Michael van Gerwen gewinnt Shanghai Masters

Am frühen Freitagabend deutscher Zeit wurden bei den Shanghai Darts Masters 2017 zunächst die Halbfinals gespielt. In der Vorschlussrunde kam es dabei zur Neuauflage des letztjährigen Finals zwischen Michael van Gerwen und James Wade. Außerdem trafen die im Viertelfinale so starken Raymond van Barneveld und Dave Chisnall aufeinander. Die Sieger dieser Duelle spielten direkt im Anschluss den diesjährigen Sieger aus.

Chisnall mit 137’er Finish ins Endspiel

Im ersten Halbfinale gab es das Duell zwischen Raymond van Barneveld und Dave Chisnall. Dort erwischte der Engländer den besseren Start, als er direkt mit einem Break startete und dieses auch bestätigen konnte. In der Folge fand Raymond dann auch ins Spiel, hatte aber vor allem in den Legs von „Chizzy“ echte Probleme ein für ihn nun notwendiges Break zu schaffen. So war es meist sogar eher Dave, der drohte sich noch weiter abzusetzen. So auch im fünften Leg, als er sich auf 32 Punkte Rest brachte und Raymond den Druck hatte, auschecken zu müssen. Dies tat er zwar, doch nach vier perfekten Darts holte sich Dave zunächst das 4:2, ehe er auch noch ein Break nachlegen konnte. Nun hatte van Barneveld keine Wahl mehr und musste kommen. Weil Dave vier Chancen auf ein Break vergab, kam der Niederländer auch tatsächlich wieder auf ein Leg heran. Danach verpasste es Barney aber den Druck auf Dave hoch zu halten und so konnte dieser relativ locker die 6:4-Führung holen und sich darüber auch die Selbstsicherheit holen, die er zu verlieren schien. Dave breakte Raymond dann erneut, der allerdings eine super Antwort parat hatte. Er stellte sich nach 12 Darts auf 40 Punkte Rest. Doch Dave blieb eiskalt und brachte 137 Punkte auf null. Durch den 8:4-Erfolg zog also tatsächlich Chisnall ins Finale ein.

Der Gegner wurde im Spiel Michael van Gerwen gegen James Wade ermittelt. Dort erwischte James überraschend den besseren Start und brachte sich durch ein 120’er Finish und wenig später mit einem Break 2:0 in Führung. Doch wie schon im Viertelfinale kam Michael umso stärker zurück. Weil „The Machine“ ein 160’er Finish vergab, konnte MVG zwei Mal 84 Punkte sowie ein 130’er Finish auschecken und das Spiel so zu seinen Gunsten drehen. Ein brillanter 12-Darter mit 143’er Finish erhöhte die Führung noch weiter. In dieser Phase hatte Wade es schwer, ein wirkliches Problem für van Gerwen zu werden. Immer wieder konnte er sich zwar vielversprechend positionieren, doch bevor er überhaupt eine Chance auf ein Doppel bekam, war „Mighty Mike“ meist schon fertig. So setzte sich der Niederländer durch sechs Leggewinne hintereinander bis auf 6:2 ab und setzte seinen Gegner damit immens unter Druck. Dieser riss sich zunächst nochmal zusammen, holte sich mal wieder ein Leg. Doch nachdem Michael van Gerwen sich die 7:3-Führung sicherte, war ein Comeback von James sehr unwahrscheinlich. Er bemühte sich zwar, hatte auch nochmal die Möglichkeit ein Leg zu holen, verpasste jedoch ein 101’er Finish auf der Doppel-12. Michael nutzte dies eiskalt aus und sicherte sich mit dem 8:3 den Finaleinzug.

Weltmeister lässt „Chizzy“ keine Chance

Das Endspiel bestritten damit Dave Chisnall und Michael van Gerwen. Es war bereits das achte Turnierfinale, welches die beiden gegeneinander bestritten. Noch nie konnte dabei Dave am Ende als Sieger vom Oche gehen. Insgesamt gewann er nur neun der bisher 48 Duelle mit dem Niederländer und so ging Michael als klarer Favorit ins Spiel. Und der Niederländer erwischte auch den klar besseren Start. Er holte sich ungefährdet seinen ersten Anwurf und auch das erste Break. Chisnall war zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht im Spiel, warf nur rund 78 Punkte im Schnitt. Dies änderte sich auch in den nächsten Legs nicht. Dave wirkte nervös und nicht wirklich an einen Sieg gegen den Weltmeister zu glauben. „Chizzy“ zeigte zwar eine minimale Formkurve nach oben, war aber dennoch immer ganz weit weg von Michael, der sich schnell ein weiteres Break zum 4:0 schnappte und einen ganz lockeren 15-Darter zum 5:0 zeigte. Dave hatte im sechsten Leg dann tatsächlich seinen ersten Wurf auf ein Doppel, als er 121 Punkte auf dem Bullseye auschecken wollte. Er verfehlte dies jedoch und so brachte „Mighty Mike“ 84 Punkte zum 12-Darter und nächsten Break auf null. Auch danach blieb Michael gnadenlos, zeigte sechs perfekte Darts und sicherte sich damit das 7:0. Die Entscheidung war natürlich längst gefallen, die einzige Frage war nur ob Chisnall noch den Whitewash würde verhindern können. Dies war ihm jedoch nicht mehr vergönnt. Michael holte sich auch das achte Leg und checkte dafür nochmal 114 Punkte zur Titelverteidigung. Am Ende gewann der Weltmeister also locker 8:0 und holte sich erneut den Turniersieg.

Tobias Gürtler

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