Keegan Brown kann den „Jackpot“ nicht knacken
Die Abendsession des achten WM-Tages hatte gleich vier Weltmeister auf dem Programm. Der Rekordchampion Phil Taylor bekam es in seinem Zweitrundenmatch mit dem BDO-Weltmeister von 2008, Mark Webster, zu tun. Und auch Adrian Lewis, Champion von 2011 und 2012, wollte an seine gute Leistung aus der ersten Runde anknüpfen. Sein Gegner war der amtierende Juniorenweltmeister Keegan Brown.
Webster-Comeback bleibt unvergoldet
Eröffnet wurde der Abend von Darren Webster und Dean Winstanley. Darren konnte in seiner Erstrundenpartie den Australier Simon Whitlock verdient mit 3:1 bezwingen und auch Dean zeigte eine ansprechende Leistung. In einem der besten Erstrundenmatches dieser WM gewann „Over the top“ mit 3:2 gegen Wayne Jones. Dean startete unglaublich stark. Er begann die ersten beiden Legs perfekt, schaffte ein Break und sicherte sich den ersten Satz sehr schnell und sicher. Auch in Satz Nummer zwei konnte Webster noch nicht mithalten. Dean war einfach zu gut und führte schnell mit 2:0. Es deutete sich eine herbe Pleite für Darren an, besonders, als er im dritten Satz mit 0:2 zurück lag. Doch dann legte sich bei ihm ein Schalter um. Er wurde von jetzt auf gleich besser, setzte seinen Gegner unter Druck und drehte den Satz noch zu seinen Gunsten. Und Darren Webster legte nach. In den wichtigen Momenten war er nun da. Er glich zum 2:2 aus und spielte in einer sehr engen Phase fünf perfekte Darts. Dies war der Grundstein zu seiner 3:2-Führung. Doch Dean riss sich nochmal zusammen, er blieb ruhig, glich wieder aus und so stand ein offener Entscheidungssatz bevor. Dort wurde Winstanley wieder stärker, er checkte 101 Punkte zum 2:2 und legte ein Break nach. Sein zweiter Matchdart saß dann und so war es doch Dean Winstanley, der sich ins Achtelfinale spielte.
Taylor gelingt klarer Erfolg
Nach seinem klaren 3:0-Erfolg gegen Jyhan Artut wollte Phil Taylor auch gegen Mark Webster nicht lange auf der Bühne stehen. Mark Webster wollte wie 2011 für die Überraschung sorgen und den Rekordchampion schlagen. Er konnte sein erstes Leg auch durchbringen, jedoch sollte die Führung nicht lange halten. Phil war wirklich gut drin und holte sich schnell den ersten Satz. Mark kam dann auch stärker rein und es entwickelte sich ein sehr offener und spannender zweiter Satz auf Top-Niveau. Phil startete drei Mal perfekt, warf dabei in zwei Versuchen fünf perfekte Darts und dennoch war Webster immer ganz nah dabei. Mark gelang sogar ein 117’er Finish zur 2:1-Führung, es war ein Break. Doch Phil ließ sich nicht lumpen, drehte auf und glich aus. Weil Webster dann die gute Chance auf Tops vergab, ging Phil mit 2:0 in Führung. Das letzte Highlight des Mark Webster bei dieser Weltmeisterschaft gab es im dritten Satz. Er glich einen 0:1-Rückstand durch ein 125’er Finish mit zwei Mal Bull aus, verlor jedoch danach fünf Legs in Folge. Dies sorgte für einen verdienten und klaren Sieg für Phil Taylor, der dank des 4:0 im Achtelfinale auf Kim Huybrechts trifft.
Lewis bezwingt fantastischen Brown
Beim Grand Slam of Darts begegneten sich Adrian Lewis und Keegan Brown in der Gruppenphase. Dort war Brown siegreich und zog später ins Achtelfinale ein. Der U21-Weltmeister wollte natürlich an diesen Erfolg anknüpfen und begann mit extrem viel Selbstvertrauen. In einer sehr schnellen Partie checkte er 124 Punkte zum Break und ersten Satzgewinn. Doch auch Adrian war gut drin, er zeigte sich vor allem sehr sicher auf die Doppel, auch die Scores waren gewohnt stark. Mit einem 11-Darter glich Lewis in den Sätzen aus. Keegan ließ sich überhaupt nicht verunsichern. Das sehr hohe Niveau wurde weitergespielt. Beide warfen in einem schnellen Rhythmus, so gab es Action ohne Pause.
Brown bewies Nervenstärke, als er seinen Dart zum 2:1 in den Sätzen ins Doppel warf. „Jackpot“ schien das ziemlich egal zu sein. Er zeigte vier perfekte Darts, ging in Führung, vergab dann aber zwei Breakdarts. Breakdarts vergab auch Brown, doch der Juniorenweltmeister schaffte es mit etwas Glück trotzdem. Ein Rebreak und ein 134’er Finish mit zwei Mal Tops später, stand es dank Lewis 2:2 nach vier Sätzen. Nachdem Lewis durch ein Break dann 2:0 führte, schien das Spiel endgültig in Richtung des zweimaligen Weltmeisters zu laufen. Doch er machte Fehler und ließ Keegan zurückkommen.
Nach dem Ausgleich waren dessen Scores dann jedoch zu schwach und so ging Lewis erstmals in Führung. Brown gab nicht auf. Beide brannten in der Phase ein Feuerwerk ab. Sie warfen sich gegenseitig 180’er um die Ohren und waren auf Augenhöhe. Es waren Kleinigkeiten die entscheidend waren. Am Ende war es vielleicht auch die Erfahrung, die Lewis den Sieg brachte. Mit einem tollen 4:2-Erfolg bezwang er einen wirklich starken Keegan Brown.
Tobias Gürtler
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