Zwei 9-Darter bringen den Ally Pally zum überkochen

Es sollte eine entspannte Nachmittagssession werden, sie entpuppte sich jedoch als mitreißendes Dartfestival. Packende Begegnungen, große Spannung und die vermeintlichen Außenseiter trumpften groß auf. Außerdem gab es zwei 9-Darter zu bestaunen. Fünf tolle Matches, die auf ihre Art allesamt faszinierten, das war Werbung für den Dartsport.

Walsh vs. Komula wie ein guter Merlot

Eine komische Art und Weise ein Match zu beschreiben, jedoch trifft es in gewisser Weise zu. Denn wie ein Merlot brauchte diese Begegnung zunächst etwas Zeit zum Reifen, bevor man es wirklich in voller Pracht genießen konnte. Die ersten drei Legs waren von beiden sehr schwach, die Scores waren niedrig, beide hatten Probleme auf die Doppel. Erst ab dem vierten Leg zog Komula das Tempo an steigerte sein Niveau merklich. Mit einem 3:2 holte sich Jarkko den ersten Satz. Das war letztendlich auch verdient.

Und der Finne sollte das Niveau halten, so zeigte er zu Beginn des zweiten Satzes direkt sechs perfekte Darts. Walsh wirkte überrascht ob des starken Auftretens seines Gegners. So schaffte er es auch im zweiten Satz nicht mitzuhalten und Komula ging mit 2:0 in Führung. Erst im dritten Satz begann „Special Brew“ ins Match zu finden, dies jedoch auch erst unter Druck. Nachdem Komula ein Break schaffte und nur noch ein Leg zum Sieg brauchte, zeigte Walsh ein Rebreak und daraufhin ein 121’er-Finish zum 1:2 in den Sätzen. Der vierte Satz sollte dann endlich einen hohen Spannungslevel erreichen. Walsh hatte erneut die Chance, das Leg seines Gegners zu gewinnen, scheiterte jedoch knapp an der Doppel-5. Komula hingegen hatte die Ruhe und ging 2:1 in Führung. Walsh glich erneut aus, verpasste aber daraufhin fünf Darts auf die Doppel, was Komula zum Matchgewinn nutzte. 3:1 hieß es am Ende aus Sicht des Finnen.

Laursen zu stark für McGarry, Jones scheidet aus

Im Vorrundenmatch der Nachmittagssession machte man einen Fehler, wenn man es verpasste. Es war Darts auf einem sehr hohen Niveau. Beide Spieler zeigten hohe Scores und ein sehr hohes Tempo. Es war zu diesem Zeitpunkt bereits klar, egal wer weiterkommt, Terry Jenkins würde es nicht leicht haben. Eine Doppelquote von 80% war beeindruckend und brachte Laursen am Ende den 4:2-Sieg ein. Eine Leistung, die er im Verlauf des Tages noch bestätigen sollte.

Im dritten Match trafen mit Wayne Jones und Kevin McDine zwei Spieler aufeinander, die immer für ein starkes Match zu haben sind. Und ein solches zeigten sie auch heute. McDine begann stark, es wirkte als wolle er Jones überrollen. Dieser stellte sich nach der Pause darauf ein und kam gestärkt zurück. So konnte er auch endlich dagegenhalten und gewann den zweiten Satz mit 3:2. McDine schien daraufhin Nerven zu zeigen, vergab Chancen auf die Doppel und so checkte Jones ein 100’er-Finish zum 2:1 in den Sätzen. Danach ließ Jones allerdings nach, McDine kam wieder zurück ins Match und schaffte erneut die Wende. Mit einem 12-Darter im letzten Satz sicherte sich Kevin McDine dann tatsächlich noch den 3:2-Sieg und die Teilnahme an der zweiten Runde.

Jenkins scheitert trotz 9-Darter am starken Laursen

Es sollte eigentlich ein lockeres Match für Jenkins werden, doch es wurde ein hart umkämpftes Aufeinandertreffen zwischen ihm und einem Dänen. Per Laursen, hatte in der Vorrunde bereits gezeigt zu was er imstande ist, holte alles aus „The Bull“ raus, und so lieferten sich beide einen Fight der Spitzenklasse.

Der Beginn des Matches deutete direkt an in welche Richtung es hier heute gehen sollte. Beide Spieler starteten perfekt. Und obwohl Jenkins direkt ins Match fand, hielt Laursen, der eine unglaubliche Ruhe ausstrahlte, ohne Probleme mit. Der eher hektisch wirkende Jenkins hatte seine liebe Not und vergab auch einen Dart auf Tops zum Legausgleich. Laursen war da, staubte ab und führte somit verdient nach Satz Nummer eins. Nach der Pause gewann Jenkins locker mit 3:0 und glich in den Sätzen aus. Danach ging es wieder umkämpft weiter, es stand 2:2 in den Legs und Jenkins hatte 102 Punkte Rest. Er traf mit dem ersten Dart auch direkt in die Triple 20, traf dann aber die einfache 15, statt die Zwei. Dieser Fehler wurde von Laursen erneut postwendend bestraft, 2:1 in den Sätzen für den Dänen. Den eigenen Satz gewann Terry erneut 3:0, sodass es wieder Unentschieden in den Sätzen stand. Hierbei checkte Jenkins auch die 170, er ist der erste, der es bei der WM 2014 schaffte.

Im letzten Satz ging es dann wieder heiß her. Beide Spieler schenkten sich nichts und nachdem Laursen sein erstes Leg erneut gewann, kam die große Stunde von Terry Jenkins. Als wenn er heute nicht schon genug überzeugt hätte, legte er noch einen drauf und schaffte das perfekte Spiel. Er ging den üblichen Weg über zwei Mal 180 und dann Triple-20, Triple-19, Doppel-12. Von diesem Aufwind getragen, wollte Jenkins den Sack nun zumachen, doch wieder mal machte der immer noch extrem ruhige Per Laursen dem Engländer einen Strich durch die Rechnung. Es stand 2:2 nach vier Legs und so war klar, man bräuchte nun zwei Legs Vorsprung zum weiterkommen. Wie so oft brachte Laursen seinen eigenen Aufschlag durch und hatte im letzten Leg dann die besseren Nerven. 4:2, daraus resultierte ein 3:2 in den Sätzen. Ein denkwürdiges Spiel ging zu Ende. Per Laursen hat einen verdienten Sieg eingefahren und wird sich auf Peter Wright in der zweiten Runde freuen. Und Terry? Der durfte auf eine Prämie von 30.000 Pfund hoffen, falls niemand sonst mehr bei dieser WM einen 9-Darter wirft, aber….



Kyle Anderson wirft 9-Darter gegen Ian White – und verliert

Nur eine Stunde später wusste Jenkins bereits, dass er sich die 30.000 Pfund teilen muss. Kyle Anderson schaffte es tatsächlich den ohnehin schon brodelnden Ally Pally zum Explodieren zu bringen. Es war das erste Leg im vierten Satz, als Anderson mit zwei 180’ern startete. Er gab seinem Bruder Beau, welcher auch an dieser WM teilnimmt, ein Handzeichen, als hätte er eine Vorahnung. Und diese Vorahnung bestätigte sich. Mit dem gleichen Weg wie Jenkins warf auch Kyle Anderson den 9-Darter und fiel jubelnd auf die Knie. Die Fans rasteten aus, konnten es auch kaum fassen. Zwei 9-Darter innerhalb einer Stunde in zwei verschiedenen Matches, unfassbar!

Anderson startete stark ins Match, setzte White direkt unter Druck und ging locker mit 1:0 in Führung. Doch ähnlich wie Wayne Jones kam White nach der Pause besser ins Spiel und glich zum 1:1 aus. In dieser Phase gewann er sechs Legs in Folge, aus 0:1 mach 2:1 in den Sätzen. Darauf folgte Andersons 9-Darter, der aber genau das verursachte, was das perfekte Spiel so häufig mit sich bringt. Die Konzentration ließ nach, White blieb auf der Höhe und gewann den Satz und das Match schließlich mit 3:1. Damit sind beide Spieler die heute einen 9-Darter warfen bereits ausgeschieden. Kurios, aber genauso erging es im letzten Jahr Dean Winstanley. Dies zeigt allerdings auch, was für eine starke Nachmittagssession uns heute geboten wurde und so erhebe ich mich und applaudiere. Vielen Dank für so viel Unterhaltung!

Tobias Gürtler

PDC Dart WM

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