Price gewinnt die World Series Finals zum zweiten Mal

Am Sonntagabend waren bei den World Series of Darts Finals nur noch vier Spieler übrig, und noch am selben Abend würde der Sieger der achten Auflage dieses Turniers feststehen. Drei der vier Halbfinalisten hatten den Wettbewerb in der Vergangenheit bereits gewonnen: James Wade im Jahr 2018, Gerwyn Price anno 2020 und Jonny Clayton im Vorjahr. Eine Premiere wäre der Turniersieg also nur für Dirk van Duijvenbode, der im zweiten Halbfinale Clayton herausforderte. Zuvor wurde zwischen Price und Wade der erste Finalist ermittelt. Das Endspiel wurde im Anschluss daran ausgetragen, alle drei Partien wurden im Modus „Best of 21 Legs“ absolviert.

Wades Aufholjagd kommt zu spät

Die Final-Session wurde also mit dem Duell zwischen dem Weltranglistenersten Gerwyn Price und dem Weltranglistenfünften James Wade eingeläutet. Gleich im allerersten Leg sicherte sich der „Iceman“ ein Break, dem er einen 12-Darter folgen ließ. Die drei daran anschließenden Legs wurden ausnahmslos mit dem Anwurf gewonnen, wobei das 170er-Finish von Wade zum 2:3 aus seiner Sicht das größte Highlight war. Nach der Pause gelang auch „The Machine“ sein erstes Break, dabei handelte es sich um einen 12-Darter. Ein 14-Darter brachte Wade anschließend den dritten Leggewinn nacheinander ein, ehe Price mit einem 130er-Highfinish dazwischenging. Diesen 12-Darter beantwortete Wade mit einem eigenen, aber auch Price verteidigte seinen Anwurf wenig später einmal mehr souverän. Der logische Zwischenstand einer bis hierhin ausgeglichenen Partie lautete somit 5:5.

Direkt nach der Pause genügten Wade für 78 Restpunkte nur zwei Darts, einen Breakdart nutzte er im darauffolgenden Leg aber nicht aus. Das machte stattdessen sein Konkurrent wenig später besser: der ehemalige Weltmeister checkte zu einem wichtigen Zeitpunkt 103 Zähler. Das damit erzielte Break gab Price zusätzlichen Auftrieb, er legte ein 80er-Finish sowie einen 11-Darter hinterher und hatte sich mit dem 9:6 erstmals einen größeren Vorsprung auf den Gegner erarbeitet. Einige Minuten später kam der Waliser dem Sieg wieder ein großes Stück näher, mit einem weiteren 12-Darter ging er den vorletzten Schritt. Noch hatte sich Wade allerdings nicht mit der Niederlage abgefunden. Nach einem 13-Darter überlebte er vier Matchdarts und schaffte das dringend benötigte Break. Da noch ein drittes Leg in Folge auf sein Konto gewandert war, hatte Wade bis auf 9:10 verkürzt. Danach setzte Price dieser Aufholjagd jedoch ein Ende. Der fünfte Matchdart steckte mitten in seiner bevorzugten Doppel-20 und brachte Price ins Finale.

Clayton verpasst die Titelverteidigung

Auf die Unterstützung der Zuschauer in Amsterdam würde sich Dirk van Duijvenbode auch im Halbfinale verlassen können. Er benötigte aber selbst eine sehr gute Leistung, um den im bisherigen Turnierverlauf bestens aufgelegten Jonny Clayton zu bezwingen. Der Niederländer erwischte einen richtig guten Start, eröffnete mit einem 13-Darter und beendete unmittelbar danach einen 12-Darter mit einem 100er-Finish über zweimal Tops. Drei eigene Fehlwürfe auf die Doppel kosteten van Duijvenbode zwar das 3:0, seinen dritten Leggewinn holte er sich nichtsdestotrotz schon wenig später durch einen weiteren 13-Darter. Das letzte Wort vor der Pause wurde aber von Clayton gesprochen, der dadurch auf 2:3 herankam. Ein souveränes 68er-Checkout brachte dem „Titan“ wieder den alten Abstand ein, ehe Clayton abermals verkürzte. Analog dazu verliefen die beiden darauffolgenden Legs, wobei van Duijvenbode nach 15 und „The Ferret“ nach 13 Würfen bei Null angelangt waren. Allerdings hielt van Duijvenbode seinen Vorsprung weiter aufrecht, er verteidigte seinen eigenen Anwurf erneut souverän und befand sich zu diesem Zeitpunkt mit 6:4 in Front.

Seinen Vorsprung baute er nach der zweiten Pause aus. Einen Fehlwurf des Gegners bestrafte van Duijvenbode mit einem 76er-Checkout. Das ließ der Titelverteidiger nicht lange auf sich sitzen, ein 120er-Highfinish verhalf ihm zum sofortigen Rebreak. Dieses bestätigte Clayton per 14-Darter, er lag aber nach wie vor in Rückstand. Das änderte sich nun: Clayton verwandelte in der Doppel-4 und hatte zum ersten Mal in dieser Partie ausgeglichen. Von langer Dauer war das aber nicht, weil Clayton im 15. Leg Tops verfehlt hatte, und van Duijvenbode auf genau diesem Doppelfeld zum nächsten Break kam. Der Weltranglisten-13. ließ diesem einen 13-Darter folgen und hatte das Endspiel mit dem 9:7 bereits in Reichweite. Durch einen starken 11-Darter kam Clayton wieder ran, doch van Duijvenbode präsentierte sich bei eigenem Anwurf einmal mehr sicher und ging per 14-Darter den vorletzten Schritt. Wenig später stand der Sieger des zweiten Halbfinals auch offiziell fest. Van Duijvenbode versenkte den zweiten Matchdart in der Doppel-20 und erreichte sein zweites Endspiel bei einem Major-Turnier. In seinem ersten beim World Grand Prix 2020 hieß sein Finalgegner ebenfalls Gerwyn Price.

Großartiges Endspiel mit dem besseren Ende für Price

Nun war es soweit: das Finale der achten Auflage des World Series Finals zwischen Gerwyn Price und Dirk van Duijvenbode stand in den Startlöchern. Die Frage war nun: würde Price seinen zweiten Titel bei diesem Event nach 2020 gewinnen, oder würde van Duijvenbode in seinem Heimatland seinen ersten Turniersieg vor TV-Kameras einfahren? Um den Pokal überreicht zu bekommen, waren zuvor elf gewonnene Legs notwendig. Beide Finalisten verteidigten ihr jeweils erstes Anwurfleg mit 14 Darts. Genau dasselbe passierte in den zwei darauffolgenden Legs: erneut gelang beiden Akteuren je ein 14-Darter. Danach konnte das erste Break notiert werden. Van Duijvenbode vergab zwei eigene Chancen und ermöglichte es dem Weltranglistenersten, mit 3:2 in Führung zu gehen. Das vorhin geschaffte Break bestätigte Price ohne jegliche Probleme. Drei Gelegenheiten, um noch ein viertes Leg hintereinander einzusammeln, nutzte der „Iceman“ allerdings nicht aus. Van Duijvenbode rettete in diesem Moment auf der doppelten 19 seinen Anwurf und erzielte dann dank eines 13-Darters stattdessen selbst das Break. Nur wenige Aufnahmen später leistete sich Price zwei weitere ungenutzte Chancen. Im zehnten Durchgang war der Waliser dann wieder erfolgreich, durch einen Treffer in der doppelten 6 glich er zum 5:5 aus.

Zurück auf der Bühne glänzte der „Titan“ mit einem 12-Darter, Price brachte seinen eigenen Anwurf ebenfalls nach Hause. Nach dem 7:6 für van Duijvenbode bekamen die Zuschauer zwei Highfinishes zu sehen: Price nahm 146 Punkte von der Scheibe, van Duijvenbode löschte 112 Zähler. Damit ging der Niederländer mit einem knappen Vorsprung im Rücken in die letzte Unterbrechung.

Im Anschluss daran geriet Price bei eigenem Anwurf unter Druck, doch er demonstrierte mit einem 121er-Bullfinish seine Klasse und hielt das Match mit dem 8:8 vollkommen offen. Eine potenzielle Schlüsselszene spielte sich im nun folgenden 17. Leg ab. Van Duijvenbode ließ eine Möglichkeit auf der Doppel-18 aus und wurde dann Zeuge, wie Price auch noch 115 Restpunkte abräumte. Der „Titan“ zeigte aber eine hervorragende Reaktion auf das Break gegen sich, der starke 11-Darter kam zum genau richtigen Zeitpunkt. Nach zwei weiteren verteidigten Anwürfen kam es, wie es sich vom Spielverlauf her angedeutet hatte: ein einziges Leg entschied jetzt über Titelgewinn oder Finalniederlage. Van Duijvenbode durfte das Entscheidungsleg zwar beginnen, punktete allerdings nicht gut genug. Price erwischte dagegen mit jeder Aufnahme mindestens ein Triplefeld und hatte nach zwölf Darts nur noch 90 Zähler übrig. Er traf die Triple-20 und gab sich auf der Doppel-15 keine Blöße – der erste Matchdart machte alles klar.

Gerwyn Price entschied ein hochklassiges und extrem spannendes Endspiel mit 11:10 für sich, gewann sein insgesamt achtes Major-Turnier und strich dafür 70.000 Pfund ein. Dirk van Duijvenbode war die Enttäuschung nach der knappen Niederlage anzusehen, er erhält noch 30.000 Pfund und wartet weiter auf den ersten großen Titel.

World Series Finals


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter