Anderson, Painter und Whitlock erreichen das Achtelfinale

In der Nachmittagssession am zehnten Tag der Dart-WM gab es wieder drei hochinteressante Partien. Brendan Dolan traf auf Gary Anderson, Paul Nicholson musste gegen Kevin Painter ran und Simon Whitlock bekam es mit Jarkko Komula zu tun. Bei dieser WM scheint jeder Spieler die Chance auf ein Weiterkommen zu haben und dementsprechend eng erwartete man die Begegnungen. Es sollte aber ganz anders kommen.

Anderson zu stark für Dolan

Dolan gegen Anderson, beide Spieler waren stark in das Turnier gestartet, hatten ihre Gegner(Colin Osborne bzw. Mark Dudbridge) souverän jeweils mit 3:0 geschlagen. Dolan ist von der Weltrangliste her zwar der Favorit gewesen, dass Anderson tolles Dart spielen kann war aber jedem bewusst. Es blieb also spannend.

Beide Spieler holten zu Beginn des Matches ihre Legs, zeigten sich also sicher. Anderson dabei mit einem 119’er Finish, es wirkte, als würde er heute seine Problemstelle, die Doppel, im Griff haben. Dann aber vergab er die große Chance zum Break und einem daraus resultierenden ersten Satzgewinn. Da Dolan selbst aber ebenfalls das auschecken verpasste, gelang Anderson letztlich doch das Break und so ging der „Flying Scotsman“ mit 1:0 in Führung. Der zweite Satz startete dann stark aus Sicht von Gary. Wieder bekam er die Chance zum Break, dann aber wurde doch seine Schwäche auf die Doppel sichtbar. Dolan war dieses Mal zur Stelle und ging seinerseits in Führung. Anderson ließ sich davon nicht unterkriegen, startete perfekt und holte sich sein Leg. 1:1-Ausgleich. Gary war nun richtig gut im Match, Dolan aber hielt mit. Unter Druck schaffte der Nordire das 2:1, bevor auch Anderson den eigenen Aufschlag wieder ins Ziel brachte. 2:2 also in den Legs, Dolan hatte Aufschlag. Da er aber zum schlechtesten Zeitpunkt schwächelte, schaffte Anderson das 81’er-Finish und somit das 2:0 in den Sätzen.

Nach der Pause ging es mit dem dritten Satz weiter. Anderson durfte hierbei die ungeraden Legs beginnen. Dieser Satz war eine Kopie vom ersten. Beide holten bis zum 2:1 ihre Legs, ehe Anderson ein Break zum 3:1 schaffte. Somit dann auch das 3:0, die Vorentscheidung, sollte man meinen. Denn der vierte Satz schien ebenfalls eine Kopie zu werden, in diesem Falle aber vom Zweiten. Beide brachten ihre Aufschläge durch und so stand es 2:2 nach vier gespielten Legs. Wieder deutete sich das Break für Gary an, welches zum Match gereicht hätte. Doch der „Flying Scotsman“ vergab ganze vier Matchdarts, was Dolan zum 3:2 nutzte. In den Sätzen also nur noch 1:3 aus Sicht von Brendan. Sollte er ein ähnliches Comeback starten wie Kim Huybrechts am Vortag? Sollte es ihm tatsächlich gelingen das Match noch einmal spannend zu machen? Nein. Anderson fühlte sich nun angestachelt, also legte er richtig los. Obwohl Dolan nun auch wieder gut mithielt, war es eine Vorführung von Andersons Können. Dieser Satz ging ohne Gefahr mit 3:0 an Gary Anderson, welcher das Match am Ende ohne große Probleme mit 4:1 gewinnen konnte. Auf Gary wartet im Achtelfinale nun der Sieger aus dem Match zwischen Michael van Gerwen und Kevin McDine, es wird also nicht leichter, aber so ist WM!

Nicholson chancenlos gegen „The Artist“

Beide Spieler waren sehr erfolgreich in die WM gestartet. Paul Nicholson schlug hierbei Stuart Kellett mit 3:0. Ebenso deutlich gewann Kevin Painter sein Auftaktmatch gegen den deutschen Teilnehmer „Shorty“ Seyler. „The Artist“ spielte hierbei exzellentes Dart, hatte eine 82%-ige Checkoutquote und einen der besten 3-Dart-Averages in Runde eins. Kevin war somit, trotz schlechterem Rang in der Order of Merit, wohl der Favorit in dieser Partie.

Ähnlich wie Seyler startete Nicholson sehr gut in das Match. Mit einem 11-Darter beeindruckte er seinen Gegner und die Fans im Ally Pally. Es wäre aber nicht übertrieben, wenn man sagt, dass dies das größte Highlight in Nicholsons Match heute war. Painter glich direkt aus, bewies dabei, dass er einer der besten Spieler beim Auschecken ist. Darauf folgte ein Break, erneut durch Painter, aber Nicholson wehrte sich, schaffte das Rebreak. Danach verpasste es „The Asset“ aber seinen eigenen Aufschlag ins Ziel zu bringen. Dadurch gab es ein 116’er-Finish durch Kevin und das erneute Break zum 3:2. Der erste Satz ging also an „The Artist“. Nicholson wollte aber nicht aufgeben und startete mit vier perfekten Darts in den zweiten Satz. Painter hatte hierbei Aufschlag. Doch der Fakt, dass das Leg dennoch an Painter ging, erzählt die Geschichte dieses Matches perfekt. Paul vergab es zu oft, seine Chancen, wenn er sie denn bekam, zu nutzen. Ein 136’er-Finish war aber nochmal ein Schmankerl des Australiers. Es brachte ihm letztlich aber nichts ein, Painter holte sich den zweiten Satz locker mit 3:1. Satz drei wurde von Nicholson eröffnet und er behielt sein Leg. Da Painter zu konstant war und Paul ebenjene Konstanz vermissen ließ, ging auch dieser Satz mit 3:1 an Kevin Painter. Es sah nach einem Debakel für „The Asset“ aus. Und für alle Nicholson-Fans tut es mir leid, aber es kam auch so. Paul hatte Painter im vierten Satz so gut wie nichts mehr entgegenzuhalten. Er startete zwar mit einem Break, das wars dann aber auch schon wieder. Man sah Paul an, er hatte aufgegeben, seine Scores gingen deutlich in den Keller und so entstand keine echte Gefahr mehr für Kevin. „The Artist“ machte das Match also zu, gewann klar und deutlich mit 4:0 in den Sätzen. Er trifft auf den Sieger des letzten Matches der Nachmittagssession.

„The Wizard“ zaubert Komula von der Bühne

Whitlock startete mit einem 3:0 über Ross Smith in das Turnier und spielte dabei sehr ansehnliches Dart. Jarkko Komula besiegte Mark Walsh mit 3:1 und war somit der einzige Spieler in dieser Session, der schon einen Satz abgeben musste. Der Finne zeigte aber, dass mit ihm zu rechnen ist, wenn er konstant spielt.

Was soll man zu dem Match groß sagen? Komula hielt streckenweise gut mit Simon mit, schaffte gelegentlich einen Leggewinn, war aber letztlich dennoch ohne jede Chance. Whitlock spielte nach anfänglichen Problemen ein sehr starkes Dart und ließ Komulas Spiel kaum zur Entfaltung kommen. Die ersten drei Sätze waren in Windeseile vorbei, Whitlock holte hierbei neun Legs, Jarkko lediglich zwei. 3:0 war somit die Satzführung für den Australier. Erst im vierten Satz dieses Spiels konnte Komula nochmal ein wenig Druck aufbauen. Er gewann seine beiden Legs, ebenso wie Simon, und stand somit vor der Aufgabe ein Break zu schaffen. Da es also 2:2 stand, brauchte der Finne dieses auch, da ein Leggewinn von Whitlock das Aus bedeutet hätte. Komula kämpfte, hielt mit Simon mit, aber der Australier bekam trotzdem zwei Matchdarts. Er vergab aber beide! Somit doch nochmal die Chance für Jarkko, er musste auschecken! Er stellte sich Tops, hatte einen Dart und scheiterte minimal, der Dart kratzte am Draht! Sehr bitter. „The Wizard“ checkte dann direkt mit dem ersten Dart aus und gewann das Match hier ungefährdet mit 4:0. Kevin Painter gegen Simon Whitlock im Achtelfinale. Es wird mit Sicherheit ein spannendes Match, auf welches wir uns freuen können!

Tobias Gürtler

Dart WM 2014 ▶ Teilnehmer ▶ Auslosung ▶ Startzeiten ▶ Ergebnisse