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World Cup XVII - eine Vorschau

Das letzte Mal, dass ich über einen World Cup schrieb, war vor dem World Cup 1999, der in der Hauptstadt der KwaZulu-Natal in Durban in Südafrika stattfand. Nachdem ich die Stadt und den Spielort besichtigt hatte, bot ich der ADO Präsidentin, Sandi Cain, die etwas besorgt war wegen ihrer Reise in den schwarzen Kontinent, meinen Rat an.

"Es ist sicher ein Unterschied, ob man ein paar T-Shirts und soviel Bares wie man auftreiben kann in eine Tasche stopft um an den North American Open teilzunehmen oder ob man sich darauf vorbereitet, in Afrika Darts zu werfen. Auch die Showgirls in Las Vegas tragen manchmal ganz schön scharfe Sachen mit sich herum, gehen aber anders als die Einwohner von KwaZulu-Natal, nicht mit Speeren bewaffnet zum Einkaufen". Na gut, das stimmt nicht oder stimmt nicht mehr - aber mein Freund David Barritt hat mir schon empfohlen, was ich einpacken sollte, als ich mich zum ersten Mal auf die Reise machte um afrikanischen Boden zu betreten.

"Als allererstes", riet er mir, "solltest Du auf jeden Fall ein paar Pints Blut in Deinem Gepäck haben - vielleicht hast Du Glück und bekommst es gefriergetrocknet." Dann erzählte er mir die Geschichte über jene Zeit, als er in einem Aufzug im Hotel von einem Löwen, zwei Rhinos und so einem Mädchen mit einem Knochen im Nasenflügel angegriffen wurde. "Und dann musst Du natürlich unbedingt eine Ausrüstung gegen Schlangenbisse dabei haben. Es wimmelt nur so von schwarzen Mambas und die bringen Dich innerhalb von Sekundenbruchteilen um, wenn Du nicht daran denkst und immer eine Portion Gegengift in der Tasche hast." Und dann erzählte er mir seine Geschichte über den Augenblick, als eine dieser tödlichsten Schlangen der Welt aus der Toilette sprang und seine Frau in den Po beißen wollte. Ein anderes Mal jagte sie eine dieser Killer Schlangen aus einem Schmuckladen und durch die ganze modische Einkaufsstraße. "Eigentlich muss ich dieser Schlange sogar dankbar sein", meinte David. "Ich mag mir gar nicht ausmalen, was für ein Vermögen diese Frau sonst ausgegeben hätte. Und als Letztes, und das ist besonders wichtig, vergiss auf keinen Fall Deine Malaria-Pillen, besonders nicht das Larium. Davon bekommst Du nämlich Halluzinationen. Und dann solltest Du noch ein Gewehr zur Elefantenjagd dabei haben. Die Mossies (Moskitos) in Durban sind tatsächlich so groß wie Bullen. Da braucht man schon etwas zur Verteidigung."

Ich habe keine Ahnung, was Sandi anstellte um das Team vorzubereiten - ich hörte allerdings später, dass sie von dem Gedanken Blut einzupacken ganz begeistert gewesen sein soll - solange es nicht meines war…

Und dieses Jahr kommt nun der World Cup zum dritten Mal seit seiner ersten Austragung 1977 nach Amerika, und zum ersten Mal findet er nicht in Las Vegas statt. Dieses Jahr werden Charlotte in North Carolina und das Blake Hotel das Epizentrum der Dartwelt sein. 2008 wurde Charlotte zum "Besten Ort zum Leben" in Amerika gewählt, da braucht man sich nicht wundern, dass diese Stadt als Austragungsort ausgewählt wurde.

Bisher haben 36 Länder - von Australien bis zur Türkei, von Japan bis Pakistan, von Indien bis Belize, über Russland, Island und Brasilien - ihre Teams aufgestellt und ihre Teilnahme zugesagt. 43 waren es beim letzten World Cup, also kann man davon ausgehen, dass es noch mehr werden.

Das Team der USA - das ist ja das einzige, das zählt - steht und es besteht aus Brian Blake, Ryan Barnette, dem einzigen und einzigartigen Jim Widmayer, Steve "Chunky" Brown (der auch in dem Team war, das nach Durban reiste und der sich keine Sorgen machte, weil er trotz seines Spitznamens in der Lage war - und auch immer noch ist - den meisten langsameren Schlangen zu entkommen), Stacy Bromberg und Marilyn Popp.

Zum allerersten Mal wird Amerika auch ein Mädchen und einen Jungen nominieren. Wer das sein wird, wird im August in Stanford während der USA Dart Classics entschieden. Ich denke, dass es möglicherweise ein Jugendlicher namens Miles "Barack" Gallagher sein könnte, obwohl auch sein Bruder Shannon sehr treffsicher ist. Über das junge Mädchen sage ich lieber gar nichts, sonst könnte ich in Schwierigkeiten geraten.

Die Feierlichkeiten starten am Mittwoch, den 23. September mit dem Eröffnungs-Dinner, den Zeremonien und der Begrüßung. Das eigentliche Turnier beginnt am Donnerstag mit dem Wettkampf der Herren Teams und der Doppel der Damen und der Jugendlichen. Am Freitag finden dann die Herren Einzel und Doppel statt und auch die Einzel der Frauen, der Mädchen und der Jungen. Die Halbfinale und Finale auf der Bühne werden dann das Turnier am Samstag abrunden, gefolgt vom abschließenden Bankett.

Wenn es auch so aussieht, als ob das starke amerikanische Team gut aufgestellt ist, um den Niederländern den World Cup Titel abzuringen, diese haben zweimal hintereinander den Titel, des alle zwei Jahre ausgetragenen Turniers geholt (2005 in Perth in Australien und 2007 in Rossmalen in den Niederlanden), spricht die Geschichte des Turniers nicht zu Gunsten der Heim-Mannschaft. Amerika hat dieses Turnier noch nie gewonnen. Außer den Niederlanden hat England elf Mal den Titel geholt und Wales drei Mal.

In den Jahren seit 1977 hat lediglich Nicky Virachkul einmal (1979) Gold im Herren Einzel gewonnen. Eric Bristow war vier Mal der Sieger, Raymond van Barneveld drei Mal und John Lowe zwei Mal. Die amerikanischen Damen haben etwas besser abgeschnitten, aber seit 1993 (Kathy Malony) haben sie nicht mehr gewonnen. Sandy Reitan war zehn Jahre früher, 1983, die Siegerin, Eva Grigsby 1989.

Eric Bristow und John Lowe haben sich sechs Mal den Herren-Doppel-Titel geholt, John Part und Carla Mercer verzeichneten 1993 den einzigen kanadischen Sieg für sich. Für Amerika ist das immer noch ein Traum…

Beim Herren Team Wettbewerb konnten die Amerikaner schon zwei Mal am Erfolg nippen. Eine herausragende Mannschaft - ein Team aus vier wirklichen amerikanischen Darts Legenden (Tony Payne, Ricky Ney, John Kramer und Dan Valletto) holte sich den Cup 1985. Und Ray Carver, John Kuczynski, Bill Davis und George Walls konnten 2003 in Epinal in Frankreich den einzigen amerikanischen Sieg in der jüngeren Vergangenheit feiern.

Ich fragte den Präsidenten der American Darts Organisation (ADO) Buddy Bartoletto, wie er zu diesem frühen Zeitpunkt das amerikanische Team und seine Chancen einschätzt. "Wir sind stark und wir werden gut vorbereitet sein", sagte er mir, "aber England und die Niederlande sind immer harte Gegner." Bartoletto erzählte dann noch von der ganzen Logistik und der ganzen Arbeit, die noch erledigt werden muss, bevor die Spieler eintreffen. "Wir werden dafür sorgen, dass das Hotel voll ist und werden eine tolle Show machen - aber wir brauchen noch Freiwillige", sagte er. "Sag den Leuten, sie sollen auf die ADO Webseite gehen und sich anmelden!"

Also tut das mal: World Cup XVII Volunteer Registration.

Natürlich hat mich Bartoletto auch darum gebeten, bei meinem ersten Artikel zu diesem Ereignis niemanden zu beleidigen und ich habe ihm versprochen, dass nicht zu tun. Das ist auch der Grund dafür, dass ich nicht die Webseite erwähnt habe, deren Namen man nicht in den Mund nehmen sollte.

Weitere Details findet man auf der offiziellen Turnier Webseite: Official World Cup XVII Webseite.

Und solltet Ihr nach weiteren Einsichten und Erkenntnissen suchen, die Ihr weder dort noch sonst wo finden könntet, behaltet einfach meine Kolumnen im Auge.

Vor Ort
Dartoid

36 - Dartoid berichtet aus Las Vegas 1


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