Van Gerwen gewinnt die World Series Finals 2019

Am Sonntagabend waren bei den World Series of Darts Finals nur noch vier Spieler übrig. Passend zum Austragungsort in Amsterdam waren das auch zwei Niederländer. Weltmeister Michael van Gerwen durfte man auf dieser Turnierebene erwarten, den Weltranglisten-33. Danny Noppert eher nicht. Beide wollten unterstützt vom Amsterdamer Publikum ins Endspiel einziehen: van Gerwen gegen Mensur Suljovic, Danny Noppert gegen Dave Chisnall. Alle drei verbliebenen Spiele wurden im Modus „best of 21 Legs“ ausgetragen.

Suljovic kommt unter die Räder

Im ersten Halbfinale standen sich also Michael van Gerwen und Mensur Suljovic gegenüber. Nachdem die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden löschte Mensur 70 Punkte über Triple-14 und Doppel-14. Doch van Gerwen legte dann eine Schippe drauf, antwortete mit einem 12-Darter und erzielte noch vor der Pause das erste Break der Partie. Nach der Unterbrechung baute „Mighty Mike“ seinen Vorsprung bis auf 5:2 aus. Der Wiener konnte beim Scoring in keinster Weise mithalten und brauchte Fehler seines Gegners, um Chancen zu erhalten. Genau das passierte im achten Leg: van Gerwen warf fünf Mal außen an der Doppel-16 vorbei und Mensur war mit einem 87er-Finish zur Stelle. Van Gerwen revanchierte sich aber sofort und kam per 12-Darter zum direkten Rebreak. Etwas kurios wurde es im zehnten Leg, als dem Weltmeister vier Würfe auf die Doppel-18 misslangen und er dieses Leg dennoch gewann, weil Suljovic ebenfalls vierfach patzte. Zur zweiten Pause führte der Favorit also klar mit 7:3. Suljovic kam mit zwei 180ern zurück auf die Bühne, am Ende verbuchte er mit einem 13-Darter seinen vierten Leggewinn. Es sollte aber tatsächlich sein letzter bleiben, weil die van Gerwen-Show erst jetzt so richtig losging. Der Weltranglistenerste verfehlte gerade auf der 19 kaum ein Triplefeld und hatte auch auf den Doppeln längst an Sicherheit gewonnen. Mit 13, 11, 13 und nochmal 11 Darts holte er sich auf spektakuläre Art und Weise vier Legs nacheinander, die ihn dieses Match mit 11:4 gewinnen ließen. Van Gerwen spielte im Schnitt 105 Punkte und würde im Finale bei ähnlicher Leistung nur schwer zu schlagen sein.

Chisnall holt erst auf und vergibt dann zwei Matchdarts

Nun wurde als nächstes der Finalgegner von van Gerwen gesucht. Dabei duellierten sich Barneveld-Bezwinger Dave Chisnall und Danny Noppert, der auf die Unterstützung seiner Landsleute im Publikum hoffte. Nachdem er das erste Leg abgeben musste sorgte „Noppie“ im zweiten für das erste Highlight der Partie, als er 141 Punkte von der Scheibe nahm. Chisnall war Sekunden vorher knapp an einem 170er-Finish gescheitert und patzte auch im dritten Leg einmal auf Doppel. Noppert war zur Stelle und kam per 78er-Checkout zum Break. Der Engländer schlug allerdings umgehend zurück, bestätigte dieses Break auf der Doppel-12 und nahm deswegen eine 3:2-Führung mit in die Kabine. Nach der Pause glich Noppert wieder aus, doch Chisnall gab sich beim eigenen Anwurf keine Blöße und benötigte nur 12 Würfe. Er als der Engländer im neunten Leg sechs Mal auf Doppel patzte schaffte es Noppert, ein Break zu erzielen. Mit einem 100er-Finish legte er erfolgreich nach und führte zur zweiten Unterbrechung selbst mit 6:4. Nach der Pause konnte Chisnall seinen Level wieder anheben, holte sich die Durchgänge Nummer elf und zwölf problemlos und stellte dadurch wieder Parität her. Kurz drauf holte sich „Chizzy“ ein drittes Leg in Folge und gleichzeitig auch die Führung zurück. Weil die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden hielt „Chizzy“ seinen Vorsprung auch zur letzten Pause aufrecht. Wenig später spielte Noppert dann einen starken 12-Darter, um die Partie weiter offen zu halten. „Noppie“ war jetzt in einer richtig starken Phase, als er einen weiteren 12-Darter hinterherlegte und dabei 91 Punkte auf dem Bullseye checkte. Der Niederländer legte erfolgreich nach und benötigte jetzt nur noch ein einziges Leg zum Halbfinalsieg. Doch Chisnall gab noch nicht auf, holte sich im 20. Leg das dringend benötigte Break und führte so das von ihm begonnene Entscheidungsleg herbei. Dort wurde es dann hochdramatisch: Chisnall setzte zwei Matchdarts auf der Doppel-18 in den Sand und Noppert stelle sich mit 102 Rest vors Oche. Er checkte tatsächlich auf der Doppel-20 und bejubelte den Einzug ins Finale.

Noppert hat keine Kraftreserven fürs Finale übrig

Nun kam es also in Amsterdam zu einem rein niederländischen Duell zwischen Michael van Gerwen und Danny Noppert. Während van Gerwen allein dieses Turnier schon dreimal für sich entscheiden konnte stand „Noppie“ in seinem allerersten PDC-Major-Endspiel. Finalerfahrung hatte er bei der BDO dagegen bereits gesammelt, unter anderem beim WM-Finale im Jahr 2017. Noppert sicherte sich das Auftakt mit einem guten 12-Darter, doch „Mighty Mike“ gewann sein erstes Anwurfleg ebenfalls und startete mit zwei 180ern in den dritten Durchgang. Letztlich kam er mit einem 11-Darter zum Break und hatte anschließend Glück, dass Noppert drei Breakdarts ungenutzt ließ. Stattdessen war es van Gerwen, der im fünften Leg wieder breakte und auf 4:1 erhöhte. Anders als im Turnierverlauf hatte Noppert im Finale eine bis dato schwache Chancenverwertung. So konnte er im sechsten Leg drei Fehler des Weltranglistenersten nicht ausnutzen, weil er sich selbst zwei Fehlwürfe leistete. Nachdem Noppert im darauffolgenden Leg knapp an 160 Restpunkten scheiterte war van Gerwen wieder zur Stelle und zog weiter einsam seine Kreise. „Mighty Mike“ legte einen 13-Darter hinterher und hatte mittlerweile sieben Legs in Serie eingefahren. Beim bedauernswerten Noppert lief überhaupt nichts zusammen: er zielte im neunten Leg vier weitere Male zu ungenau und verlor mehr und mehr den Anschluss. Auf der anderen Seite erwischte van Gerwen wenig später ohne jeden Druck die Doppel-15 und musste mit einer 9:1-Führung nochmals in die Pause. Zurück auf der Bühne warf der Weltmeister sieben Triple-20er nacheinander und stellte sich neun Darts 2 Restpunkte. Mit den nächsten beiden Aufnahmen konnte er die Doppel-1 jedoch nicht erwischen, sodass Noppert zum ersten Mal seit dem Auftaktleg wieder ein Erfolgserlebnis vermeldete. Danach unterlief van Gerwen kein bedeutender Fehler mehr. Er dominierte dieses Endspiel mit 11:2 und gewann neben 70.000 Pfund seinen vierten Titel bei diesem Wettbewerb. Noppert wird sich mit der gelungenen Qualifikation für den Grand Slam und 30.000 Pfund trösten können.

World Series Finals


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