Die Vogelperspektive
Ziele noch unklar? Gehen Sie in die Vogelperspektive!
Hallihallo und weiter gehts mit unserem Motivationspodcast zum Thema innerer Schweinehund. Wir hatten zunächst geklärt, wer der innere Schweinehund ist, nämlich eine innere Stimme, die uns berät, eine Art innerer Freund. Dann hatten wir darüber geredet, dass es drei Prinzipien gibt, die Menschen motivieren, oder die dafür sorgen, dass Handlungen erfolgreich sind. Nämlich erstens das Wollen, zweitens das Können und drittens das Dürfen.
Wir hatten uns damit beschäftigt, dass der innere Schweinehund nach dem Lust-Schmerz-Prinzip tickt. Das bedeutet, dass er immer Lust erleben und Schmerz vermeiden möchte. Ganz viele Menschen konzentrieren sich hauptsächlich darauf, Schmerz zu vermeiden, anstatt Lust zu erleben. Obwohl die meisten erfolgreichen Menschen das genau anders herum machen. Die wollen mehr Lust erleben, sie sind viel mehr zielgesteuert.
Und dann hatten wir uns sehr genau mit dem Thema Ziele beschäftigt. Weil Ziele für einen Antrieb von innen heraus sorgen. Wenn ich ein schönes, passendes Ziel habe, steigern Ziele mein Wollen. Wir können uns das vielleicht wie eine Art GPS-System im Kopf vorstellen. Wenn ich in mein GPS die Zielkoordinaten eingebe, dann tue ich automatisch Dinge, die mich zu diesem Ziel bringen. Wenn ich in eine Lebenssituation hineinkomme und mein Ziel kenne, dann tue ich bewusst oder unbewusst genau das, was mich meinem Ziel näher bringt. Wenn ich keine Ziele habe, dann habe ich Pech gehabt. Dann tue ich irgend etwas, das ich in der jeweiligen Situation für richtig halte, was aber nichts damit zu tun hat, was ich eigentlich tun sollte.
Sie wissen, dass man im Leben das ein oder andere Jahr verplempern kann, oder dass das Leben so dahin plätschern kann, ohne dass man sich auf ein Ziel, das es wert ist, zubewegt. Auch da steckt häufig der innere Schweinehund dahinter, der sagt "Du bist es nicht wert, dass Du dieses Ziel tatsächlich erlebst". Das ist häufig eine Art Selbstbewusstseinsproblem. Wir trauen uns gewisse Dinge nicht zu, weil wir denken, wir sind so schlecht, wir sind es überhaupt nicht wert, wir können sowieso nichts.
Das Spannende ist, wenn ich es einmal umdrehe und betrachte, was erfolgreiche Menschen machen. Sie machen es genau anders herum. Sie fragen sich nicht, was will ich nicht im Leben. Sie fragen sich, was will ich erreichen. Sie tun dann alles Mögliche, um ihr Ziel erleben zu können. Jetzt fragen Sie sich vielleicht, was will der Typ jetzt die ganze Zeit mit meinen Zielen. Ich habe überhaupt keine Ahnung davon, was ich in meinem Leben für Ziele anstreben soll. Es ist schön, die Zielkriterien einmal durchdekliniert zu haben, aber wenn ich nicht weiß, welches meine Ziele sind, was nützt mir das?
Wie lösen wir dieses Problem? Ganz einfach, wir tun jetzt etwas Ungeheuerliches, etwas, was Kinder normalerweise machen und was man sich als Erwachsener abgewöhnt hat. Wir träumen jetzt ein bisschen. Wir stellen uns einmal vor, dass unser Leben wie eine Art großes Gemälde, ein großes Bild ist. Wir hätten selbst die Macht, in dieses Bild hineinzumalen, was immer wir darin haben wollen. Jedes Motiv, das wir uns vorstellen und wünschen, dürfen wir auf dieses Bild malen. Dann gehen wir einen Schritt zurück und betrachten das Bild.
Ich weiß nicht, ob Sie sich daran erinnern können, wie Sie sich Ihr Leben als Kind erträumt haben? Was wollten Sie werden? Was wollten Sie tun, was wollten Sie erleben? Wollten Sie als Schauspielerin Menschen begeistern, wollten Sie einen Prinzen heiraten, in einer Villa wohnen, wollten Sie als Cowboy mit Indianern Frieden schließen, wollten Sie Fußballprofi werden, wollten Sie zum Mond fliegen, wollten Sie Lokführer werden? Das waren noch Zeiten. Nach und nach sind dann diese Wünsche überlagert worden. Sie kennen das von wohlmeinenden Eltern, von besserwisserischen Lehrern, von mürrischen Chefs, von tränenreichen Beziehungen. Kurz, von der persönlichen Realität. So wurde aus der Schauspielerin eine Industriekauffrau, aus dem Cowboy wurde ein Elektriker, und aus Ihnen? Was wurde aus Ihnen? Letztlich hat Günter irgendwann einmal das Kommando übernommen und hat gesagt, "Das ist Deine Welt, die andere Welt ist nicht real. Tu das, was in Deiner Welt normal ist".
Mittlerweile wissen wir zum Glück, dass wir nicht immer auf Günter hören müssen, dass wir viel freier sind, als wir eigentlich glauben. Wir sind frei, zu tun, was immer wir wollen und was immer wir können. Sozusagen frei, wie ein Adler. Ein Adler, der hoch oben im Himmel seine Bahnen kreist. Die meisten Menschen sind leider Hühner, die unten auf der Erde hocken und nach oben gucken und sagen, "Wäre das schön, wenn ich aussehen könnte, wie ein Adler". Die Geschichte ist jetzt ein bisschen kitschig, aber ich finde, das Modell ist einfach zutreffend.
Jetzt stellen Sie sich einmal vor, Sie wären ein Adler. Aber sie wachsen als Adler versehentlich unter lauter Hühnern auf. Jetzt sehen Sie, wie am Himmel ein Adler durch die Gegend kreist, wie er majestätisch seine Schwingen ausbreitet und wie schön es ist, ihm zuzusehen. Sie überlegen sich, dass Sie das auch gerne machen würden. Sie gucken nach rechts und nach links, und was sehen Sie? Sie sehen jede Menge Hühner. Und wenn Sie die Hühner fragen, "Wie wäre es, fliegen wir mal eine Runde?" Dann sagen die Hühner, "Bist Du bekloppt, fliegen geht doch gar nicht". Schuster bleib bei Deinen Leisten, mach das, was Du schon immer getan hast, bitte guck nicht nach rechts und guck nicht nach links.
Was wäre denn, wenn Sie einmal nach oben guckten und wenn Sie es einfach ausprobierten? Angenommen, Sie wären der Adler, angenommen, Sie haben diese Schwingen und Sie breiten diese Schwingen einmal aus. Sie probierten aus, zu fliegen. Was würden Sie feststellen? Sie würden feststellen, dass es geht. Sie sind ein Adler, sie können fliegen.
Ich gebe zu, diese Geschichte ist wahnsinnig kitschig. Aber, ich bin ein Fan von solchen Geschichten, weil der Adler einen ganz besonderen Vorteil hat. Der Adler sieht das Leben aus der Vogelperspektive. Die Vogelperspektive ist wichtig. Wenn wir in unserem tagtäglichen Leben, in unserem Kleinklein immer nur auf das achten, was direkt vor uns liegt. Auf diese Aufgabe, mit der wir gerade ganz wichtig beschäftigt sind, und wir nicht darauf achten, was wir im Großen und Ganzen tun sollten, also nicht auf unser großes Lebensgemälde achten, dann sind wir binnen kürzester Zeit aufgeschmissen, denn wir schlittern dann in Kleinigkeiten hinein. Wir verlassen die Richtung unseres Lebens. Was passiert? Wir werden unglücklich. Wir verlieren den Funken Vitalität, wir verlieren das Gefühl, wirklich am Leben zu sein. Wir verlieren diese Neugierde, dieses Gefühl von Jungschweinehunden, dass das Leben wirklich Spaß macht.
Wie wir dieses schöne Lebensgefühl wieder hervorrufen können, wie wir es hinbekommen, wieder zu Adlern zu werden und wie wir das ganz konkret machen, das besprechen wir im nächsten Motivationspodcast, hören Sie deshalb bald wieder rein, bis zum nächsten Mal, Ihr Stefan Frädrich.