World Series Finals 2024: Erster Spieltag, erster Teil der ersten Runde und auch ein deutscher Teilnehmer am Start

Sieben Events der World Series of Darts Turnierserie wurden in 2024 ausgetragen, insgesamt hatte man dabei fünf verschiedene Sieger notiert, denn Luke Littler und Gerwyn Price konnten als einzige, zweimal den Turniererfolg für sich verbuchen. Luke Littler gewann gleich die erste Veranstaltung des Jahres, das Bahrain Darts Masters, wo er im Finale Michael van Gerwen abservierte, später triumphierte der 17-Jährige auch beim Poland Darts Masters, im Endspiel schlug er hier Rob Cross. Gerwyn Price hatte sowohl das Nordic Darts Masters als auch das Australian Darts Masters für sich entschieden, in Dänemark gelang es dem Waliser im Finale Rob Cross niederzuringen, während er in Australien Luke Littler regelrecht überrollte. Die übrigen drei Gewinner hießen Michael van Gerwen, er hatte in seiner Heimat, beim Dutch Darts Masters gegen Luke Littler die Nase vorne, Rob Cross, der in New York gegen Gerwyn Price, nach einem Endkampf auf Augenhöhe, das US Darts Masters einstrich, und Luke Humphries war der Sieger des New Zealand Masters, wo er im Finale nicht bereit war, Damon Heta jegliche Chance einzuräumen. Luke Humphries hatte zwar bis dato stets betont, dass er seinen Fokus bevorzugt auf die Major Turniere lege und einzelne Turniersiege der Serie bei ihm nicht die ganz große Bedeutung hätten, nach dem Finalerfolg schaute er aber dann doch außerordentlich glücklich drein, endlich auch diesen Jungfern-Erfolg auf der European Tour in die Bilanz aufnehmen zu können.

Beginn des Showdowns im AFAS Live in Amsterdam

Heute stand das große Finale der World Series of Darts auf dem Programm, am Freitagabend waren die ersten acht Duelle der ersten Runde angesetzt. Sowohl in der ersten Runde wie auch in den darauffolgenden Achtelfinals galt der Best-of-11-Legs Modus, d.h. für den Sieg brauchte man sechs Leggewinne.

Den Anfang machten Stephen Bunting und Boris Krcmar, Stephen Bunting hatte den Anwurf im ersten Durchgang, den er souverän einkassierte, 1:0. Im zweiten Durchgang musste Boris Krcmar schon etwas mehr Aufwand investieren, um sein begonnenes Leg zu halten, die Unsicherheiten auf Doppel erwiesen sich hier als wenig hilfreiche Hürde. Doch da Stephen Bunting diese kurzzeitige Schwäche nicht zu nutzen wusste, glich der Kroate zum 1:1 aus. Die achte Sterne auf dem linken Ärmel von Boris Krcmar, der heute 45 Jahre jung geworden ist, verweisen übrigens auf seine acht E-Dart-WM Titel. 40 Restpunkte hatte sich Stephen Bunting in Durchgang Drei mit dem 109er-Set-up-Shot aufbereitet, die nahm er bei der nächsten Aufnahme mühelos heraus, 2:1. Im vierten Leg hatte Boris Krcmar einen weiteren Checkout-Pfeil verpasst, diesmal bestrafte der Engländer jene Leichtfertigkeit und landete mit dem 14-Darter das erste Break, 3:1. Aber Boris Krcmar vermochte die Wurfanzahl im fünften Durchgang zu unterbieten, mit dem 12-Darter sicherte er sich umgehend das Re-Break: 135 – 100 – 180 – 86, 2:3. Damit war die Break-Serie aber noch nicht zu Ende, Stephen Bunting holte sich im darauffolgenden Durchgang postwendend das nächste Break, 4:2. Im siebten Leg packte Boris Krcmar den nächsten 12-Darter aus, es waren gar die identischen Aufnahmen wie in Durchgang Fünf, nur bei der Reihenfolge blieb er variabel: 135 – 180 – 100 – 86. Und noch einen Unterschied gab es, hier checkte er die 86 mit zweimal 18 und Bullseye aus, 3:4. Auch den achten Durchgang holte sich der Spieler aus Zagreb souverän und glich damit zum 4:4 aus. Im neunten Leg wusste Boris Krcmar ein weiteres Break zu setzen und ging damit zum ersten Mal in diesem Match in Führung, 5:4. Und um das eben errungene Break zu bestätigen, zauberte der Kroate im zehnten Leg seinen dritten 12-Darter in diesem Spiel aus dem Hut: 97 – 180 – 140 – 84. 6:4, somit konnte man Boris Krcmar nicht nur zum Geburtstag, sondern auch zum Matcherfolg gratulieren.

Konnte Gabriel Clemens Damon Heta und damit auch den Erstrunden-Fluch bei den World Series Finals besiegen?

Es folgte der aus deutscher Sicht mit Vorfreude erwartete Auftritt von Gabriel Clemens, er bekam es heute Abend mit Damon Heta zu tun. Mühelos holte sich der Australier mit 14 Pfeilen, inklusive Anwurf, den ersten Durchgang, 1:0. Im zweiten Leg versäumte Gabriel Clemens einen Versuch auf die Double-16, das ließ ihm der Gegner nicht durchgehen und schnappte sich das Break, 2:0. Mit bemerkenswertem 11-Darter bestätigte Damon Heta das eben erzielte Break im dritten Leg: 140 – 180 – 125 – 56, und schritt damit schon 3:0 in Front. Im vierten Durchgang war dann jedoch auch Gabriel Clemens zur Stelle, mit sicherem 80er-Checkout verkürzte er auf 1:3. Aber genauso ungefährdet holte sich auch Damon Heta sein begonnenes Leg in Durchgang Fünf und baute seinen Vorsprung wieder aus, 4:1. Im sechsten Leg kam der passende Set-up-Shot (125) zu spät für den Australier, Gabriel Clemens, der den Durchgang immerhin mit der 180 begonnen hatte, rettete sein begonnenes Leg mit maßgeschneidertem 78er-Checkout ins Ziel, 2:4. Mit herausragendem 11-Darter: 125 – 140 – 140 – 96, griff sich nun „Gaga“ Clemens das Break und schaffte damit den Anschluss, 3:4. Ungefährdet gelang es dem Saarländer im achten Durchgang, das Break zu bestätigen und somit zum 4:4 auszugleichen. Doch Damon Heta war weiterhin flott unterwegs, startete mit dem Maximum in den neunten Durchgang und brachte sein begonnenes Leg auch nach Hause, 5:4. Gabriel Clemens wollte sich jedoch keinesfalls kampflos geschlagen geben, das wäre auch alles andere als typisch für den „German Giant“. Ohne, dass sein Gegenüber in diesem Leg auch nur einen Versuch auf Doppel gehabt hätte, sicherte sich Gabriel Clemens Durchgang Zehn, damit war das Entscheidungsleg gewährleistet, 5:5. Damon Heta hatte im Decider den Anwurf, aber der Deutsche leistete mit stabilem Scoring gepflegte Gegenwehr. Dann packte „The Heat“ zwischendurch seine nächste 180 aus, hierauf antwortete „Gaga“ Clemens bei seiner Aufnahme mit einer kläglichen 29. Damon Heta trat wieder ans Oche, hämmerte aber zwei Matchdarts ins Aus. Gabriel Clemens versenkte seine Pfeile in der 20, der Triple-20 und dem Bullseye, somit waren die nächsten 130 Punkte gelöscht, 11 Restzähler standen noch zu Buche. Aber Damon Heta eliminierte die verbliebene 32 mit dem vierten Matchdart in der Double-16, der Decider war entschieden. 6:5-Erfolg für Damon Heta über Gabriel Clemens, der zum wiederholten Male kein Spiel bei den World Series Finals für sich entscheiden konnte.

Hat sich der „Dreammaker“ vom Antwerpener Albtraum erholt oder werden hier eher „Hollywood“-Träume wahr

Im Anschluss betraten Chris Dobey und Dimitri Van den Bergh die Bühne, man war gespannt, wie der Belgier die letztwöchige, empfindliche Niederlage in Antwerpen, gegen Andrew Gilding, zwischenzeitlich verarbeitet hatte. Ausgesprochen wankelmütig schwankten beide durch den ersten Durchgang. Dimitri Van den Bergh, der den Anwurf gehabt hatte, schaffte zwar eine 180, kam aber bei seinen übrigen Aufnahmen nicht allzu weit über 40 Punkte hinaus. Chris Dobey gelang in diesem Leg keine einzige dreistellige Aufnahme, auch er hielt sich vorwiegend im Bereich um die 44 Punkte auf. Irgendwann stolperte Dimitri Van den Bergh über die Ziellinie und ging 1:0 in Führung. Weit besser machte es Chris Dobey in Durchgang Zwei, hier war es der 12-Darter, der ihm zum Ausgleich verhalf: 140 – 180 – 105 – 76, 1:1. Wie aus dem Nichts war dann auch der Belgier im dritten Durchgang zur Stelle und servierte das High Finish, 110 (T20, 18, D16), 2:1. Chris Dobey hatte im vierten Durchgang die passende Antwort parat, er lieferte umgehend seinerseits das High Finish, 118 (20, T20, D19), und glich wieder aus, 2:2. Der „Dreammaker“ brachte im fünften Durchgang sein begonnenes Leg relativ unangefochten nach Hause, 3:2, bevor er im sechsten Durchgang mit 14 sinnvoll platzierten Würfen das Break zum 4:2 herausspielte, während Dobey noch auf der 157 verblieben war. Doch auch danach hatte der Engländer wieder die geeignete Antwort im Köcher, im siebten Durchgang sicherte er sich das sofortige Re-Break, 3:4. Im achten Leg zog Chris Dobey dann den 13-Darter aus dem Ärmel, damit war der Ausgleich wieder hergestellt, 4:4. Das Highlight dieser Partie lieferte Dimitri Van den Bergh, in Durchgang Neun gelang ihm das 160er-High Finish, das er mit zweimal Triple-20 und Double-20 ausgemacht hatte, 5:4. So sehenswert dieser Augenschmaus gewesen war, so schmerzlich waren für den Belgier im zehnten Leg die fünf Matchdarts, die er irgendwo ins Nirgendwo bugsiert hatte. Spätestens als er versuchte, 20 Restpunkte mit 10, 5, 8 zu eliminieren, war vorhersehbar, dass es auch hier einen Decider geben würde. So kam es auch, denn Chris Dobey machte mit 52 verbliebenen Punkten kurzen Prozess und glich ein weiteres Mal aus, 5:5. Das Entscheidungsleg begann Dimitri Van den Bergh, aber Chris Dobey hatte sich das Beste für den Schluss aufgehoben. Mit dem 11-Darter: 140 – 96 – 133 – 132, beendete er diese Partie, wobei er das High Finish obendrein in Style auscheckte. Mit 25, Triple-19 und Bullseye eliminierte er 132 Punkte, somit war der 6:5-Sieg für Chris Dobey in trockenen Tüchern. Dimitri Van den Bergh, den man eigentlich schon als Sieger gewähnt hatte, muss die nächste frustrierende Niederlage verdauen.

„Barney“ weiß, was er seiner „Army“ schuldig ist

Es folgte die Begegnung zwischen der niederländischen Darts-Ikone Raymond van Barneveld und dem schwedischen Routinier Johan Engström. Und Raymond van Barneveld machte wenig Federlesens mit seinem Kontrahenten. Das erste Leg schnappte sich der fünffache Weltmeister mit 14 Pfeilen, 1:0. Einen Wurf mehr benötigte Raymond van Barneveld in Durchgang Zwei, schon hieß es 2:0. Im dritten Durchgang bekam auch Johan Engström seine erste Möglichkeit auf Doppel, allein es war das Bullseye, das er beim Versuch, 124 Punkte auszuchecken, verfehlte. Eine weitere Gelegenheit sollte er in diesem Leg nicht bekommen, denn „Barney“ sicherte sich mit der nächsten Aufnahme das 3:0. Im vierten Durchgang hatte sich Raymond van Barneveld mit der 180 den perfekten Set-up-Shot serviert, doch obgleich er die verbliebene 24 beim anschließenden Gang ans Oche noch nicht wegbekam, konnte Johan Engström kein Kapital daraus schlagen, und der legendäre Spitzenspieler aus Den Haag zog mit der übernächsten Aufnahme auf 4:0 davon. Im fünften Durchgang benötigte Raymond van Barneveld gerade mal 13 Darts, die gekonnt herausgespielte 109 (20, Bullseye, Triple-13) als Vorbereitung inbegriffen, da stand es bereits 5:0. Im sechsten Leg hatte Johan Engström noch eine allerletzte Chance, den „White Wash“ zu verhindern, doch der Versuch, die 111 zu löschen, scheiterte an der Double-20. „Barney“ nahm danach ohne Umschweife die 68 heraus, das 6:0 für Raymond van Barneveld war eingetütet.

Kurzer Gefahrenmoment für Luke Littler, doch mehr als einmal muss man ihn nicht bitten

Wer im Achtelfinale auf Raymond van Barneveld warten würde, sollte sich im anschließenden Duell zwischen Luke Littler und Ross Smith entscheiden. Luke Littler hatte im ersten Durchgang Anwurf, 13 Darts später stand es 1:0 für den 17-Jährigen. Im zweiten Leg hatte Ross Smith die Möglichkeit, das 122er-Finish herauszunehmen, doch obgleich der Wurf aufs Bullseye misslang, bekam er noch eine weitere Gelegenheit, ans Oche zu treten. Die verbliebene 25 wischte er mit zwei Versuchen weg, damit glich er zum 1:1 aus. Mit 14 hervorragend gesetzten Treffern verbuchte Ross Smith im dritten Durchgang das Break für sich und ging mit 2:1 in Führung. Das eben erzielte Break bestätigte der „Smudger“ im vierten Durchgang, 3:1. Im fünften Durchgang packte Luke Littler den 11-Darter aus: 96 – 135 – 180 – 90, schon war er wieder am Gegner dran, 2:3. Dem ließ der aktuelle Premier League Champion im sechsten Leg den nächsten 11-Darter folgen: 180 – 97 – 180 – 44, damit war auch der Ausgleich wieder hergestellt, 3:3. Mit dem Maximum startete Luke Littler ins siebte Leg, dann noch der clevere Set-up-Shot (105) und mit insgesamt 13 Würfen ging er wieder in Führung, 4:3. Das nächste Break landete Luke Littler in Durchgang Acht, somit war er nurmehr einen Leggewinn vom Sieg entfernt, 5:3. Aber Ross Smith war noch nicht geschlagen und antwortete im neunten Durchgang stante pede mit Re-Break, das er dank eines 12-Darters erzielte: 180 – 140 – 140 – 41, 4:5. Luke Littler hatte in diesem Leg durchaus schon einen Matchdart gehabt, aber dafür hätte es das 167er-Finish sein müssen, welches nur am Bullseye gescheitert war. Einen Matchdart aufs Bullseye hatte der amtierende PDC Juniorenweltmeister und PDC Vizeweltmeister auch in Durchgang Zehn, hier war es das 132er-Finish, das er loszuwerden trachtete, doch der Pfeil landete in der einfachen Sieben statt in der mittigen 50. Mit dem 14-Darter hatte Ross Smith sein begonnenes Leg tatsächlich noch über die Ziellinie gerettet und damit den Decider erzwungen, 5:5. Luke Littler hatte im Entscheidungsleg den Anwurf, begann jedoch mit 59 Punkten eher schwach. Ross Smith bekam die ersten Chancen, das Match zu deckeln, mit der 138er-Vorbereitung hatte er sich 26 Restpunkte gestellt. Doch die nächsten drei Pfeile versenkte der 35-jährige Engländer aus Dover, in der 13, in der 5 und im Nichts. Drei Matchdarts hatte Ross Smith verschenkt, das ließ sich Luke Littler nicht ein weiteres Mal entgehen. Die 51 löschte der Nachwuchsstar aus Runcorn mit den nächsten drei Versuchen, damit war das 6:5 für Luke Littler fixiert.

Der zweite Niederländer, dem die eigene „Army“ den Rücken stärkt

Dann tauchte die Halle in grünes Scheinwerferlicht ein, es erklang die „Seven Nation Army“ von „The White Stripes“, zu der das Amsterdamer Publikum natürlich lauthals den Namen ihres Lokal Hero, Michael van Gerwen, skandierte. Ja, Raymond van Barneveld verfügt über seine „Barney Army“, Michael van Gerwen hat dafür stets die Unterstützung seiner „Seven Nation Army“ im Rücken. Michael van Gerwen stand heute Jonny Clayton gegenüber, der das Ausbullen gewonnen hatte und obendrein eine passable Vorbereitung (109) zutage förderte, was „MvG“ aber nicht davon abhielt, das Break zum 1:0 abzuräumen. Im zweiten Durchgang verpasste der Niederländer zwar das 138er-Checkout, weil ihm der Wurf auf die Double-12 misslang, aber mit der nächsten Aufnahme war das Break gefestigt und der Saal freute sich über das 2:0. In Durchgang Drei und Vier spielte Jonny Clayton so ein bisschen den Party Crasher und holte sich seinerseits den Doppelpack an Leggewinnen, 2:2. Und im fünften Durchgang zog der Waliser auch noch das High Finish aus dem Ärmel, die 126 löschte er mit zweimal Triple-19 und Double-6, und somit begab sich Jonny Clayton zum ersten Mal in dieser Partie in Front, 3:2. Aber 14 Würfe später hatte Michael van Gerwen schon wieder ausgeglichen, 3:3. Auch im siebten Durchgang ließ der dreifache Weltmeister nichts anbrennen, schon war er wieder auf der Pole Position, 4:3. Im achten Durchgang war es dann der optimale Set-up-Shot (138), der „Mighty Mike“ zum 5:3 verhalf. In Leg Neun war Jonny Clayton nochmal zur Stelle und verkürzte auf 4:5, bevor Michael van Gerwen im zehnten Durchgang den Deckel aufs Match drauf machte. 6:4-Erfolg für Michael van Gerwen über Jonny Clayton, nach einer eher unterdurchschnittlichen Performance, beide mit einem Average von knapp über 86 Punkten. Für das Publikum in Amsterdam zählte an diesem Abend aber vermutlich nur ein Motto und das lautete: a win is a win!

„Hopes“ ist mit großen Hoffnungen aus Neuseeland angereist, muss dann aber gleich gegen den Weltmeister ran

Als nächstes war der Weltranglistenerste an der Reihe, Luke Humphries bekam es heute mit dem Neuseeländer, Haupai Puha, zu tun. Haupai Puha hatte im ersten Leg den Anwurf, doch Luke Humphries zeigte mit dem 12-Darter gleich mal, wo die Messlatte hing: 140 – 100 – 180 – 81. Damit hatte er das Break ausgemacht und ging 1:0 in Führung. Aber Haupai Puha wusste sich zu revanchieren und erkämpfte sich im zweiten Durchgang unverzüglich das Re-Break, 1:1. Souverän bestätigte der 39-Jährige mit dem Nickname „Hopes“, das Break im dritten Durchgang auch und schritt 2:1 in Front. Doch dann war Luke Humphries wieder zur Stelle, im vierten Leg hielt er seinen Anwurf ungefährdet, 2:2, und im fünften Durchgang hätte er um ein Haar noch das 152er-Finish eliminiert. Die Double-16 wollte jedoch erst mit der nächsten Aufnahme fallen, das 3:2 für „Cool Hand, Luke“ war es allemal. Dann war es Haupai Puha, der mit dem 12-Darter aufwartete: 140 – 134 – 180 – 47, und seinerseits wieder das Break landete, 3:3. Im siebten Durchgang konnte der Spieler aus Neuseeland, wohnhaft in Christchurch, geboren in Gisborne, das Break jedoch nicht bestätigen, mit 14 Pfeilen hatte Luke Humphries erneut gegen den Anwurf den Leggewinn für sich verbucht, 4:3. 14 Würfe waren es auch in Durchgang Acht, die dem Weltmeister und World Matchplay Champion 2024, das 5:3 bescherten. Und auch in Leg Neun waren es exakt 14 Darts, die Luke Humphries zum 6:3-Sieg über Haupai Puha gereichten.

Und noch eine rein niederländische Begegnung, in der sich Danny Noppert wiederfindet

Den Schlussakkord des Abends gestalteten Danny Noppert und Gian van Veen, ein weiteres rein niederländisches Duell, an dem Danny Noppert beteiligt war. „The Freeze“ hatte das Ausbullen für sich entschieden, mit dem sehenswerten 13-Darter im ersten Durchgang zog er rigoros in Front, 1:0. Im zweiten Durchgang förderte Gian van Veen das High Finish, 110 (T20, 18, D16) zutage, damit glich er zum 1:1 aus. Wenige Millimeter trennten Danny Noppert im dritten Leg vom 153er-Finish, aber das, wie so vieles andere, rührte ihn kaum, die Double-18 stellte schon beim nächsten Gang ans Oche kein Problem mehr dar, 2:1. Mit massivem Double-Trouble kämpfte Danny Noppert dann allerdings in Durchgang Vier, weil der Gegner jedoch noch nicht einmal in die Nähe eines Doppel-Segments gekommen war, hatte der UK-Open Champion von 2022, hier ausreichend Zeit, das 3:1 trotzdem zu sichern. Im fünften Leg hatte Danny Noppert dann den 12-Darter zur Hand: 83 – 180 – 140 – 98, auch damit baute er seinen Vorsprung aus, 4:1. In Durchgang Sechs konterte Gian van Veen mit einem Klasse-11-Darter: 140 – 180 – 100 – 81, und verkürzte auf 2:4. Doch ein Danny Noppert lässt sich von so etwas nicht beeindrucken, geschweige denn stoppen. Mit der bewährten friesischen Coolness räumte er auch Durchgang Sieben ab und erhöhte auf 5:2. Nur beim Gang über die Ziellinie zeigte Danny Noppert Nerven. Hatte er sich mit der 134 noch die optimale Vorbereitung serviert, so reichten drei weitere Pfeile nicht aus, um 36 Punkte auszuchecken, somit das Break zu landen und das Match vorzeitig zu schließen. 18 Punkte blieben stehen, das nutzte Gian van Veen, um sein begonnenes Leg zu retten und auf 3:5 zu verkürzen. Und auch in Durchgang Neun landete wieder ein Matchdart im Aus, es war der vierte, den Danny Noppert bis dahin vergeben hatte. Aber auch Gian van Veen konnte seine letzte Chance, im Spiel zu bleiben, nicht nutzen, sein Versuch auf Double-16 landete jenseits von Gut und Böse. So bekam Danny Noppert eine weitere Möglichkeit ans Oche zu gehen und diesmal versenkte er gleich den ersten Pfeil mittig in der Double-20. 6:3 für Danny Noppert gegen Gian van Veen. In dieser niederländisch-niederländischen Begegnung hatte sich Danny Noppert also durchgesetzt, auch morgen sollte er es in Amsterdam wieder mit einem Landsmann zu tun bekommen, in der nächsten Runde wird ihm Michael van Gerwen gegenüber stehen. Zuletzt waren die Beiden in Hildesheim, in der dritten Runde der German Darts Championship aufeinander getroffen, da hatte Michael van Gerwen, mit 6:2, kurzen Prozess mit Danny Noppert gemacht. Allerdings hatte sich der 33-Jährige aus dem friesischen Joure auch ziemlich unter Wert verkauft. Bleibt abzuwarten, wie sich die beiden Niederländer im Achtelfinale vor heimischem Publikum präsentieren.

Alles in allem war es ein sehr spannender erster Wettkampftag in Amsterdam, mit aufregenden Duellen und etlichen beachtenswerten Performances. Einen Wehrmutstropfen gab es aus deutscher Sicht allerdings: Gabriel Clemens musste sich trotz starker Leistungssteigerung nach einem engen Kampf auf Augenhöhe, Damon Heta im Decider geschlagen geben. Damit ist der einzige deutsche Teilnehmer bei diesen World Series Finals auch schon wieder ausgeschieden, aber um es mit den Worten zu sagen, die Gabriel Clemens einst wohlweislich geäußert hat: „Morgen geht die Sonne trotzdem wieder auf“. Oder anders ausgedrückt: Always Look on the Bright Side of the Flight!

World Series Finals


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