Clemens unterliegt erneut seinem Angstgegner Ratajski
Trotz der Tatsache, dass ihm Jahr 2021 nur ein einziges World Series-Event stattgefunden hat, ließ sich die PDC die Durchführung der World Series Finals nicht nehmen. Bei der siebten Auflage dieses Wettbewerbs war Amsterdam der Ort des Geschehens. An den Start gehen insgesamt 24 Profis. Die acht gesetzten Spieler, unter ihnen Titelverteidiger Gerwyn Price, sind erst morgen im Einsatz. Die anderen 16 Teilnehmer mussten dagegen schon am Freitagabend an die Arbeit. Dies galt auch für Gabriel Clemens, der gegen Krzysztof Ratajski antrat. Die Partien der ersten Runde wurden im Format „Best of 11 Legs“ ausgetragen.
Zum Turnierauftakt bekamen die Zuschauer in der niederländischen Hauptstadt Kim Huybrechts und Michael Smith zu sehen. Beiden Spielern genügten jeweils 14 Darts, um den ersten eigenen Anwurf nach Hause zu bringen. Im dritten Leg ließ der „Hurricane“ ganze sieben Breakdarts ungenutzt, machte diese Fehler aber blitzschnell vergessen. Einem 14- sowie einem 13-Darter hatte es Huybrechts zu verdanken, dass er mit einem 3:2-Vorsprung in die Unterbrechung ging. Im Anschluss daran machte Huybrechts zwar mit dem nächsten 13-Darter weiter, er verpasste danach aber eine Chance zur möglichen Vorentscheidung. Davon ließ sich der Belgier nicht beunruhigen, er stellte den alten Abstand gleich wieder her und konnte im neunten Leg sogar drei vergebene Matchdarts verkraften. Weil Smith Sekunden später selbst dreifach gepatzt hatte, musste er letzten Endes die 3:6-Niederlage akzeptieren.
Schon im zweiten Spiel war es dann für Gabriel Clemens soweit. Der „German Giant“ war als höchstplatzierter Deutscher in der Weltrangliste zum Turnier eingeladen worden und traf nun auf die polnische Nummer eins Krzysztof Ratajski – die bisherigen sieben Duelle zwischen den beiden entschied der „Polish Eagle“ ausnahmslos für sich. Schon im Auftaktleg gelang Clemens ein 117er-Highfinish, allerdings verteidigte auch Ratajski sein erstes Anwurfleg. Auch auf den starken 11-Darter von Clemens im dritten Durchgang antwortete Ratajski sofort. Im Anschluss daran sorgte der Letztgenannte mit einem Treffer in der Doppel-8 für das erste Break der Partie. Nach der Pause baute er seinen Vorsprung problemlos auf 4:2 aus. Clemens stoppte danach die Serie von drei verlorenen Legs hintereinander. Weil er den unmittelbar darauffolgenden Anwurf des Gegners aber nicht gefährden konnte, stand der Saarländer bereits kurz vor dem Turnieraus. Tatsächlich kam Clemens zu keinem weiteren Leggewinn mehr. Ratajski präsentierte sich bis zum Schluss abgebrüht, versenkte den zweiten Matchdart in der Doppel-16 und gewann mit 6:3.
Kuivenhoven macht mit perfekter Doppelquote auf sich aufmerksam
Als nächstes folgte die Begegnung zwischen Maik Kuivenhoven und World Cup-Sieger John Henderson. Das erste Leg dieses Duells ging nach Schottland, danach übernahm allerdings Kuivenhoven schnell das Kommando. Er glich per 15-Darter aus und bestrafte danach fünf Fehlwürfe des Gegners mit einem 80er-Checkout. Seinen Vorsprung baute der Niederländer im weiteren Verlauf durch ein 82er-Bullfinish sowie durch einen 13-Darter sogar aus. Henderson hatte selbst immer wieder eigene Chancen ausgelassen und brauchte sich über den 1:4-Rückstand dementsprechend nicht zu wundern. Dagegen machte Kuivenhoven nach der Pause nahtlos weiter und brachte 110 Punkte auf Null. Ein einziges Leg gab Kuivenhoven noch an seinen Konkurrenten ab, ehe er zum Abschluss nochmal ein echtes Ausrufezeichen setzte: er machte 146 Zähler aus und vollendete damit den klaren 6:2-Erfolg. Bis zum Schluss hielt Kuivenhoven die makellose Doppelquote von 100 Prozent aufrecht.
King brennt ein Feuerwerk ab und stellt einen neuen Turnierrekord auf
Im vierten Match trafen die beiden enorm erfahrenen Engländer James Wade und Mervyn King in ihrem 53. Duell aufeinander. King erlebte einen extrem starken Start in die Partie. Er legte mit einem 144er-Highfinish los und erzielte direkt danach mithilfe eines 14-Darters das erste Break. Auf diesem Beginn ruhte sich „The King“ jedoch nicht aus, sondern schaltete ganz im Gegenteil einen Gang höher. Mit 12, 11 und nochmals 12 Darts entschied er drei weitere Legs hintereinander in beeindruckender Manier für sich – die Belohnung dafür war die 5:0-Führung. Nach der obligatorischen Pause verlor King keine Zeit mehr, mit einem 14-Darter komplettierte er den Whitewash. Mit dem großartigen Average von 115,62 Punkten stellte King einen neuen Rekord für die World Series Finals auf.
Danach wurde Dave Chisnall von Niels Zonneveld herausgefordert. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase nutzte der Niederländer im dritten Durchgang einen Fehler des Gegners, um ein Break herbeizuführen. Dieses bestätigte Zonneveld auf der doppelten 18. Im Anschluss daran stoppte „Chizzy“ die ungewollte Serie von drei verlorenen Legs in Folge, mit 2:3 war er nichtsdestotrotz im Hintertreffen. Einige Minuten später ließ Chisnall dann gleich sieben Möglichkeiten liegen, um für den Ausgleich zu sorgen. Im siebten Leg leistete sich Chisnall keinen Fehler, er erwischte Tops mit dem ersten Versuch und verkürzte wieder bis auf ein Leg. Doch Zonneveld konterte mit einem 85er-Checkout und stand demzufolge kurz vor dem Sieg. Nach zwei weiteren Fehlwürfen des Konkurrenten war es dann soweit. Zonneveld brachte Matchdart Nummer zwei in der Doppel-10 unter und jubelte über den 6:3-Erfolg.
Heimsiege für van Duijvenbode und van der Voort
Im Anschluss daran kam es in Amsterdam zum rein niederländischen Duell zwischen Dirk van Duijvenbode und Jeffrey de Zwaan. Ein 72er-Finish brachte van Duijvenbode frühestmöglich ein Break ein, ehe er sich per 14-Darter auch das zweite Leg unter den Nagel riss. De Zwaan meldete sich erst danach erstmals zu Wort, in Form eines 170er-Checkouts tat er dies allerdings äußerst eindrucksvoll. Der „Titan“ stellte den alten Abstand umgehend her, doch de Zwaan zeigte im fünften Durchgang sieben perfekte Darts. Diese bildeten die Basis für einen 11-Darter, mit dem „The Black Cobra“ rechtzeitig zur Unterbrechung auf 2:3 aus seiner Sicht verkürzte. Im Anschluss daran löschte van Duijvenbode 95 Punkte souverän über Triple- und Doppel-19. Wenig später gelang ihm ein Break, welches letztlich gleichbedeutend mit der Vorentscheidung war. Dementsprechend dauerte es nicht mehr lange, bis van Duijvenbode den ersten Matchdart in der Doppel-8 versenkte und mit 6:2 gewann.
Einige Zeit später wollte Vincent van der Voort den Heimvorteil gegen Nathan Aspinall nutzen und in die zweite Runde einziehen. Der „Dutch Destroyer“ warf im Auftaktleg dreimal an der Doppel-8 vorbei und kassierte deswegen direkt das Break gegen sich, welches er im zweiten Durchgang nicht korrigieren konnte. Zu seinem ersten Erfolgserlebnis kam van der Voort aus diesen Gründen erst im dritten Leg. Weil er direkt danach zwei gegnerische Fehler zu seinen Gunsten nutzte, glich van der Voort auf 2:2 aus. Diesen Schwung hielt der Niederländer im weiteren Verlauf aufrecht. Er brachte sich auf der Doppel-5 zunächst selbst in Führung und baute seinen Vorsprung unter anderem mit einem 14-Darter bis auf 5:2 aus. Kurz bevor es zu spät war, trat Aspinall nach langer Abwesenheit wieder in Erscheinung. Nachdem er im achten Leg noch die Doppel-8 getroffen hatte, verpasste er im neunten zwei Breakdarts, um die Partie offen zu halten. Van der Voort ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, jagte seinen ersten Matchdart in die doppelte 20 und siegte zur Freude der anwesenden Zuschauer mit 6:3.
In der einzigen, noch verbliebenen Erstrundenpartie standen sich abschließend Danny Noppert und José de Sousa gegenüber. Der Niederländer eröffnete das Spielgeschehen mit 13 Darts, doch auch „The Special One“ war gleich hellwach und antwortete mit einem starken 11-Darter. Die nächsten beiden Legs wurden ebenfalls vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, wobei beide Akteure gleichermaßen nach 14 Würfen bei Null angelangt waren. Das erste Break der Partie gelang kurze Zeit später dem Portugiesen, der einen 13-Darter auf der Doppel-14 beendete und daher einen 3:2-Vorsprung mit zum Pausentee nahm. Zurück vor den Kameras überstand de Sousa einen Breakdart gegen sich unversehrt, sodass er seine Führung erhöhen konnte. Der Weltranglistensiebte blieb weiterhin am Drücker, entschied per 13-Darter auch noch ein viertes Leg nacheinander für sich und stand ganz kurz vor der Ziellinie. Schlussendlich hatte de Sousa keine Mühe mehr damit, den Deckel auf den 6:2-Erfolg drauf zu machen. Der Sieger kam dabei auf einen Durchschnitt von fast 104 Punkten, zudem setzte er im gesamten Match nur einen Pfeil am Doppelring vorbei.