Die 10… denkwürdigsten Premier League Momente Teil 5

10 wichtige Dartmomente

2. Für die einen ein Passwort, für die anderen ein Rekord

1234, es gibt tatsächlich Leute die diesen Code als Kindersicherung beim Fernseher einstellen oder sogar als Passwort für irgendwelche Online-Accounts verwenden. Im Darts hat diese Zahlenfolge seit dem vierten Spieltag der Premier League Saison 2016 eine ganz neue Bedeutung. In Aberdeen wurden die Fans Zeuge eines Spektakels, als Michael van Gerwen auf Michael Smith traf. Smith hatte am Spieltag zuvor seinen ersten Punkt überhaupt in der Premier League geholt und wollte da nachlegen. Allerdings hatte er keine Chance.

Was die Fans zu sehen bekamen war einfach nicht von diesem Planeten. Sensationell. Überragend. Weltklasse. Alles Untertreibungen. Dass der Niederländer zu Unglaublichem in der Lage war, war unlängst bekannt. Was er aber an diesem Tag anbot übertraf alles zuvor gesehene. Er ließ seinem Gegner zu keiner Sekunde eine echte Chance. Er spielte in den ersten vier Legs abwechselnd 11- und 12-Darter und spazierte selbstbewusst zum 4:0. Das schien ihm aber noch nicht genug gewesen zu sein. Er hatte große Ziele an dem Abend und warf sechs perfekte Darts. Daraus entwickelte sich immerhin ein 10-Darter, den er mit einem weiteren 10-Darter bestätigte. Er führte mit 6:0 und spielte zu dieser Zeit einen Punkteschnitt von 136. Erst im siebten Leg machte er erste Fehler, als er ein paar Möglichkeiten auf die Doppel-18 verpasste und so natürlich den Average sinken ließ. Smith, der bis dahin nur zuschauen konnte, wollte den Whitewash verhindern und tat dies mit einem 116’er Finish. Doch dies war nur Ergebniskosmetik. Michael spielte unbeirrt weiter und holte sich auch das 7:1. Die bange Frage war nur, ob es zu einem neuen Rekord reichte. Und so war es. 123,4 Punkte spielte Michael van Gerwen an diesem Tag und verbesserte damit den vorherigen Rekord vor TV Kameras von 118,66 Punkten, aufgestellt von Phil Taylor gegen Kevin Painter bei den UK Open 2011, deutlich um fünf Punkte.

Dies sollte nur ein Vorgeschmack auf das sein, was Michael van Gerwen in diesem Jahr spielte. Er holte sich den Premier League Titel und gewann insgesamt 25 Turniere in dem Jahr. Zudem stellte er auch bei der Weltmeisterschaft denkwürdige Rekorde auf und krönte sich am Ende auch verdient zum zweiten Mal zum besten Spieler der Welt.

1. Phil Taylor wirft zwei 9-Darter in nur einem Match

Die Premier League Darts 2010 war eine unfassbar starke von „The Power“. Phil Taylor war in seinen 14 Spielen ungeschlagen geblieben und zog somit klar und deutlich als Gruppensieger ins Halbfinale ein. Dort bekam er es mit Mervyn King zu tun, welchen er mit 8:1 und einem Average von 107,98 abfertigte. Wer sollte ihn stoppen? James Wade wollte es im Finale zumindest mal versuchen und zeigte eine durchaus ansprechende Leistung. Doch selten war ein Phil Taylor unschlagbarer als an diesem Abend…

Die Partie begann überraschend, denn James Wade startete direkt mit einem Break. Die Welt fragte sich, wie würde Phil Taylor darauf reagieren? Wade eröffnete das zweite Leg und warf nur 59 Punkte. Dies war Taylors Chance. Er stellte sich ans Oche, blickte mit großen Augen auf das Board und warf 174 Punkte, stark. Und er konnte sogar nachlegen, zeigte eine 180 mit seiner zweiten Aufnahme. Plötzlich war das einzige möglich, was Phil Taylor in dieser Premier League Saison noch fehlte, ein 9-Darter. Doch würde er die Nerven dazu haben? Die Zuschauer wurden laut, waren in voller Erwartung. Sein erster Dart saß in der Triple-20 und wurde von den Fans laut bejubelt. Auch der zweite Darts passte in die Triple-17, nun fehlte nur noch ein Dart. Die Doppel-18 fehlte und Phil visierte sie an. Dann ließ er seinen Pfeil los und traf genau. Kaum einer zweifelte ernsthaft daran, dass dieser letzte Dart sitzen würde. Phil ballte die Faust, ließ ein kurzes Jubeln folgen, ein Lächeln folgte, doch dann befasste er sich unter tosendem Jubel wieder mit dem Match. Wade blickte nur nach oben, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und merkte, dass das hier noch ein hartes Stück Arbeit werden würde. Wade aber schlug sich sensationell. Obwohl Phil weiterhin unfassbar stark spielte, blieb James dran.

Es stand 7:7 und Phil versuchte Wade nun endgültig den Zahn zu ziehen, aber wie sollte das gehen? Während aus den Zuschauerrängen vom Taylor-Wonderland zu hören war, begann Phil mit einem Maximum. Wade ließ eine 100 folgen, die Taylor mit einer weiteren 180 quittierte. Wade war natürlich überrascht, doch gab nicht auf. „The Machine“ warf seinerseits eine 180, was die Zuschauer zum Ausflippen brachte. Doch dann war wieder Taylor dran und er war nach sechs Darts bereits im Finish. Sollte es ihm gelingen? Zwei 9-Darter in einem Match? Nein das geht doch nicht, nicht mal Phil Taylor könnte das? Oder könnte er? 141 Punkte musste er noch auf null bringen. Der erste passte, Triple-20. Nun sollte die Triple-19 folgen, zeigt er nun Nerven? Nein! Auch dieser Dart sitzt genau da, wo er hin sollte! Doppel-12? Der wird doch nicht wirklich? Das kann doch nicht…? Die Zuschauer trauten ihren Augen nicht, jubelten nur noch. Es musste doch gelingen! Es musste einfach! Phil Taylor sah es genauso. Er nahm seinen letzten Dart, hielt ihn zwischen Augen und der Doppel-12, bewegte den Arm in Richtung Board, ließ den Dart los. Dieser bewegte sich in die Richtung und schlug genau ins richtige Feld ein! Und nun flippte alles aus. Aus Phil brach ein Jubelsturm aus, er sprang in Richtung Ende der Bühne, jubelte, die Fäuste geballt. Das Publikum kriegte sich nicht mehr ein. Phil lief jubelnd zurück zum Board, zog seine Darts heraus. James musste grinsen, ungläubig. „Was soll ich denn da noch machen?“ Phil war weiterhin am Jubeln, stellte sich in Superman-Pose hin und das zurecht. An diesem Abend war er Superman. Phil musste Wade damit doch endgültig gebrochen haben? Er wollte auf Nummer sicher gehen und machte weiter. Erneut warf er 174 Punkte, wieder blinkte die Neun auf. James wehrte sich, legte nach seinen 100 Punkten nun 140 Punkte nach. Er war einfach unfassbar zäh. Also legte der Rekordweltmeister einfach eine weitere 180 nach, er stand nun bei 15 perfekten Darts in Folge. Drei 9-Darter in einem Match? DREI? Phil, langsam, sonst erleiden die Leute noch einen Herzinfarkt! Er lächelte nur, er hatte seinen Spaß. Triple-20? Ja! Triple-17? Nein… Nein, dabei sollte es dann auch bleiben. Phil wollte die Buhrufe hören, bekam sie und lächelte. Die Zuschauer standen, applaudierten und jubelten in der Folge. Sie wussten, sie haben gerade einen, vielleicht aber auch DEN größten Moment in der Dartsgeschichte erlebt, auch wenn es nicht zu drei 9-Dartern reichte.

Wades Wille war in der Folge endgültig gebrochen. Obwohl er Phil einen großen Kampf lieferte, setzte dieser sich am Ende mit 11:8 durch und spielte einen unfassbaren Average von 111,67. Dieses Finale kann niemand vergessen, der es gesehen hat. Gerne erinnert man sich an diese Augenblicke zurück, als Phil Taylor mit das beste Darts spielte, was man je gesehen hatte. Ein Moment für die Ewigkeit.

Tobias Gürtler



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