Barney schlägt das Wunderkind

Perth war Gastgeber des dritten World Series Events im August, bei dem erneut Australier und Neuseeländer versuchten mit der Dartselite mitzuhalten. In der ersten Runde gab es mit dem Duell zwischen Raymond van Barneveld und Corey Cadby einen echten Kracher. Doch auch die beiden Sieger der bisherigen zwei Turniere, Kyle Anderson und Phil Taylor, trafen aufeinander. Zudem hatte es Gary Anderson mit dem WM-erfahrenen Rob Szabo zu tun.

Gurney siegt mit 100%-Doppelquote

Den Anfang machten Michael Smith und der in Australien durchaus erfolgreiche Adam Rowe. Dieser erwischte auch einen guten Start, vergab aber im ersten Leg die Möglichkeit in Führung zu gehen. So holte sich Smith das Break und setzte sich durch einen kleinen Lauf bis auf 4:0 ab. Rowe spielte eigentlich gut mit, setzte seinen Kontrahenten unter Druck. Auf die Doppel vergab er allerdings die Chancen die er sich bis dahin erarbeitet hatte. Im fünften Leg aber belohnte sich der Australier. Nachdem er eine 180 warf konnte er seinen Anwurf ins Ziel bringen und so den Whitewash verhindern. Allerdings konnte er darauf nicht groß aufbauen, da er auch immer wieder in entscheidenden Momenten einfache Felder verpasste. So kam er zu keinem Break mehr und unterlag dank eines 120’er Finishes von Smith mit 2:6. Dies war auch das Ergebnis, das Rhys Mathewson in der vergangenen Woche in Melbourne erzielte, als er auf Peter Wright traf. Wie der Zufall so wollte, bekam er in Perth direkt die Möglichkeit zur Revanche, denn wieder war „Snakebite“ sein Gegner. Und Rhys spielte richtig stark. Er ging sofort in Führung und spielte lange einen Average von klar über 100 Punkten. Zwar drehte Peter die Partie recht schnell, doch Mathewson glich nach vier perfekten Darts mit einem Rebreak zum 2:2 aus. Dann allerdings begann Peter immer kaltschnäuziger zu werden. Er ließ kaum noch etwas aus. Obwohl sich Mathewson in den folgenden drei Legs auf 60, 76 und 75 Punkte Rest und damit in eine gute Ausgangslage brachte, bekam er keinen einzigen Wurf auf ein Doppel. Der Druck auf ihn war hoch und so versuchte er ein letztes Mal Peter zu einem Fehler zu zwingen. Er brachte sich mit 78 Punkten Rest erneut in Position, doch erneut war Wright eiskalt und beendete die Partie wie schon in Melbourne mit 6:2.

Daryl Gurney bekam es danach mit Koha Kokiri zu tun. Kokiri überzeugte in der Vorwoche gegen James Wade, als er lediglich auf den Doppeln Schwierigkeiten hatte, sonst aber eigentlich sogar der bessere Spieler war. Gurney war sich dessen bewusst und startete entsprechend fokussiert. Mit einem 14-Darter ging er in Führung und zeigte danach sechs perfekte Darts. Am Ende wurde es ein 100’er Finish zum 12-Darter und Break. Kokiri, der eigentlich erneut gut mit dabei war, hatte gegen das zu dieser Zeit übermächtige Scoring von „Super Chin“ keine Mittel, Daryl stand zwischenzeitlich bei 124 Punkten im Schnitt. Kokiri musste schon was Großes auspacken, verpasste aber sowohl ein 143’er als auch ein 107’er Finish. Gurney hingegen vergab gar nichts und nutzte beim 130’er Finish auf Bull seinen insgesamt sechsten Dart auf ein Doppel zum 6:0-Sieg. Mit einer 100%-Doppelquote und einem 106’er Average setzte der Nordire ein echtes Statement. Danach war James Wade an der Reihe der es mit dem noch relativ unbekannten Darren Hayes zu tun bekam. In diesem Spiel wollte Darren sich beweisen, wollte es aber wohl einen Tick zu sehr. Er bekam zu Beginn noch überhaupt nichts auf die Reihe, sodass James sich trotz einer mäßigen Leistung bis auf 3:0 in Führung bringen konnte. Auch danach sollte sein Sieg zu keiner Sekunde gefährdet sein. Nach fünf Legs stand es entsprechend 5:0 und Wade bog schnurstracks auf die Zielgerade ein. Im sechsten Leg erreichte Darren Hayes zumindest zum zweiten Mal nach dem ersten Leg wieder ein Mal den Finishbereich, zu mehr sollte es aber nicht mehr kommen. Wade checkte 103 Punkte zum 6:0 und zog in die zweite Runde ein.


Taylor gewinnt Duell der Sieger

Es folgte ein rein australisches Duell. Simon Whitlock bekam es mit Justin Thompson zu tun, der in Melbourne vor einer Woche gegen Gary Anderson weitestgehend chancenlos war. Gegen Whitlock aber schien etwas zu gehen, denn der „Wizard“ spielte zu Beginn sehr schwach. Thompson schnappte sich so direkt ein Break, konnte darauf allerdings nicht aufbauen. Nachdem Whitlock ausglich vergab Justin die dicke Möglichkeit zu einem erneuten Break, sodass Simon einen kleinen Lauf starten konnte. Er gewann letztlich vier Legs nacheinander und führte somit 4:1. In jedem Leg verpasste Thompson jedoch Möglichkeiten auf die Doppel. Die Partie war nicht sonderlich hochklassig, es war eine relativ zähe Angelegenheit. Nachdem Thompson nochmal seinen Anwurf zum 2:4 durchbrachte, brachte sich Whitlock schnell mit 5:2 in Führung und nutzte sechs ausgelassene Chancen von Thompson zum 6:2-Sieg. Danach bekamen es die beiden Sieger der letzten zwei World Series Events miteinander zu tun. Phil Taylor traf auf Kyle Anderson und sah einen bärenstarken Start des Australiers. Nach einem direkten Break konnte Phil zwar noch reagieren, die 11- und 13-Darter brachten Anderson dann aber doch mit 3:1 in Front. In dieser Phase wirkte es als könne er die Nerven behalten und Taylor tatsächlich bezwingen. Beim Stand von 4:2 verpasste er es allerdings den Druck auf seinen Kontrahenten hoch zu halten und nutzte die Doppelfehler von Phil nicht aus. Dieser kam zum Ausgleich und offenbarte auch im neunten Leg eine Doppelschwäche. Kyle hatte einen erneuten Breakdart auf der Doppel-16, traf diese aber nicht und sah sich so erstmals in diesem Spiel in Rückstand. Im eigenen Anwurf konnte er dann allerdings nicht viel ausrichten, sodass „The Power“ sich dank eines 13-Darter zum 6:4-Sieg spielte.

Gary Anderson traf dann auf Rob Szabo, einem Neuseeländer der schon häufiger an der Weltmeisterschaft und auch am World Cup teilnahm. Gary durfte ihn nicht unterschätzen, hatte allerdings in den ersten Legs tatsächlich Probleme. Er konnte nach dem soliden 1:0 von Glück sagen, dass Szabo die Möglichkeiten die er hatte nicht ausnutzte. Ganz fünf Darts vergab Rob zum Ausgleich, ehe Gary sich das Break holte und ohne groß zu glänzen wenig später auf 3:0 erhöhte. Dann aber explodierte der „Flying Scotsman“. Wie aus dem nichts gelangen ihm sieben perfekte Darts, die zu einem weiteren Break führten, ehe er mit dem 5:0 die Vorentscheidung schaffte. Zwar konnte Szabo nach sieben vergebenen Matchdarts von Anderson noch den Whitewash verhindern, ein 13-Darter brachte dann aber doch das 6:1 und den Sieg für Gary.

Die letzte Begegnung der ersten Runde war das von vielen Fans so herbeigesehnte zweite Aufeinandertreffen zwischen Raymond van Barneveld und dem Wunderkind Corey Cadby. Der Juniorenweltmeister hatte den Niederländer nur eine Woche zuvor in Melbourne mit 6:4 bezwingen können und wollte an diesem Tag nachlegen. Beide erwischten auch einen guten Start, doch Cadby vergab eine Chance auf Tops. So holte sich Raymond direkt ein Break und konnte nachlegen. Weil Corey zu wenige Triple traf erhöhte Barney auf 2:0 und checkte 100 Punkte zum nächsten Break. Doch Cadby gab nicht auf. Er reagierte gut, checkte 96 Punkte zum direkten Rebreak und versuchte den Druck auf seinen Kontrahenten zu erhöhen. Doch immer wieder machte er Fehler, streute einige Phasen ohne Tripletreffer ein. Dies wusste Raymond mit seiner Erfahrung natürlich auszunutzen und so setzte er sich dank eines Breaks auf 5:2 ab und stand damit kurz vor dem Sieg. Cadby versuchte sich gegen das Ausscheiden zu wehren. Nachdem Barney ein 101’er Finish auf der Doppel-18 verpasste kam er auch tatsächlich nochmal zum Rebreak und brachte auch seinen eigenen Anwurf zum 4:5 ins Ziel. Im Leg darauf schien van Barneveld schon der sichere Sieger zu sein, doch er vergab zwei Matchdarts. Cadby antwortete mit einem 161’er Finish zum Break und 5:5-Ausgleich. Im Entscheidungsleg zeigten beide eine gute Leistung, doch Raymond war einen Tick stärker und warf zum richtigen Zeitpunkt eine 180. So setzte er sich letztlich doch noch mi 6:5 durch und schaffte die Revanche für Melbourne.

Perth Darts Masters


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter