Wright setzt sich gegen Sherrock durch

An diesem Wochenende Mitte September veranstaltet die Professional Darts Corporation die World Series of Darts Finals. Das in Amsterdam ausgetragene TV-Event bildet den Abschluss der sechsteiligen World Series 2022. Teilnahmeberechtigt sind insgesamt 24 Spieler: die acht erfolgreichsten auf den genannten sechs Turnieren, acht von der PDC eingeladene Profis sowie ebenfalls acht Spieler, die sich bei einem Qualifikationsturnier behauptet hatten. Als Titelverteidiger geht Jonny Clayton ins Rennen, Vorjahresfinalist Dimitri Van den Bergh ist an Position eins gesetzt. Deutschsprachige Spieler haben sich nicht für den Wettbewerb qualifizierten können. Die erste Runde am Freitagabend blieb den acht gesetzten Spielern erspart, stattdessen kämpften die übrigen 16 Teilnehmer im Modus „Best of 11 Legs“ um den Einzug in die Achtelfinals.

Baggish verspielt ein 4:2, Chisnall und Heta weitestgehend problemlos

Mit dem Duell zwischen Danny Baggish und Ryan Joyce wurde die achte Auflage der World Series Finals eröffnet. Das erste Leg des Turniers ging an Joyce, das zweite holte sich Baggish mit einem 71er-Bullfinish. Wenige Minuten später beantwortete der US-Amerikaner einen starken 12-Darter des Gegners mit einem noch besseren 10-Darter. Auch im darauffolgenden Leg konnte Baggish glänzen, er checkte 119 Punkte auf der Doppel-13. Da er das erste Break der Partie bestätigte, hatte „The Gambler“ den Sieg mit dem 4:2 bereits in Sichtweite. Drei Breakdarts zur potenziellen Vorentscheidung ließ Baggish anschließend jedoch liegen. Joyce war auf der Doppel-8 zur Stelle, löschte wenig später 71 Punkte auf dem Bullseye und glich zum 4:4 aus. Mit einem 14-Darter schnappte sich „Relentless“ sogar noch ein drittes Leg in Serie, ehe Baggish seine Durststrecke mit einem Treffer in der Doppel-20 beendete. Im nun folgenden Entscheidungsleg lief bei Baggish jedoch nichts mehr zusammen. Joyce machte seine Sache bei eigenem Anwurf souverän, versenkte gleich den ersten Matchdart in der Doppel-16 und sicherte sich den knappen Sieg.

Als Nächstes standen sich die beiden Engländer Jamie Hughes und Dave Chisnall gegenüber. „Chizzy“ setzte direkt im Auftaktleg ein echtes Ausrufezeichen, als er einen 12-Darter mit einem 155er-Highfinish beendete. Unmittelbar danach schaffte er es jedoch nicht, eine von fünf Breakchancen zu verwerten. Chisnall holte sich seine Führung mit einem 14-Darter direkt wieder zurück, ehe er mit dem darauffolgenden 15-Darter auch tatsächlich zum Break kam. Wenig später erhöhte der bis hierhin gut aufspielende Chisnall seinen Vorsprung auf 4:1. Erst danach trat Hughes wieder in Erscheinung. Im siebten Durchgang profitierte „Yozza“ von drei Patzern seines Konkurrenten und kam auf 3:4 heran. Zwei enorm wichtige Möglichkeiten zum Ausgleich setzte Hughes anschließend jedoch in den Sand. „Chizzy“ erwischte im Gegenzug Tops und ging damit den vorletzten Schritt. Im darauffolgenden Leg leistete sich Hughes zwei weitere Patzer, die es Chisnall letztlich ermöglichten, mit dem zweiten Matchdart den 6:3-Sieg perfekt zu machen.

Drei Australier nehmen an den World Series Finals teil. Zwei von ihnen, nämlich Damon Heta und Gordon Mathers, durften dank der Auslosung bereits in der ersten Runde gegeneinander antreten. Der als Favorit anzusehende Heta fand gut in die Begegnung hinein und entschied die ersten beiden Legs mit 14 sowie 15 Darts für sich, schaffte es danach jedoch nicht, 24 Zähler mit drei Darts zu löschen. Mathers bestrafte ihn dafür mit einem 90er-Bullfinish und brachte wenige Aufnahmen später auch 96 Punkte auf Null – in diesem Fall hatte Heta zuvor drei eigene Möglichkeiten ausgelassen. „The Heat“ zeigte auf diese Rückschläge jedoch eine hervorragende Reaktion, mit 14 und 13 Darts wanderten die beiden nachfolgenden Legs wiederum auf sein Konto. Die sich ihm bietende Chance, wieder heranzukommen, nahm Mathers aufgrund von zwei Fehlwürfen auf der Doppel-16 nicht wahr. Heta rettete seinen Anwurf auf genau diesem Doppelfeld und sorgte mit dem 5:2 für die Vorentscheidung. „GG“ holte sich zwar noch seinen dritten Leggewinn, musste kurz darauf aber machtlos mit ansehen, wie Heta den zweiten Matchdart in der Doppel-10 unterbrachte.

Puha bringt van Duijvenbode an den Rand des Ausscheidens

Eine extrem weite Anreise nach Amsterdam hatte Haupai Puha hinter sich. Der Neuseeländer forderte bei seinem Turnierdebüt Lokalmatador Dirk van Duijvenbode heraus. Nach einem ausgeglichenen Start erwischte Puha die Doppel-2 zur 2:1-Führung, vergab im Anschluss daran jedoch ganze fünf Breakdarts. Damit sorgte er für einen Weckruf bei seinem Gegner. Van Duijvenbode gewann nicht nur dieses vierte Leg, sondern mit 14 und 12 Darts auch die nächsten beiden. Puha kämpfte sich aber wieder heran. Nach einem 15-Darter bestrafte „Hopes“ vier Patzer des Niederländers mit einem 90er-Checkout. Mit dem Zwischenstand von 4:4 war dieses Match also wieder vollkommen offen. Auf der Doppel-20 kam Puha anschließend zum dritten Leggewinn nacheinander, ehe er sich mit 122 Restpunkten vors Oche stellte. Er erarbeitete sich einen Matchdart, setzte diesen aber vergleichsweise deutlich am Bullseye vorbei. Der „Titan“ traf die Doppel-16 und erzwang damit das entscheidende elfte Leg. Dort schaffte es van Duijvenbode, einen Gang höher zu schalten. Nach neun Darts hatte er nur noch 84 Punkte übrig, sein 14. Wurf in diesem Leg steckte in der Doppel-8. Nach einem überlebten Matchdart konnte van Duijvenbode schlussendlich doch über das Weiterkommen jubeln.

Durch den Sieg bei der North American Championship hatte sich Leonard Gates für seine erste Weltmeisterschaft im kommenden Dezember qualifiziert. Für diesen Erfolg belohnte die PDC den US-Amerikaner zusätzlich mit einer Einladung zu den World Series Finals, wo Gates es mit Devon Petersen aufnahm. Der Letztgenannte scheiterte im ersten Leg knapp an 140 Restpunkten und holte sich seinen ersten Leggewinn erst danach mithilfe eines 14-Darters. Im dritten Durchgang zeigte Gates mit einem 120er-Finish sein Können. Er vergab kurz darauf jedoch eine Breakchance und musste den 2:2-Ausgleich einstecken. Auch im darauffolgenden Leg verpasste Gates eine Möglichkeit, in diesem Fall verfehlte er Tops für ein 142er-Highfinish. Das kassierte Break korrigierte der „Soldier“ jedoch umgehend mit einem 64er-Checkout. Die beiden darauffolgenden Durchgänge wurden fair aufgeteilt, sodass das Zwischenergebnis von 4:4 eine spannende Schlussphase versprach. Mit einem 15-Darter brachte sich Gates anschließend wieder in Führung, ehe Petersen genug Chancen hatte, um für den Decider zu sorgen. Der Südafrikaner warf jedoch viermal an den anvisierten Doppelfeldern vorbei. Gates ließ sich den Sieg nun nicht mehr nehmen, verwandelte in der Doppel-16 und freute sich über das 6:4.

An allen sechs Turnieren der diesjährigen World Series Tour hatte Fallon Sherrock als Repräsentantin der PDC teilnehmen dürfen. Der sportliche Erfolg hielt sich dabei in Grenzen, sie gewann insgesamt nur zwei Partien. Das brachte den Verband jedoch nicht davon ab, die Engländerin auch mit einer Wildcard für das Finalturnier auszustatten. Dort wartete niemand geringeres als Weltmeister Peter Wright auf sie. „Snakebite“ startete mit einem 14-Darter, setzte danach aber drei Breakdarts in den Sand und musste seiner Gegnerin dieses zweite Leg überlassen. Der Weltranglistenzweite antwortete zwar mit einem 13-Darter, leistete sich anschließend aber vier weitere Fehlwürfe. Sherrock warf in diesem Moment ein 87er-Checkout, nachlegen konnte die „Queen of the Palace“ mit einem 73er-Finish auf dem Bullseye. Den erstmaligen Rückstand ließ sich Wright nicht lange gefallen, mit einem 14- und einem 13-Darter brachte er sich zügig wieder in Front. Doch Sherrock konnte sich weiterhin auf ihr hervorragendes Finishing verlassen, in diesem Moment gelang ihr ein 120er-Checkout zum 4:4. Mit dem nächsten 13-Darter schlug Wright direkt zurück, sodass ihm nur noch ein Leg zum Sieg fehlte. Diesen machte der Schotte wenig später offiziell. Wright löschte abschließend 76 Punkte und gewann mit 6:4, für Sherrock reichte es letztendlich trotz 100-prozentiger Doppelquote nicht zum Einzug in die zweite Runde.

Campbell bringt die Zuschauer zum Verstummen

Mit der Unterstützung des niederländischen Publikums wollte sich Vincent van der Voort danach gegen Matt Campbell aus Kanada durchsetzen. Im Auftaktleg überwarf sich Campbell bei 115 Restpunkten und kassierte in der Folge das Break, antwortete darauf jedoch mit einem starken 11-Darter. Der „Ginja Ninja“ traf anschließend die Doppel-13 und ging in Führung, van der Voort sorgte umgehend wieder für Parität. Die beiden darauffolgenden Legs wurden ebenfalls gerecht verteilt, wobei dem Kanadier ein 97er-Checkout und dem Niederländer ein 13-Darter gelang. Im siebten Durchgang sorgte der „Dutch Destroyer“ zwar mit fünf perfekten Darts für Aufsehen, wenige Momente später verpasste er jedoch zwei wichtige Breakdarts. Campbell checkte unter hohem Druck 68 Zähler und beobachte kurz darauf, wie sein Gegner die Doppel-20 verfehlte. Mit dem Treffer in der Doppel-10 produzierte Campbell Sekunden später das vorentscheidende Break. Der erfolgreiche zweite Matchdart besiegelte den 6:3-Erfolg von Matt Campbell.

Zum Abschluss des ersten Turniertages kam es noch zum Aufeinandertreffen von Danny Noppert und Simon Whitlock. Beide Profis verteidigten ihr jeweils erstes Anwurfleg. Danach verpasste der „Wizard“ ein 120er-Finish, womit er Noppert das Break ermöglichte. Den dadurch entstandenen Rückstand machte Whitlock schnell wieder wett, einen starken 12-Darter beendete er mit einem 87er-Checkout auf der doppelten 7. In den nächsten beiden Legs gab es im Gegensatz dazu keine Breaks zu beobachten, der Spielstand lautete zu diesem Zeitpunkt 3:3. Jetzt drückte der Niederländer aufs Gaspedal: mit einem 14-Darter kam Noppert zum Break, welches er mit dem größtmöglichen Finish von 170 Punkten bestätigte. „The Freeze“ fehlte nun nur noch ein einziges Leg zum Sieg, aufgrund von drei vergebenen Matchdarts musste er sich jedoch noch etwas gedulden. Wenig später steckte dann aber Matchdart Nummer vier in der Doppel-12 und brachte Noppert in die nächste Runde.

World Series Finals


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