Smith und Clayton rufen Topleistungen ab

In der zweiten Runde der World Series of Darts Finals 2022 in Amsterdam duellierten sich die acht gesetzten Profis mit den acht gestern siegreichen Spielern. Das Topspiel des heutigen Samstagabends war die Neuauflage des letzten WM-Endspiels zwischen Michael Smith und Peter Wright. Außerdem freuten sich die niederländischen Zuschauer besonders auf Michael van Gerwen, der mit Damon Heta eine knifflige Aufgabe vor der Brust hatte. Auch Titelverteidiger Jonny Clayton war heute im Einsatz, er musste gegen Danny Noppert antreten. Darüber hinaus wurden noch fünf weitere Partien ausgetragen, die Distanz blieb mit „Best of 11 Legs“ im Vergleich zu gestern unverändert.

Van Duijvenbode lässt das Publikum jubeln

Zuerst wurde die Bühne von Gary Anderson und Dirk van Duijvenbode betreten. Dabei wollte der Niederländer den Heimvorteil ausnutzen, um den ehemaligen Doppelweltmeister nach Hause zu schicken. Der „Titan“ erwischte den besseren Start und legte mit zwei 14-Dartern vor, wobei er im Auftaktleg auch von mehreren Fehlwürfen des Gegners profitiert hatte. Erst danach war Anderson erstmals erfolgreich, mit dem daran anschließenden 13-Darter kam der Schotte schnell zum Ausgleich. Mit 15 Darts sammelte Anderson noch ein drittes Leg hintereinander ein, van Duijvenbode beendete diese Serie wenig später mit einem 72er-Checkout zum 3:3. Vier verpasste Doppelfelder im siebten Leg kamen Anderson danach teuer zu stehen. Van Duijvenbode bedankte sich mit dem Break, bestätigte dieses auf der Doppel-10 und stand unmittelbar vor der Ziellinie. Anderson erhielt im darauffolgenden Leg zwar nochmals vier Chancen auf Doppel, nutzte aber keine einzige davon und musste schlussendlich die nächste frühe Niederlage akzeptieren. Van Duijvenbode brachte seinen ersten Matchdart in der doppelten 20 unter und war der erste Mann im Viertelfinale.

Danach wollte sich der Turniersieger von 2018, James Wade, keinen Ausrutscher gegen Leonard Gates erlauben. Schon früh im Spiel musste Gates eine bittere Pille schlucken. Der US-Amerikaner jagte sechs Darts am Doppelring vorbei und durfte sich danach ein 126er-Checkout seines Gegners anschauen. Das auf diese Weise geschaffte Break bestätigte Wade problemlos, ehe auch Gates nach einem Treffer in der Doppel-4 erstmals jubeln durfte. Einen Breakdart im vierten Durchgang nutzte der „Soldier“ nicht aus, sodass Wade den alten Abstand wiederherstellte. Ein 70er-Finish brachte dem Weltranglistenfünften danach sogar selbst ein Break ein, ehe er bis auf 5:1 davonzog. Mit dem Rücken zur Wand stehend löschte Gates wenige Minuten später 102 Punkte, durch zwei 16-Darter nacheinander kam er im weiteren Verlauf sogar bis auf 4:5 heran. Danach hatte Wade allerdings genug gesehen. „The Machine“ verwandelte den dritten Matchdart in der Doppel-5 und machte sein Weiterkommen perfekt.

Acht Matchdarts vergeben: Chisnall wirft eine 5:2-Führung weg

In diesem Jahr durfte Joe Cullen seine ersten Schritte auf der World Series Tour machen. Er nahm an den drei Events in Australien und Neuseeland teil und erreichte dabei zwei Halbfinals. Bei den World Series Finals traf Cullen in Runde zwei auf seinen Landsmann Dave Chisnall. Gleich im ersten Leg warf der „Rockstar“ dreimal an der Doppel-18 vorbei, im zweiten Durchgang verfehlte er das Bullseye knapp. Erst nachdem Chisnall drei eigene Chancen vergeben hatte, um noch weiter davonzuziehen, kam Cullen zu seinem ersten Leggewinn. „Chizzy“ baute seinen Vorsprung anschließend wieder aus, Cullen verkürzte unmittelbar danach mit einem souveränen 100er-Finish auf 2:3. In den nächsten Minuten gab jedoch Chisnall den Ton an. Er war mit zwei 14-Dartern nacheinander erfolgreich und benötigte folglich nur noch ein einziges Leg, um die Partie zu seinen Gunsten zu beenden. Zwei vergebene Matchdarts hielten seinen Konkurrenten allerdings noch im Turnier. In den nächsten Minuten musste Chisnall miterleben, wie sein Vorsprung schmolz. Der Weltanglisten-16. zeigte Nerven und feuerte im zehnten Durchgang sechs weitere Matchdarts vorbei. Cullen sorgte daher für das entscheidende elfte Leg. Dort nutzte er den Vorteil des Anwerfens aus und platzierte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-10. Unter gütiger Mithilfe des Gegners hatte Joe Cullen damit einen 2:5-Rückstand in den Sieg verwandelt.

Nummer 1 der Setzliste scheidet aus, Nummer 1 der Welt knapp weiter

Die Turniersiege beim Nordic Masters und Dutch Masters waren hauptverantwortlich dafür, dass Dimitri Van den Bergh bei diesem Wettbewerb der topgesetzte Spieler ist. An diesem Samstagabend wurde der Vorjahresfinalist von Ryan Joyce herausgefordert. Der Engländer machte früh mit gutem Finishing auf sich aufmerksam und brachte in der Anfangsphase 80 sowie 97 Punkte auf Null. Erst das dritte Leg wanderte auf das Konto von Van den Bergh. Der Belgier blieb im vierten Durchgang aber wiederum chancenlos. Im Anschluss daran hätte Joyce seine Führung ausbauen können, drei Breakchancen reichten ihm in diesem Moment jedoch nicht aus. Davon ließ sich „Relentless“ aber nicht lange stören. Er legte weiterhin ein hohes Niveau an den Tag, sicherte sich mit einem 13-Darter seinen vierten Leggewinn und ging danach dank eines 76er-Checkouts den vorletzten Schritt. Van den Bergh war nicht in der Lage, dieses Niveau mitzuhalten und musste am Ende eine klare Niederlage einstecken. Mit dem dritten Matchdart in der Doppel-13 vollendete Joyce den verdienten 6:2-Erfolg.

Mit einer starken Performance und dem Sieg über Vincent van der Voort hatte Matt Campbell gestern das Publikum zum Verstummen gebracht. Nun wartete nochmal eine größere Aufgabe auf den Kanadier: der Weltranglistenerste Gerwyn Price stand bereit. Im Auftaktleg ließ Campbell zwar drei Breakchancen liegen, schon wenig später glänzte er aber mit einem 115er-Highfinish. Auch die beiden darauffolgenden Legs wurden vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, wobei der "Ginja Ninja" ein 76er-Finish zeigte. Danach schaffte es Campbell allerdings erneut nicht, drei Breakdarts in Zählbares umzumünzen. Ungeachtet dessen zeigte Campbell eine starke Leistung, er ließ sich nicht abschütteln und glich per 12-Darter zum 3:3 aus. Auf den 13-Darter des „Iceman“ antwortete Campbell kurz darauf mit einem 15-Darter, ehe ihm dank eines 101er-Checkouts das Break gelang. Doch Price konterte umgehend im Stile einer Nummer eins der Welt: ein 113er-Checkout brachte ihn ins Entscheidungsleg, welches er beginnen durfte. Diesen Vorteil gab Price nicht aus der Hand, er brachte den zweiten Matchdart in der Doppel-10 unter und feierte einen hart erkämpften 6:5-Sieg.

Noch Luft nach oben: van Gerwen kämpft sich ins Viertelfinale

Vor heimischen Publikum zählte für Michael van Gerwen auch bei diesem Event einzig und allein der Turniersieg. Die Jagd nach seinem fünften Titel bei den World Series Finals begann der Weltranglistendritte gegen Damon Heta. Van Gerwen legte furios los, dem 14-Darter zum Auftakt folgte ein 12-Darter, inklusive 124er-Finish. Erst im dritten Leg verfehlte van Gerwen das Bullseye, sodass Heta mit einem perfekt ausgeführten 100er-Checkout zum ersten Erfolgserlebnis kam. Begünstigt durch zwei gegnerische Patzer kam „The Heat“ kurze Zeit später zum Break. Danach gewann Heta sogar noch ein drittes Leg in Serie, in diesem Fall hatte er einen Breakdart gegen sich unbeschadet überstanden. Mithilfe eines 14-Darters kam van Gerwen sofort zum 3:3-Ausgleich. Seine Probleme auf die Doppelfelder bekam der Niederländer aber weiterhin nicht vollkommen in den Griff, im siebten Leg landeten fünf seiner Pfeile neben den gewünschten Feldern. Nach seinem 14-Darter zum 4:4 profitierte van Gerwen allerdings selbst von Unsicherheiten des Gegners. Heta hatte sich drei Ausrutscher erlaubt und kassierte in diesem Moment das vorentscheidende Break. Van Gerwen verpasste zum Abschluss zwar knapp ein 170er-Finish, der Treffer in der Doppel-9 wenige Würfe später erfüllte aber ebenfalls seinen Zweck. Mit dem 6:4-Erfolg feierte van Gerwen einen gelungenen Turnierstart.

Es folgte das in der Einleitung bereits angesprochene Topspiel zwischen Weltmeister Peter Wright und seinem vor mittlerweile mehr als neun Monaten unterlegenen Finalgegner Michael Smith. Der Letztgenannte eröffnete das Duell mit einem 13-Darter, auch Wright brachte sein erstes Anwurfleg nach Hause. Seine ersten beiden Breakchancen ließ sich der Schotte jedoch entgehen. Das machte Smith auf der anderen Seite schon kurz darauf besser, er löschte 130 Zähler auf dem Bullseye und erhöhte seinen Vorsprung dank dieses 12-Darters auf 3:1. Zwei an der Doppel-12 vorbeigeworfene Darts von Wright ermöglichten dem „Bully Boy“ anschließend eine noch deutlichere Führung. Mit einem 15-Darter beendete Wright danach seine Durstrecke, doch Smith glänzte im siebten Durchgang mit sechs perfekten Darts und war mittlerweile nur noch einen Leggewinn vom Viertelfinale entfernt. Der erste Matchdart landete knapp neben dem Bullseye und hielt Wright vorerst im Turnier. „Snakebite“ spielte selbst erst einen 14-Darter und war danach auf dem Bullseye erfolgreich: unter maximalem Druck checkte er 90 Punkte zum 4:5 aus seiner Sicht. Jetzt nahm die Aufholjagd jedoch ein Ende. Mit seinem 101er-Finish machte Smith den Deckel auf den 6:4-Sieg drauf. Smith präsentierte sich in hervorragender Verfassung, warf über 107 Punkte im Schnitt pro Aufnahme und kam auf eine Doppelquote von rund 55 Prozent.

Zum Abschluss des Abends trafen noch zwei Profis aus den Top-10 der Weltrangliste aufeinander: Titelverteidiger Jonny Clayton und Lokalmatador Danny Noppert. Der Waliser hatte das Auftaktleg bereits gewonnen, als er 81 Punkte auf dem Bullseye checkte und damit für das erste Break der Partie verantwortlich war. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten, mit einem 110er-Highfinish kam Noppert zum sofortigen Rebreak. Darauf hatte wiederum Clayton eine schnelle Antwort parat, durch ein 118er-Checkout stellte er den alten Abstand wieder her. Anders als zuvor bestätigte Clayton dieses Break auch – ein sehenswertes 146er-Finish brachte ihm das 4:1 ein. Ungeachtet des Zwischenstands lieferte auch Noppert eine gute Leistung ab, sein 77er-Finish hielt ihn zunächst in Reichweite zum Gegner. Doch Clayton machte selbst unmittelbar danach 85 Punkte aus und stand bereits ganz kurz vor dem Sieg. Drei verpasste Doppel von Noppert im achten Leg sollten seine letzten Würfe bei diesem Turnier gewesen sein. Clayton versenkte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-10 und besiegelte den 6:2-Erfolg. Mit dem Average von über 104 Punkten und der Doppelquote von exakt 50 Prozent untermauerte „The Ferret“ seine Ansprüche auf die Titelverteidigung.

World Series Finals


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter