Max Hopp verschenkt Vorsprung

Die zweite Auflage des World Series of Darts Finale fand in Glasgow statt und hatte schon in der ersten Session einige sehr interessante Partien. Aus deutscher Sicht war natürlich Max Hopp am interessantesten, der es mit Cristo Reyes zu tun bekam. Neu-Top-10-Spieler Mensur Suljovic spielte gegen Robert Thornton. Außerdem bekam es der wiedererstarkte Simon Whitlock mit Brendan Dolan zu tun.

Kleine Comebacks bestimmten den Abend

Direkt im ersten Spiel des Tages trat der einzige deutsche Teilnehmer, Max Hopp, ans Oche. Er traf auf Cristo Reyes, was eine schwierige, aber durchaus machbare Aufgabe zu sein schien. Und Max erwischte einen super Start, er holte direkt ein Break und checkte danach 161 Punkte zum 2:0. Reyes aber war auch im Spiel und konnte verkürzen. Von da an war die Partie sehr eng. Beide Spieler zeigten in ihren eigenen Legs immer wieder, dass sie nervenstark sind. Öfter standen sie unter Druck, weil der Gegner im Nacken saß, doch immer hielten sie dem stand. Max konnte sich damit bis auf 5:3 absetzen und war nur ein Leg vom Sieg entfernt. Cristo kam aber nochmal zurück, schaffte ein Break zum Ausgleich und forcierte somit das Entscheidungsleg. Das durfte Cristo beginnen und brachte es auch zum 6:5 nach Hause. Damit war das Turnier für den „Maximiser“ schon wieder beendet.

Ganz anders sah es bei Benito van de Pas aus. Der fing gegen Michael Smith gerade erst an und zeigte einen unglaublich starken Start. Ein 160’er Finish zum Break brachte den „Bullyboy“ tatsächlich ein wenig aus der Fassung. „Big Ben“ stachelte das nur noch mehr an. Der Niederländer sprintete bis zum 4:0, wofür er auch nochmal 118 Punkte auf null brachte. Doch ähnlich wie im Spiel davor, schien der zurückliegende Spieler ein Comeback zu schaffen. Smith holte drei Legs in Folge und verkürzte somit auf 3:4 aus seiner Sicht. Benito aber fing sich wieder und checkte am Ende 81 Punkte mit zwei Darts zum 6:3-Erfolg.

Mit Jelle Klaasen gegen Kim Huybrechts folgte dann eine Begegnung zweier Spieler, die gerne hohe Scores erzielen. Man erwartete entsprechend eine sehr hochklassige Partie und das wollten die Kontrahenten auch zeigen. Jelle startete super und stand nach zwölf Darts bei vier Punkten Rest, ein 13-Darter sollte es werden. Kim wollte aber auch ein Wörtchen mitreden, glich aus und besorgte mit dem ersten Break der Partie die Führung. Dann aber sollte sich herauskristallisieren, was das Problem des „Hurricane“ an diesem Tag sein sollte: die Doppelquote. Er vergab immer mal wieder Möglichkeiten und hielt, man muss es so deutlich sagen, Jelle Klaasen damit im Spiel. Der drehte die Begegnung also ein weiteres Mal und konnte dann immer wieder, dank Huybrechts, seine eigenen Legs durchbringen. Kim konnte allerdings immer antworten und so kam es zum Entscheidungsleg. Klaasen stand auf 80 Punkten Rest und Kim traf unter Druck die Doppel-10 tatsächlich mit dem ersten Versuch zum 6:5. Auch im Duell zwischen Brendan Dolan und Simon Whitlock sollte es recht knapp werden. Beide hatten zunächst ein paar Probleme ins Spiel zu finden, teilten sich die ersten beiden Legs. Dann aber explodierte Simon, der nach einem 14-Darter nur knapp ein 142’er Finish vergab. Vier perfekte Darts und ein fast 10-Darter später stand es schon 4:1 für den Australier. Nach dem 5:2 schien die Messe gelesen, erneut aber wurde der Vorsprung leichtfertig hergeschenkt. Dolan spielte glaubte weiter an sich, nutzte seine Möglichkeiten und bestrafte einen vergebenen Matchdart mit dem 5:5-Ausgleich. Im entscheidenden elften Leg war Whitlock aber der klar bessere Spieler und so sicherte er sich doch den 6:5-Erfolg.

Suljovic schwimmt weiter auf Erfolgswelle

Nach seinem überraschenden aber völlig verdienten Finaleinzug bei der Darts-EM, wollte der Spieler des Monats Oktober, Mensur Suljovic, auch im November wieder durchstarten. Seine Erstrundenpartie beim World Series of Darts Finale bestritt und dominierte er gegen Robert Thornton. Er ließ dem Schotten keine echte Chance. Man blinzelte ein Mal und schon stand es durch ein 120’er Finish 3:0 für Mensur. Er zeigte sich sehr selbstbewusst, musste sich dann aber doch bei Robert bedanken, da dieser fünf Möglichkeiten auf die Doppel liegen ließ. Das nutzte „The Gentle“ dann aber natürlich zum 4:0 und legte mit einem 116’er Finish zum 5:0 nach. Zwar vergab der Österreicher dann ein 156’er Finish zum Match, machte nur wenig später dann aber doch das 6:0 perfekt. Viel enger war es im Duell zwischen Joe Murnan und Joe Cullen. Dabei begann Murnan deutlich stärker, warf sogar sechs perfekte Darts und ging mit 2:0 in Führung. Diesen Vorsprung verspielte er allerdings, lag nur drei Legs später, auch dank eines 100’er Finishes zum Break, mit 2:3 zurück. Von da an bestimmte der Aufschlag, wer das Leg holt. Beide waren vor allem dann sicher, wenn sie anfangen durften. Vor allem Cullen war dabei sehr souverän, zeigte die eine oder andere gute Leistung. Nach zehn Legs stand es 5:5 und Cullen legte nochmal los. Mit einem 10-Darter beendete er die Partie zu seinen Gunsten und zog mit dem 6:5 in die nächste Runde ein.

Gerwyn Price spaltet die Dartwelt. Die einen finden ihn aufgrund seiner Aussagen und wohl auch Aktionen auf der Bühne, speziell gegen Adrian Lewis, nur nervig. Andere halten ihn für sehr unterhaltsam. Was man ihm aber nicht absprechen kann ist das Talent und dieses wollte er auch gegen Steve Beaton unter Beweis stellen. Weil „The Bronzed Adonis“ ein 122’er Finish vergab, konnte er auch gleich sein erstes Leg holen. Beaton schaffte dann den Ausgleich, bevor Gerwyn unter anderem mit einem 129’er Finish bis zum 4:1 sprintete. Doch wie so oft an diesem Nachmittag kam der zurückliegende Spieler nochmal heran. Steve verkürzte auf 3:4, verpasste dann aber zwei Chancen zum Ausgleich. So holte Price das 5:3 und legte wenig später zum 6:3-Sieg nach. Im letzten Spiel bekam es Daryl Gurney mit Josh Payne zu tun. Der 22-jährige Payne hat noch eine vergleichsweise kurze Vita, konnte aber bereits einige überzeugende Leistungen zeigen. So gewann er bereits ein Players Championship Turnier in Barnsley, wo ihm u.a. Siege gegen Mensur Suljovic und James Wade gelangen. Auch im Match gegen Gurney erwischte er einen guten Start, stand nach neun Darts immerhin bei 121 Punkten Rest. Doch Daryl schnappte ihm das Leg weg und legte zum 2:0 nach. Payne aber blieb sehr fokussiert und kam nur wenig später zum Ausgleich. Mit einem perfekten Start und guten Aufnahmen machte er sich für ein Break zur ersten Führung bereit. Doch plötzlich war da wieder Gurney, der mit einem 141’er Finish seinerseits mit 3:2 in Front ging. Payne blieb aber gut drin, glich direkt wieder aus, vergab dabei aber knapp ein 121’er Finish. Dann aber ließ er nach, machte kleinere Fehler. Dies nutzte Daryl natürlich aus, setzte sich auf 5:3 ab. Da kam Josh dann auch nicht mehr vorbei und so brachte Gurney die Partie letztlich mit 6:3 über die Ziellinie.

Ave 180s Finish       Ave 180s Finish
91.58 3 5/12 M.Hopp 5:6 C.Reyes 97.02 1 6/16
94.95 3 6/9 B.v.d.Pas 6:3 M.Smith 83.95 1 3/8
95.24 1 5/10 J.Klaasen 5:6 K.Huybrechts 100.80 3 6/19
92.15 0 5/11 B.Dolan 5:6 S.Whitlock 93.34 3 6/16
102.48 1 6/10 M.Suljovic 6:0 R.Thornton 96.96 4 0/10
93.38 2 5/14 J.Murnan 5:6 J.Cullen 92.85 4 6/17
97.20 2 6/7 G.Price 6:3 S.Beaton 97.59 4 3/11
94.36 2 6/11 D.Gurney 6:3 J.Payne 83.36 1 3/4

Tobias Gürtler

World Series Finals


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