Gary Anderson gewinnt Perth Masters

Der dritte Tag der Perth Darts Masters 2017 war der Tag der Entscheidungen. Zunächst wurden die beiden Halbfinals gespielt. Dort gab es zwei sehr interessante Duelle zwischen Gary Anderson und James Wade sowie Raymond van Barneveld und dem auf die Doppel an diesem Wochenende so starken Daryl Gurney. Im Anschluss an die Vorschlussrunde wurde auch gleich das Endspiel ausgetragen, wo der Champion und damit Nachfolger von Michael van Gerwen ermittelt wurde.

Gurney verpasst das Endspiel

Ein kleines Jubiläum erlebten Gary Anderson und James Wade. Sie machten mit ihrem insgesamt 50. Match gegeneinander den Anfang an diesem Tag. In der Gesamtstatistik hat Anderson die Nase mit 29 Siegen vorn, fünf der letzten acht Spiele gingen allerdings an James Wade, der auch eigentlich den besseren Start erwischte. Schon im ersten Leg bekam er aber, nachdem er sich auf Tops gestellt hatte, ein 160’er Finish von Anderson ins Gesicht, sodass der Schotte sein Leg so gerade noch ins Ziel brachte. Auch danach blieb Wade aber stärker, hatte immer wieder Chancen, nur traf er einfach die Doppel nicht. So lag er nach fünf Legs mit 1:4 hinten, hatte nur einen von acht Darts zum Checkout genutzt. Zunächst konnte Gary den Vorsprung bis zum 5:2 auch halten, dann aber wurde Wade auf die Doppel sicherer. Er holte sich drei Legs in Folge und kam so zum Ausgleich. Allerdings wurden die Fans Zeuge von einem Phänomen, das im Dartsport nicht unbekannt ist. Oftmals rennen Spieler einem Rückstand hinterher, schaffen es auch ihn aufzuholen, können dann allerdings die Konzentration nicht mehr hoch halten und nachlegen. So auch in diesem Spiel, was Gary, allerdings auch durch gute Leistungen zu einer 8:5-Führung nutzen konnte. Doch Wade gab nicht auf, wieder setzte er zum Comeback an und setzte den „Flying Scotsman“ unter Druck. Dieser antwortete mit vier perfekten Darts und einem 12-Darter, doch auf die Doppel wurde der Schotte immer schwächer. Inzwischen hatte James sogar eine bessere Quote und schaffte auf diese Weise mit einem 96’er Finish sogar den 9:9-Ausgleich. Anderson aber behielt die Nerven. Er brachte sein eigenes Leg durch und weil Wade bei eigenem Anwurf zu wenige Triple traf, holte sich Anderson trotz vergebenem 170’er Finish doch noch den 11:9-Sieg.

Danach waren Raymond van Barneveld und Daryl Gurney an der Reihe. Das Duell gab es erst zum vierten Mal, Barney hatte mit 2:1 in der Statistik knapp die Nase vorn. Und er startete auch direkt richtig gut und holte sich mit einem 110’er Finish das Break. Diesem sollte Gurney auch lange hinterherlaufen. Es war eigentlich von Beginn an eine ausgeglichene Partie, bei der zunächst beide vor allem in den eigenen Legs auch unter Druck sehr souverän waren. So ging Raymond mit 4:2 in Führung und hatte erst dann mal wieder die Möglichkeiten zum nächsten Break. Diese beiden verpasste der Niederländer allerdings, sodass Daryl weiterhin dran bleiben konnte. Nach einem 96’er Finish von van Barneveld, zeigte „Super Chin“ dann, dass er dies auch kann. Damit holte er das 5:6 und sollte wenig später mit einem Feuerwerk das Break zum Ausgleich schaffen. Raymond vergab zunächst einen Dart auf Doppel, dann war Daryl Gurney zur Stelle. Er brachte 158 Punkte auf null und erzielte so das 6:6, legte einen perfekten Start und seine erstmalige Führung nach. In dieser Phase lief das Spiel plötzlich komplett in die Richtung des Nordiren. Nur durch ein brillantes 143’er Finish von Barney unterbrochen, holte sich Daryl weitere Legs und schien nach einem Break zum 9:7 bereits der sichere Sieger zu sein. Raymond aber holte sich, nur weil Daryl ein 150’er vergab, doch das direkte Rebreak. Dies brachte Gurney jedoch nicht aus dem Konzept, er spielte stark weiter und brachte sich durch das nächste Break auf 10:8 in Front. Es fehlte noch ein Leg zum Sieg. Doch wieder war van Barneveld zur Stelle. Er verkürzte und glich wenig später sogar aus. Das Entscheidungsleg musste her und dort spielte Daryl weiterhin sehr ruhig. Er brachte sich auf Tops und bekam drei Darts zum Match, vergab sie dann jedoch alle. Raymond bewies seine ganze Klasse, als er dann 87 Punkte mit zwei Darts auf null bringen und sich so ohne eine einzige 180 den 11:10-Sieg sichern konnte.

Anderson holt seinen fünften Titel

Im Endspiel standen sich somit Gary Anderson und Raymond van Barneveld gegenüber. Die Statistik zwischen den beiden ist sehr ausgeglichen und auch im Jahr 2017 ging es hin und her. Fünf Mal trafen sie sich in diesem Jahr bereits und wechselten sich mit dem Siegen ab. Der Reihenfolge nach, wäre Raymond van Barneveld wieder an der Reihe gewesen. Und er startete auch sehr gut und holte sich direkt sein Leg. Doch noch besser verlief die Anfangsphase von Gary, der vor allem in den Scores überlegen war. In seinen Legs ließ er nichts anbrennen, zudem setzte er Raymond in dessen ordentlich unter Druck. Nachdem der Niederländer ein 156’er Finish sowie zwei weitere Chancen auf Doppel vergab, war Gary auch zur Stelle und ging mit dem ersten Break in Führung. Zu dieser Zeit spielte der „Flying Scotsman“ mit 113 Punkten auch 13 Punkte im Schnitt mehr als sein Kontrahent. Es sollte jedoch in dieser Phase nicht das einzige Break sein. Gary machte plötzlich Fehler in seinen Anwürfen und verpasste einige Doppel. Gleich sechs an der Zahl, passend dazu, im sechsten Leg. So kam Raymond immer wieder zum Ausgleich.

Doch die Highlights waren weiterhin eine Sache von Anderson, der 136 Punkte ins Ziel brachte. Bitter wurde es dann im neunten und zehnten Leg, als Raymond zwei Mal nacheinander ein 116’er Finish verpasste. Weder auf der Doppel-18 noch auf Tops wollte es funktionieren, so gingen beide Legs an Gary, der damit das Break bestätigte und mit 6:4 in Führung ging. Der Druck auf Barney war damit natürlich enorm gestiegen, doch damit schien er umgehen zu können. Er blieb in seinen Legs zunächst cool, zeigte sogar einen 12-Darter samt 121’er Finish auf dem Bullseye. Der fünffache Weltmeister machte nun richtig Druck, doch Gary war weiterhin in der Lage seine eigenen Legs durchzubringen. Barney konnte sich strecken wie er wollte, er bekam gar nicht erst die Chance. Im 16. Leg stellte er sich dann 60 Punkte Rest, doch Gary blieb eiskalt und holte sich mit einem 72’er Zwei-Dart-Finish ein weiteres Break. Beinahe hätte er daraufhin 164 Punkte zum Match auf null gebracht, verpasste jedoch knapp der Bullseye. Weil Barney jedoch 170 Punkte nicht auschecken konnte, holte sich Anderson mit dem 11:7 doch noch seinen insgesamt bereits fünften Titel auf der World Series of Darts Tour.

Perth Darts Masters


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