MVG schlägt Taylor nach 0:5-Rückstand

Nachdem am ersten Tag der Shanghai Darts Masters alle Favoriten mit deutlichen Siegen in die nächste Runde einzogen, trugen diese nun das Viertelfinale aus. Dabei kam es zu einigen interessanten Duellen, aber eines überstrahlte alle: Michael van Gerwen gegen Phil Taylor. Doch auch Gary Anderson gegen Raymond van Barneveld hatte es in sich. Gerwyn Price wollte sich gegen Dave Chisnall weiter empfehlen und Peter Wright bekam es mit James Wade zu tun.

Anderson kriegt Packung von van Barneveld

Das erste Viertelfinalfinale bestritten Gary Anderson und Raymond van Barneveld. Die Fans erwarteten bei diesem Duell der beiden ehemaligen Weltmeister ein rasantes und spannendes Spiel, bekamen jedoch einen ganz und gar einseitigen Spielverlauf. Barney erwischte direkt einen blitzsauberen Start, als er 126 Punkte auf dem Bullseye auscheckte und danach, wie sollte es bei diesem Austragungsort auch anders sein, ein Shanghai-Finish zum ersten Break der Partie auspackte. Anderson versuchte zwar mitzuhalten, doch gegen den 11-Darter zum 0:3 konnte er nichts ausrichten. Seine erste Chance bekam er im vierten Leg, verpasste das 121’er Finish allerdings auf der Doppel-14. Raymond checkte 79 Punkte auf der Doppel-11 und behielt damit seine 100%-Doppelquote bei. Diese sollte im Leg darauf Geschichte sein, sein dominantes Auftreten jedoch nicht, als er sich auf 5:0 in Führung brachte und nichts auf ein mögliches Comeback von einem mäßigen „Flying Scotsman“ hindeutete. Dieser konnte jedoch zumindest den Whitewash verhindern, durfte sich allerdings bei van Barneveld bedanken, dass dieser 121 Punkte auf dem Bullseye nicht auf null brachte. Vielleicht wäre sogar noch mehr drin gewesen für Gary, doch er verpasste vier Breakdarts im darauffolgenden Leg, sodass Raymond keinerlei Probleme hatte sich das 6:1 zu sichern. Auch ein 128’er Finish verpasste Anderson wenig später, womit Barney ein Break zur Vorentscheidung holen konnte. Im eigenen Anwurf ließ er dann auch nichts mehr anbrennen und holte sich den klaren 8:1-Erfolg.

Im Anschluss trafen sich Gerwyn Price und Dave Chisnall am Oche. Dave ging hierbei als Favorit ins Spiel und erwischte auch einen richtig guten Start. Er stellte sich nach zwölf Darts auf Tops, doch der „Iceman“ hielt gut dagegen und behielt seinen Anwurf. Die Antwort von „Chizzy“ waren sieben perfekte Darts und natürlich der Ausgleich. Fast hätte er sich danach auch das Break geholt, jedoch vergab er gleich drei Möglichkeiten auf die Doppel. So blieb Price eiskalt und legte nach back-to-back 180’s sogar selbst ein Break nach. Bis hierhin wirkte Gerwyn sehr nervenstark, er konnte dem Druck seines Gegners standhalten. Dennoch wirkte es, als würde es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich Chisnall in Führung bringen konnte. Nach einer Phase von vier Breaks nacheinander stand es 4:3 für Price, ehe Chisnall dann tatsächlich mit einem ganz starken 11-Darter wieder den Ausgleich besorgte. Price vergab in der Folge dann ein 111’er Finish, sodass Dave das dritte Leg in Serie holte und erstmals führte. Von da an war der Engländer dann nicht mehr zu halten, egal wie sehr Gerwyn sich auch streckte. Ein 100’er Finish mit zwei Mal Tops gefolgt von einem 127’er Finish auf Bull zum Break brachte Chisnall endgültig auf die Siegerstraße. Bei eigenem Anwurf beendete er die Partie dann auch mit dem 8:4 und zog mit einem 103’er Average ns Halbfinale ein.

James Wade ringt Peter Wright nieder

Danach folgte das Duell, auf das alle gewartet hatten. Michael van Gerwen bekam es mit Phil Taylor zu tun. Man erwartete ein spannendes Spiel auf Augenhöhe, doch zu Beginn sah es ganz und gar nicht danach aus. Phil Taylor erwischte einen fantastischen Start und war vor allem auf die Doppel deutlich stärker als sein Gegner. Er holte sich seinen Anwurf und legte direkt ein Break nach, weil Michael fünf Darts auf Doppel vergab. Auch in der Folge hatte Phil dadurch kaum Probleme und konnte sich tatsächlich bis auf 5:0 absetzen. Zu diesem Zeitpunkt stand Phil bei klar über 100 Punkten im Schnitt, sollte in der Folge jedoch nachlassen. Zunächst kam „Mighty Mike“ zu zwei Leggewinnen durch 14-Darter, ehe Phil durch ein Break auf 6:2 erhöhte. Es war nicht mehr damit zu rechnen, dass „The Power“ dieses Spiel noch aus der Hand geben würde. Mit einem guten Score von etwa 100 Punkten im Schnitt und einer 50% Doppelquote schien er zu sicher. Michael hatte von mit 13 Versuchen auf Doppel sogar einen Mehr als Phil, jedoch zu diesem Zeitpunkt nur zwei verwertet. Der Niederländer zeigte dann aber doch, warum er Weltmeister ist. Zwei starke Legs, darunter ein 10-Darter, erhöhten den Druck auf Taylor und den Average von MVG. Er machte auch danach weiter und kam mit einem starken 106’er Finish tatsächlich zum Ausgleich. Phil behielt zunächst die Nerven, checkte 85 Punkte zum 7:6 und war damit nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Er verpasste dann aber ein 103’er Finish zum Match, wodurch Michael erneut ausglich. Gegen den Anwurf von Phil spielte er erneut druckvoll und profitierte von einer 41’er Aufnahme Taylors, die diesen auf 165 Punkte Rest brachte. Dies eröffnete Michael genügend Zeit, der sich somit locker den 8:7-Erfolg sicherte.

Das letzte Viertelfinale bestritten Peter Wright und James Wade. Den besseren Start erwischte hierbei der Schotte, der sich direkt ein Break sicherte. Dieses konnte er aber nicht bestätigen, weil er gleich fünf Darts auf Doppel vergab. Zwar holte er sich die Führung direkt wieder zurück, doch sieben perfekte Darts von James Wade legten den Grundstein für einen 10-Darter und sorgten dafür, dass auch das vierte Leg in einem Break endete. Nur weil „Snakebite“ dann 161 Punkte auf dem Bullseye nicht auschecken konnte, ging Wade danach erstmals in Führung. Ein 146’er Finish brachte Peter aber direkt wieder den Ausgleich. Auch danach ging es hochklassig weiter, beide holten sich ihre nächsten Anwürfe, auch wenn Wright ein 156’er Finish verpasste, und so konnte sich auch nach acht Legs noch niemand absetzen. Es war eine Partie auf Augenhöhe, beide spielten zu diesem Zeitpunkt rund 99 Punkte im Schnitt und schenkten sich nichts. James gelang es in dieser Phase sogar nochmal sich zu steigern. Nach vier perfekten Darts und letztlich zwei 180’ern holte er sich erneut sein Leg, ehe er mit einem 138’er Finish das Break zum 6:4 holte. Peter hatte sich zuvor mit einer 180 auf 45 Punkte Rest gestellt. Wright aber ließ sich davon überhaupt nicht raus bringen. Er startete perfekt, holte sich mit einem 13-Darter das direkte Rebreak, verpasste dann aber gleich sechs Möglichkeiten zum Ausgleich. So holte sich Wade erneut ein Break und hatte die Chance im eigenen Leg alles klar zu machen. Mit einem 75’er Finish gelang ihm dies auch und so siegte James mit 8:5 und zog ins Halbfinale ein.

Tobias Gürtler

Shanghai Darts Masters


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