Max Hopp scheitert am „Dutch Destroyer“
Der neunte Tag der PDC World Darts Championship 2015 stand natürlich ganz im Zeichen von Max Hopp. Nach seinem überraschenden, zugleich aber verdienten, 3:2-Sieg gegen Mervyn King in Runde eins, hieß sein heutiger Gegner Vincent van der Voort. Doch auch zwei weitere Spiele fanden statt. So traf Brendan Dolan auf Michael Smith und Raymond van Barneveld bekam es, in der Neuauflage seines letztjährigen Zweitrundenmatches, mit Jamie Caven zu tun.
„Bullyboy“ dreht Spiel
Den Start in den Nachmittag machten Brendan Dolan und Michael Smith. Nach seinem Whitewash gegen Nolan Arendse wollte Dolan auch gegen Smith eine starke Leistung abrufen. Michael schlug seinerseits in einer sehr guten Partie den Österreicher Mensur Suljovic. Zu Beginn zeigte sich Brendan stark, Smith war von den Scores zwar auch gut dabei, jedoch vergab er innerhalb der ersten beiden Legs bereits zehn Darts auf die Doppel. Dolan war da stärker und holte sich, nach sechs perfekten Darts, den ersten Satz ohne Probleme. Auch im zweiten Satz war Smith einfach zu unsicher, ein 120’er Finish sorgte für die 2:0-Führung des „History Maker“. Nach der Pause wurde Michael dann stärker. Er traf die Doppel besser und ein 153’er Finish ließ „Bullyboy“ dann endgültig explodieren. Auch ein 128’er Finish von Dolan im direkten Anschluss änderte daran nichts. Michael holte konsequent auf und ließ Dolan von da an kaum noch eine Chance. Er bewies, wenn er mal in Fahrt kommt, ist er kaum aufzuhalten. Er glich aus und besorgte auch die 3:2-Führung. Dabei warf „Bullyboy“ zwei Mal sechs perfekte Darts. Es war Dolan, der nun Möglichkeiten liegen ließ, die von Smith bestraft wurden. Zwei Darts auf Doppel verfehlte Dolan im sechsten Satz bei 0:2-Rückstand, was zur Niederlage des Nordiren führte. Smith ließ sich das nicht mehr nehmen und siegte durch seine Leistungssteigerung auch verdient mit 4:2.
Hopp lässt zu viel liegen
Ein richtig starkes Auftreten in der ersten Runde gegen Mervyn King ließ die Erwartungen in Max Hopp steigen. Er schlug den 10. der Welt verdient mit 3:2. So auch das Resultat von Vincent van der Voort, der mit John Henderson ebenfalls einen starken Gegner hatte. Im direkten Duell wollte der „Maximiser“ nun ein weiteres Mal dafür sorgen, dass Darts-Deutschland jubelnd aufspringt. Zu Beginn die Zwei noch nicht so recht drin. Beide Spieler brachten ihre Aufschläge durch. Wenn einer der beiden mal Breakchancen hatte, dann war es van der Voort. Zurecht holte er sich Satz Nummer eins. Etwas bitte lief es dann im zweiten Satz, zumindest aus Sicht von Hopp. Er spielte zu der Zeit etwas besser, war immer in der Nähe, doch er kam gar nicht zum Werfen auf die Doppel. Vince schaffte zwei Breaks und checkte dabei 125 und 118 Punkte aus. Ein enorm wichtiger dritter Satz verlief dann alles andere als optimal für Max. Er fing an zu grübeln, fand nicht richtig ins Spiel.
Viel zu oft warf er 60’er Aufnahmen und ließ Chancen liegen. Diese bekam er, Vincent wurde etwas unsicherer auf die Doppel. Doch Hopp nutzte dies nicht aus. Er brauchte zu viele Darts beim Auschecken. Am Ende sollte es einfach nicht sein. Vincent holte sich Satz Nummer drei und sorgte damit für die Vorentscheidung. Nachdem Hopp dann auch noch 161 Punkte, das Finish was ihm den Sieg gegen King einbrachte, knapp verpasste, nutzte Vincent seinen ersten Matchdart zum glatten 4:0-Erfolg. Dennoch ein tolles Turnier vom „Maximiser“.
Caven verpasst Revanche
Zum Abschluss des Nachmittags folgte dann die Neuauflage einer Zweitrundenpartie aus dem letzten Jahr. Raymond van Barneveld bekam es erneut mit Jamie Caven zu tun. Damals siegte der Niederländer in einer äußerst knappen Angelegenheit mit 4:3 und auch heute sollte es ein Spiel auf Augenhöhe werden. Nach einem äußerst starken Start von Raymond, welcher den ersten Satz ohne Probleme und mit einer fantastischen Leistung holte, konterte Caven nach der Pause und glich ohne Legverlust aus. „Jabba“ ließ sich vom guten Beginn des fünfmaligen Weltmeisters gar nicht schocken und spielte seinerseits brillantes Darts. Dies führte er auch fort und so hatte er Chancen in Führung zu gehen. Er verpasste ein 140’er Checkout, bei dem er zwei Mal auf Tops ging. Nur der dritte Dart fand sein Ziel nicht. So behielt Raymond seinen Satz, Caven glich aber drei Legs später direkt wieder aus. Nach vier Sätzen stand es somit 2:2. Sehr eng ging es weiter, jedoch verpasste Caven es Druck im Aufschlag des Gegners zu machen. So spazierte Raymond relativ locker zur 3:2-Führung. Jeder Fehler wurde bestraft. Das Niveau war sehr hoch und so konnte jede Aufnahme ohne Triple zu wenig sein. Dies zeigte sich auch im fünften Leg des sechsten Satzes, als Caven tolle Scores warf, während Barney die Triple zu spät traf. Caven checkte 74 Punkte und glich in den Sätzen ein drittes Mal aus. Ein Entscheidungssatz musste her, welcher von Raymond van Barneveld eröffnet wurde. Nachdem er sein eigenes Leg durchbrachte nutzte er Ungenauigkeiten von Caven aus, um das Break zu erzwingen. Er stand ein Leg vom Achtelfinale entfernt. Doch Caven gab nicht auf, schaffte direkt das Rebreak. Weil er dann allerdings die Doppel-16 verpasste, bekam Raymond die Chance 90 Punkte auszuchecken. Er traf das Bullseye und tütete den 4:3-Erfolg ein.
Tobias Gürtler
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