Suljovic verpasst die dritte Runde
Am Abend des zwweiten Tages in Maastricht griffen auch die ganz großen Turnierfavoriten ins Turniergeschehen ein. So bekam es Michael van Gerwen mit Jeffrey de Zwaan zu tun und Peter Wright musste sein Können gegen Jim Walker beweisen. Michael Smith, der immer wieder für Siege auf der European Tour gut ist, hatte mit Rowby-John Rodriguez einen interessanten Gegner. Der andere Österreicher, Mensur Suljovic, traf auf Steve Beaton.
MVG souverän ins Achtelfinale
Den Auftakt in den Abend machten Benito van de Pas und Nathan Aspinall. Den besseren Start hatte dabei ganz klar Aspinall. Er warf mit der ersten Aufnahme direkt seine erste 180 und konnte sich mit einem 12-Darter in Führung bringen. Ein 110’er Finish sorgte zwar für den Ausgleich, doch viel mehr brachte Benito an dem Tag nicht an die Anzeigetafel. Aspinall antwortete mit einem weiteren 12-Darter samt 121’er Finish und konnte danach locker nachlegen. Er konnte sich sogar ein paar Fehlwürfe auf Doppel leisten, da „Big Ben“ nicht in der Nähe war. Dank zwei Breaks setzte er sich mit 5:1 in Führung und hatte damit bereits die Vorentscheidung geschafft. Weil Benito im letzten Leg das Bullseye verpasste, sicherte sich Nathan relativ schnell das 6:1 und zog in die nächste Runde ein. Ähnlich locker sollte es auch für Daryl Gurney laufen. Der Nordire traf auf Steve West und befindet sich sein Monaten in absolut bestechender Form. Das 111’er Finish direkt im ersten Leg unterstrich dies nochmal eindrucksvoll und so holte sich „Super Chin“ schnell die Führung. Zwar konnte West direkt ausgleichen und auch ein wenig Druck entfachen, doch dies ließ Gurney gänzlich kalt. Er holte sich auch dank eines Breaks gleich drei Legs in Folge und setzte sich somit bereits auf 4:1 ab. Erst danach konnte sich auch „Simply the West“ mal wieder zu Wort melden, ohne jedoch ernsthaft was am Endresultat drehen zu können. Fünf perfekte Darts gelangen Steve, wodurch sein Leggewinn nur schwer zu vermeiden war. Doch die restlichen Legs gingen dann wieder an Daryl, der sich mit dem 6:2 in die nächste Runde schwang.
Danach waren Simon Whitlock und Kirk Shepherd an der Reihe. Whitlock hatte auf der World Series of Darts Tour einige nette Spiele gezeigt, mit den Endergebnissen war er jedoch nur selten zufrieden. Dies wollte er in Maastricht ändern und startete gut ins Spiel. Er checkte im ersten Leg 80 Punkte kompromisslos mit zwei Mal Tops und holte sich so die Führung. Die folgenden Legs waren dann eine One-Man-Show des „Wizards“. Erst waren es fünf perfekte Darts die zum Break führten, dann back-to-back 180’er zu einem 11-Darter. Shepherd musste schon etwas Besonderes auspacken um mal dazwischen zu funken. Dies gelang ihm im vierten Leg mit einem 170’er Finish unter Druck. Zunächst tangierte dies Whitlock kaum, der erneut sein Leg durchbrachte. Dann aber ließ er doch einige Möglichkeiten auf Doppel aus, wodurch Shepherd noch zurück kam. Er holte sich drei Legs nacheinander und glich tatsächlich aus. Sechs perfekte Darts zeigten dann aber die Klasse von Simon, der sich wenig später mit dem 6:4 in die nächste Runde brachte. Nachdem er wegen der Geburt seiner Tochter die World Series Events abgesagt hatte, wollte Michael van Gerwen als frischgebackener Vater gegen Jeffrey de Zwaan direkt überzeugen. Nachdem er im ersten Leg ein paar Doppelprobleme hatte, kam er im zweiten dann aber auch gut rein und setzte sich schnell dank eines Breaks in Führung. Jeffrey zeigte mit einem 11-Darter zum Rebreak, dass er auch noch da war, doch war das 160’er Finish zum 12-Darter und erneuten Break eine knallharte Antwort des Weltmeisters. Dieses Mal konnte er das Break auch bestätigen, hatte dann allerdings etwas Glück, dass de Zwaan ein paar Möglichkeiten ausließ. So gelang „Mighty Mike“ ein weiteres Break, mit dem er bereits früh für die Entscheidung sorgte. Im letzten Leg reichte dann ein 17-Darter um den 6:1-Erfolg einzutüten.
Wright kämpft Walker nieder
Für Peter Wright lief es zuletzt eher schlecht als recht. Er war mit seinem Spiel unzufrieden und suchte seine Form. Gegen Jim Walker begann er durchaus gut und checkte direkt im ersten Leg 118 Punkte. Von da an hatte Wright mit seinem Gegner allerdings richtig schwere Probleme. Der drehte die Partie und war plötzlich der bessere Spieler. Beinahe hätte er sein Break bestätigt und damit für einen Puffer gesorgt, nur mit Glück konnte Wright direkt ausgleichen. Gleiches Spiel auch in den folgenden zwei Legs. Zunächst holte Jim ein Break, dann vergab er Chancen im eigenen Leg. Wright glich erneut aus und blieb diesmal bei eigenem Anwurf standhaft. Seinen Kontrahenten konnte er allerdings nicht abschütteln. Wright spielte erneut alles andere als sein bestes Spiel. So blieb Walker immer dran und konnte damit auch durchaus verdient zum 5:5 ausgleichen. Im Entscheidungsleg hatte er nach vergebenen Matchdarts von Wright dann tatsächlich die Chancen zum Sieg, verpasste aber ein 121’er Finish auf Bull. So holte sich letztlich doch Wright den 6:5-Sieg und kam eine Runde weiter.
Da wollte auch Kim Huybrechts hin, der mit Christian Kist aber keinen leichten Gegner hatte. Doch Kim startete gut. Nachdem er schnell den Rückstand hinnehmen musste, konnte er die Partei zur seinen Gunsten drehen und mit einem Break 2:1 in Führung gehen. Ganz stark war aber die Reaktion von Kist, der mit einem 11-Darter direkt das Rebreak schaffte und somit die Partie wieder in die für ihn richtige Richtung lenkte. Beide holten sich in der Folge dann ihre eigenen Aufschläge und waren dabei meist sicher. Beim Stand von 4:4 war also wieder Kist an der Reihe das Leg zu eröffnen und wieder konnte er dies mit leichtem Druck ins Ziel retten. Plötzlich war der Druck auf Huybrechts damit groß, er durfte kein Leg mehr verlieren. Er startete auch sehr stark und stellte sich nach 12 Darts auf 32 Punkte Rest. Er vergab jedoch alle drei Chancen die er bekam. Kist bestrafte den Belgier umgehend und checkte 126 Punkte zum 6:4-Matchgewinn.
Als nächstes waren Michael Smith und Rowby-John Rodriguez an der Reihe. Dort ging Michael natürlich als klarer Favorit ins Rennen, doch Rowby wollte seinem Gegner einen Kampf bieten. Nachdem er allerdings direkt mit einem Break in Rückstand geriet, stand er schon fast mit dem Rücken zur Wand. Die Reaktion des Österreichers war zunächst gut, er holte sich das direkte Rebreak und brachte dann auch sein eigenes Leg ins Ziel. Dann aber vergab er die große Möglichkeit durch ein weiteres Break die Führung auszubauen. So glich Michael aus und holte seinerseits ein weiteres Break. In seinem Anwurf war er dann wenig gefährdet, ehe er zum wiederholten Mal verpasste Chancen von Rowby ausnutzte um mit dem 5:2 die Vorentscheidung herbeizuführen. Im letzten Leg zeigt er dann einen guten 13-Darter zum 6:2-Sieg. Die letzte Partie bestritten dann Mensur Suljovic und Steve Beaton. Nach der eher wechselhaften Leistung vom Vortag, ging Beaton nicht gerade als Favorit ins Spiel mit Mensur, startete aber sehr respektabel. In seinem ersten Leg checkte er 81 Punkte auf dem Bullseye zur Führung. Weil Mensur dann ganze sieben Chancen auf die Doppel ausließ, gelang dem Briten danach sogar ein Break und plötzlich sah es gar nicht mehr so schlecht aus für Steve. Nachdem der „Bronzed Adonis“ das Break bestätigte, legte er ein weiteres zur 4:0-Führung nach und spätestens ab diesem Zeitpunkt war Mensur gehörig unter Druck. Er durfte sich nicht mehr viele Fehler erlauben und versuchte die Aufholjagd. Zwei Leggewinne brachten ihn auf 2:4 heran, dann aber konnte er die Scores von Beaton wegen zweier Aufnahmen ohne Triple nicht mitgehen. Ein 100’er Finish trennte Steve nur noch ein Leg vom Sieg. Zunächst behielt Mensur die Nerven und verkürzte erneut, dann aber fehlten im neunten Leg wieder die Triple. So hatte Steve keine Probleme mehr den 6:3-Sieg zu holen.
Tobias Gürtler