Hopp erreicht die zweite Runde

Am Abend des ersten Tages in Sindelfingen durften mit Max Hopp(gegen Zoran Lerchbacher) und Bernd Roith(gegen Mark Webster) auch die letzten beiden deutschen Starter ins Turniergeschehen eingreifen. Mit Adrian Lewis gegen Stephen Bunting gab es zudem ein Duell, welches nach Premier League klingt. Dimitri van den Bergh wollte Mervyn King aus dem Turnier werfen und bei Dirk van Duijvenbode gegen Jermaine Wattimena durfte man eine enge Angelegenheit erwarten.

Roith verpasst die Überraschung

Die erste Begegnung des Abends bestritten Jan Dekker und James Wilson. Nach seinem sehr starken vergangenen Jahr wollte Wilson an die Erfolge anknüpfen, hatte mit Dekker aber eine harte Nuss zu knacken. Dieser ging auch schnell in Führung, spielte aber noch nicht sonderlich gut. Wilson glich locker aus und holte wenig später das erste Break. Das genau das das Ende für James sein sollte, war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erwarten. Doch dieser Legverlust weckte Dekker auf, der mit einem 11-Darter das Rebreak schaffte, 12 Darts zur Führung brauchte und einen erneuten 11’er zu einem weiteren Break nachlegte. Weil Wilson 158 Punkte auf die Doppel-19 verpasste, erhöhte Jan via 122’er Finish auf Bull sogar auf 5:2. Damit war die Entscheidung eigentlich gefallen. Auch wenn Wilson nochmal ein Leg holen konnte, war der erste Matchdart zum 6:3 drin und am Ende spielte Jan einen Average von über 108 Punkten. Danach wollte Chris Dobey gegen Steve West in die zweite Runde einziehen, wusste aber, dass er ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte. Warum nicht, zeigte Steve auch direkt mal. Unter Druck behielt er sein Leg mit einem 130’er Finish auf dem Bullseye und zwei Legs später checkte er dann schon 120 Punkte zum 3:0. Dobey musste sich dort bereits strecken und schaffte es, sich wenigstens auf der Anzeigetafel bemerkbar zu machen. Doch West machte keine größeren Fehler, er ließ vor allem in den eigenen Aufschlägen so gut wie nichts zu. Als Chris dann mal die Möglichkeit hatte, verpasste er das Bullseye, wodurch West auf 5:2 erhöhte. Auch im Leg drauf vergab Dobey wieder eine Möglichkeit und so ging das Match letztlich ungefährdet mit 6:2 an Steve West.

Dirk van Duijvenbode und Jermaine Wattimena trafen sich bisher zwei Mal am Oche, jeder konnte dabei einen Sieg holen. Man konnte also eine durchaus spannende Partie erwarten, doch der Beginn ließ etwas ganz anderes vermuten. Nach dem 1:0 für Dirk verpasste Jermaine den wichtigen Ausgleich und musste danach erst mal einiges an Lehrgeld zahlen. Bis auf 4:0 setzte sich van Duijvenbode ab und schien bereits wie der sichere Sieger. Doch Jermaine startete nochmal einen letzten Versuch. Er holte sich ein Break und schafft unter Druck ein 121’er Finish. Trotz im Schnitt acht Punkten weniger pro Aufnahme verkürzte Jermaine weiter und kam tatsächlich bis zum 4:4. Erst dann zeigte auch Dirk Reaktion, behielt sein Leg. Die Nerven spielten danach allerdings nicht so mit, als er zwei Matchdarts liegen ließ. So erzwang Wattimena das 5:5 und das Entscheidungsleg. Dort war Dirk dann aber wieder klar besser und siegte letztlich doch noch mit 6:5. Danach wollte Bernd Roith gegen Mark Webster für eine Überraschung sorgen und den ehemaligen BDO-Weltmeister aus dem Turnier werfen. Mit einem 105’er Finish zum Break im ersten Leg legte er dafür auch den Grundstein, doch Mark hatte mit einem 117’er Finish eine starke, direkte Antwort. Die Partie verlief in der Folge aber auf Augenhöhe, vor allem aber weil beide ihren Gegners Geschenke machten. Innerhalb der ersten sieben Legs gab es insgesamt sechs Breaks, doch eines der wichtigsten holte sich eben jener Bernd Roith, der eine nervenstarke Partie zeigte. Nachdem Webster auf Tops einen Dart vergab, checkte Bernd nämlich 136 Punkte zum 3:4. Wenig später brachte er auch 93 Punkte mit zwei Darts auf null und glich somit wieder aus. Die große Chance zur Führung vergab er dann allerdings auf der Doppel-8, sodass Webster den Druck ein weiteres Mal erhöhen konnte. Bernd hatte eine letzte Ausgleichschance bei 157 Punkten Rest. Er verpasste aber Tops und so holte sich Webster doch den 6:4-Erfolg.

Lewis schlägt Bunting locker

Dimitri van den Bergh gehört zu den größten Talenten im Dartsport. Nicht immer konnte er dieses aber auch abrufen und fand sich gegen vermeintlich schwächere Gegner auf der Seite des Verlierers wieder. Mit Mervyn King hatte er einen ernstzunehmenden Gegner und er schien zu Beginn auch konzentriert. Nach der Führung zeigte er sich aber zu schwankend in den Scores. So begann er nach dem Ausgleich zwei Legs in Folge perfekt, verlor sie aber auch beide. Doch er wurde besser und holte sich mit zwei guten Legs den Ausgleich. Zwar hatte King mit einem 13-Darter eine starke Antwort, doch auch van den Bergh war nun voll da und schaffte erneut das Remis. Dann ging es in die entscheidende Phase des Spiels in der Mervyn für ausgelassene Chancen bestraft werden sollte. Denn der Engländer verpasste ein 144’er und ein 126’er Finish, was Dimitri jeweils zum eigenen Leggewinn und damit folglich zum 6:4-Erfolg nutzen konnte. Bei Ron Meulenkamp gegen John Henderson war es schwierig einen Favoriten herauszustellen. Umso überraschender wie klar die Anfangsphase dann an Henderson ging, der nach der Führung super nachlegte und die Fehler seines Gegners ausnutzen konnte. Zwei 180’er im dritten Leg führten zum 3:0 für John und nun musste Meulenkamp sich strecken. Obwohl er auch verkürzte, blieb John zunächst ruhig und holte sich schnell das 4:1. Dann aber schien Meulenkamp aufzuwachen und eine Aufholjagd starten zu wollen. Er holte das 2:4 und schaffte ein immens wichtiges Break zum 3:4. Unter Druck checkte er dann 126 Punkte auf dem Bullseye und glich damit aus. Nur weil er Bull bei 125 Punkten Rest verpasste, holte er sich nicht seine erste Führung. Beide holten sich ihre Legs, womit ein Entscheidungsleg herhalten musste. Dort war Henderson dann bärenstark, stand schon nach elf Darts auf acht Punkten Rest und ließ sich den 6:5-Sieg dann nicht mehr nehmen.

Die von den Namen her hochklassigste Partie war natürlich die Begegnung von Stephen Bunting und Adrian Lewis. Beide krönten sich bereits zu Weltmeistern und hier trafen sie in der ersten Runde direkt aufeinander. Die Partie begann eher ausgeglichen, wenn auch mit leichten Vorteilen für Adrian. Diese waren allerdings nicht groß genug um „The Bullet“ in dessen eigenen Aufschlägen ordentlich zu attackieren. So stand es nach fünf Legs 3:2 für Adrian und jeder hatte seine Legs auch ins Ziel gebracht. Dann aber gab es das erste Mal leichten Druck für Stephen, der daran auch sofort zerbrach und drei Möglichkeiten auf Doppel liegen ließ. Lewis holte sich das Break und ging mit 4:2 in Führung. Dabei spielte er bereits im Schnitt zehn Punkte pro Aufnahme stärker als sein Gegner. Am Ende sollten es gar zwölf Punkte sein. Lewis war von da an nicht mehr zu stoppen. Er holte sich auch das 5:2 und schloss die Partie mit einem 102’er Finish zum 6:2 ab. Im letzten Spiel des Abends trat dann auch Max Hopp an. Das Positive an diesem Match war, dass sich ein deutschsprachiger Spieler in die nächste Runde kämpfen würde, denn sein Gegner war der Österreicher Zoran Lerchbacher. Und dieser begann auch besser als der „Maximiser“. Er holte sich sein erstes Leg und obwohl Max durchaus mithielt, konnte sich Zoran danach weiter absetzen. Ihm gelang ein Break und ein blitzsauberer 15-Darter unter leichtem Druck zum 3:0. Für Hopp wurde es immer ernster, doch er schien sich mit seinen Scores gegen das frühe Turnieraus wehren zu wollen. Er holte sich auch das 1:3 und machte danach gut weiter. Lerchbacher ließ allerdings auch nach und ließ es damit zu. Max konnte weiter verkürzen und mit dem 3:3 die Uhren wieder auf null stellen. Das Momentum war nun allerdings auf Seiten von Hopp, der sich schnell 24 Punkte stellte und zur Führung vollenden wollte. Doch er verpasste etliche Chancen, sodass Zoran das Break noch abwenden konnte. Das brachte ihn allerdings nicht raus. Er kämpfte weiter und glich erneut aus. Mit back-to-back 180’ern legte er dann den Grundstein zum Break und zu seiner ersten Führung. Diese brachte er wenig später mit einem 121’er Finish auf Bull auch ins Ziel und siegte somit 6:4.

Tobias Gürtler

European Darts Grand Prix


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