Clayton schlägt Price nach einem furiosen Comeback

Am dritten und letzten Tag der World Series Finals 2021 wurden bereits am Nachmittag Pfeile geworfen. Dabei freuten sich die Zuschauer in Amsterdam zunächst auf die Viertelfinalpartien, in denen noch zwei Niederländer involviert waren: Niels Zonneveld eröffnete den Spieltag gegen Krzysztof Ratajski, Michael van Gerwen bekam es abschließend mit Mervyn King zu tun. Außerdem kam es zum rein belgischen Duell zwischen Dimitri Van den Bergh und Kim Huybrechts sowie zum rein walisischen Duell zwischen Jonny Clayton und Gerwyn Price. Absolviert wurde das Viertelfinale im Modus „Best of 19 Legs“.

Mit Siegen über Dave Chisnall und Gary Anderson hatte sich Niels Zonneveld in sein erstes Viertelfinale bei einem TV-Turnier vorgearbeitet. Dort trat der Niederländer gegen Krzysztof Ratajski an. Bereits im Eröffnungsleg erhielt Zonneveld die ersten beiden Breakdarts, nutzte sie aber nicht aus. Unabhängig davon kam er im zweiten Leg zu seinem ersten Erfolgserlebnis. Auf der anderen Seite holte sich Ratajski seine Führung wieder zurück und bestrafte danach drei Fehlwürfe des Konkurrenten mit dem ersten Break. Der Pole legte wenige Minuten später mit einem Treffer in der Doppel-20 nach und hatte sich mit dem 4:1 ein erstes Polster verschafft.

Nach der ersten Pause machte Ratajski seine Überlegenheit weiterhin deutlich. Er glänzte mit zwei 12-Dartern nacheinander, wobei ihm Checkouts in Höhe von 101 sowie 96 Punkten gelangen. Der ungewollten Serie von fünf verlorenen Legs in Folge setzte Zonneveld danach mit einem eigenen 116er-Highfinish ein Ende. Ratajski zeigte sich unbeeindruckt und löschte auch noch 95 Zähler, vergab im zehnten Durchgang aber einen Versuch, um noch weiter davonzuziehen. Daher verhinderte Zonneveld aus seiner Sicht Schlimmeres, der Rückstand war mit dem 3:7 aber dennoch beträchtlich.

Nach der Unterbrechung kam der „Polish Eagle“ seinem Ziel wieder ein Stück näher, danach hatte der im bisherigen Match aber so sichere Pole mit erheblichen Doppelproblemen zu kämpfen – er ließ über zwei Legs verteilt sieben Chancen aus, um den vorletzten Schritt zu gehen. Zonneveld verkürzte daher bis auf 5:8, kassierte jetzt allerdings das Break und stand kurz vor dem Ausscheiden. Der Niederländer präsentierte den Zuschauer zwar noch ein sehenswertes 136er-Finish, mehr war allerdings nicht mehr drin. Ratajski hatte genug gesehen, versenkte den zweiten Matchdart in der Doppel-16 und gewann schlussendlich mit 10:6.

Huybrechts kämpft leidenschaftlich und verliert nur knapp

Danach bekamen die Zuschauer das Aufeinandertreffen der beiden Belgier Dimitri Van den Bergh und Kim Huybrechts zu sehen. Den besseren Start erlebte der Erstgenannte, der in den ersten beiden Legs jeweils ein 87er-Finish vollbrachte. Dem 11-Darter im zweiten Durchgang ließ Van den Bergh zudem einen weiteren „Elfer“ folgen. Huybrechts erhielt erst im vierten Durchgang seinen ersten Versuch zu einem Leggewinn, platzierte seinen Dartpfeil aber oberhalb der Doppel-20. Erst als sein Gegner sich selbst zwei Fehlwürfe geleistet hatte, kam Huybrechts zum Zuge. Er brachte 116 Zähler auf Null, bestätigte das auf diese Weise geschaffte Break nach der ersten Pause mit einem 14-Darter und lag nur noch mit 2:4 in Rückstand. Nach dem verlorenen siebten Leg glänzte „The Hurricane“ mit einem 11-Darter, um den Anschluss nicht zu verlieren. Weil die beiden darauffolgenden Legs ebenfalls vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen worden waren, befand sich Van den Bergh zu diesem Zeitpunkt noch mit 6:4 in Führung.

Zurück auf der Bühne reduzierte Huybrechts seinen Rückstand dank eines 11-Darters bis auf ein Leg, doch Van den Bergh hielt sofort wieder dagegen. Auf dem Weg zu einem 13-Darter zeigte er sechs perfekte Darts, sodass er das sofortige Rebreak produzierte. Huybrechts ließ sich jedoch nicht hängen, verkürzte wiederum und schaffte danach den Ausgleich – das perfekt ausgeführte 100er-Checkout brachte ihm das 7:7 ein. Nachdem der Weltranglistenfünfte seine Führung zurückerobert hatte, ließ er eine Chance zur potenziellen Vorentscheidung liegen. Sekunden später zeigte Huybrechts starke Nerven, als er 107 Punkte trotz eines Ausrutschers in die Single-3 noch via Triple-18 und Bullseye ausmachte. Van den Bergh legte wiederum vor, setzte die ersten drei Matchdarts wenige Minuten später aber in den Sand und musste noch eine brenzlige Situation überstehen. Mit einem 133er-Checkout wollte Huybrechts den Decider forcieren, er verfehlte die abschließende Doppel-8 jedoch um Haaresbreite. Van den Bergh atmete tief durch, verwandelte den sechsten Matchdart in der Doppel-20 und erreichte nach dem 10:8-Sieg das Halbfinale.

Im dritten Spiel bekam Titelverteidiger Gerwyn Price die Chance, sich bei seinem Landsmann Jonny Clayton für die Niederlage im Endspiel des World Grand Prix zu revanchieren. Die Nummer eins der Welt kam dank eines 84er-Checkouts frühestmöglich zu einem Break, durch ein 72er-Finish ging auch das zweite Leg an Price. Im Anschluss daran meldete sich Clayton erstmals zu Wort, was vom „Iceman“ mit einem starken 12-Darter beantwortet wurde. Auf dem 3:1-Vorsprung ruhte sich Price allerdings nicht aus. Der amtierende Weltmeister entschied noch zwei weitere Legs nacheinander zu seinen Gunsten. Seine Serie endete erst, als Price knapp an 170 Restpunkten gescheitert war und Clayton im Gegenzug die Doppel-8 traf. Davon ließ sich Price nicht aus dem Konzept bringen. Er zeigte zwei 14-Darter nacheinander und vergrößerte seinen Vorsprung damit bis auf 7:2.

Sein Gegner wollte die Partie aber noch nicht verloren geben. Clayton löschte erst 70 Punkte und profitierte einige Minuten später von zwei vergebenen Gelegenheiten aufseiten von Price. Dieser machte die dargestellten Fehler aber schnell vergessen, nach einem weiteren 14-Darter fehlten ihm nur noch zwei Legs zum Weiterkommen. Jetzt erlebte allerdings Clayton seine beste Phase in dieser Partie. Mit starken Checkouts in Höhe von 84, 100 sowie 124 Punkten sicherte sich der Weltranglistenachte drei Legs nacheinander und lag plötzlich nur noch mit 7:8 in Rückstand. Price kam kaum noch hinterher, jagte im nun folgenden 16. Leg einen wichtigen Dart deutlich an der Doppel-20 vorbei und musste den Ausgleich akzeptieren. „The Ferret“ bestätigte dagegen das unmittelbar zuvor geschaffte Break und übernahm zum ersten Mal überhaupt die Führung. Kurz bevor es zu spät war, bekam Price wieder einen Fuß in die Tür. Er erwischte die Doppel-5 und brachte das Match ins Entscheidungsleg. Dort nutzte Clayton den Vorteil des Anwerfens zielsicher zu seinen Gunsten. Obwohl sein Gegner noch nicht im Finish-Bereich angekommen war, checkte Clayton 122 Punkte auf dem Bullseye. Damit hatte er den 2:7- und 4:8-Rückstand in den 10:9-Sieg verwandelt.

King leistet van Gerwen nicht genug Gegenwehr

Zwei Spiele, 12:0 Legs – so lautete die perfekte Bilanz von Mervyn King an diesem Wochenende. Der Engländer wollte diesen Schwung mit ins Viertelfinale nehmen und den vierfachen Turniersieger Michael van Gerwen schlagen. Der Weltranglistendritte musste das erste Leg an seinen Konkurrenten abgeben, entschied die nächsten beiden dagegen unter anderem mit einem 11-Darter für sich. „The King“ sorgte per 13-Darter zwar für den zwischenzeitlichen Ausgleich, verpasste jedoch zwei Chancen, um mit einer Führung im Rücken in die Pause zu gehen. Genau das gelang stattdessen van Gerwen, der die Doppel-10 erwischte und sich mit 3:2 in Front brachte.

Dem vor der Unterbrechung erreichten Break ließ „Mighty Mike“ einen Treffer in der Doppel-20 folgen. Die nächsten beiden Legs wurden ebenfalls vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, ehe van Gerwen das Tempo verschärfte. Der Niederländer warf zwei 13-Darter nacheinander und erarbeitete sich damit den komfortablen Vorsprung von 7:3. Im Anschluss an die zweite Unterbrechung verringerte King seinen Rückstand mit einem 14-Darter. In Form eines 12-Darters hatte van Gerwen allerdings die passende Antwort parat. Einige Minuten und ein 96er-Finish später war van Gerwen schließlich soweit, als dass ihn nur noch ein einziges Leg vom Halbfinale trennte. Die letzte Aktion des Nachmittags war ein 108er-Highfinish, mit dem van Gerwen den klaren 10:5-Erfolg amtlich machte.

World Series Finals


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