Dartspieler des Monats Oktober 2019

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Je näher die Weltmeisterschaft im Ally Pally rückt, desto mehr Action bekommen wir im Dartsport geboten. Gleich vier große Turniere wurden in diesem Monat ausgetragen. Der World Grand Prix, die Europameisterschaft, die Champions League und auch das älteste Darts-Turnier der Welt, die BDO World Masters, fanden statt. Zudem wurden bei der PDC die letzten vier Players Championship Turniere ausgerichtet, sodass auch dort die Saison mit dem Finale bald beendet werden kann.

Um nicht komplett den Überblick zu verlieren blicken wir nun nochmal zurück und schauen, welcher Spieler uns die letzten vier Wochen am meisten überzeugen konnte. Es gab zwar keinen, der sich durchweg ganz oben festsetzen konnte, jeder hatte mal das eine oder andere Turnier, bei dem es nicht so lief, aber einer schaffte etwas, das bisher lediglich einem anderen Spieler vorbehalten war: jedes PDC-TV-Turnier zu gewinnen. Nach Phil Taylor gelang dies nun auch Michael van Gerwen, unserem Spieler des Monats Oktober.

Warum Michael?

Es ist eine schwierige Diskussion, wer ist der beste Dartspieler aller Zeiten? Wenn wir Akteure wie Eric Bristow, Phil Taylor oder eben Michael van Gerwen vergleichen, dann sprechen wir über verschiedene Generationen. Die Dartswelt sah in den Hochzeiten eines jeden dieser Spieler unterschiedlich aus. Das Grundniveau war immer ein anderes, die Gegner hatten eine andere Mentalität und früher waren es dann doch eher weniger Spieler als heute, denen man die großen Siege zutraute. Zudem gab es damals weit weniger Turniere. Fakt ist aber, dass die Epoche der 2010er Jahre letztlich immer mit Michael van Gerwen in Verbindung gebracht werden wird. Seinen ersten Major-Titel sicherte er sich im Jahr 2012, als er den World Grand Prix im Finale gegen Mervyn King gewann. Nun, sieben Jahre später, holte er sich diesen Titel erneut. Es war sein insgesamt fünfter World Grand Prix-Triumph, erstmals verteidigte er den Pokal. In diesem Jahr zeigte er sich in den kniffligen Duellen gegen Jeffrey de Zwaan und Chris Dobey eiskalt und siegte zu null. Und auch im Endspiel gegen den wiedererstarkten Dave Chisnall blieb er seiner Linie treu und schnappte sich durch einen dann doch deutlichen 5:2-Sieg den Pott.

Sieben Jahre dauerte es also, eine Zeit in der er satte 39 Major-Titel sammelte, darunter auch drei Mal die Weltmeisterschaft gewann. Seit fünf Jahren konnte ihn beim Masters, dem ersten Turnier nach der WM, keiner mehr bezwingen. Er spielte dort in den Jahren vier Mal Averages von über 110 Punkten. Eine ähnlich lange Serie verzeichnet MVG in der Premier League, wo er die letzten vier Auflagen gewann und seit seinem Debüt 2013 die Ligaphase immer auf dem ersten Platz abschloss. Ein Mal wurde es in den letzten Jahren eng, 2017, als er im Finale auf Peter Wright traf, den er auch in der Ligaphase nur einen Punkte hinter sich hielt. Damals hatte Wright Matchdarts, die er liegen ließ, und Michael drehte die Partie. Ähnlich sah es auch in diesem Monat aus. Im Finale der Champions League, dem einzigen aktuellen TV-Turnier der PDC, das „Mighty Mike“ noch nicht gewinnen konnte, trafen die beiden wieder aufeinander. Wright führte bereits mit 10:7 und brauchte nur noch ein Leg. Er bekam drei Matchdarts auf der Doppel-12, vergab sie aber alle. Wieder zeigte Michael van Gerwen die Qualität die ihn so auszeichnet: dann zuzuschlagen, wenn der Gegner wackelt. Michael drehte die Partie noch in einen 11:10-Sieg und schnappte sich, ganz passend, den neuen Champions League-Gürtel. Es waren sieben teilweise unmenschlich starke Jahre mit vielen Rekorden, gipfelnd in diesen Monat, indem er das letzte Puzzlestück einsammelte. Seinen 40. Major Titel. An einem Wochenende, an dem sein Average in jedem Match dreistellig war. Aus diesem Grund verdient sich MVG die Auszeichnung zum Spieler des Monats Oktober.

Prognose

Der November startet mit dem World Series Finals, das Michael van Gerwen bereits drei Mal gewinnen konnte. Es folgen noch der Grand Slam und das Players Championship Finale. Michael gewann die beiden Turniere drei beziehungsweise vier Mal. Normalerweise siegte er im Monat vor der WM immer bei jedem Turnier, 2018 konnte er erstmals seit drei Jahren keines der Events für sich entscheiden. Er wird hungrig sein und das ändern wollen. Daher wird Michael van Gerwen, auch um nochmal ein Zeichen in Richtung Weltmeisterschaft zu setzen, mindestens zwei dieser drei Turniere gewinnen. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler



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