Durrant bleibt van Gerwens Angstgegner

Am zweiten Tag der World Series Finals 2020 griffen die acht gesetzten Spieler ins Geschehen ein. So wurden die rund 1.500 Zuschauer in der Salzburgarena Zeugen des ersten Auftritts von Vorjahressieger Michael van Gerwen, der mit Glen Durrant eine äußerst schwierige Aufgabe vor der Brust hatte. Die beiden anderen großen Titelfavoriten, Gerwyn Price und Peter Wright, starteten gegen Vincent van der Voort beziehungsweise Damon Heta in den Wettbewerb. Zudem standen noch fünf weitere Zweitrundenpartien auf dem Programm, gespielt wurde genau wie gestern über die Distanz „Best of 11 Legs“.

Völlig ungefährdete Siege für Wade und Aspinall

Für Jeff Smith war das gestrige Erstrundenmatch eine Achterbahn der Gefühle. Gegen die gut spielende Fallon Sherrock lag der Kanadier bereits aussichtlos mit 1:5 hinten. Doch dann brach Sherrock ein, vergab vier Matchdarts und Smith drehte die Partie doch noch zu seinen Gunsten. Auf diese Weise verdiente er sich das Zweitrundenduell mit James Wade. „The Silencer“ zeigte im ersten Leg des Abends sofort ein 123er-Finish auf dem Bullseye, doch Wade startete mit zwei 180ern ins nächste Leg und kam wenige Momente später zum direkten Rebreak. Wade brachte sich auf seiner favorisierten Doppel-20 im Anschluss daran in Front, Smith reagierte hierauf mit einem 111er-Highfinish. Danach zog „The Machine“ jedoch die Zügel an. Nachdem er sich mit einem 15-Darter wieder in Führung begeben hatte, beendete er einen 12-Darter mit einem 102er-Checkout. Dadurch, dass er dieses Break mit einem weiteren 15-Darter bestätigte, stand Wade bereits kurz vor dem Weiterkommen. Da der erste Matchdart nicht von Erfolg gekrönt war, sicherte sich Smith noch ein Leg, mehr war allerdings nicht mehr drin. Wade erwischte im neunten Durchgang Tops und machte den 6:3-Erfolg amtlich.

Im zweiten Match war der Weltranglistensechste Nathan Aspinall klarer Favorit gegen Darius Labanauskas aus Litauen. Schon früh in der Partie verdeutlichte „The Asp“ die beschriebene Rollenverteilung. Er legte mit einem 14-Darter los und glänzte im zweiten Durchgang mit einem 142er-Finish via zweimal Triple-17 und Doppel-20. Mithilfe eines starken 11-Darters schnappte sich Aspinall auch das darauffolgende Leg. „Lucky D“ durfte erst im Anschluss daran erstmals auf ein Doppelfeld zielen, er brachte seinen Dart in der Doppel-20 unter und stellte auf 1:3. Dies sollte aber tatsächlich das letzte Erfolgserlebnis für Labanauskas bleiben. Aspinall zeigte unter anderem noch einen 13-Darter und brachte als letzte Aktion 100 Zähler auf Null. Unterm Strich stand also ein 6:1-Sieg, bei dem Aspinall einen Average von 101 Punkten aufwies.

Auch Gurney und Price kommen problemlos weiter

Durchaus überraschend hatte sich Cody Harris gestern gegen den extrem schlecht spielenden Dave Chisnall durchsetzen können. Der 6:2-Erfolg brachte den Neuseeländer in die zweite Runde, wo er hier und heute gegen Daryl Gurney antrat. Der Letztgenannte sicherte sich das Auftaktleg mit einem 107er-Finish, ließ anschließend jedoch sechs Breakdarts liegen und ermöglichte Harris das 1:1. Doch abgesehen davon erlebte der Nordire eine erfolgreiche Anfangsphase, er übernahm mit einem 13-Darter erneut die Führung und baute diese mit einem 124er-Bullfinish sowie einem darauffolgenden 14-Darter bis auf 4:1 aus. Erst als Gurney im sechsten Leg drei Chancen ausgelassen hatte, kam sein Gegners wieder zum Zug. Der „Code Star“ war zuvor knapp an 150 Restpunkten gescheitert und konnte seinen Leggewinn dennoch auf der Doppel-18 einfahren. Nachdem „Superchin“ den vorherigen Abstand sofort wiederhergestellt hatte, warf Harris zweimal an Doppeln vorbei. Dies war gleichbedeutend mit seiner Niederlage, Gurney nutzte seinen zweiten Matchdart und besiegelte das klare Endergebnis von 6:2.

Danach erlebte Gerwyn Price seinen Turnierauftakt. Der Weltranglistendritte hatte zuletzt bei der Autumn Series geglänzt, er gewann dort die letzten beiden Turniere und schloss die Rangliste als Erster ab. Nun wollte er seine starke Form auch gegen Vincent van der Voort beweisen. Der „Iceman“ holte sich frühestmöglich ein Break und ließ diesem einen 13-Darter folgen, ehe sich van der Voort auf der Doppel-4 bemerkbar machte. Den Vorteil, bereits im ersten Leg ein Break erzielt zu haben, nutzte Price im Verlauf dieser Partie konsequent aus. So kam van der Voort immer wieder heran, doch der Waliser hielt seinen Vorsprung stets aufrecht. Beispielhaft dafür war ein 13-Darter des „Dutch Destroyer“ zum 3:4 aus seiner Sicht, der von Price mit einem starken 12-Darter inklusive 124er-Finish beantwortet wurde. Mit diesem fünften Leggewinn sorgte er für die Vorentscheidung. Price nutzte schon wenige Minuten später seinen ersten Matchdart auf der Doppel-20, gewann souverän mit 6:3 und glänzte dabei mit einem 101er-Average.

Cross bezwingt Beaton zu Null – Wright mit guter Leistung

Im rein englischen Duell zwischen den früheren Weltmeistern Rob Cross und Steve Beaton ging es anschließend um das nächste Viertelfinalticket. „Voltage“ begann mit einem 90er-Finish, das dadurch entstandene Break konnte er auf der Doppel-16 bestätigen. Während Cross im dritten Leg ein 12-Darter gelang, fand Beaton überhaupt nicht in die Partie hinein. Der „Bronzed Adonis“ punktete unzureichend und wartete weiterhin auf seinen ersten Versuch auf ein Doppelfeld. Cross machte seine Sache bis dato souverän und hatte kaum Schwierigkeiten damit, bis auf 5:0 davonzuziehen. Im sechsten und schließlich auch letzten Leg durfte Beaton immerhin mal auf Doppelfelder zielen, sinnbildlich für seine heutige Performance gingen jedoch alle vier Versuche daneben. Cross machte seine Sache deutlich besser, erwischte die Doppel-8 und vollendete den Whitewash.

Nun freuten sich die Zuschauer in der Salzburgarena auf Peter Wright. Der Weltmeister bekam es mit Damon Heta zu tun, der gestern Matchdarts überlebt und sich knapp gegen Ian White durchgesetzt hatte. Nachdem „Snakebite“ Leg Nummer eins mithilfe eines 70er-Checkouts gewonnen hatte, beobachtete er im zweiten Durchgang, wie Heta vier Gelegenheiten ausließ. Wright selbst hatte noch 68 Punkte übrig. Obwohl er den ersten Dart in die Single-1 jagte, konnte er noch via 17 und Bullseye checken. Heta musste wenig später auch das dritte Leg an seinen Gegner abgeben, war im Anschluss daran aber mit einem 72er-Finish erstmals erfolgreich. Nachdem die nächsten beiden Legs gerecht zwischen den Duellanten aufgeteilt wurden, gelang Wright ein starker 12-Darter, der ihn soweit brachte, als dass ihm nur noch ein Leg zum Weiterkommen fehlte. Durch einen Treffer in der Doppel-18 verzögerte „The Heat“ zunächst noch sein Ausscheiden, doch wenig später war es dann so weit. Wright zeigte zum Abschluss der Partie einen 13-Darter, der den 6:3-Sieg perfekt machte.

Jetzt folgte das Topspiel des heutigen Abends: der vierfache Titelträger Michael van Gerwen traf auf Glen Durrant. Es handelte sich dabei um das sechste Aufeinandertreffen der beiden Profis, wobei van Gerwen den Engländer erst kürzlich bei der Autumn Series erstmalig bezwingen konnte. Der Weltranglistenerste erhielt im zweiten Leg der Partie die erste Breakmöglichkeit, verfehlte das Bullseye jedoch knapp. Durrant kam stattdessen mit einem 13-Darter zum Leggewinn und reagierte einige Minuten später auf den erneuten Rückstand mit einem weiteren 13-Darter. Nachdem auch die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden, es also zum Zwischenstand von 3:3 kam, hatte dann Durrant seine erste Breakchance. Bei 132 Rest steckten die ersten beiden Darts bereits im Bullseye und in der Triple-14, der Wurf auf Tops war aber zu niedrig angesetzt. Van Gerwen brachte sein Anwurfleg also doch noch durch, scheiterte kurz darauf aber selbst haarscharf an 164 Restpunkten. Durrant erwischte Sekunden später die Doppel-20 und hielt die Partie offen. Danach gab es das erste Break des Spiels zu beobachten: van Gerwen warf einmal außen an der Doppel-16 vorbei, Durrant blieb im Gegenzug auf genau diesem Feld fehlerfrei und brachte sich erstmals selbst in Führung. Van Gerwen stand nun unter massiven Druck und hatte im zehnten Durchgang keine Wahl: 80 Punkte Rest mussten gelöscht werden. Doch den abschließenden Dart auf die Doppel-20 warf der Niederländer deutlich zu niedrig. Durrant zeigte überhaupt keine Nerven, nutzte gleich den ersten Matchdart auf der Doppel-20 und bezwang van Gerwen mit 6:4. Beide Spieler warfen im Schnitt 102 Punkte pro Aufnahme.

Smith macht das Viertelfinale komplett

Im letzten Match des Tages wollte sich der an Position vier gesetzte Michael Smith gegen Krysztof Ratajski behaupten. Der „Bully Boy“ scheiterte im Auftaktleg ganz knapp an 170 Restpunkten, hatte anschließend aber Glück, dass sein polnischer Gegner sowohl im zweiten als auch im dritten Durchgang eine Chance zum Leggewinn ausließ. Doch Ratajski erholte sich schnell von dem entstandenen Rückstand, rebreakte mit einem 13-Darter und stellte durch ein nachfolgendes 74er-Finish auf 3:2 aus seiner Sicht. Smith stellte sofort wieder Parität her, vergab kurze Zeit später jedoch einen Breakdart – letztlich blieb das Duell bis zum 4:4 völlig ausgeglichen. Zu diesem wichtigen Zeitpunkt gelang es Smith nun, einen Gang höherzuschalten. Mit einem 14-Darter landete er das vorentscheidende Break, ehe der nächste 14-Darter den hart erarbeiteten 6:4-Sieg unter Dach und Fach brachte.


World Series Finals


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