Martin Schindler in Runde zwei
Am ersten Tag der Dutch Darts Masters gab es direkt einige interessante Duelle. Unter anderem traten auch zwei Deutsche an. Martin Schindler bekam es mit Chris Quantock zu tun und Max Hopp traf auf den ehemaligen WM-Finalisten Kirk Shepherd. Doch auch das Match zwischen den Niederländern Justin van Tergouw und Christian Kist wurde heiß erwartet. Van Tergouw gilt als das größte niederländische Talent und gab sein Debüt auf der European Tour.
Jim Walker schockt den „Demolition Man“
Die erste Begegnung bestritten Jamie Bain und Robert Owen. Bain fiel bei den European Tour Events immer wieder positiv auf, konnte gute Ergebnisse einfahren. Owen hingegen war vor allem auf den Players Championship Turnieren unterwegs, konnte in der Qualifikation aber unter anderem Brendan Dolan bezwingen. Und auch gegen Bain startete der Waliser brillant. Fünf perfekte Darts und ein 121’er Finish auf Bull rundeten den 12-Darter und das erste Break der Partie ab. Bain kam erst danach etwas besser rein, traf aber einfach keine Doppel. So hatte Owen auch keine großen Probleme zu erhöhen und einen Lauf bis zum 4:0 hinzulegen. Immer wieder hatte Jamie die Chancen seinem Gegner weh zu tun, nie nutzte er sie. So verpasste er auch vier weitere Darts auf die Doppel im fünften Leg und zwei im sechsten, sodass Robert Owen den 6:0-Whitewash perfekt machte. Es folgte das Duell zwischen Ryan Searle und Steve West. Steve ging zwar als Favorit ins Spiel, doch Ryan hatte immer wieder gezeigt, dass er ebenfalls einiges auf dem Kasten hat. So auch bei den UK Open. Ein 120’er Finish im ersten Leg untermauerte dies auch nochmal. Es dauerte einige Zeit bis West ins Spiel fand. Ohne große zu glänzen holte er einen 0:2-Rückstand auf, sah sich dann allerdings recht schnell wieder im Hintertreffen. Dies lag vor allem an seiner Doppelquote. Im sechsten Leg verpasste Steve gleich acht Chancen und lag damit erneut ein Break hinten. Beim Stand von 3:5 aus seiner Sicht stand West ziemlich unter Druck und hatte Glück, dass Searle zwei Matchdarts liegen ließ. So holte sich West ein Rebreak und glich wenig später aus. Nachdem Searle dann auch noch ein 170’er Finish vergab, checkte Steve 130 Punkte auf der Doppel-5 zum 6:5-Sieg.
Darren Webster wollte danach gegen Jim Walker eine möglichst lockere Partie bestreiten. Walker war auf der European Tour noch recht unerfahren, spielte erst ein Event. Zudem hat er die Tour Card in diesem Jahr verpasst. Doch der Schotte startete gut, zeigte schon im ersten Leg zwei 180’er nacheinander, nutzte zunächst aber drei Chancen auf Doppel nicht. Danach aber legte er los und setzte sich, auch weil Webster ein 143’er Finish vergab, bis auf 3:1 ab. Webster aber kam zurück. Er holte sich zwei Legs nacheinander und hatte die Möglichkeit wieder in Führung zu gehen, welche er jedoch verpasste. Das nutzte Walker zwar noch, allerdings schien das Pendel nun eher in Richtung Darren auszuschlagen. Der „Demolition Man“ drehte die Partie auf 5:4 und hatte nun die Chance. Er stellte sich Tops, doch bekam darauf keinen Dart, weil Walker mit einem 103’er Finish zum 5:5 ausglich. Im Entscheidungsleg behielt Walker dann die Nerven und checkte nach zwei verpassten Matchdarts von Webster ein 80’er Finish zum 6:5. Danach war mit Martin Schindler der erste Deutsche an der Reihe. Mit dem Engländer Chris Quantock hatte er einen durchaus schwierigen Gegner, behielt sein Leg mit einem 15-Darter aber sofort souverän. Wenig später legte er dann sogar ein Break nach, was allerdings der Startschuss für eine ganze Serie an Breaks sein sollte. Beide zeigten sich in den Anwürfen des Gegners gefährlicher und hielten den Druck dort immer wieder hoch. In den eigenen Anwürfen ließen sie jedoch Federn und machten Fehler, verpassten Doppel. So lief es bis zum achten Leg, dort konnte Quantock dann erstmals sein eigenes Leg ins Ziel bringen und zum 4:4 ausgleichen. Martin aber ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. „The Wall“ blieb standhaft und checkte ein 116’er Finish, nachdem Chris zwei Chancen auf Doppel liegen gelassen hatte. Auch danach blieb er stark und nutzte seinen ersten Matchdart auch direkt zum 6:4-Sieg.
Hopp verpasst den Sieg
Justin van Tergouw gilt als ein sehr großes niederländisches Dartstalent. Er soll der nächste Michael van Gerwen werden. Mit seinen 17 Jahren gewann er bereits zwei Mal das World Youth Masters und ist amtierender BDO Juniorenweltmeister. Eigentlich spielt er bei der BDO, gab nun aber auch auf der European Tour sein Debüt. Er traf auf seinen Landsmann Christian Kist, konnte nach frühem Rückstand auch direkt einen kleinen Lauf hinlegen. Trotz Doppelproblemen konnte er sich auf 3:1 absetzen und schien das Spiel durchaus gewinnen zu können. Kist aber begann die Möglichkeiten die er bekam plötzlich zu nutzen. Er drehte die Partie auf 4:3. Justin musste nun die Nerven behalten. Ein 118’er Finish zeigte, dass er dazu imstande war und nachdem Kist dann auch noch drei Darts auf Doppel ungenutzt ließ, führte van Tergouw sogar mit einem Break 5:4. Dies konnte er allerdings nicht über die Ziellinie bringen und so konnte Kist noch antworten und blieb im Entscheidungsleg ruhig. Damit gewann der erfahrenere Christian Kist letztlich doch noch mit 6:5. Danach traf Nathan Aspinall auf den Finnen Ulf Ceder. Dieser spielte von Beginn an eher mäßiges Darts, jedoch war er auf die Doppel relativ sicher und konnte so die Fehler von Aspinall schnell ausnutzen. Ein 83’er Finish auf dem Bullseye war eines dieser starken Aufnahmen Ceders. Aspinall war im Grunde der stärkere Akteur am Board, allerdings traf er eben die Doppel nicht. So fand er sich nach sechs Legs, durch ein 102’er Finish von Ulf, plötzlich mit einem Break und 2:4 in Rückstand. Der Druck auf Aspinall wuchs damit an, doch er blieb ruhig. Er holte sich das direkte Rebreak zum 3:4 und nach einem perfekten Start beider Spieler war es Aspinall, der einen 15-Darter zum 4:4 durchbrachte. Danach war die Partie gelaufen. Ceder kam nicht mehr zum Zug und verlor seinen Rhythmus. So hatte Nathan keine großen Probleme mehr. Aspinall sicherte sich die folgenden beiden Legs und gewann mit 6:4.
Richard North traf danach auf Mike De Decker. Zu Beginn war dort der Belgier besser und checkte ein 104’er Finish im ersten Leg. North konnte zunächst nur in den eigenen Legs von den Scores her mithalten. Eine Chance auf ein Break ergab sich nicht, bei so blitzsauberen 11-Darter wie von De Decker im dritten Leg aber auch nur schwer möglich. Im fünften Leg sollte sich dies dann aber ändern. Richard erhöhte ein wenig den Druck und Mike schien dem nicht standhalten zu können. So holte sich North nach zwei vergebenen Chancen tatsächlich das Break zum 3:2. Weil er dann aber ein 120’er Finish nicht ins Ziel brachte, glich Mike De Decker direkt wieder aus und bog in die Zielgerade ein. Er wurde nochmal deutlich stärker und ließ seinem Gegner keine echte Chance mehr. Ganz stark und vor allem mit einer großen Sicherheit auf Doppel holte sich der Belgier die folgenden drei Legs und sicherte sich mit dem 6:3 das Weiterkommen. Danach begann das letzte Spiel des Nachmittags. Mit Max Hopp trat dort der zweite Deutsche an und wollte gegen Kirk Shepherd, seines Zeichens WM-Finalist des Jahres 2008, in die nächste Runde einziehen. Und er erwischte auch einen richtig guten Start. Er holte sich locker das 1:0 und damit direkt das erste Break. Auch nach dem Ausgleich und einer 180 von Shepherd locker blieb er locker. Der „Maximiser“ fuhr auch das nächste Leg seines Gegners geschmeidig nach Hause und legte dann fünf perfekte Darts und ein 140’er Finish zum 3:1 nach. Dann aber verpasste Hopp zwei Möglichkeiten zu einem weiteren Break. Shepherd war zur Stelle und holte sich sein Leg, ehe ihm mit einem 126’er Finish auf der Doppel-6 auch noch der Ausgleich gelang. Max war kurz geschockt und geriet in Rückstand, war in seinem Leg jedoch schon wieder bei der Sache und glich zum 4:4 aus. Nach einem starken 88’er Finish von Shepherd lastete der Druck dann aber dennoch klar auf Hopp, der auch alles versuchte. Er vergab jedoch eine Chance zum Ausgleich, sodass Shepherd seinen ersten Matchdart direkt zum 6:4 nutzen konnte.
Tobias Gürtler