Dartspieler im Fokus Juni 2019

Das zweitgrößte Turnier des Jahres rückt immer näher. Das World Matchplay in Blackpool wird dieses Jahr ohne Raymond van Barneveld stattfinden. Dafür sicherte sich jüngst Chris Dobey, unser Spieler im Fokus November 2018, mit seiner Finalteilnahme bei den Danish Darts Open erstmals einen Platz im Winter Gardens. Es ist ganz normal, die jungen Spieler ersetzen die ganz großen Namen vergangener Tage, was auch bei einigen Teams des World Cups ersichtlich wurde.

In dieser Kolumne blicken wir auf Spieler, die in absehbarer Zukunft ebenfalls in die Weltspitze hineinstoßen könnten. In diesem Monat richten wir den Blick, passend zum immer näher rückenden Karriereende von Raymond van Barneveld, in Richtung Niederlande. Dort gibt es unzählige große Talente, doch eines davon hat besonders seit Ende letzten Jahres immer stärker auf sich aufmerksam gemacht und kürzlich seinen ersten Turniersieg gefeiert. Die Rede ist von Geert Nentjes.

Wer ist Geert Nentjes?

Geert wurde am 4. September 1998 im niederländischen Urk geboren und hat sich im Jahr 2016 erstmals auf größere Turniere getraut. Zunächst probierte er sich dabei auf der Development Tour, wo er in seinem allerersten Match gegen Josh Payne zwar mit 3:4 verlor, jedoch merkte, dass er durchaus mithalten konnte. So probierte er sich, wenn auch erfolglos, an der Qualifikation für die BDO-WM und dem World Masters, entschied sich im Anschluss daran dann aber doch mehr in Richtung PDC zu gehen. Er sah in der Development Tour die beste Möglichkeit sich rasch weiterzuentwickeln. Nach einem durchaus erfolgreichen Jahr 2017 nahm er auch erstmals an der Junioren-WM der PDC teil und traf daraufhin die Entscheidung in Richtung Profikarriere zu gehen. Dafür spielte er 2018 auch erstmals die Q-School, wo er zwar ein Mal das Achtelfinale erreichte, die Tour Card aber letztlich nicht gewinnen konnte. Trotzdem konnte er bei den UK Open debütieren und PDC-Major-Luft schnuppern. Wenig später kam er dann auch erstmals in ein Finale eines Development Tour Turnieres, welches er jedoch gegen Ted Evetts verlor.

Geert spielte im Jahr 2018 so viele Turniere wie nie zuvor. So probierte er sich auch auf der Challenge Tour aus und versuchte sich für European Tour Events zu qualifizieren. Dies gelang ihm zwar zunächst nicht, gegen Ende 2018 erreichte er dann aber noch einige Endspiele und Halbfinals auf der Development Tour, wodurch er sich für 2019 eine Tour Card sicherte und sein Debüt bei der Weltmeisterschaft geben durfte. Dort bekam er es mit Nathan Aspinall zu tun und überraschte mit der Aussage, dass er einfach nur eine 180 im Ally Pally werfen wolle. Zwei Mal sollte ihm das gelingen, dennoch unterlag er letztlich mit 0:3. Er wusste wohl im Vorfeld, dass die erste Teilnahme vor allem dazu da war um Erfahrung zu sammeln. Diese nahm er mit ins neue Jahr, wo ihm auf einem Players Championship Turnier und auch auf der Development Tour je ein 9-Darter gelang. Auf den Players Championship Turnieren kam er immer häufiger in die Geldränge und arbeitete sich, wenn auch langsam, die Order of Merit nach oben. Einen großen Push dürfte ihm dann sein erster Turniersieg gegeben haben. Im Juni gelang ihm jener auf der Development Tour. Dort schlug er im Endspiel Shane McGuirk mit 5:2 und durfte sich somit erstmals Turniersieger nennen.

Prognose

Geert Nentjes ist erst 20 Jahre alt. Als er geboren wurde hatte sich Raymond van Barneveld bereits seinen ersten Weltmeistertitel gesichert gehabt. Dementsprechend viel Zeit hat Geert noch um weiter zu wachsen und konstanter zu werden. Das Potential von „De Zoet“, wie er auch genannt wird, scheint sehr groß. Gerade deshalb, weil er sich stetig weiterentwickelt. Bei ihm sieht man kaum mal, dass die Formkurve nach unten zeigt. Er spielt Turniere, aus den Niederlagen nimmt er unheimlich viel mit und setzt es im nächsten Spiel dann um. Er lernt schnell und viel. Was ein Spieler dann braucht sind Erfolgserlebnisse. Besonders Ende 2018 fingen diese bei ihm an und in immer kürzeren Abständen kamen die nächsten Meilensteine hinzu. Er ist unheimlich ruhig, was seine beiden 9-Darter in diesem Jahr bewiesen und mit seinen Aussagen vor dem WM-Spiel gegen Nathan Aspinall bewies er auch, wie geerdet er ist. Keine großen Kampfansagen, er schätzte sich und die Situation absolut richtig ein. Mit einer hohen Intelligenz wird er es in diesem Sport noch weit bringen. Er wird sich noch dieses Jahr erstmals für ein European Tour Event qualifizieren und auch wieder an der WM teilnehmen. Im nächsten Jahr sehe ich einige Teilnahmen an Major Turnieren und die eine oder andere Überraschung. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler

 Geert Nentjes Porträt



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