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Shanghai Open, Erster Tag

Es ist früh am Morgen hier in Shanghai - 5 Uhr um genau zu sein. Ich bin gestern Abend früh ins Bett gegangen - ich habe mich nicht ganz wohl gefühlt und wollte natürlich auch für den ersten Tag der Shanghai Open fit sein.

Erst kam die Zeremonie der Ziehung, es wurde entschieden, wer in welcher Gruppe sein würde. Ich bin hinter John Part und Gary Mawson als Nummer drei gesetzt. Es schien mir, als wären in meiner Gruppe auch Spieler, die nicht aus China kommen, aber ich habe nicht genau aufgepasst und weiß nicht, wer sie sind.

Beim Turnier wird zwei Tage lang in gesetzten Gruppen Round Robin gespielt (jeder hat fünf Spiele), am Samstag spielen die letzten 64 dann im Knockout weiter, in der ersten Runde Best of Nine, im Fernsehfinale dann Best of 19.

Die Reise selbst ist bisher eine erstaunliche Erfahrung, es gibt ununterbrochen etwas zu hören und zu sehen und es ist wirklich überraschend wie viel fließend gesprochenes English man hört. Mir hat jemand erzählt er hätte es dadurch gelernt, dass er sich alte Filme angeschaut hätte. Gestern hat man mich in das berühmteste Kloß-Restaurant von Shanghai ausgeführt das war nicht ganz so, wie ich es erwartet hatte, es war sehr klein und alt und wir saßen alle auf Plastikstühlen, die Warteschlange reichte bis auf die Straße hinaus.

Auch mein Krankenhaus Besuch war eine ganz besondere Erfahrung - das war ein altes Gebäude, die Farbe an den Wänden war schon 50 Jahre alt. Ich wurde dorthin gebracht, damit mich ein Neurochirurg untersuchen konnte, die Regierungsbeamten hatten darauf bestanden. Ich wurde in einen Operationssaal geleitet - da lag auf einem Tisch schon ein Mann, dessen Arm herunterbaumelte, er sollte daran operiert werden (ich dachte - hmmm, muss ich wirklich hier rein). Mein Herz fing an zu rasen und ich war nervös, ich wusste ja nicht, was passieren würde. Sie verpassten mir einen neuen Haarschnitt und legten sterile Tücher auf und der Doktor sagte: "Nicht so schlimm" zu meiner klaffenden Wunde. Ihr habt sicher gedacht, sie würden sie ein bisschen betäuben - aber nein! Er fing einfach an sie zuzunähen, was mehr weh tat als die Wunde an sich! Sie wollten auch einen CT Scan machen, aber ich bestand darauf, dass es mir gut ging. Sie gaben mir eine Spitze und warteten 45 Minuten, ob auch wirklich alles in Ordnung war. Dann wurde ich gerade noch rechtzeitig für meinen Gastauftritt bei einer örtlichen Liga entlassen.

Ich könnte noch Stunden lang erzählen, zum Beispiel von einem Elektro-Roller, der fast unter dem Gewicht von 12 5-Gallonen Flaschen Wasser zusammenbrach oder von dem Telefonmast, den zwei Arbeiter auf einem kleinen Einkaufswagen die Straße entlang schoben oder davon, dass sie hier Schulen entwickelt haben, die talentierte Kinder besuchen können, die dort auch an ihrem Dartspiel arbeiten. Aber besser wäre es Ihr würdet alle nächstes Jahr im August zu diesem Turnier kommen. Es wird mit der Weltausstellung zusammenfallen und das Preisgeld wird noch höher sein. Ich glaube fest daran, dass irgendwann einmal ein Weltmeister aus China kommen wird. Jetzt geh ich erst einmal ins Fitness Studio und dann trainiere ich, bevor ich zu einem Treffen mit den ganzen Offiziellen und den anderen Top gesetzten muss, da bekommt jeder von uns ein Geschenk der chinesischen Regierung überreicht. Das Turnier beginnt dann um 12 Uhr - also könnt Ihr in rund 12 Stunden mit meinem ersten Turnierbericht rechnen!

40 - Rückblick auf den ersten Tag des Shanghai Open


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