Langendorf und Hopp sind ausgeschieden

Zum Ende des Jahres hin ging es bei der PDC jetzt Schlag auf Schlag: schon wenige Tage nach Abschluss der European Championships stand mit den World Series of Darts Finals das nächste TV-Turnier vor der Tür. Ausgetragen wird dieser Wettbewerb erstmalig in Schwechat ganz in der Nähe von Wien – Mensur Suljovic durfte sich ab morgen also auf ein waschechtes Heimspiel freuen. Neben ihm sind auch mit Max Hopp und Maik Langendorf auch zwei Deutsche unter den insgesamt 24 Startern. Am Freitagabend standen die acht Erstrundenspiele ohne die gesetzten Spieler auf dem Programm, gespielt wurde im Modus „Best of 11 Legs“.

Drei australische Siege hintereinander

Das Turnier wurde vom Australier Raymond Smith und Keegan Brown eröffnet, der sich im Qualifikationsturnier durchsetzen konnte. Brown, der als Favorit ins Spiel ging, verschlief den Start komplett. Das hatte aber auch mit eine stark aufgelegten Smith zu tun, der im ersten Leg 94 Punkte ausmachte und im zweiten 100 Punkte via 20, Triple- und Doppel-16 von der Scheibe nahm. Bei letzterem profitierte er auch davon, dass der Engländer ganz knapp an einem 147er-Finish gescheitert war. Als Smith im dritten Leg 87 Punkte auf dem Bullseye checken konnte ging auch dieses Leg an ihn; erst danach durfte „The Needle“ sein erstes Erfolgserlebnis verbuchen. Allerdings setzte Smith sein hervorragendes Finishing fort und stellte per 80er-Checkout auf 4:1. Die drei darauffolgenden Legs wurden mit dem Anwurf gewonnen, sodass der Australier beim Stand von 5:3 für ihn kurz vor dem Sieg stand. Und diesen holte er sich dann auch, der fünfte Matchdart steckte in der Doppel-4. In erster Linie verhalf ihm seine Doppelquote von 50 Prozent zu seinem Einzug in die zweite Runde, wo er auf Raymond van Barneveld treffen wird.

Dann war in Person von Maik Langendorf schon der erste Deutsche an der Reihe. Der Mann aus Hameln hatte sich aus heiterem Himmel im Qualifikationsturnier behauptet und dabei auch gestandene Größen wie zum Beispiel Kim Huybrechts aus dem Weg geräumt. Langendorf musste in Runde eins der World Series Finals gegen Damon Heta aus Australien an die Arbeit. Langendorf kam eigentlich gut ins Match hinein, zeigte im ersten Leg ein perfekt ausgeführtes 100er-Finish. Generell hatten aber beide Schwierigkeiten mit dem Scoring, zu allem Überfluss warf der Deutsche im zweiten Leg auch noch zwei Darts an Doppeln vorbei. Das rief Heta auf den Plan, der letztlich per 26-Darter ausglich. Im dritten Leg patzte Langendorf dann gar fünffach auf Doppelfelder, sein australischer Gegner war erneut der Nutznießer und breakte. Heta baute die Führung wenig später aus, vergab im fünften Leg aber einen Dart auf die Doppel-16 und so wohl auch die Vorentscheidung. Langendorf verkürzte zunächst mit einem Treffer in Tops und schaffte wenige Aufnahmen später per dank eines 15-Darter das Break zum 3:3-Ausgleich. Die beiden darauffolgenden Legs wurden zwischen den beiden Akteuren aufgeteilt, ehe Langendorf seinen Pfeil im neunten Leg in der doppelten 8 unterbrachte und nur noch ein Leg vom Sieg entfernt war. Allerdings hatte zunächst Heta Anwurf, er konnte das von ihm begonnene Leg letztlich für sich entscheiden und brachte dieses Match ins Entscheidungsleg. Dieses durfte Langendorf zwar beginnen, doch urplötzlich zeigte Heta eine gelungene Aufnahme nach der anderen. Nach Scores von 140, 100, 140 und 97 stellte er sich 24 Restpunkte. Langendorf konnte dieses Tempo nicht mehr mitgehen und sich nur noch auf 40 Restpunkten platzieren. Heta ließ ihn jedoch nicht mehr ran, nutzte seinen vierten Matchdart auf der Doppel-6 und machte das Zweitrundenduell mit Michael van Gerwen perfekt.

Auch in das dritte Spiel des Abends war ein Australier involviert, Kyle Anderson traf nämlich auf Ian White. Dabei legte Anderson los wie die Feuerwehr, sicherte sich Leg Nummer eins mit 12 Darts und einem 144er-Checkout und schnappte sich das zweite Leg mit 13 Würfen – zu diesem frühen Zeitpunkt lag der Average von „The Original“ bei über 120 Punkten. Mit 15 Pfeilen holte sich Anderson auch das dritte Leg und bestätigte so das eben geschaffte Break. Im Anschluss daran kam White schließlich zu seinem ersten Leggewinn und erreichte so auch, dass sein australischer Gegner kurzzeitig den Faden verlor. Mit einem 14- und einem 12-Darter holte sich White stattdessen noch zwei weitere Legs nacheinander und hatte zum 3:3 ausgeglichen. Mit einem 110er-Checkout meldete sich Anderson zurück und ging wieder in Front, vergab wenig später aber zwei Breakdarts auf der Doppel-16. So kam White wiederum zum Ausgleich, musste dann aber wieder den Rückstand schlucken, als Anderson 156 Punkte zum 12-Darter auf Null bringen konnte. Schlussendlich waren drei Fehler des Engländers auf Doppel im zehnten Leg entscheidend. Anderson beendete das Spiel wenige Augenblicke später, ein Average oberhalb von 101 Punkten trägt ihn in Runde zwei.

Damit, dass er heute noch auf einer TV-Bühne stehen würde, hätte Max Hopp beim Aufstehen wohl auch nicht gedacht. Der „Maximiser“ war nämlich nicht für dieses Event qualifiziert, profitierte dann aber von der krankheitsbedingten Absage Dawson Murschells und rückte ins Teilnehmerfeld. Hopp duellierte sich mit Dave Chisnall, wollte einerseits seinen guten Lauf aus der Europameisterschaft aufrechterhalten und sich andererseits beim Engländer für die Niederlage beim World Grand Prix revanchieren. Das erste Leg ging zu Gunsten des Deutschen aus, der sich dafür aber auch herzlich bei seinem Gegner bedanken durfte. „Chizzy“ vergab nämlich fünf Möglichkeiten auf Doppel. Der Mann im gelben Hemd konterte mit einem starken 11-Darter und profitierte dann im dritten Leg seinerseits davon, dass Hopp zwei Möglichkeiten ungenutzt ließ. Wenig später spielte Chisnall einen 13- und einen 15-Darter, letzteren abgeschlossen mit einem 126er-Finish, und hatte seine Führung bis auf 4:1 ausgebaut. Von Hopp kam leider gar nichts mehr, „Chizzy“ holte sich auch das sechste Leg locker mit einem 120er-Checkout. Erst im siebten und schlussendlich auch letzten Leg der Partie durfte der „Maximiser“ wieder auf Doppelfelder werfen, doch er scheiterte vier Mal. So versenkte Chisnall seinen Dart in der Doppel-20, kam am Ende auf einen Average von knapp 103 Punkten und zog in die zweite Runde ein. Bei Max Hopp zeigte sich wohl die zu geringe Vorbereitungszeit, er kam auf einen Average von nicht mal 85 Punkten und verwandelte nur einen seiner neun Würfe auf Doppelfelder.

Souveräne Siege der Favoriten – furioser Jamie Lewis

Mit Jamie Lewis und Dimitri van den Bergh standen sich im nächsten Match zwei positive Überraschungen der letztjährigen Weltmeisterschaft gegenüber. Während es für den Belgier ins Viertelfinale ging, erreichte „Fireball“ gar die Vorschlussrunde. Nach diesem Highlight kam allerdings von beiden nicht mehr besonders viel, sodass dieses Spiel vor Fernsehkameras eine neue Chance bot. Schon früh in der Partie kristallisierte sich heraus, dass es wohl eine hochklassige Angelegenheit werden würde. Der „Dreammaker“ holte sich das erste Leg mit 12 Darts, Lewis‘ Antwort darauf war ein Treffer in der Doppel-16. Im Anschluss daran zeigte van den Bergh einen 11-Darter zur neuerlichen Führung, doch der Waliser setzte den Konter und stellte ebenfalls per 11-Darter auf 2:2. Das letzte Leg vor der Pause ging dann noch Lewis, der von einem Fehler seines Gegners auf Tops profitierte und das erste Break des Spiels produzierte. Im sechsten Leg des Spiels fiel dann die Vorentscheidung: bei 76 Restpunkten ließ der amtierende Juniorenweltmeister zwei Darts auf Doppelfelder aus und ermöglichte es Lewis so, auf 4:2 zu stellen. Mit einem 12-Darter führte „Fireball“ seine starke Leistung nahtlos fort und war nur noch ein Leg vom Weiterkommen entfernt. Ein 107er-Finish besiegelte dann das deutliche Endergebnis von 6:2 zugunsten des Walisers. Jamie Lewis zeigte dabei eine sensationell gute Performance, warf im Schnitt 109,82 Punkte pro Aufnahme und warf nur ein einziges Mal an einem Doppelfeld vorbei. Auch van den Bergh spielte ein starkes Match, kam auf einen Average von über 105 Punkte und muss dennoch die Koffer packen.

„Iceman“ Gerwyn Price bekam es im sechsten Match des Abends mit Royden Lam aus Hongkong zu tun. Dem Favoriten gelang dabei unter kräftiger Mithilfe seines Gegners frühestmöglich ein Break; Royden Lam hatte drei Male außen an der Doppel-10 vorbeigeworfen. Den eigenen Anwurf verteidigte Price im Anschluss daran ungefährdet, ehe er auch im dritten Leg von Ungenauigkeiten seines Gegners auf Doppelfelder profitierte und auf 3:0 davonzog. Price war seinem Gegner aus Hongkong in allen Belangen überlegen, konnte sich auch die Legs vier und fünf sichern, ließ im sechsten jedoch sieben Matchdarts ungenutzt. Jetzt ergriff Lam endlich seine Chancen, machte 72 Punkte auf der Doppel-9 aus und feierte sein erstes Erfolgserlebnis. Lange währte die Freude darüber allerdings nicht, denn schon wenige Minuten und einen 14-Darter von Price später war das Match vorbei und der „Iceman“ nach dem 6:1-Sieg in der zweiten Runde.

Das von den Namen her wohl attraktivste Spiel des Tages folgte im Anschluss daran, „The Bronzed Adonis“ Steve Beaton traf nämlich auf den Weltranglistenfünften Daryl Gurney. Letztgenannter schaffte mit einem 119er-Highfinish gleich im ersten Leg ein Break, hatte im zweiten Leg das Glück, einen Breakdart unbeschadet zu überstehen und sich selbst mit 2:0 in Führung zu bringen. Gurneys Traumstart setzte sich auch im nachfolgenden Leg fort, als er den Zuschauern einen starken 11-Darter präsentierte. Zeitgleich setzte sich der Albtraum für Beaton fort, er vergab im vierten Leg zwei Breakdarts und durfte dann dabei zusehen, wie „Superchin“ 80 Punkte auf Null brachte. Auch das fünfte Leg ging an den Mann aus Nordirland, sodass ihm nur noch eines von der zweiten Runde trennte. Zwar ging es jetzt nochmal in eine kurze Unterbrechung, die aber keine Änderungen am Spielverlauf bewirkte. Gurney holte sich das ihm noch fehlende Leg mit 14 Darts und verpasste Steve Beaton einen Whitewash.

Der frischgebackene Europameister James Wade wollte seine gute Form mit nach Österreich nehmen und durfte im letzten Erstrundenmatch gegen Ross Smith auf die Bühne. Beide Spieler verteidigten ihren ersten Anwurf souverän, ehe Smith im dritten Leg die erste Gelegenheit für ein Break bekam. Er warf aber einmal an der Doppel-16 vorbei und ließ „The Machine“ wieder in Führung gehen. Am bisherigen Spielverlauf – die Legs bei eigenem Anwurf wurden sicher gewonnen – änderte sich auch in den beiden darauffolgenden Legs nichts, sodass Wade mit einer 3:2-Führung in die Pause gehen durfte. Wenige Minuten später profitierte der Weltranglistensechste von einem Fehler seines Gegners auf Tops, erwischte dieses Feld dafür selbst und hatte das erste Break der Partie vollbracht. Wade hatte mittlerweile zu seinem Spiel gefunden, holte sich das siebte Leg dank eines 80er-Finishes und war nur noch ein Leg von der Ziellinie entfernt. Zwar konnte Smith dann noch ein Leg auf seine Seite ziehen, doch bei eigenem Anwurf ließ Wade wiederholt gar nichts anbrennen und besiegelte den 6:3-Sieg mit einem Treffer in der Doppel-10.

World Series Finals


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