Chisnall bereits ausgeschieden, Barney souverän

Am dritten Tag der Dart-WM stand mit Raymond van Barneveld der nächste große Favorit auf dem Plan. Doch mit Chisnall und Caven waren auch zwei der aufstrebenen Stars an der Reihe und wollten in ihren Matches ebenso überzeugen. Desweiteren traf Nachrücker Colin Osborne in der Vorrunde auf Dennis Lindskjold, während Dolan auf den Sieger dieser Begegnung wartete.

Chisnall mit großem Comeback, aber ohne Happy End

Das Match zwischen den beiden im Jahr 2011 zur PDC gewechselten Spielern, Dave Chisnall und John Henderson, war schon im vorherein als spannend eingestuft worden. Chisnall galt zwar als Favorit, Henderson konnte den Engländer in den letzten Aufeinandertreffen aber häufig besiegen. Ein Selbstläufer für „Chizzy“ sollte es also eher nicht werden.

Und genau so begann das Match. Chisnall war zu Beginn verunsichert und zeigte einige Probleme auf die Doppel. Außerdem rutschte er im ersten Satz desöfteren in kleinere Segmente auf dem Board ab. „Hendo“ nutzte dies sehr schlau und ging früh 2:0 in Führung. Chisnall kam zwar zurück, glich in den Legs aus, doch ein 122’er-Finish von Henderson brachte die Entscheidung im ersten Satz. Und so ging es zunächst weiter. John holte sich das ersten Leg. Im Zweiten zeigte er daraufhin ein 132’er-Finish mit zwei Mal Bull und Doppel-16. Unglaublich stark war der Schotte heut auf die Doppel. Nachdem Chizzy erneut zwei Darts auf ein Doppel vergab, Tops in dem Fall, machte Henderson auch den zweiten Satz zu. Beide spielten in einem unglaublichen Tempo, sodass man dachte, die Teilnehmer des Vorrundenmatches könnten sich langsam bereit machen. Aber weit gefehlt, Chisnall hatte noch nicht fertig. Seine Scores waren die gesamte Zeit schon stark, aber nun begann er auch die Doppel zu treffen. In Satz drei kam er nach einem 1:2 zurück und holte sich das Ding noch. Dies brachte „Chizzy“ viel Selbstvertrauen, während Henderson zum ersten Mal zweifelte. Seine Scores wurden wirklich schlecht, es war, als wäre er ausgewechselt worden. Chisnall stellte sich immer wieder die Doppel-18 und gewann den vierten Satz mit 3:0. Das Match war spätestens jetzt auf einem sehr hohen Niveau.

Im fünften Satz ging es dann wieder extrem eng zu. Es sah zunächst aus, also würde Chisnall seinen Höhenflug fortführen und den Sack schnell zumachen, aber er scheiterte daran. So vergab er drei Matchdarts, bevor Henderson in den Legs zum 2:2 ausglich. Dies führte dazu, dass man für den Sieg nun zwei Legs Vorsprung brauchte. Henderson war direkt nah am Break, vergab aber drei Darts um dies wahrzumachen. Chisnall war eiskalt und holte durch Tops das 3:2. Dadurch stand „Hendo“ natürlich unter Druck, hielt dem aber stand und erzielte mit einem 113’er-Finish das 3:3. Die Fans wurden mitgerissen, zurecht, denn es war nun unglaublich spannend. Beide Spieler konnten hier weiterkommen. Henderson bekam direkt wieder Chancen zum Break, konnte sie jedoch zunächst nicht nutzen. Chisnall aber verfehlte Tops, sodass John doch nochmal an der Reihe war. Diesmal war er eiskalt und holte sich das Break. Sein erster Matchdart auf Tops war dann im Leg drauf auch sofort drin und so holte sich Henderson nicht unverdient den 3:2-Sieg. Dave Chisnall ist also bereits ausgeschieden!

Barney souverän in Runde Zwei

Als Raymond van Barneveld zur Bühne schritt war klar, er ist haushoher Favorit in seinem Match gegen Jamie Lewis. Dies wollte der Halbfinalist aus dem letzten Jahr auch direkt unter Beweis stellen. Lewis wusste wie wichtig ein guter Start gegen Barney ist. Wenn man eine Chance haben will, dann nur so. Unter diesem Druck, startete das Match durchaus wie Lewis es sich vorstellte…

Jamie begann schwungvoll, er wollte hier heute was holen. Und er legte direkt los, holte tatsächlich das erste Leg. Doch das brachte van Barneveld nicht aus dem Konzept. Und so gewann er die nächsten fünf Legs in Folge, was ihn auch in den Sätzen in Führung brachte. Mit 2:0 in Front wollte Barney also mit seinem eigenen Leg für die Vorentscheidung sorgen, Lewis aber hatte was dagegen, er kämpfte und schaffte das Break. Wieder blieb Barney ruhig, anders als Lewis. Dieser stellte sich Doppel-16, baute sie sich aber zu und verpasste somit das 2:2. Raymond war da und erhöhte auf 2:0 in den Sätzen. Auch im dritten Satz begann Barney stark, holte direkt das Break und brachte sein eigenes Leg ebenso durch. Ein Leg fehlte also noch zum Sieg. Doch wieder bäumte Lewis sich auf, holte sich ein Leg. Die Antwort von Barney? Ein 141’er-Finish zum Sieg! Souverän, 3:0, van Barneveld steht in der zweiten Runde!

PDC Dart WM

Nachrücker Osborne scheidet aus

Colin Osborne dürfte kurz vor der WM einer der glücklichsten Dartspieler der Welt gewesen sein. Eigentlich sollte der Philippino Edward Santos an der World Darts Championship teilnehmen, musste aber kurzfristig absagen, da es Probleme bei der Anreise gab. Colin Osborne rückte als 33. der Welt nach und traf somit in der Vorrunde auf Dennis Lindskjold. Letzterer startete gut in das Match und ging in Führung, spätestens nach dem 122’er-Finish über Bull war aber klar, dass Colin hier die Hosen anhatte. Lindskjold wurde daraufhin auch immer unsicherer und so keimte keine Gefahr mehr für Osborne auf. Es war am Ende ein lockeres 4:1 für „Ozzy“, der von Russ Bray den Namen Colin Lloyd verliehen bekam. Ein kleiner Fehler zum Schmunzeln.

In der ersten Hauptrunde etwas später am Abend kam, mit Brendan Dolan aber ein stärkerer Gegner für Colin. Dieser checkte auch direkt 118 Punkte zu Beginn des Matches. Colin kam zwar zum Ausgleich, der „History Maker“ spielte es im ersten Satz aber souverän runter und gewann ihn letztlich mit 3:1. Auch im zweiten Satz war es Dolan, der für die sehenswerten Momente sorgte. So checkte er nach Rückstand das Shanghai Finish zum 1:1, sowie ein 167’er-Finish zum 2:2 in den Legs. Da er auch das letzte Leg in diesem Satz gewann, führte Dolan somit früh 2:0. Auch im dritten Satz strahlte Brendan sehr viel Selbstsicherheit aus, man hatte nie das Gefühl, dass er heute nicht als Sieger von der Bühne gehen würde. Mit etwas Glück holte Osborne aber direkt das Break zu Beginn. Das brachte Dolan nicht aus der Fassung, es folgte das Rebreak. Daraufhin verpasste Osborne Tops für das erneute Break, Dolan nutzte dies postwendend zum 2:1. Weil Osborne auch im vierten Leg Darts auf die Doppel vergab, beendete Dolan das Match auf der Doppel-6. 3:0 also für den „History Maker“. Kein überragendes Match, aber es reichte um einen ungefährdeten Sieg einzufahren.

Caven in überragender Form

Es war klar, bei Caven gegen Klaasen konnten wir uns auf ein sehr schnelles und rasantes Match freuen. Aber wie schnell es am Ende wurde, das überraschte dann doch. Im ersten Leg zeigten beide noch Schwierigkeiten auf die Doppel, Caven holte es sich aber und machte weiter. Auch in den folgenden fünf Legs, konnte Klaasen ihm nicht das Wasser reichen. Man traute sich gar nicht zu blinzeln, man könnte ja ein Leg verpassen, so temporeich war das Match. 2:0 führte Caven also in den Sätzen, nach dem Match zwischen Dolan und Osborne fühlte man sich wirklich wie in einem anderen Film. Und es war auch von den Scores ein absolut hochklassiges Match. Auf dem Weg zur 2:0-Führung checkte Caven die 158 auf eine unglaubliche Art und Weise. Triple-19, Triple-17 und Bull, ein interessanter Weg und vor allem: erfolgreich! Dies verdankte er jedoch auch Klaasen, der vor allem im zweiten Satz eine Menge Darts auf die Doppel vergab. Doch im dritten Satz sollte Dieser endlich mehr Erfolg haben. Neben unheimlich hohen Scores traf er die Doppel endlich und siegte in dem Satz ebenfalls 3:0. Somit gewannen beide Spieler ihre Sätze bis dahin immer mit 3:0. Erst im vierten Satz änderte sich das. Caven begann mit einem 115’er-Finish und legte mit einem Break direkt nach. Dem folgte dann das Rebreak. Zum ersten Mal in diesem Match gewannen beide Spieler ein Leg im selben Satz. Das brachte Caven aber nicht aus dem Konzept, und so schaffte er auch direkt wieder das nächste Break, was ihm den Sieg einbrachte. Ein unglaubliches Match, welches gefühlt so lange dauerte, wie ein Satz zwischen Osborne und Dolan. In dieser Form kann Caven bei der WM wirklich weit kommen!

Tobias Gürtler

PDC Dart WM

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