Dartspieler im Fokus Februar 2019

Nach anderthalb Monaten im neuen Jahr nimmt die Dartsaison so allmählich Fahrt auf. Die ersten Major Titel sind bereits vergeben, die Tour Card Gewinner stehen fest, die Premier League hat bereits zwei Spieltage hinter sich und in Wigan gab es das erste Players Championship Wochenende. So konnte man sich einen ersten Eindruck verschaffen wie die Spieler durch die kleine Pause gekommen sind und wie die ersten Gehversuche der neuen Akteure im Profigeschäft aussehen.

In unserer Rubrik „Spieler im Fokus“ richten wir inzwischen seit einem Jahr einen Blick auf die noch eher unbekannten Akteure, denen wir jedoch eine große Zukunft voraussagen. Einer der neuen Tour Card-Gewinner hat mit seinen 21 Jahren bereits einiges an Erfahrung gesammelt und konnte in Wigan eine erste Duftmarke setzen. Er könnte zukünftig eine Gefahr für die Top-Spieler sein und entsprechend ist sein Spitzname auch „The Hazard“. Spieler im Fokus ist Harry Ward.

Wer ist Harry Ward?

Harry wurde im beschaulichen 30.000-Seelen-Örtchen Swadlincote im Zentrum Englands geboren. Dort entwickelte er sehr schnell eine große Affinität zum Dartsport und nahm bereits im jungen Alter an größeren Turnieren teil. Mit lediglich 16 Jahren spielte er im Jahr 2014 bereits die komplette Development Tour der PDC. Die Erfahrung nahm er mit in die Junioren-WM der BDO im Jahr 2015, bei der er sich sogar bis ins Finale kämpfte. Auch wenn er dort Colin Roelofs mit 0:3 unterlag, warf ihn das nicht zurück. Im Gegenteil, er wurde nur noch mehr angestachelt. So versuchte er 2015 auch erstmals sich die Tour Card zu erspielen. Dies misslang ihm zwar, doch die ersten größeren Erfolge stellten sich dennoch ein. So erreichte er auf der Development Tour sein erstes Endspiel, nachdem er unter anderem Josh Payne bezwang. Im Finale verlor er dann allerdings ohne Leggewinn gegen Berry van Peer. Nur ein Jahr später gelang ihm die Qualifikation für sein erstes Major Turnier, die UK Open. Mit 18 Jahren ging er zwar relativ unerfahren ins Turnier, konnte gegen Altmeister Alan Tabern aber einen Sieg feiern, bevor er dann gegen Josh Payne ausschied. Einen weiteren Erfolg feierte er 2016 mit seinem Debüt auf der European Tour. Bei der Qualifikation räumte er unter anderem Joe Cullen aus dem Weg und durfte somit nach Düsseldorf zu den European Darts Open reisen. Dort verlor er allerdings direkt in der ersten Runde gegen Ritchie Edhouse.

Nebenher nahm Harry auch bereits an der Challenge Tour teil um sich mit weiteren, erfahrenen Spielern zu messen. Dort erreichte er immerhin ein Mal das Viertelfinale, wo er nur dem späteren Sieger Ryan Searle unterlag. Nach einem guten Jahr 2017 in dem er einige Halbfinals auf der Development Tour erreichte, konnte er sich 2018 erneut für die UK Open qualifizieren und dort mit zwei Siegen sein bis dahin bestes Ergebnis einfahren. An Chris Dobey war an diesem Wochenende jedoch kein vorbeikommen. Nachdem er 2018 dann sein erstes Endspiel auf der Challenge Tour erreichte, wo er auf dem Weg Spieler wie Barrie Bates und David Pallett bezwang, ehe er gegen Dennis Nilsson verlor, kam er bei der Junioren-WM bis ins Viertelfinale. Dort scheiterte er nur denkbar knapp mit 5:6 an Callan Rydz. Wichtiger war allerdings sein Auftreten bei der Q-School 2019. Bereits am ersten Tag zeigte er sich in herausragender Verfassung und besiegte unter anderem die ehemaligen BDO-Größen Jim Williams und Mark McGeeney, um sich direkt die Tour Card zu sichern. Mit dieser im Gepäck erreichte er beim ersten Players Championship Wochenende durch Erfolge über Simon Whitlock, Robert Marijanovic, Jan Dekker und Diogo Portela das Viertelfinale. Dort bekam er es mit dem Niederländer Jermaine Wattimena zu tun, der dann letztlich aber doch noch eine Nummer zu groß war. Harry verlor mit 3:6 und schied letztlich aus.

Prognose

Harry Ward ist mit dem Dartsport aufgewachsen. Seit 2012 wirft er bereits Pfeile und ärgerte in jungen Jahren schon langjährige Spieler. Mit 21 Jahren hat er somit bereits viel Erfahrung sammeln können, die ihm nun weiterhilft. Sie ist ein immenser Vorteil gegenüber anderen Spielern in seinem Alter. Allmählich stellt sich bei ihm nun auch eine gewisse Routine ein, die zu weiteren Erfolgen führt. Bei ihm ist bisher noch keine echte Krise zu erkennen gewesen. Von Rückschlägen ließ er sich nie zurückwerfen, er lernte daraus und kam gestärkt zurück. Wenn er diese Eigenschaft weiterhin so an den Tag legt, kann es in den kommenden Jahren mit ihm sehr schnell gehen. Der Start in diese Saison wird ihm weiteres Selbstvertrauen geben und so dürften auch in naher Zukunft weitere gute Ergebnisse folgen. Ich bin mir sicher, dass er sich in diesem Jahr für sein zweites European Tour Event qualifiziert und das wird beileibe nicht sein letztes bleiben. Zudem traue ich ihm auf der Pro Tour einige Achtungserfolge und die Qualifikation für einige Major Events zu. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler

 Harry Ward Porträt



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