichern. Es war allerdings sehr knapp, die Partie endete mit 11:10. In den bisherigen 49 Duellen trafen die beiden sich bereits acht Mal im Endspiel eines Turniers. Jedes Mal ging dabei MVG als Gewinner vom Oche, unvergessen natürlich vor allem das WM-Finale 2014. Nun im 50. Spiel wäre natürlich ein angenehmer Zeitpunkt für Peter Wright seinen neunten Sieg gegen den Niederländer einzufahren. Dem gegenüber standen vor dem Spiel 40 Niederlagen und ein Remis in der Premier League.

Das Match begann dann zunächst recht ausgeglichen. Michael zeigte wie immer gute Scores, aber Peter konnte trotz der großen Energieleistung aus dem Match zuvor noch mithalten und sein erstes Leg holen. Michael aber glich aus und zeigte ein dominantes Break. Peter zeigte sich nervenstark, schaffte direkt ein Rebreak, doch sah dann vier perfekten Darts seines Kontrahenten und ging durch ein weiteres Break mit 2:3 in Rückstand. „Snakebite“ aber kämpfte tapfer, spielte wirklich gut und drehte die Partie durch ein 96’er Finish unter Druck auf 4:3. Doch Michael mischte auch noch mit. Er glich aus und bestrafte Peter für das Auslassen von vier Möglichkeiten mit einem 130’er Finish auf Bull. Die richtige Antwort wäre ein 123’er Finish mit dem Bullseye gewesen, aber Peter verfehlte und so checkte „Mighty Mike“ 103 Punkte zum 6:4.

Man merkte mit zunehmender Dauer, dass bei Peter auch einfach die Kraft verloren ging. Er zeigte eine wirklich starke Leistung, aber immer mal wieder waren kleinere Ausrutscher dabei, die man sich gegen einen van Gerwen nicht leisten darf. So verkürzte Peter zwar zunächst, weil MVG einen Breakdart vergab, aber dieses Break holte er wenig später dann doch nach und ging mit 8:5 in Führung. Peter aber kämpfte und erarbeitete sich mit etwas Glück das sofortige Rebreak. Es fehlte aber immer ein kleines Stück, die Scores von MVG waren einfach den einen Tick besser. So kam der Niederländer zu einem erneuten Break, welches er dieses Mal auch bestätigte. Peter zeigte dann aber nochmal einen starken 11-Darter und schaffte wenig später sogar ein Break zum 8:10, weil Michael zwei Matchdarts vergab. Es keimte wieder Hoffnung auf, als Peter dann sogar das 9:10 holte und plötzlich alles wieder offen schien. Michael zeigte unter dem Druck dann auch Nerven, vergab sieben Matchdarts. Aber Peter vergab die fünf Breakchancen die sich ihm ergaben und so sicherte sich van Gerwen auf der Doppel-2 doch noch den 11:9-Erfolg. Damit holte er sich zum zweiten Mal in Folge den Titel beim World Series of Darts Finale.

Michael van Gerwen 11:9 Peter Wright
26 100+ 29
9 140+ 13
2 170+ 0
9 180 8
101.18 Average 99.63
130 High Finish 96
5 Breaks of Throw 4
11/32 - 34% Checkout % 9/27 - 33%

Tobias Gürtler

World Series Finals

World Series Finals Statistiken Halbfinale (PDF, 261 kB)

World Series Finals Statistiken Finale (PDF, 125 kB)


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