Robert Allenstein gewinnt deutsches Duell

Gleich drei Deutsche nahmen an der ersten Abendsession der European Darts Open 2017 teil. Einer würde allerdings mit Sicherheit rausfliegen, denn Robert Allenstein und Dragutin Horvat trafen im direkten Duell aufeinander. Christian Bunse bekam es zudem bei seinem Debüt mit Jerry Hendriks zu tun. Das Spiel zwischen Justin Pipe und James Wade klang schon fast nach Major-Turnier. Tolle Scores erwarteten die Fans außerdem beim Duell zwischen Vincent van der Voort und Cristo Reyes.

Bunse verliert nach furiosem Start

Das erste Spiel des Abends war auch direkt das Duell zwischen Justin Pipe und James Wade. Wade wollte in Vorbereitung auf das World Matchplay ein gutes Ergebnis einfahren und mit Pipe kurzen Prozess machen. Entsprechend fokussiert ging er ans Werk und holte sich sofort ein Break, welches er auch ungefährdet bestätigen konnte. Erst danach kam auch „The Force“ ein wenig besser ins Spiel. Er holte sich sein eigenes Leg und blieb auch in der Folge immer in der Nähe von Wade. Dieser durfte sich daher nicht viele Fehler erlauben und spielte auch starke 14 Darts zum 3:1. Es folgte die Phase in der die Partie hätte umgedreht werden können. Pipe vergab zunächst zwei Darts auf die Doppel im eigenen Leg, wodurch Wade sich weiter absetzte. Danach verpasste „The Machine“ allerdings sechs Möglichkeiten um mit 5:1 davonzuziehen. Pipe hatte somit die große Chance doch noch ein Comeback einzuleiten, verpasste allerdings seinerseits drei Darts auf Doppel. So holte sich James doch noch seinen Aufschlag und legte mit einem Break zum 6:1-Sieg nach.

Mit Christian Bunse startete dann der erste der drei Deutschen in den Abend. Er konnte sich in der Qualifikation unter anderem gegen René Eidams durchsetzen und gab hier sein Debüt auf der European Tour. Mit Jerry Hendriks hatte er einen durchaus ernstzunehmenden Gegner, der allerdings in der Anfangsphase kein Land gegen Bunse sah. Nach einem starken ersten Leg legte er einen fantastischen 15-Darter zum Break hin. Dabei checkte er 145 Punkte und spielte zu dieser Zeit einen Average von etwa 95 Punkten. Der vermeintliche Knackpunkt folgte in den folgenden beiden Legs, als Christian insgesamt fünf Möglichkeiten auf Doppel liegen ließ. So kam Hendriks zum Ausgleich, was Bunse zunächst nicht weiter kümmerte. Unter Druck checkte er auch 104 Punkte aus und holte sich erneut die Führung. Hendriks aber glich aus und legte einen kleinen Lauf hin, in dem ihm viel gelang. Ein 170’er Finish vergab er zwar, trotzdem setzte er sich bis auf 5:3 ab. Bunse musste nun nochmal alles reinwerfen und zeigte auch einen starken 14-Darter. Im zehnten Leg aber traf er einfach keine Triple mehr, sodass sich Hendriks bei eigenem Anwurf das 6:4 sicherte. Ein dennoch respektabler erster Auftritt von Bunse.

Zoran Lerchbacher konnte sich als einziger Österreicher für die European Darts Open qualifizieren. Mensur Suljovic, als gesetzten Spieler, mal außen vor. Er bekam es mit Christian Kist zu tun und wollte den ehemaligen BDO-Weltmeister ärgern. Allerdings erwischte der Niederländer den deutlich besseren Start und setzte sich schnell bis auf 3:0 ab. Dabei spielte er nicht mal überragend. Er war solide, brauchte allerdings immer mehr als 15 Darts. Erst im vierten Leg war auch Lerchbacher endlich auf einem Doppel erfolgreich und konnte sich so seinen eigenen Anwurf sichern. Nun musste er aber nachlegen und warf auch eine 180. Sehr bitter nur, dass Kist direkt im Anschluss 88 Punkte auf dem Bullseye checken konnte. Davon angestachelt spielte Christian ein richtig starkes Leg gegen den Anwurf von Lerchbacher, zeigte einen brillanten 11-Darter und ging auf 5:1 in Führung. Damit war die Messe im Grunde gelesen. Zwar kam Lerchbacher mit einem tollen 12-Darter samt 81’er Finish auf dem Bullseye nochmal etwas näher ran, allerdings war dies nur Ergebniskosmetik. Am Ende siegte Kist mit 6:2 und zog in die nächste Runde ein. Danach ging Kyle Anderson gegen Peter Jacques als klarer Favorit ins Spiel und schien diese Rolle zunächst auch zu erfüllen. Ein 11-Darter zum Break und ein 116’er Finish unter Druck brachten den Australier mit 2:0 in Front. Peter aber gab nicht auf und spielte seinerseits ebenfalls richtig stark mit. Er glich nur zwei Legs später aus und konnte seinem Kontrahenten in der Folge immer wieder böse wehtun. So startete Kyle mit fünf perfekten Darts, aber Jacques holte sich trotzdem das Leg. Nach dem Ausgleich ein ähnliches Bild. Beide Spieler warfen eine 180, doch immer wieder war es Jacques, der sich am Ende auch das Leg holte. Es war dennoch eine Partie auf einem richtig starken Niveau. Es war alles drin und so warfen beide Spieler auch im achten Leg wieder eine 180. Kyle Anderson verpasste dann jedoch wieder ein Doppel und so konnte sich Peter mit einem weiteren Break in Führung setzen. Nur noch ein Leg vom Sieg entfernt spielte Peter dann erneut brillant und zeigte zum Abschluss seines Anwurfs ein 120’er Finish zum 6:3-Erfolg. Am Ende spielte Kyle knapp 101 Punkte im Schnitt, verlor aber gegen die knapp 98 Punkte von Jacques.

„Dutch Destroyer“ schockt Cristo Reyes

Kim Viljanen überzeugte vor einer Woche in Wien auf ganzer Linie. Er kam bis ins Viertelfinale. Doch auch Mervyn King war an dem Wochenende bärenstark. Hier konnte nur einer weiterkommen und zunächst sah es stark nach Mervyn aus. Der Engländer startete mit einem lockeren Break und holte sich nach einem perfekten Start via 11-Darter auch das 2:0. Weitere vier perfekte Darts folgten im dritten Leg, welches sich unter Druck aber Viljanen schnappte, der versuchte mitzuhalten. Allerdings klappte das nur, wenn Mervyn Chancen ausließ. So zum Beispiel im vierten Leg, als er vier Darts auf Doppel vergab. Kim glich aus und hatte dann sogar die Chance zu Führung. Gleich drei Möglichkeiten ließ er liegen und so legte er den Grundstein für einen Lauf von King. Der holte sich gleich drei Legs in Folge und brachte sich in Position. Zunächst vergab er noch einige Matchdarts, was Kim nutzen konnte um zu verkürzen, im letzten Leg verpasste Viljanen dann aber seinerseits neben einem 150’er Finish einige Darts auf Doppel. So holte sich King, der zuvor ein 126’er Finish verpasste, doch noch den 6:3-Sieg. Cristo Reyes zeigte zuletzt auf den European Tour Events immer wieder gute Leistungen, kam in Wien bis ins Halbfinale. Gegen Vincent van der Voort wollte er nun im Idealfall auch sicher in die nächste Runde einziehen, doch erwischte er einen desolaten Start. Er fand überhaupt nicht zu seinem Spiel und so ging Vincent nach seiner ersten 180 direkt mit einem Break in Führung. Der Niederländer blieb auch in der Folge der dominantere Spieler, ohne jedoch auf allerhöchstem Niveau zu spielen. Dennoch legte er einen echten Lauf hin und konnte sich bis auf 4:0 absetzen und dabei zwei Breaks holen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Cristo Reyes noch nicht einen einzigen Dart auf ein Doppel werfen dürfen. Die Gelegenheit bekam er aber schon im fünften Leg, als er jedoch ein 156’er Finish verpasste. Weil auch van der Voort seine 126 Punkte auf dem Bullseye nicht auscheckte, holte sich Cristo doch noch sein Leg. Danach startete er perfekt und ein Comeback schien nochmal möglich. Doch Vincent bewies seine Klasse, als er 103 Punkte unter Druck zum 5:1 auscheckte. Damit hatte er im Grunde für die Entscheidung gesorgt. Zwar holte Reyes noch sein eigenes Leg, doch ein 94’er Finish brachte van der Voort wenig später den 6:2-Sieg ein.

Als nächstes stand das deutsche Duell an. Robert Allenstein bekam es mit Dragutin Horvat zu tun und ein echter Favorit war nicht auszumachen. Beide erwischten einen guten Start, vor allem Alleinstein legte los wie die Feuerwehr. Er holte sich sofort ein Break und konnte dies auch unter Druck bestätigen. Horvat konterte dies mit einem 11-Darter, ehe eine weitere 180 den Grundstein zu Allensteins 3:1-Führung legte. Zu diesem Zeitpunkt spielten beide etwa 95 Punkte im Schnitt, es war eine tolle Partie und alles schien noch drin zu sein. Dies bewies Horvat auch, als er zunächst sein eigenes Leg ins Ziel brachte und dann Nachlässigkeiten von Allenstein zum Ausgleich nutzte. Dieser hatte es mit neun Darts nicht geschafft 80 Punkte auf null zu bringen. Doch der Ausgleich läutete nicht die starke Phase des Dragutin Horvat ein. Allenstein wurde so nur noch mehr geweckt, der in den folgenden beiden Legs zwei weitere 180’er folgen ließ und sich so auf 5:3 absetzen konnte. Dragutin durfte sich nun keinen Fehler mehr erlauben, leistete sich aber ebenjenen, als er ein 101’er Finish auf Tops verpasste. Allenstein antwortete mit einem 103’er Finish und tütete damit den 6:3-Erfolg ein. Die letzte Erstrundenpartie wurde zwischen Richard North und Devon Petersen ausgetragen. Dort brauchten beide Spieler zunächst ein wenig, bis sie ihren Rhythmus fanden. Die erste 180 gab es im dritten Leg von North, das Leg holte, trotz vergebenem 164’er Finishes, trotzdem Devon. Die Antwort war ein 13-Darter von North zum 2:2. Dann aber verpasste Petersen ganze vier Möglichkeiten auf die Doppel, sodass North mit einem Break in Führung gehen konnte. Weil dieser dann aber seinerseits vier Chancen ausließ, glich Devon gleich wieder aus. North aber blieb fokussiert. Er spielte in dieser Phase deutlich besser als sein Gegner, etwa 10 Punkte warf er pro Aufnahme mehr. So war es fast folgerichtig, dass er mit einem 107’er Finish erneut ein Break holte. Doch er bekam es einfach nicht bestätigt. Ganze neun Darts auf die Doppel ließ er liegen, sodass Petersen erneut ausgleichen konnte und wenig später sogar in Führung ging, nachdem North 127 Punkte nicht auschecken konnte. Doch Petersen nahm keine weiteren Geschenke an. Er vergab sieben Matchdarts, woraufhin North ausglich und das Entscheidungsleg erzwang. Dort zeigte sich Petersen einen Tick besser, der sein Leg zum 6:5 durchbrachte und mit einem 75’er Average in die zweite Runde einzog.

Tobias Gürtler

European Darts Open


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