Favoriten setzen sich durch
Der Abend des vierten Spieltages hatte einige (Geheim-)Favoriten auf dem Spielplan. So startete Masters-Sieger James Wade gegen Jamie Lewis ins Turnier. Auch der Grand Slam-Finalist, Dave Chisnall, spielte endlich seine erste Partie. Sein Gegner war Ryan de Vreede. Kim Huybrechts traf auf Michael Mansell und wollte ebenfalls die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllen. Den Abschluss machte Ian White, der es mit dem Sieger der Vorrundenpartie, Jani Haavisto oder John Michael, zu tun bekam.
Selbst Pech kann „Chizzy“ nicht stoppen
Einer der Geheimfavoriten war vor Turnierbeginn sicher Kim Huybrechts. Der Belgier fand gegen Ende des Jahres zu einer fantastischen Form und wollte diese auch mit zur Weltmeisterschaft nehmen. Mit Michael Mansell, welcher vor allem beim World Cup of Darts auftrumpfte, hatte er jedoch einen starken Gegner. Kim startete sehr gut in die Partie. Er holte ein Break und legte direkt nach. Michael war zu Anfang noch nicht ganz auf der Höhe und so stand es recht schnell 1:0. Nach der Pause war Mansell dann besser dabei. Die Legs waren eng und so kam es zum 2:2. Im entscheidenden Leg zeigte Kim sich dann stärker und checkte 108 Punkte zum 2:0 aus. In Satz Nummer drei lief es sehr ähnlich. Beide waren auf Augenhöhe, doch dann checkte Kim unter Druck 146 Punkte aus um zum 2:2 auszugleichen. Im fünften Leg des Satzes war der Belgier dann wieder stärker und holte sich am Ende den verdienten 3:0-Erfolg. Ein starker Turnierstart vom „Hurricane“.
Sehr kurios verlief der Turnierauftakt für Dave Chisnall. Er traf auf Ryan de Vreede. Ryan wehrte sich zu Beginn noch sehr gut, doch Chisnall wurde mit zunehmender Dauer stärker und stärker. Im Normalfall konnte Ryan da nicht mithalten. „Chizzy“ holte sich den ersten Satz sehr sicher, auch in Satz zwei hatte er nur wenige Probleme. Diese wenigen hatten aber nicht viel mit dem Gegner zu tun. Seine Darts, die eigentlich schon im Board steckten, vielen sehr häufig noch heraus. Höhepunkt dieser Geschichte dann im ersten Leg des dritten Satzes. Dave führte insgesamt 2:0 und wollte kurzen Prozess machen. Startete perfekt, eigentlich. Dann fielen ihm aber zwei Darts wieder raus, also doch nur 60 Punkte. Im Verlauf des Legs fiel ein weiterer Darts aus dem Triple-20’er Segment. Es war zum Mäuse melken. Als er dann auschecken wollte, traf er die Doppel-18 zum Leggewinn, doch plötzlich fiel ein zuvor geworfener Dart aus dem Board, also war das Leg doch nicht seines. Ryan nutzte dies und ging in dem Satz in Führung. Es brauchte einen klaren Kopf von Dave. Ein sehr enger Satz, in dem auch de Vreede seine Chancen hatte, endete dann dank der Coolness von „Chizzy“ doch noch positiv aus seiner Sicht. Am Ende siegte er mit 3:0 und kam somit in Runde zwei.
Wade mit starkem Turnierbeginn
Einer der ganz heißen Turnierfavoriten hieß wie immer James Wade. Sein Gegner am heutigen Abend war Jamie Lewis. Wade wollte direkt zeigen wer der Herr im Haus ist und holte sich locker das erste Leg. Ein 141’er Finish von Jamie beeindruckte ihn überhaupt nicht, Wade holte sich den ersten Satz wenig später ganz locker. Danach ließ er aber etwas nach, es wirkte als mache er eine Pause. Lewis nutzte dies aus, holte sich den zweiten Satz recht knapp und schaffte zu Beginn von Satz Nummer drei ein Break. Das war das Hallo-wach-Erlebnis, das James gebraucht hatte. Danach wurde er von jetzt auf gleich wieder deutlich stärker und gewann die folgenden sechs Legs in Folge. Teilweise war sein Spiel zum Ende hin einfach überragend und so geht der 3:1-Erfolg für „The Machine“ auch mehr als in Ordnung.
Ein beeindruckendes Debüt zeigte John Michael. Der Grieche spielte etwas früher am Abend in der Vorrundenpartie gegen Jani Haavisto und zeigte eine blitzsaubere Leistung. Er gab nur ein Leg her und spielte einen Average von etwa 95 Punkten. Auch auf die Doppel zeigte sich der 40-Jährige stark und so besiegte er seinen finnischen Gegner völlig verdient mit 4:1, womit er in der ersten Hauptrunde auf Ian White treffen sollte.
Die Partie der beiden begann dann etwas langsam. Beide waren noch nicht so ganz drin und so behielt Ian das erste Leg am Ende etwas glücklich. Danach wurde die Partie dann aber direkt stärker. John glich aus, ehe Ian einen Zahn zulegte und seinem Gegner aufzeigte, dass mit ihm heute nicht zu spaßen sei. Er sicherte sich den ersten Satz und machte auch danach weiter Druck. John Michael checkte dennoch 120 Punkte, was „Diamond“ nochmal einen weiteren Schub gab. Er packte eine weitere Schippe drauf, glich aus, checkte dann 101 Punkte zum Break und startete mit fünf perfekten Darts. Nach ein paar Problemchen auf die Doppel stand es 2:0 in den Sätzen und die Partie schien gelaufen. Doch diese Schwierigkeiten beim Auschecken schienen sich zu manifestieren. John Michael wusste dies auszunutzen und kam so auch zu einem Satzgewinn. Doch White fing sich, konzentrierte sich nochmal und brachte den vierten Satz zu seinen Gunsten nach Hause. Am Ende stand ein verdienter 3:1-Erfolg für Ian White in den Statistikbüchern und so zog der Mann aus Stoke-on-Trent in die zweite Runde ein.
Tobias Gürtler
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