Zwei deutliche Siege und ein Krimi

In der Abendsession des zehnten WM-Tages traf Wes Newton zum Start auf John Part. In dem mit Abstand ausgeglichensten Match des Tages standen sich daraufhin der Waliser Mark Webster und der Schotte John Henderson gegenüber. Zum Schluss durfte dann Michael van Gerwen ran. Sein Gegner war der Wayne Jones-Bezwinger Kevin McDine.

Wes Newton zu gut für Part

Wes Newton spielte in der ersten Runde der WM gegen Royden Lam, den Sieger aus einem der Vorrundenmatches. Wes zeigte sich dabei letztlich souverän und schlug den Mann aus Hongkong mit 3:1. John Part spielte im allerersten Spiel der diesjährigen WM und traf dabei auf den Niederländer Mareno Michels. Nach kleinen Problemen siegte der Kanadier dennoch mit 3:2. Nach einer doch eher wenig spannenden Nachmittagssession mit vielen klaren Resultaten, ging es in diesem Match genauso weiter. Newton dominierte den ersten Satz nach Belieben, John Part kam gar nicht hinterher. Der „Warrior“ holte sich den ersten Satz ungefährdet, während John nur einen Average von etwa 78 Punkten spielte. Nach der ersten Pause fing dann aber auch „Darth Maple“ an, am Match teilzunehmen. Er behielt sein Leg und führte somit den zweiten Satz an, aber nur kurz. Newton holte sein Leg ebenfalls und schaffte daraufhin ein Break dank eines 81’er-Finishes auf Bull. Dann verfehlte er die Doppel-12 bei 144 Punkten Rest, Part aber konnte daraus keinen Profit schlagen. Somit checkte Newton das Leg einfach mit der darauf folgenden Aufnahme aus und ging in den Sätzen mit 2:0 in Führung.

Nach einer weiteren Pause fing dann der dritte Satz an. Newton blieb konstant stark und holte sich sein eigenes Leg. Part schaffte dies aber auch und bekam dann zum ersten Mal in diesem Match eine echte Breakchance. 121 hatte er Rest, verfehlte dann aber mit seinem Dart die Doppel-14 denkbar knapp. Weil Wes sein Doppel aber auch nicht traf, schaffte John doch noch das Break. Am Ende sollte dies jedoch nichts nützen. Ein 111’er-Rebreak von Newton sorgte für Jubel unter den Fans im Ally Pally. Dann aber vergab er einen Dart auf die Doppel-5, es wäre das 130’er-Finish gewesen und außerdem wohl auch die Vorentscheidung. Part konnte nun also den Satz gewinnen, verfehlte Tops allerdings mit zwei Darts. Das ließ sich Newton nicht nehmen und so holte er sich doch noch Satz drei. Part dann im vierten Satz mit dem Leggewinn bei eigenem Aufschlag, Newton aber zeigte, wieso er heute als der Favorit galt. Er checkte 119 auf Bull aus und schaffte direkt im Anschluss das Break, wieder war Bullseye Teil seines Finishes. Part verpasste dann die Rebreakchance auf Bull, Wes aber vergab Matchdarts. Weil John daraufhin jedoch die Doppel-17 verpasste und mit dem vorletzten Dart die einfache 17 traf, kam Wes noch ein Mal ran und checkte letztlich die Doppel-3 zum Match! Wes Newton ist also locker mit 4:0 ins Achtelfinale eingezogen. Sein Gegner dort ist der Schotte Robert Thornton.

Webster gewinnt Krimi gegen Hendo

John Henderson war die große Überraschung in der ersten Runde. Er traf dort auf Dave Chisnall und bezwang „Chizzy“ am Ende im Entscheidungssatz mit 3:2. Auch Webster hatte es nicht einfach. Mit dem Österreicher Mensur Suljovic wartete ein richtig harter Brocken auf Mark, aber er packte ihn. Ebenfalls im Entscheidungssatz siegte Mark mit 3:2.

Das Match begann wie der Plan es vorschrieb. Henderson gewann sein Leg und Webster tat es ihm gleich. Danach aber gab es das erste Break des Spiels durch Webster. Dem folgte der Gewinn des eigenen Legs und so führte Mark Webster relativ schnell mit 1:0. Henderson wirkte, als wäre er noch nicht richtig im Match. „Spider“ hingegen war direkt drin, spielte fünf perfekte Darts und schien unantastbar heute. Es deutete sich ein ähnlich klares Match an, wie wir es den ganzen Tag schon geboten bekamen. Mark hatte dann auch ein gutes weiteres Leg, aber Hendo brachte seinen Aufschlag durch. Dann verfehlte Webster ganz knapp ein 170’er Finish, Hendo vergab aber die Chancen zum Break, sodass Webster doch 2:1 in Führung ging. John zeigte dann, dass er ein guter Spieler ist, behielt sein Leg und konnte dann tatsächlich 105 zum Break auschecken. Dadurch stand es Unentschieden nach zwei Sätzen, 1:1.

Webster zeigte nach der Pause, dass ihn das nicht störte. Er startete mit einem Break und brachte auch sein eigenes Leg durch, dadurch führte er 2:0. Mark war heute so gut wie ewig nicht mehr und so ging er durch ein 105’er-Finish zum Break auch wieder mit 2:1 in den Sätzen in Führung. Er zeigte sich auch im vierten Satz zunächst eiskalt, holte sich erneut ein Break zu Beginn. Henderson mit großen Problemen bis dahin. Dann aber holte er sein Leg und schaffte im Anschluss das Break. Ein 11-Darter im vierten Leg brachte Henderson den erneuten Ausgleich in den Sätzen, er war nun auch endlich im Match! Dies bewies er auch nach der Pause, als er sein eigenes Leg durchbrachte und dann sieben perfekte Darts spielte. Auch dieses Leg holte er sich und breakte somit Webster. Dieser war aber auch noch immer da und checkte 157 zum Rebreak, unfassbar starkes Dart war es hier inzwischen! Wie stark es war zeigte der Fakt, dass Hendo in dem Leg Druck machte, sich 32 stellte. Webster aber war wirklich gut im Match und so checkte er eben auch 157 mal eben aus. Dann wurde es aber bitter für Mark. Er wollte 124 checken, traf die Triple-20 und rutschte dann in die Triple-9 ab. Dadurch keine Chance mehr auszuchecken. John war zur Stelle, checkte 68 aus und ging damit erstmals in diesem Match in Führung. Beide spielten auf extrem hohem Niveau. Mark holte im sechsten Satz dann das erste Leg, er hatte es aber auch begonnen. Daraufhin vergab er eine Breakchance, was Henderson zum 1:1 nutzte. Im dritten Leg dieses Satzes wurde es dann wieder etwas dramatischer, Mark vergab ein 108’er-Finish. Daraufhin nutzte Hendo die Breakchance aber nicht, Mark gab ihm diese allerdings erneut. Diesmal schaffte Henderson es, er machte das Leg zu und ging 2:1 in Führung. Dies war schlimm für Webster, denn nun brauchte Henderson nur noch ein Leg zum Sieg. Mark musste also die beiden übrigen Legs dieses Satzes gewinnen. Es sah zunächst gut aus, Henderson startete mit 21 Punkten. Webster aber vergab dann drei Breakdarts. John hatte sich Tops gestellt, hatte nun also drei Matchdarts. Und er vergab sie allesamt! Das musste Webster nutzen und er tat es! Rebreak, Ausgleich, 2:2. Sein eigenes Leg holte sich Mark dann ohne Gefahr, somit auch der Ausgleich in den Sätzen, 3:3. Diese vergebenen Matchdarts taten Henderson weh!

Der letzte Satz des Spiels stand nun an, Satz Nummer sieben! Und Webster hatte inzwischen das Momentum auf seiner Seite, startete mit einem Break. John aber verdaute die vergebenen Matchdarts langsam. Ihm gelang das Rebreak und via Bull und Doppel-16 ging er mit 2:1 in Führung. Das vierte Leg des siebten Satzes war dann von beiden sehr verkrampft, man merkte die Anspannung an. Webster hatte hierbei mehr Glück und so checkte er 104 aus, 2:2! Die Spieler brauchten zwei Legs Vorsprung, also war das nächste natürlich nicht das entscheidende. Mit dem Shanghai-Finish, also der 120, ging Hendo erneut in Führung. Webster stand bei 81 Rest, der Druck war also da, er hielt ihm jedoch stand. Webster vergab dann auf Tops für das 3:3, somit also die Chance für Henderson, er stand bei 110 Rest. Er traf jedoch mit dem ersten Dart die fünf, also keine Chance mehr mit zwei Darts das Leg zu beenden. Webster traf Tops dieses Mal direkt und glich zum 3:3 aus. Die Spannung war wirklich greifbar. Henderson im siebten Leg des siebten Satzes dann mit einem Fehler, er vergab bei 107 Rest einen Dart auf Tops. Webber wusste dies zu nutzen, er schaffte ein Break! 4:3 für den Waliser, jedoch nur in den Legs. Im achten Leg dann die Chance für Webster, er hatte 108 Rest und wenig Druck. Und meine Damen und Herren, sein erster Matchdart saß! Mark Webster schlägt John Henderson in einem echten Krimi mit 4:3 in den Sätzen und darf sich auf das Achtelfinale freuen! Sein Gegner dort ist der fünffache Weltmeister Raymond van Barneveld!

„Mighty Mike“ zeigt sich formstark

Michael van Gerwen startete gut in das Turnier, besiegte den Österreicher Zoran Lerchbacher mit 3:0. „Mighty Mike“ kündigte für das Match einen 3-Dart-Average von über 100 an, dieses Versprechen konnte er da aber noch nicht einhalten. Für Kevin McDine lief es weniger reibungslos. Sein Gegner in der ersten Runde war Wayne Jones. McDine setzte sich in einem knappen Match mit 3:2 durch.

Das Match begann etwas zäh, beide hatten zu Beginn noch Probleme die Triple zu treffen. Michael holte sich das erste Leg trotz Breakchance von McDine. Auch das zweite Leg ging an den Niederländer, er vergab hierbei knapp das 170’er-Finish. Break also für van Gerwen, doch McDine gelang das Rebreak. Van Gerwen vergab hierbei einen Satzdart auf die Doppel-6. Ein erneutes Break von Michael brachte ihm dann aber den ersten Satz ein, 84 checkte er dazu aus. Ab dem zweiten Satz legten die beiden dann richtig los. Michael begann mit einem Break, McDine gelang erneut ein Rebreak und diesmal holte der Engländer auch sein eigenes Leg! Es war nun ein extrem hohes Tempo, nach acht gespielten Legs waren schon sieben 180’er geworfen. Acht Legs? Ja, denn van Gerwen glich wieder aus, 2:2. Beide starteten daraufhin perfekt, aber mehr als drei perfekte Darts gab es in diesem Match, zumindest bis zu diesem Zeitpunkt, noch nicht. Kevin McDine holte sich dieses Leg dann tatsächlich und damit holte er sich auch seinen Satz, 1:1-Ausgleich!

Nach der Pause legte van Gerwen wie gewohnt weiter los, holte sich nach perfektem Start durch einen 12-Darter das 1:0. Mit vielen 180’ern in diesem Match checkte Michael dann 118 via Bull aus und schaffte so das Break zum 2:0. Danach aber begannen seine Probleme auf die Doppel. Seine Scores waren aber so gut, dass es zunächst nichts ausmachte. Er behielt sein Leg und ging in den Sätzen somit wieder in Führung, 2:1. McDine kam überhaupt nicht hinterher in diesem Satz. Und es ging so weiter, van Gerwen startete mit dem nächsten Break zum 1:0. Durch weiterhin starke Scores brachte er auch nach weiteren Doppelproblemen das zweite Leg des vierten Satzes durch, 2:0! Dann, nach perfektem Start von Michael, legte er auch endlich mal nach. Sechs perfekte Darts zeigte „Mighty Mike“ und brachte den Satz ebenfalls mit 3:0 zu Ende. Hierbei durfte er sich aber bei Kevin bedanken, der mehrere gute Chancen zum Leggewinn liegen ließ. So stand es dann schon 3:1. Das Tempo war unfassbar hoch!

Nach der letzten Pause war McDine dann endlich wieder da. Ihm gelang zu Beginn direkt ein Break und so holte er sich sein eigenes Leg ebenfalls, trotz perfektem Start von Michael. Dieser scheiterte dann knapp an einem 164’er-Finish, machte das Leg aber dennoch zu. Ein 98’er-Finish im darauffolgenden Leg brachte dem Niederländer nochmal das Break ein, er glich wieder aus, 2:2. Im fünften Leg des fünften Satzes vergab McDine dann zwei Darts bei 76 Rest, das darf man sich aber gegen van Gerwen nicht erlauben. „Mighty Mike“ nutzte dies, checkte 64 aus und gewann das Match somit 4:1! Michael van Gerwen also im Achtelfinale, dort wartet nun der „Flying Scotsman“ Gary Anderson auf den Niederländer. Auch dieses Match dürfte temporeich werden, man kann sich also wieder auf einiges gefasst machen!

Tobias Gürtler

Dart WM 2014 ▶ Teilnehmer ▶ Auslosung ▶ Startzeiten ▶ Ergebnisse