Wright erlebt gegen Huybrechts ein Debakel

In der zweiten Runde der World Series Finals 2021 in Amsterdam duellierten sich die acht gesetzten Profis mit den acht gestern siegreichen Spielern. So startete neben Titelverteidiger Gerwyn Price (gegen Dirk van Duijvenbode) auch der vierfache Turniersieger Michael van Gerwen vor heimischem Publikum in den Wettbewerb. Er war zum Abschluss des Samstagabends gegen seinen Landsmann Maik Kuivenhoven gefordert. Davon abgesehen fanden noch sechs weitere Partien statt, auch mit Beteiligung zahlreicher weiterer großer Namen. Gespielt wurde unverändert im Vergleich zu gestern über das Format „Best of 11 Legs“.

King erneut makellos – Anderson ereilt das Turnieraus

Die beste Performance der ersten Runde hatte zweifellos Mervyn King abgeliefert. Der Engländer erwischte einen überragenden Tag und stellte mit seinem Average von über 115 Punkten einen neuen Turnierrekord auf. Im ersten Match des Samstags traf King auf den an Position acht gesetzten Madars Razma. Auch heute setzte King früh das erste Ausrufezeichen, als er 118 Punkte via Triple-18, Triple-14 und Doppel-11 ausmachte. Er legte mit einem 72er-Finish nach und überstand danach einen Breakdart gegen sich unbeschadet. Razma fand dagegen keinen Zugang zu dieser Partie, setzte im vierten Leg zwei Pfeile außen an der doppelten 16 vorbei und musste demzufolge auch dieses an seinen Konkurrenten abgeben. King war in diesem Moment selbst auf ebenjenem Doppelfeld erfolgreich, glänzte wenige Aufnahmen später mit einem 84er-Bullfinish und stand kurz vor dem Weiterkommen. Die letzte Aktion der Partie war schlussendlich ein 88er-Finish von „The King“, der damit auch sein zweites Spiel bei diesem Turnier mit 6:0 gewann.

Danach bekam es der frühere Doppelweltmeister Gary Anderson mit Niels Zonneveld zu tun, der sich gestern durchaus überraschend gegen Dave Chisnall durchgesetzt hatte. Nach dem verlorenen ersten Leg zeigte Zonneveld erstmals sein Können: er beendete einen 12-Darter mit einem 101er-Finish. Anschließend profitierte der Niederländer von drei Doppelfehlern des Gegners, doch Anderson meldete sich sofort wieder zurück und glich zum 2:2 aus. Darüber hinaus war es ein Treffer in der Doppel-2, der Anderson eine knappe Pausenführung verschaffte. Nach dieser Unterbrechung konzentrierten sich beide Akteure zunächst darauf, ihre eigenen Anwürfe nach Hause zu bringen. Beim offenen Zwischenstand von 4:4 spielte sich dann die rückblickend entscheidende Szene ab: nachdem der „Flying Scotsman“ knapp an der Doppel-20 vorbeigeworfen hatte, holte sich Zonneveld mit einem starken 120er-Highfinish das Break. Im Anschluss daran folgte noch ein 102er-Checkout, mit dem Zonneveld seinen erstmaligen Einzug in ein TV-Viertelfinale perfekt machte.

Clayton lässt das Publikum verstummen

Anschließend unterstützen die Zuschauer in Amsterdam Vincent van der Voort in seinem Match gegen den World Grand Prix-Sieger Jonny Clayton. Den eindeutig besseren Start in die Begegnung konnte der Waliser für sich reklamieren: mit jeweils 15 Darts wanderten die ersten beiden Legs auf sein Konto. Das kurz zuvor geschaffte Break bestätigte Clayton anschließend per 14-Darter, ehe er sich sogar noch weiter steigerte und einen 12-Darter mit einem 101er-Checkout abschloss. Auf der anderen Seite durfte van der Voort bislang nicht einmal auf ein Doppelfeld zielen. Diese Tatsache änderte sich auch im fünften Durchgang nicht, weil Clayton auf der Doppel-20 fehlerfrei blieb. Nach der Pause hatte das Warten für den „Dutch Destroyer“ schließlich ein Ende. Auf der Doppel-10 verhinderte er den drohenden Whitewash. Weitere Anlässe zum Jubeln kamen allerdings nicht mehr hinzu. Clayton versenkte hingegen seinen siebten Matchdart in der Doppel-8 und vollendete den deutlichen 6:1-Erfolg.

Im vierten Match dieser Session standen sich die beiden Top-Ten-Spieler Dimitri Van den Bergh und José de Sousa gegenüber. Nach einem ausgeglichen Beginn erhielt der Belgier den ersten Breakdart, verpasste das Bullseye aber knapp. Andersherum lief es im vierten Durchgang, als de Sousa ebenfalls knapp an 136 Restpunkten scheiterte. Zum ersten Break der Partie kam es daher erst unmittelbar vor der Unterbrechung. Van den Bergh erwischte die Doppel-18 mit seinem 15. Wurf und erarbeitete sich auf diese Weise die 3:2-Führung. Das eben erzielte Break bestätigte der „Dreammaker“ mit einem 13-Darter. Mithilfe eines eigenen 13-Darters kam de Sousa zwar wieder heran, doch Van den Bergh ließ im achten Durchgang nichts anbrennen und benötigte damit nur noch einen Leggewinn zum Sieg. Das Weiterkommen ließ sich Van den Bergh schlussendlich nicht mehr nehmen, er verwandelte gleich den ersten Matchdart in der Doppel-12 und besiegelte das Endergebnis von 6:3.

Sherrock bleibt gegen Ratajski vollkommen chancenlos

Ihre Nominierung zum einzigen World Series-Turnier in diesem Jahr rechtfertigte Fallon Sherrock mit dem Finaleinzug. Bei ihrem Debüt bei den World Series Finals traf die Engländerin auf Clemens-Bezwinger Krzysztof Ratajski. Nachdem Sherrock im Auftaktleg eine Breakchance auf der Doppel-20 knapp vergeben hatte, musste sie im zweiten Leg ein Break gegen sich hinnehmen. Letztendlich war Sherrock erst im vierten Durchgang zum ersten Mal erfolgreich. Die Freude über den hier vollbrachten 13-Darter währte allerdings nur kurz. Der „Polish Eagle“ antwortete nämlich ohne zu Zögern mit einem 72er-Finish und ging mit einem komfortablen 4:1-Vorsprung in die Pause. Zurück auf der Bühne kam Ratajski der Ziellinie durch sein 68er-Checkout wiederum ein Stück näher, ehe er seine ersten vier Matchdarts vergab. Sherrock nutzte diese Ausrutscher jedoch nicht zu ihren Gunsten und war alles in allem klar unterlegen. Mit dem fünften Matchdart erlaubte sich Ratajski keinen Fehler mehr, unterm Strich stand ein eindeutiger 6:1-Erfolg.

Einige Zeit später wurde Mitfavorit Peter Wright vom zuletzt wiedererstarkten Kim Huybrechts herausgefordert. Der Belgier erlebte einen guten Start in die Partie, checkte im Premierenleg 91 Zähler und nutzte danach drei gegnerische Fehlwürfe konsequent aus. Wenig später erhöhte Huybrechts seine Führung sogar auf 3:0. Ein Treffer in der Doppel-20 brachte Wright anschließend den ersehnten ersten Leggewinn ein, doch „The Hurricane“ stellte den alten Abstand pünktlich zur jetzt folgenden Pause sofort wieder her. Nach dieser Unterbrechung änderte sich am Spielverlauf nichts mehr. Huybrechts zog mit einem 81er-Finish weiter davon. Das größte Highlight hatte sich der Belgier allerdings bis ganz zum Schluss aufgehoben: ein 150er-Checkout machte den 6:1-Triumph offiziell.

Price und van Gerwen meistern ihre Auftakthürden

Die Unterstützung der Zuschauer wollte Lokalmatador Dirk van Duijvenbode im vorletzten Match des Tages nutzen, um die Nummer eins der Welt, Gerwyn Price, auf die Heimreise zu schicken. Van Duijvenbode entschied zwar das erste Leg für sich, offenbarte danach aber Schwierigkeiten auf Doppelfelder. Er setzte sechs Versuche nacheinander in den Sand und ermöglichte seinem Gegner die 2:1-Führung. Der „Iceman“ vergrößerte den Abstand und beobachtete im fünften Durchgang, wie der Niederländer einen enorm wichtigen Dart an der doppelten 18 vorbeiwarf. Price blieb selbst auf seiner bevorzugten Doppel-20 fehlerfrei und nahm einen 4:1-Vorsprung mit in die Kabine. Der Titelverteidiger glänzte direkt nach der Pause mit einem 109er-Highfinish und sorgte spätestens damit für die Vorentscheidung. Mit einem 13-Darter betrieb van Duijvenbode zwar noch Ergebniskosmetik, danach hatte Price allerdings genug gesehen. Er brachte gleich den ersten Matchdart in der Doppel-20 unter und zog nach dem 6:2-Sieg ins Viertelfinale ein.

Das einzige World Series-Turnier in 2021 wurde von Michael van Gerwen gewonnen – dabei handelte es sich um den bislang einzigen Turniersieg des Weltranglistendritten in diesem Jahr. Die World Series Finals hatte er dagegen in seiner Karriere schon viermal für sich entschieden. In der zweiten Runde traf van Gerwen auf seinen Landsmann Maik Kuivenhoven, der gestern mit einer 100-prozentigen Doppelquote für Aufsehen gesorgt hatte. Van Gerwen eröffnete die Partie mit einem 12-Darter, inklusive 108er-Highfinish. Mit 14 Würfen verteidigte auch Kuivenhoven sein erstes Anwurfleg souverän. Letztlich wurden alle Legs in dieser ersten Session vom anwerfenden Spieler gewonnen, sodass „Mighty Mike“ zu diesem Zeitpunkt mit 3:2 vorne lag. Van Gerwen war es auch, dem dank eines 15-Darters einige Minuten später das erste Break gelang. Beinahe wäre Kuivenhoven die direkte Antwort gelungen, er scheiterte jedoch haarscharf an 136 Restpunkten. Van Gerwen kümmerte sich nicht darum, traf die Doppel-20 und benötigte nur noch ein einziges Leg zum Weiterkommen. Er ließ seine ersten beiden Matchdarts jedoch ungenutzt und brachte seinen Gegner zurück in die Partie. Kuivenhoven fasste neuen Mut, produzierte im neunten Leg ein Break und hatte genügend Chancen, um das Entscheidungsleg zu erzwingen. Weil Kuivenhoven in diesem zehnten Durchgang jedoch sechsmal am äußeren Ring vorbeigeworfen hatte, schaffte es van Gerwen schlussendlich, die Angelegenheit zu Ende bringen. Unterm Strich zählte für ihn nur der 6:4-Sieg und der damit verbundene Einzug in die Runde der Letzten Acht.

World Series Finals


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