PDC-Style

PDC-Style

In der vierten Folge meiner kleinen Fan-Kolumne möchte ich thematisieren, wie sich das Spitzen-Darts verkauft, also mehr oder weniger der „PDC-Style“. Aktuell erleben wir mit der Premier League eine Top-Veranstaltung des Verbands – die ich übrigens auch sehr gut finde, weil sie wohl als Ziel hat
a) die besten aktuellen Spieler gegeneinander antreten zu lassen
b) dies an unterschiedlichen Orten tut und
c) im Liga-Modus läuft, also auch mal einen schlechten Tag verzeiht und die generelle, konstante Stärke belohnt.

Natürlich könnte man über Details diskutieren und auch die Auswahl der Wildcards, beispielsweise dass die Verantwortlichen für 2017 einen Huybrechts und einen Klaasen einem Suljovic vorgezogen haben.

Was mich beschäftigt, ist die Frage, ob die PDC bei der Präsentation und Organisation des Darts-Spitzensports immer noch auf dem richtigen Weg ist. Dabei ist wohl klar, dass im großen und ganzen vieles, wenn nicht das meiste und entscheidende richtig gemacht wird. Denn der Boom, was das Zuschauerinteresse am Fernsehen und vor Ort in den Hallen angeht, hält ja an. Und die Erfolgsmischung scheint ebenfalls seit langem gefunden zu sein: die lustigen Turniernamen, große Säle, viel Bier im Publikum, straffer Zeitplan, Licht, Sound, Partystimmung, den immer gleichen, immer souveränen John McDonald, Walk-on-girls, die Kommentatoren-Wolke drumherum, die gewohnten Kamerafahrten und -perspektiven, nicht zu vergessen noch die Top-Spieler als Zugpferde des Wanderzirkuswagens.

Ich glaube, dass die Professionalität der PDC dem Sport sehr gut getan hat, was ich aber auch glaube ist, dass sich diese mittlerweile gewohnte Art der Präsentation auf einem schmalen Weg zwischen angenehmer, souveräner Verlässichkeit und etwas leicht lähmender Monotonie bewegt. Natürlich: Das Spiel ist, was es ist, und das ist absolut gut so. Und wenn van Gerwen, wie einst Taylor, fast immer gewinnt, wenn er antritt – naja, was will man machen?

Aber wäre es nicht beispielsweise interessant, ein Turnier in einer Kneipe stattfinden zu lassen und auch von dort zu übertragen? In intimerer Atmosphäre, wo ein einzelner Kommentar eines Zuschauers zu hören ist, nicht nur eine grölende Masse. Oder auch fürs deutsche Publikum einmal die – hoffentlich auch im internationalen Vergleich aufstrebende – deutsche Sport-Darts-Szene ins Licht zu holen (letzteres muss natürlich nicht die PDC machen, aber von der PDC könnte man lernen, weil sie Standards gesetzt hat).

Mich als Darts-Fan würden solche kreativen Experimente jedenfalls freuen.

Was meint Ihr zu dem Thema? Freue mich dazu auch wieder über E-Post: stephan@darts1.de

Stephan Hammers, 2.3.2017



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