MVG bestätigt Favoritenrolle

In der einzigen Nachmittagssession des World Series of Darts Finals wurden die Viertelfinals ausgetragen. Dort gab es die Neuauflage des EM-Finals zwischen Michael van Gerwen und Rob Cross. Spannung versprach auch das erneute Aufeinandertreffen zwischen Daryl Gurney und Peter Wright. James Wade bekam es erstmals in seiner Karriere mit dem an diesem Wochenende so starken Dimitri van den Bergh zu tun und Gary Anderson wollte die gute Leistung aus seinem Auftaktmatch nun auch gegen Gerwyn Price bestätigen.

Dimitri van den Bergh zu schwach auf Doppel

Dimitri van den Bergh konnte sich in den ersten beiden Runden gegen Michael Smith und Raymond van Barneveld durchsetzen, spielte dabei jeweils einen dreistelligen Punkteschnitt. Es lief für ihn bis hierhin wie am Schnürchen und auch im Match gegen James Wade erwischte er einen fantastischen Start. Die ersten drei Legs holte er sich ohne jegliche Gegenwehr, zeigte dabei unter anderem vier perfekte Darts und spielte zu dem Zeitpunkt noch einen Average von deutlich über 100 Punkten. Dann aber sollte der Wendepunkt kommen. Im vierten Leg ließ er gleich sechs Chancen auf die Doppel aus und lud damit „The Machine“ dazu ein, am Spiel teilzunehmen. Der ließ sich nicht zwei Mal bitten und nutzte die Unsicherheit vom „Dreammaker“ in den folgenden Legs gnadenlos aus. Gleich vier Legs nacheinander holte sich James, der dabei auch ein 122’er Finish auf dem Bullseye zeigte, und drehte so die Partie zu einer 4:3-Führung. Danach war es lange ausgeglichen. Dimitri fing sich wieder und versuchte mit Wade weiterhin mitzuhalten. Doch der Engländer wirkte auch in dieser Phase schon wie der kaltschnäuzigere der beiden Akteure. Immer wieder ließ van den Bergh Chancen aus, verpasste so zum Beispiel ein Break mit einem 116’er Finish, brachte auch 133 Punkte nicht ins Ziel. Auf der anderen Seite stand Wade, der 120 und 148 Punkte ins Ziel brachte und Dimitri damit ungeheuer wehtat. Passend zur Partie erfolgte die Entscheidung, nachdem van den Bergh erneut sieben Darts auf die Doppel verpasste. Wade schnappte sich dadurch das 10:6 und zog ins Halbfinale ein.

Dort wollte auch Gary Anderson hin, der es mit Gerwyn Price zu tun bekam. Gegen den Waliser hatte der zweifache Weltmeister eine ausgeglichene Bilanz, gewann drei der bisherigen fünf Duelle. Doch der Schotte erwischte einen richtig guten Beginn. Ein 104’er Finish brachte ihn direkt mit einem Break in Führung. Auch danach war er eigentlich der deutlich bessere Spieler, jedoch schaffte er es nicht, dies auch auf die Anzeigetafel zu bringen. Immer wieder ließ er beste Chancen liegen. Weil er in den folgenden vier Legs insgesamt sechs Darts auf die Doppel verpasste, konnte sich Price bis auf 4:1 absetzen, spielte aber rund zehn Punkte weniger im Schnitt. Ein 12-Darter leitete dann aber das zu erwartende Comeback des „Flying Scotsman“ ein. Er wurde sicherer beim Auschecken und kam relativ schnell wieder zum Ausgleich. Im Anschluss lauerte er auf Fehler seines Kontrahenten, fand so einen im elften Leg. Price startete perfekt, vergab allerdings ein 81’er Finish. So holte sich Anderson ein Break. Zwar glich Price postwendend wieder aus, musste dann aber einen herben Stimmungsdämpfer erleben. Er brachte sich auf 46 Punkte Rest, sah dann jedoch Gary Anderson dabei zu, wie dieser 167 Punkte zum Break ins Ziel brachte und jenes dieses Mal auch bestätigte. Mit der 8:6-Führung war klar, dass Anderson nun nur noch seine eigenen Anwürfe durchbringen müsste, um sich den Sieg zu sichern. Genau dies gelang Gary auch, der sich daher folgerichtig mit 10:8 durchsetzte.

Wright unterliegt nach Horrorstart

Es war fast schon zu früh für dieses Spiel. Michael van Gerwen und Rob Cross trafen sich in drei ihrer bisherigen sechs Duelle erst im Endspiel eines Turniers, zuletzt gerade bei der Europameisterschaft. Dieses Mal bekamen sie es bereits im Viertelfinale miteinander zu tun. Und beide erwischten einen gewohnt guten Start. Nur knapp verpasste Michael ein 130’er Finish auf dem Bullseye, sodass Cross 120 Punkte zum 1:0 ins Ziel bringen konnte. Auch ein 101’er Finish checkte „The Voltage“, jedoch musste er danach ein wenig abreißen lassen. MVG packte noch eine Schippe drauf und setzte sich ein wenig ab. Der Druck auf Cross wurde nun immer höher, er durfte seinen niederländischen Kontrahenten nicht zu weit weglaufen lassen, wollte er hier noch eine Chance haben. Beim Stand von 2:4 hatte er dann ein wenig Glück, konnte nach fünf ausgelassenen Breakchancen van Gerwens wieder auf ein leg heran kommen. Doch er traf nicht mehr so viele Triple. So schaffte er es nicht Michael sonderlich viel Angst zu machen. Ganz im Gegenteil, der Weltmeister zeigte einen tollen 11-Darter um mit 6:4 in Führung zu gehen. Danach warf Rob nochmal alles rein, verpasste aber ein 112’er Finish. So gelang Michael ein weiteres Break und die Vorentscheidung. Der Wille von Cross war gebrochen und so sammelte van Gerwen die letzten Legs im Spaziergang ein. Am Ende spielte er einen Average von 108,83 und siegte überraschend klar mit 10:4 gegen den Vize-Europameister Rob Cross.

Auch im letzten Viertelfinale gab es ein Duell, das es auch schon bei der Europameisterschaft gab. Daryl Gurney traf auf Peter Wright, konnte sich damals in Hasselt mit 10:5 relativ deutlich durchsetzen. Und auch in diesem Spiel ging es wieder gut los für „Super Chin“. Wright verpasste direkt zwei Möglichkeiten auf Doppel und so startete der Nordire mit einem Break ins Spiel. Noch bitterer war das nächste Break, welches es im dritten Leg gab. 130 Punkte brachte Gurney ins Ziel, nachdem sich Wright zuvor in Position gebracht hatte. Es lief genau wie bei der EM, die Anfangsphase gehörte ganz dem Nordiren, Wright war mit seinem Spiel nicht zufrieden. Bis auf 5:0 setzte sich Gurney ab, ehe die Pause den Lauf unterbrach und Peter Zeit gab, sich zu sammeln. Dies schien ihm auch wirklich geholfen zu haben, denn er kam furios zurück auf die Bühne. Er checkte 161 Punkte und legte im Leg darauf beinahe auch ein 167’er Finish nach. Es war nun ein komplett anderer „Snakebite“ anwesend, der seinen Rhythmus gefunden hatte und nach vier perfekten Darts mit einem 12-Darter auf 4:5 verkürzte. Erst ein 11-Darter vom ziemlich nachlassenden Gurney unterbrach diesen Lauf, brachte Daryl wieder mit 6:4 in Front. Wright war zu diesem Zeitpunkt aber einen Tick besser und schien nur kurz davor zu stehen, die Partie zu drehen. Er verkürzte auch erneut auf ein Leg, zeigte danach back-to-back 180’er. Doch zwei Möglichkeiten zum Ausgleich ließ er danach liegen. Gurney war zur Stelle und bestrafte den Schotten nach dem Auslassen eines 104’er Finishes im Anschluss direkt wieder mit einem Break zum 8:5. Die Vorentscheidung fiel nur wenig später, als Peter erneut zwei Chancen auf die Doppel verpasste. Es wäre das direkte Rebreak gewesen. So war der Weg für Gurney frei, der sich mit 9:5 in Führung setzte und daher nur noch ein Leg zum Sieg brauchte. „Snakebite“ gab zwar nicht auf und versuchte sich nochmal ran zu kämpfen, doch der Rückstand war bereits zu groß. So holte sich Daryl Gurney am Ende einen 10:7-Erfolg und komplettierte das Teilnehmerfeld des Halbfinals.

World Series Finals


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