Abgesehen von Gurney nur Favoritensiege

Nachdem nach den acht Spielen des Samstagnachmittags die ersten acht Spieler der dritten Runde bei den European Darts Open in Leverkusen feststanden kämpften sechzehn weitere Akteure am Abend um die acht verbliebenen Tickets. Auch die noch übrig gebliebenen gesetzten Spieler griffen jetzt ein – unter ihnen Simo Whitlock, Daryl Gurney, Michael van Gerwen, Peter Wright, Rob Cross, Mensur Suljovic und Michael Smith.

Wright mit starker Leistung gegen das Tief

Für den Auftakt in den Samstagabend sorgten Simon Whitlock und Tytus Kanik. Whitlock kam gut rein und holte sich ohne wirklichen Gegenwind die ersten beiden Legs. Ein Treffer in der Doppel-18 brachte dem Polen auch sein erstes Leg, danach war der Australier wieder am Drücker. Er holte sich zunächst sein drittes Leg und legte dank eines perfekt ausgeführten 100er-Finishes auch das 4:1. Per 13-Darter griff sich Kanik dann das sechste Leg des Spiels, jetzt war Whitlock wieder am Zug. Er holte sich die beiden ihm noch fehlenden Legs, traf sechs seiner sieben Versuche auf Doppelfelder und steht in der dritten Runde, wo ihn Dave Chisnall erwartet.

Es folgte der erste Auftritt in der diesjährigen European Tour von Daryl Gurney. Er bekam es dabei mit Ron Meulenkamp zu tun. Gurney erwischte einen Blitzstart und holte sich die ersten beiden Legs, ehe Meulenkamp zeigte, was er drauf hat. Er eröffnete das dritte Leg mit zwei 180ern nacheinander, auch der siebte Dart war perfekt. Zur Enttäuschung aller Anwesenden verfehlte er jedoch die dreifache 19. Dennoch konnte er sich 32 Punkte stellen und checkte umgehend für einen tollen 10-Darter. Im Anschluss daran brauchte Meulenkamp 18 Pfeile für ein Break und den 2:2-Ausgleich. Weil der junge Niederländer im fünften Leg drei Möglichkeiten auf Doppel vergab schaffte Gurney umgehend erneut ein Break und lag wieder in Front. Auch im sechsten Leg vergab Meulenkamp zwei Darts auf Doppel und Gurney checkte 99 über zweimal Tops zum 4:2. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, das dies das letzte Erfolgserlebnis für „Superchin“ werden sollte. Der Niederländer holte sich erst relativ problemlos den Ausgleich und profitierte im neunten Leg von fünf Fehlern Gurney auf Doppel, im zehnten patzte der Weltranglistenfünfte viermal und ermöglichte dem auf den Doppeln ebenfalls schwachen Meulenkamp (22 Prozent) den 6:4-Sieg. Ron Meulenkamp trifft am Sonntagnachmittag auf Justin Pipe.

In das dritte Spiel des Abends war der Weltranglistenerste involviert. Er bekam mit Cameron Menzies einen durchaus schwierigen Gegner zugelost. Van Gerwen verschlief den Start und verpasste in den ersten beiden Legs jeweils zwei Chancen auf Doppel – „Cammy“ wusste das zu nutzen und sah sich mit 2:0 in Front. Van Gerwen hatte jetzt genug verschenkt und holte sich vier Legs in Serie – der Spielstand wäre aber ein andere, hätte Menzies eine seiner vier Möglichkeiten auf Doppel genutzt, um den Lauf des Niederländers zu beenden. Dies gelang ihm erst im siebten Leg des Spiels, als er 88 Punkte auf dem Bullseye zum 3:4 aus Menzies‘ Sicht mitnahm. Im achten Leg verpasste van Gerwen drei Möglichkeiten auf Doppelfelder und bot Menzies somit den Ausgleich an – doch dieser nahm das Angebot nicht an, da auch er drei Chance ausließ. Letztendlich gelang van Gerwen beim 5:3 die Vorentscheidung, auf der Doppel-20 sicherte er sich auch das 6:3 und zieht in die dritte Runde ein, wo er es mit Alan Norris zu tun bekommt. Heute stand beim Turnierfavoriten ein Average von gut 94 Punkten, ein Drittel seiner Versuche auf Doppel fanden auch das gewünschte Ziel. Bei Menzies stehen 84 Punkte im Average und 27 Prozent auf den Doppeln. Den Schotten wird man auf der European Tour wieder bei den Events in Graz und Saarbrücken sehen.

Speziell in der Premier League läuft es zurzeit überhaupt nicht für Peter Wright. Man durfte gespannt sein, inwieweit das heute gegen Luke Woodhouse eine Rolle spielen würde, schließlich ist Wright enorm stark auf der European Tour und auch bei den European Darts Open Titelverteidiger. Der Start verlief zumindest ordentlich, „Snakebite“ holte sich ohne Probleme das erste, selbst begonnene Leg. Im zweiten Leg vergab Wright dann zwei Möglichkeiten zum Break, Woodhouse trat bei 99 Rest ans Board und checkte via 19 und zwei Mal Tops. Ein spektakuläres 161er-Highfinish brachte den Weltranglistenzweiten wieder in den Vorteil. Mit einem 15-Darter inklusive 62er-Checkout glich Woodhouse wiederum aus, erst danach gelang es dem Favoriten, sich zwei Legs in Folge zu holen und auf 4:2 zu stellen. Wright hatte jetzt ganz klar Rückenwind und schnappte sich per 13-Darter auch sein fünftes Leg. Woodhouse holte sich zwar noch das 3:5, ein Leg später musste er das Turnier verlassen. Bei Wright steht die bisher beste Leistung eines Spielers im Turnierverlauf, er spielte fast 106 Punkte im Schnitt pro Aufnahme und traf sechs seiner acht Versuche auf Doppelfelder. Wrights Gegner in der nächsten Runde wird John Henderson sein.

Suljovic bleibt dem Turnier und den Fans erhalten

Das von den Namen her spektakulärste Spiel folgte im Anschluss, wenn Adrian Lewis es mit Rob Cross aufnahm. Nachdem die ersten beiden Legs zwischen den beiden aufgeteilt wurden drehte der Weltmeister richtig auf und holte sich mit Highfinishes von 103 und 112 eine 3:1-Führung. Ein 88er-Checkout zum Abschluss eines 12-Darters, Lewis spielte mittlerweile überhaupt keine Rolle mehr, brachte dem Weltranglistendritten sein viertes Leg, ehe er mit einem 13-Darter auf 5:1 stellte. Im siebten Leg vergab „Jackpot“ dann seine letzte Chance, um im Spiel zu bleiben – Cross traf die Doppel-8 und vollendete den 6:1-Sieg. In Sachen Average legt Cross nochmal einen drauf und übertrumpfte Wright: er spielte über 107 Punkte im Schnitt. Hinzu kamen sechs Treffer aus zehn Versuchen auf Doppelfelder. In Runde drei wird Cross gegen John Henderson antreten.

Auch das Duell zwischen Jelle Klaasen und James Wade versprach hochklassige Darts. Die ersten fünf Legs des Spiels wurden immer mit dem Anwurf ohne große Highlight abwechselnd aufgeteilt, erst im sechsten Leg gelang Wade das erste Break. Dabei profitierte er von zwei Fehlern des Niederländers auf die Doppel. Ein sauberes 61er-Finish brachte Wade sein fünftes Leg und ihn somit kurz vor die Ziellinie. Klaasen konnte zwar noch auf 3:5 herankommen, im neunten Leg spielte Wade dann jedoch einen 13-Darter und erledigte seine Arbeit. In der dritten Runde wird sich James Wade mit Michael Smith messen.

Der letzte verbliebene deutschsprachige Spieler war als Nächster an der Reihe. Mensur Suljovics Zweitrundengegner war dabei der Hopp-Bezwinger Jamie Hughes. Mensur kam nur schwer ins Spiel, bekam in den ersten Legs keinen Dart zum auschecken und war dementsprechend mit 0:2 hinten liegend. Ein 13-Darter brachte dem Wiener das erste Leg ein, er vergab kurze Zeit später jedoch einen Dart aus Tops zum Ausgleich. „Yozza“ wusste das zu nutzen und nahm 107 Punkte zum 3:1 mit. Auf der doppelten 10 verkürzte Mensur, ehe es ihm ein Leg später per 96er-Finish gelang auszugleichen. Mensur war jetzt voll im Spiel, schaffte auch die erstmalige Führung. Unter anderem aufgrund von fünf Fehlern von Hughes auf Doppelfelder im achten Leg zog „The Gentle“ auf 5:3 heran. Per 11-Darter schaffte Hughes im Anschluss daran das Break zum 4:5, ehe Mensur ein ganz starkes zehntes Leg spielte. Er begann mit zwei 180ern und hatte sich so genug Vorsprung herausgespielt, um entspannt checken zu können. Er traf mit dem dreizehnten Pfeil in diesem Leg die Doppel-20 und freute sich über einen 6:4-Erfolg. Mensur warf knapp 91 Punkte im Schnitt pro Aufnahme und traf sechs seiner dreizehn Würfe auf Doppelfelder, morgen wird er gegen Mervyn King antreten.

Für den Abschluss des Turniertags und der zweiten Runde sorgte das Aufeinandertreffen von Michael Smith und Darren Johnson. Letztgenannter war ohne Zweifel der beste Spieler der ersten Runde, spielte einen Average von fast 104 Punkten und rechnete sich auch heute Chancen aus. Schnell zeigte sich jedoch: Smith war an diesem Abend verdammt gut unterwegs. Er startete mit einem 15-Darter inklusive 100er-Finish, ehe Johnson zwei Möglichkeiten auf Doppel-16 ausließ und Smith das 2:0 ermöglichte, der hierzu 83 mit zwei Darts auf null brachte. Mit einer 180 gefolgt von einer 177 eröffnete Smith das dritte Leg, ärgerte sich aber selbst am meisten, dass der siebte Dart doch deutlich über dem Triplefeld landete. Nichtsdestotrotz holte sich der „Bully Boy“ auch diese Leg, welchem er auf der Doppel-18 auch das 4:0 folgen ließ. Weil Smith im fünften Leg zum ersten Mal Fehler auf Doppel unterliefen kam „DJ“ zum ersten Leggewinn, dafür musste er selbst 81 Punkte ausmachen. Es handelte sich dabei weiterhin um ein Break, welchem er das Leg bei eigenem Anwurf zum 2:4 aus seiner Sicht nachlegte. Mit einem Treffer in der doppelten 18 unterbrach Smith das Aufbäumen seines Gegners und war nur noch ein Leg von der dritten Runde entfernt. Im achten Leg erhielt Smith dann die erste Möglichkeit, das Spiel zu beenden, patzte aber zwei Mal auf Tops. Johnson, der vorher schon sechs Mal neben die Doppelfelder warf rettete sich auf der Doppel-2 sein drittes Leg. Letztendlich nutzte Smith dann aber seinen eigenen Anwurf im siebten Leg, um den Sack zuzumachen. Der 6:3-Erfolg bringt Smith in ein Drittrundenduell mit James Wade.

Alexander Kuck

European Darts Open


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