Jonny Clayton gewinnt die World Series Finals

Am Sonntagabend waren bei den World Series of Darts Finals nur noch vier Spieler übrig, und noch am selben Abend würde der Sieger der siebten Auflage dieses Wettbewerbs feststehen. Zuvor fanden noch die beiden Halbfinalpartien statt: Krzystof Ratajski spielte gegen Dimitri Van den Bergh und Michael van Gerwen gegen Jonny Clayton. Im Anschluss an das zweite Semifinale folgte das Endspiel. Alle drei Partien dieser Session wurden im Format „Best of 21 Legs“ ausgetragen.

Die mangelhafte Chancenverwertung kommt Ratajski teuer zu stehen

Eröffnet wurde die letzte Session in Amsterdam mit dem Duell zwischen Krzysztof Ratajski und Dimitri Van den Bergh. Der Letztgenannte ließ im allerersten Leg zwei Breakmöglichkeiten verstreichen. Im zweiten Durchgang patzte Van den Bergh sogar dreifach, in diesem Fall blieben die Fehler aber folgenlos. Nachdem auch die nächsten beiden Legs fair aufgeteilt worden waren, setzte der „Polish Eagle“ fünf seiner Darts an der doppelten 16 vorbei. Van den Bergh konnte das Geschenk gar nicht mehr ausschlagen und übernahm mit dem 3:2 erstmals die Führung. Fast exakt umgekehrt dazu stellte sich die Situation im sechsten Leg dar: der „Dreammaker“ patzte fünfmal auf die Doppelfelder und ermöglichte seinem Gegner das direkte Rebreak. Beide Spieler hatten bislang massiv mit den Doppelfeldern zu kämpfen und setzten reihenweise Chancen in den Sand. So gewann Van den Bergh das siebte Leg auch dank eines Fehlwurfs des Konkurrenten, verlor das achte aber wegen eines eigenen Missgeschicks. Summa summarum setzte sich in dieser zweiten Session keiner der Akteure entscheidend ab, sodass es mit einem 5:5 in die zweite Pause ging.

Auch im Anschluss daran blieben der Partie die zahlreichen Fehler auf den äußeren Ring des Boards erhalten. So scheiterte Ratajski im elften Durchgang dreimal, Van den Bergh nur kurz darauf zweimal – somit wurden auch diese beiden Legs gegen den Anwurf gewonnen. Danach war wieder Ratajski an der Reihe damit, drei weitere Darts außen an der Doppel-8 vorbeizuwerfen. Immerhin zeigte er diesmal eine angemessene Reaktion und glich per 11-Darter zum 7:7 aus. Nachdem die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt worden waren, läutete Van den Bergh mit einem 121er-Bullfinish die Schlussphase ein. Ratajski leistete sich im daran anschließend 18. Leg erneut zwei Patzer und beging damit seinen folgenschwersten Fehler. Van den Bergh benötigte mittlerweile nur noch ein einziges Leg zum Sieg und sicherte sich dieses letzte Endes souverän. Sein elfter Wurf in diesem Durchgang steckte in der Doppel-16 und besiegelte das Endergebnis von 11:8. Beide Profis jagten in diesem Match je 25 Darts an den anvisierten Doppelfeldern vorbei.

Van Gerwens Durststrecke bei den Major-Turnieren hält an

Danach wurde der Finalgegner von Dimitri Van den Bergh gesucht. Dabei standen sich Michael van Gerwen und Jonny Clayton gegenüber – bei den niederländischen Zuschauern war der vierfache Turniersieger natürlich der klare Favorit. Clayton hatte das erste Leg der Partie bereits für sich entschieden, als er zwei Breakmöglichkeiten liegen ließ. Davon ließ sich der Waliser jedoch nicht lange stören. Er holte sich seine Führung mit einem 15-Darter zurück, profitierte unmittelbar von zwei Fehlern seines Kontrahenten und erzielte das erste Break. Im fünften Leg glänzte Clayton mit sieben perfekten Darts, die die Grundlage für einen 11-Darter und die damit verbundene 4:1-Pausenführung bildeten. Mit einem 12-Darter kehrte van Gerwen einige Minuten später zurück auf die Bühne, doch Clayton hielt sofort wieder dagegen und verteidigte sein eigenes Anwurfleg souverän. Auch auf die nächste Attacke des Weltranglistendritten zeigte Clayton eine starke Reaktion: van Gerwen hatte den Zuschauern das 170er-Finish präsentiert, doch Clayton traf direkt danach selbst das Bullseye für ein 87er-Checkout. Das letzte Wort vor der zweiten Pause wurde von „Mighty Mike“ gesprochen, der für 84 Punkte nur zwei Würfe benötigte und damit auf 4:6 aus seiner Sicht herankam.

Nach der zweiten Pause stellte „The Ferret“ den vorherigen Abstand mit einem 13-Darter wieder her. Van Gerwen konterte zwar direkt mit einem eigenen 13-Darter, biss sich ansonsten aber an seinem Gegner die Zähne aus. Vor allem bei seinen eigenen Anwürfen präsentierte sich Clayton unglaublich stabil – im 13. Durchgang zeigte er van Gerwen erneut nur die Rücklichter. Wenig später kam es für den Niederländer sogar noch dicker: er scheiterte selbst knapp an 160 Restpunkten und durfte sich danach ansehen, wie Clayton seine einzige Chance auf der Doppel-16 nutzte. Dem auf diese Art und Weise geschafften Break ließ Clayton den nächsten 13-Darter folgen, sodass ihn nur noch ein Leggewinn vom Endspiel trennte. Aufgrund zwei vergebener Matchdarts musste sich Clayton noch kurz gedulden, doch dann war es soweit. Er brachte den insgesamt sechsten Matchdart in der doppelten 5 unter und bezwang van Gerwen mit 11:6.

Nach dem 6:6 rennt Clayton seinem Finalgegner davon

Damit kam es nun zum Endspiel zwischen Dimitri Van den Bergh und Jonny Clayton. Fest stand bereits, dass dieses Event einen neuen Sieger erleben würde. Für den Waliser war es das bereits vierte TV-Finale in diesem Jahr, die bisherigen drei hatte er allesamt erfolgreich gestaltet. Van den Bergh verlor dagegen das Endspiel beim World Matchplay und peilte daher seinen ersten großen Titel im laufenden Jahr und den zweiten Major-Sieg seiner Laufbahn an. Clayton eröffnete das Finale mit einem 14-Darter und sorgte direkt danach für das erste Break, im dritten Leg warf er jedoch dreimal außen an der Doppel-12 vorbei. Der „Dreammaker“ bestrafte dieses Missgeschick mit einem 112er-Highfinish. Diesen Leggewinn nutzte Van den Bergh als Initialzündung. Er zeigte in der Folge zwei 13-Darter nacheinander und brachte sich rechtzeitig zur ersten Spielunterbrechung mit 3:2 in Front. Zurück vor den Kameras produzierte Clayton durch einen 14-Darter das direkte Rebreak, welchem er sechs perfekte Darts und letztlich einen 15-Darter folgen ließ. Für die direkte Antwort und damit den erneuten Ausgleich genügten dem Belgier zwölf Würfe. Begünstigt durch einen Fehlwurf seines Konkurrenten brachte sich Van den Bergh wenig später sogar wieder in Führung. Doch Clayton ließ dieses Break gegen sich nicht lange auf sich sitzen, konterte mit einem 13-Darter und sorgte für den ausgeglichenen Zwischenstand von 5:5.

Zwei Breakdarts waren es im elften Durchgang, die Van den Bergh nicht im gewünschten Ziel unterbringen konnte. Er hatte mit einem 14-Darter zwar die richtige Antwort parat, geriet abgesehen davon in dieser Phase aber ins Hintertreffen. Nachdem Clayton seinen Anwurf mühelos verteidigt hatte, erzielte er mit einem starken 11-Darter ein wichtiges Break. Van den Bergh hätte beinahe direkt geantwortet, warf aber knapp an der doppelten 11 vorbei. „The Ferret“ präsentierte sich Sekunden später eiskalt, brachte selbst 103 Punkte auf Null und baute seinen Vorsprung auf 9:6 aus. Nach der dritten Unterbrechung checkte Clayton 121 Punkte auf dem Bullseye und war nur noch ein Leg von der Ziellinie entfernt. Tatsächlich verlor Clayton keine weitere Zeit mehr. Er versenkte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-9, entschied das Endspiel mit 11:6 für sich und sammelte den vierten großen Titel in diesem Jahr ein. Während Clayton dafür mit 70.000 Pfund Preisgeld belohnt wurde, musste sich Van den Bergh als Runner-Up mit 30.000 Pfund begnügen.

World Series Finals


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