Nordic Darts Masters 2024, Viertelfinals: die üblichen Verdächtigen und ein nordischer Vertreter kämpfen um den Einzug ins Halbfinale

Weiter geht es mit dem Nordic Darts Masters 2024, am zweiten Tag standen am frühen Abend zunächst die Viertelfinals an, bevor auch die Halbfinals ausgetragen und schlussendlich der Kampf um den Titel eingeläutet werden sollte. Und so hieß es auch am heutigen Samstagabend: Velkommen til København, vidunderlige Danmarks hovedstad.

Das Nordic Darts Masters findet seit 2021 im Forum Kopenhagen statt, einer Veranstaltungshalle, welche sich in Frederiksberg befindet, einer von 29 Kommunen der Region Hovedstaden, befindlich auf der Insel Sjælland, westlich der Kopenhagener Innenstadt. Frederiksberg ist vollständig von Kopenhagener Stadtgebiet umgeben und gemeinhin bildet diese Kommune zusammen mit Kopenhagen und Gentofte die Hauptstadt Dänemarks (Hovedstaden).

Mitte September 2021 standen sich hier im Finale des Nordic Darts Masters, Michael van Gerwen und Fallon Sherrock gegenüber, „Mighty Mike“ entschied das Endspiel mit 11:7 für sich. Im Jahr darauf wurde das Turnier zum zweiten Mal ausgetragen, diesmal Mitte Juni, Dimitri Van den Bergh besiegte im Finalmatch Gary Anderson mit 11:5. 2023 wurde das Nordic Darts Masters in das letzte Drittel des Januars vorverlegt, da standen Peter Wright und Gerwyn Price im Finale, auch diesmal lautete das Ergebnis 11:5. Peter Wright war der Glückliche, der Pokal und Siegerscheck entgegennehmen durfte.

Am gestrigen Abend dürfte Peter Wright somit der Unglücklichste gewesen sein, denn er war der einzige PDC Top-Ten-Profi, obendrein als Titelverteidiger, der sein Spiel gegen einen nordischen Qualifikanten, und zwar gegen den Schweden Johan Engström, verloren hatte. In den anderen Partien setzte sich jeweils der Favorit durch. Das bedeutete, neben Johan Engström, sollten wir heute Abend die gestern absolut souverän auftretenden Spieler, Dimitri Van den Bergh und Nathan Aspinall, den ein wenig wechselhaft agierenden Stephen Bunting, den wiedererstarkten Gerwyn Price, die hochklassig auftrumpfenden Akteure, Michael Smith und Rob Cross sowie den konstant brillanten Luke Humphries wiedersehen.

Mit Charakter zurück in die Erfolgsspur

Auch das Viertelfinale wurde im Best-of-11-Legs Modus entschieden und den Anfang machten Gerwyn Price und Dimitri Van den Bergh. Auch heute zeigte sich Gerwyn Price wieder in prächtiger Spiellaune, nachdem er das Ausbullen für sich entschieden hatte, räumte er auch die ersten beiden Legs ohne extravagante Umschweife ab, 2:0. Im ersten Durchgang war Dimitri Van den Bergh mit der 140 als Vorbereitung zwar noch relativ nah ans mögliche Checkout herangekommen, aber der Waliser ließ keine Rückkehr ans Oche zu. Ähnliches passierte im zweiten Durchgang, Van den Bergh verpasste seinen einzigen Versuch aufs Doppel, dies bestrafte Gerwyn Price mit dem passenden Set-up-Shot (121) und der dementsprechenden Vollendung, 2:0. Im dritten Leg setzte Dimitri Van den Bergh das bis dahin genussträchtigste Highlight: der 12-Darter inklusive 164er-Finish, welches er mit zweimal Triple-19 und Bullseye herausnahm, verdiente reichlich Applaus, 1:2. Da war der Belgier traurigerweise aber auch schon wieder am Ende seines Darts-Lateins angelangt, denn fortan spielte nur noch einer und der hieß: Gerwyn Price. Mit konstantem Scoring und treffsicherem Checkout sicherte sich der „Iceman“ das vierte Leg zum 3:1. Im fünften Durchgang packte er Aufnahmen von 120 – 134 – 180 – 67 aus, summa summarum ergab das den 12-Darter zum 4:1. In Durchgang Sechs ließ sich Gerwyn Price ziemlich viel Zeit beim Auschecken, insgesamt waren es sieben Pfeile aufs Doppel, doch zum Break und zum 5:1 genügten sie allemal. Beim Versuch, im siebten Leg die 136 zu löschen, misslang lediglich der Wurf auf die Double-8. Kein Problem, mit dem nächsten Dart war auch die verbliebene Acht ausradiert. Mit einem hochverdienten 6:1-Erfolg zog Gerwyn Price ins Halbfinale ein.

Ziemlich beste Freunde … aber nicht beim Wurf aufs Board

Im Anschluss betraten Michael Smith und Nathan Aspinall die Kopenhagener Bühne, zwei die sich blendend verstehen, auch mal gemeinsam Urlaub machen, aber – wie Michael Smith einst unterstrich – privat und Wettkampf sehr wohl auseinanderhalten können. Nach seinem Totalausfall in New York, hatte sich Michael Smith gestern wieder mit der gewohnten Brillanz gezeigt und alles vergessen lassen, was im Madison Square Garden schief gelaufen war. Und auch heute Abend sah man den eigentlichen „Bully Boy“ in Aktion, der mit wie üblich geschmeidiger Treffsicherheit das Board malträtierte. Mit Anwurf räumte er souverän die ersten drei Legs ab, 3:0. Nathan Aspinall wusste, er muss das große Besteck auffahren, wollte er nicht vollkommen untergehen. Daher zog er im vierten Durchgang den 11-Darter aus dem Ärmel, die Belohnung für dieses Glanzstück lautete: 1:3. Doch schon im fünften Durchgang konnte „The Asp“ das Besteck wieder in den Schrank zurückräumen, Michael Smith war nah dran, das High Finish von 138 Punkten herauszunehmen. Obwohl die 24 als Rest verharrte, eine Aufnahme später war auch dieses überflüssige Kleinod passé, 4:1. Nathan Aspinall bäumte sich im sechsten Durchgang nochmals mit aller Kraft auf, selbst das 150er-Checkout wäre drin gewesen, doch auch wenn die Double-18 nicht auf Anhieb funktionierte, das 2:4 gelang ihm trotzdem. Aber Michael Smith zeigte am heutigen Abend absolute Entschlossenheit und ließ auch im siebten Durchgang nichts anbrennen, 5:2. In Durchgang Acht wehrte sich Nathan Aspinall ein weiteres Mal verzweifelt gegen die drohende Niederlage, schaffte dabei das 3:5, im neunten Leg nahm er jedoch ausgerechnet beim Restbetrag von 182 Punkten das Maximum heraus, was den 32-Jährigen aus Stockport ins „Madhouse“ zwang. Drei Pfeile jenseits der Double-1, damit öffnete Nathan Aspinall seinem Kontrahenten Tür und Tor. Der Weg über die Ziellinie war frei und Michael Smith brauchte nicht lange, um die Fährte zum Sieg aufzunehmen. 6:3 und der nächste Halbfinalteilnehmer stand fest.

Wenn man so richtig in Fahrt kommt und kaum zu stoppen ist

Auch Rob Cross wusste gestern durchaus zu überzeugen, während Stephen Bunting zwar streckenweise großartig unterwegs war, jedoch seinen Gegner auch oft genug wieder ins Spiel zurückließ. Heute standen sich die beiden im Viertelfinale gegenüber, und Rob Cross schien exakt da weiterzumachen, wo er gestern aufgehört hatte. Mit Anwurf und 13-Darter war das 1:0 im Nu ausgemacht. Das wusste Stephen Bunting zu unterbieten, mit zwölf Würfen nahm er 140 – 97 – 140 – 124 (T20, T14, D11) heraus, Ausgleich 1:1. Dann legte Rob Cross einen eleganten Zwischenspurt ein, drei rasante Leggewinne in Folge und es stand 4:1. Im fünften Durchgang hatte auch er das High Finish, 114 (20, T18, D20) im Repertoire, man wollte dem Zuschauer schließlich etwas bieten. Stephen Bunting grätschte im sechsten Durchgang mit dem 13-Darter dazwischen, mit der dritten Aufnahme präsentierte er dabei auch eine nicht allzu häufig favorisierte 162 (dreimal Triple-18), damit verkürzte er nochmal auf 2:4. Im siebten Durchgang sah sich „The Bullet“ mit dem „Big Fish“ konfrontiert, doch die 170 scheiterte am Bullseye. Der eine will den „Big Fish“, der andere will „nur“ das Leg. Während Stephen Bunting die verbliebenen 25 Restpunkte mit drei Pfeilen nicht in den Griff bekam, holte sich Rob Cross den Leggewinn. Mit sechs Würfen aufs Doppel, ein wenig umständlich, aber nur das Ergebnis zählt und das hieß 5:2. Das achte Leg begann Stephen Bunting, doch die Fehler häuften sich und das Board verzeiht nun mal nichts. In seinem üblichen entspannten Stil stahl Rob Cross seinem Gegner das Anwurfleg und ehe der sich versah, war das Spiel auch schon wieder vorbei. 6:2 für Rob Cross.

Die letzte Hoffnung des Nordens ausgerechnet gegen den Weltranglistenersten

Das letzte Viertelfinale machten Luke Humphries und Johan Engström unter sich aus, kein leichtes Los also, für den Überraschungssieger des ersten Spieltags. Obwohl, genau genommen gab es am heutigen Tag auch kein wirklich leichtes Los mehr. Luke Humphries ließ es relativ ruhig angehen, in gediegenem Tempo holte er sich gegen den Anwurf das 1:0. Auch bei der Bestätigung des eben errungenen Breaks war noch nicht wirklich Geschwindigkeit im Spiel, zumindest wenn man das Ganze in Relation zum gewöhnlich schwindelerregenden Humphries-Speed setzt. 2:0. Spätestens ab Durchgang Drei hatte „Cool Hand Luke“ den Turbo angeworfen, mit zwölf Darts verbuchte er das 3:0. Bemerkenswerterweise lasen sich dabei seine Aufnahmen wie folgt: 180 – 140 – 134 – 47. Warum dies bemerkenswert ist? Ein Blick auf Durchgang Vier gibt darauf die Antwort. Hier erzielte Luke Humphries Aufnahmen von 140 – 180 – 134 – 47. Mit fast identischem Verlauf hatte sich der Weltranglistenerste Leg Drei und Vier geschnappt und baute somit seinen Vorsprung auf 4:0 aus. Im fünften Durchgang durfte Johan Engström auch mal kurz mitspielen, der Schwede zeigte hier einen ausgesprochen respektablen 13-Darter mit gekonntem Set-up-Shot (134), der Gegner auf der 137, also noch einigermaßen weit entfernt vom Checkout, so konnte Johan Engström zumindest den „White Wash“ verhindern, 1:4. Doch dann war Luke Humphries wieder zur Stelle, mit zwei weiteren soliden Leggewinnen deckelte der Engländer den 6:4 Sieg über den letztverbliebenen nordischen Vertreter.

Damit war das Halbfinale komplettiert, das in Kürze starten sollte.

Nordic Darts Masters


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