Frau und Kind


In der sechsten Folge meiner kleinen Darts-Fan-Kolumne möchte ich kurz erzählen, wie ich auch Frau und Kind (wenigstens kurzzeitig) vom Darts begeistern konnte.

Natürlich war nicht ich es, der die beiden begeistert hat, sondern der Sport selbst! Aber bis dahin hatten die beiden gar nichts mit ihm zu tun. Bei meiner Frau kam mir letztendlich eins der wohl besten je übertragenen Dartsspiele zugute, nämlich die Partie Taylor-Barneveld bei der WM 2007. Jedem Dartsfan ein Begriff.

Diese damalige Weltmeisterschaft hatte ich schon ausgiebig verfolgt und natürlich auch in den häuslichen Gesprächen mit meiner Frau immer mal wieder davon erzählt. Es dauerte ein paar Spieltage, bis ich sie dazu bekam, sich wenigstens ein paar Minuten eines Spiels anzusehen. Wir legten also in homöopathischen Dosen los.

Wie zu erwarten war, fand die Dame des Hauses das Ganze ziemlich irre und mysteriös, aber das ein oder andere musste sich ihr doch eingeprägt haben, vor allem aber die Physiognomie und der Name von Raymond. Bis zum Endspiel hatte ich sie soweit bearbeitet (d.h. genervt), dass sie sich das mit anguckte. Gott sei Dank war Raymond dabei, den kannte sie ja schon. Und umso schöner, dass er damals auch gewann.

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass dies nicht nur das erste, sondern auch das einzige Match blieb, das wir uns zusammen in voller Länge angeschaut haben. Aber Raymond van Barneveld, immerhin, kennt sie heute noch!

Bei meinem Sohn lief das ganz anders. Eigentlich ganz typisch pädagogisch. Denn er fand es einfach lustig, wie ich zu Hause Darts spielte. Wie Kinder nunmal so sind – er war da wohl so drei, vier Jahre alt - wollte er natürlich selber spielen, was damals in dem Alter natürlich etwas schwierig war. Nach ein, zwei Versuchen musste ich ihn auf die Zuschauerbank, also das Sofa, verbannen. Dort blieb er geduldig sitzen und schaute zu, fand lustig, wie ich die Punkte auf Englisch ansagte und zusammenzählte und imitierte dieses Gequatsche.

So erklärte ich ihm immer wieder etwas, er fragte das ein oder andere ab. Und die Lust, selber zu spielen, war bei ihm immer da, und wenn er dann mal wieder durfte, war auch die Freude groß. Der Höhepunkt seiner bisherigen innerfamiliären Dartskarriere war dann sicher das Weihnachten, als wir ein, zwei Jahre später bei seinem Onkel, der ein Restaurant betrieb, zu Gast waren. Dort stand nämlich im Barbereich ein E-Darts-Automat – und da durfte er dann ausgiebig werfen und als Mitglied in den Teams mit den Großen mitspielen. Er hätte das bis zum Umfallen machen können. Da haben wir Erwachsenen eher schlapp gemacht.

Stephan Hammers, 16.3.2017



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