Das Traum-Halbfinale steht

Am 14. Tag der WM standen zwei auf dem Papier interessante Begegnungen an. Michael van Gerwen traf hierbei auf Mark Webster und besiegte ihn letztlich verdient mit 5:3. Im letzten Viertelfinale gab es mit Wade gegen Lewis die Neuauflage des legendären Halbfinals von 2012. Das Match ging mit 5:1 deutlich an Adrian Lewis.

Mark Webster kämpfte und verlor

Es war von den Namen her wohl die klarste Angelegenheit in den Viertelfinals. „Mighty Mike“ Michael van Gerwen traf auf den Waliser Mark Webster und war haushoher Favorit. Nicht überraschend war die Führung des Niederländers, das „wie“ war aber so nicht vorherzusehen. Es war ein 3:0, so weit, so gut, aber es waren ausschließlich High Finishes zu sehen. 121, 124 und 139 checkte Michael aus und gab Webster also direkt mal einen mit. Er war sofort im Match und zeigte diese klasse Leistung auch in der Folge, ging schnell mit 3:0 auch in den Sätzen in Führung und zeigte mitunter sechs perfekte Darts. Es schien genau das einzutreffen, was alle erwarteten: Van Gerwen zieht das Ding ohne Probleme. Webster wurde daraufhin aber entspannter, nahm das Match nicht mehr ganz so ernst und so gewann er doch noch seinen Satz. Ein 108’er-Finish, ein Break und ein 144’er-Finish reichten dann aber wieder für die klare Führung von „Mighty Mike“, dem großen Favoriten auf den Titel. Das Match schien gelaufen. Das dachte sich wohl auch Michael und so ließ er ein wenig nach. Webster kam nochmal zurück, behielt seinen Satz und holte dann mit zwei Breaks sogar den von van Gerwen. Moment mal, déjà-vu! Im Match zwischen Ian White und Simon Whitlock am Vortag sah man den gleichen Verlauf und Ian kam sogar noch zum Ausgleich in den Sätzen! Sollte dies hier heute auch gelingen? Sollte Mark Webster tatsächlich so lange mit van Gerwen mithalten können? Die Antwort war: nein! Zu sicher war Michael bei High Finishes und mit Bull und Tops beendete er eine Partie welche er furios begann, aber in der er auch zu sehr schleifen ließ. Das Match ging aus Sicht von „Mighty Mike“ länger als nötig, aber letztlich setzte sich der Favorit hier ja durch. Mark Webster spielte allerdings nach langer Zeit auch mal wieder ein starkes Turnier und ging mit erhobenem Haupt aus dem Turnier. 5:3 also das Endergebnis, van Gerwen trifft im Halbfinale auf James Wade oder Adrian Lewis.

Lewis schlägt Wade deutlich

Der vom Papier her klarsten Angelegenheit der Viertelfinals, folgte die wohl engste. James Wade traf auf Adrian Lewis. Zwei Spieler, die sich in der Vergangenheit schon unglaubliche Matches lieferten und dementsprechend waren die Erwartungen immens hoch. Bitter nur, dass beide Spieler nicht ihren besten Tag erwischten. Es entwickelte sich ein sehr zähes Match, in welchem auch zu keinem Zeitpunkt Spannung aufkam. Adrian Lewis bestimmte das Geschehen, was vor allem daran lag, dass er im Gegensatz zu seinem Kontrahenten die Doppel wenigstens ab und an mal traf. Am besten fasst das Spiel wohl ein einziges Leg zusammen. Im zweiten Satz war es, Leg Nummer drei. Beide spielten bis dahin ja gar nicht so schlecht, gingen im Gleichschritt in den Finishbereich und standen dann davor, das Leg zu beenden. Wade war es, der dieses Leg eröffnete. Lewis vergab neun Breakdarts, holte sich das Leg aber dennoch. Es sagt eigentlich alles. Auch in der Folge enttäuschte das Match, es wirkte nicht wie die Begegnung zwischen der Nummer 6 und der Nummer 3 der Welt. Eher wie ein Vorrundenmatch in dem beide Spieler noch nervös vor ihrer ersten WM-Teilnahme standen. Sehr schade, von dieser Partie hatten sich alle eine Menge versprochen. Weil Wade überhaupt nicht ins Match kam, gewann Adrian am Ende deutlich 5:1 und wird damit im Halbfinale auf Michael van Gerwen treffen. Auch da werden die Erwartungen wieder hoch sein, hoffentlich kann das Match überzeugen. James Wade scheidet aus dem Turnier aus und spielte nur im Achtelfinale wirklich stark, keine gute WM für „The Machine“.

Tobias Gürtler

Dart WM 2014 ▶ Teilnehmer ▶ Auslosung ▶ Startzeiten ▶ Ergebnisse