Dartspieler im Fokus April 2019

Die Premier League geht in ihre ganz heiße Phase. Eine Liga, in der die besten Spieler der Welt Woche für Woche gegeneinander antreten. Vor einigen Jahren wären Akteure wie Gerwyn Price, Rob Cross oder Daryl Gurney im Kreise dieser Elite noch gar nicht denkbar gewesen. Doch innerhalb kürzester Zeit haben sie sich durch starke Siege über große Namen sowie Titelgewinne bei Major-Events nach oben gespielt und gehören inzwischen zum ganz heißen Eisen.

In der Kolumne zum Spieler im Fokus stellen wir Persönlichkeiten vor, in denen wir das Potenzial sehen, in einigen Jahren einen ähnlichen Stand erreicht zu haben. In diesem Monat blicken wir dabei mal wieder nach England, wo es einen Akteur gibt, der schneller wirft als sein Schatten. Bei einer Weltmeisterschaft warf er eine 180 in lediglich 2,16 Sekunden, und in den letzten 12 Monaten hat seine Formkurve einen enormen Anstieg erfahren. Die Rede ist von „Rapid“ Ricky Evans.

Wer ist Ricky?

Ricky wurde am 29. Juli 1990 in Kettering, England geboren und spielte bereits als Jugendlicher Darts. Er erkannte selbst, dass er großes Talent besitzt, und so spielte er früh auf BDO Events, probierte sich aber wohlweißlich nebenher auch auf der Development Tour der PDC aus. Dort konnte er bereits das fünfte Turnier, an dem er teilnahm, für sich entscheiden. Auch danach ging die Karriere von Evans eigentlich steil nach oben. Als er sich 2013 für einen endgültigen Wechsel zur Professional Darts Corporation entschied, gewann er schon am ersten Tag der Q-School die Tour Card. Danach konnte er sich noch im ersten Jahr einen Sieg auf der Challenge Tour holen und erreichte bei einem Players Championship Event sein erstes Endspiel. Bei der Junioren-WM stand er ebenfalls im Finale, verlor gegen Michael Smith. Auch bei der Erwachsenen-WM erlebte er im Jahr 2014 dann ein relativ erfolgreiches Debüt. In seinem ersten Spiel besiegte er dort Ronnie Baxter ohne Satzverlust, verlor nach gutem Kampf in der zweiten Runde aber mit 2:4 gegen Mervyn King.

Nichts deutete daraufhin, dass er nicht in absehbarer Zeit einer der Top-16 Spieler der PDC sein würde, dann aber kam der Bruch im Spiel des Ricky Evans. Er fand plötzlich überhaupt nicht mehr zu seiner Form. Die Ergebnisse waren mehr schlecht als recht. Zwar konnte er hier und da noch für kleinere Überraschungen sorgen, diese kamen dann aber auch vorwiegend auf den kleineren Bühnen zustande. Besonders bitter war für Ricky das Jahr 2017 in dem, abgesehen von der schnellsten je gemessenen 180, gar nichts zusammenlief. Doch aus dieser Phase hat er sich heraus gekämpft. Nach einigen respektablen Leistungen auf kleineren Turnieren konnte er sich auf der European Tour in den Niederlanden erstmals in ein Finale spielen. Auch wenn er dort verlor nahm er den Schwung mit ins nächste Jahr. Dort erreichte er zunächst erstmals seit 2013 wieder mal das Finale eines Players Championship Events und auch auf der European Tour startete er fantastisch, als er beim zweiten Turnier das Endspiel erreichte. In der dazugehörigen Rangliste konnte er sich so zunächst auf dem fünften Rang platzieren und hat bereits relativ gute Chancen, auch an der Europameisterschaft teilzunehmen.

Prognose

Das Potenzial von „Rapid“ Ricky Evans ist enorm. Zu Anfang seiner Karriere lief alles glatt und eine echte Krise kannte er lange nicht. Als er diese dann durchlebte, kam er damit nicht sonderlich gut zurecht. Er ist aber inzwischen erwachsener geworden, er hat viel dazugelernt und begriffen worum es geht. Nun fokussiert er sich deutlich mehr auf den Dartsport und die Ergebnisse sprechen für sich. Die beiden Endspiele auf der European Tour sowie das Finale beim Players Championship Turnier waren alles andere als Zufall. Das Können von Evans ist groß genug, dass er in nicht allzu ferner Zukunft auch im Endspiel eines Major Events stehen kann. Dafür muss er nun aber weiter an sich arbeiten und vor allem Konstanz in sein Spiel herein bekommen. Dann steht einer erfolgreichen Karriere in der PDC nichts im Wege. In diesem Jahr sollte er, wenn alles normal läuft, auch bereits ein größeres Viertelfinale erreichen und wenn er bei der Weltmeisterschaft am Ende des Jahres dann vielleicht zu den Spielern gehört, die einen großen Namen aus dem Turnier werfen, dann könnte er diesen Schwung ins nächste Jahr mitnehmen und den nächsten ganz großen Schritt in Richtung Top-16 der Welt gehen. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler

 Ricky Evans Porträt



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