Corey Cadby wirft van Barneveld raus

Das Wochenende stand ganz im Zeichen der Melbourne Darts Masters, die bereits am ersten Tag einige hochinteressante Partien zu bieten hatte. Der Junioren-Weltmeister und Finalist vom vergangenen World Series Event in Auckland, Corey Cadby, bekam es mit Raymond van Barneveld zu tun. Der Sieger von Auckland, Kyle Anderson, traf auf Landsmann Simon Whitlock und Phil Taylor bekam es mit dem World Cup-erfahrenen Cody Harris zu tun.

David Platt verpasst 9-Darter knapp

Das erste Spiel bestritten Daryl Gurney und der Australier Dave Marland, der außerhalb seiner Heimat noch nicht sonderlich viel Erfahrung gesammelt hat. Dies war mit ein Faktor, der die Partie letztlich entscheiden sollte. Marland begann richtig stark, zeigte fantastische Scores, konnte aber im ersten Leg noch nicht auf die Doppel werfen. Doch er machte zunächst weiter und blieb cool, schien sein Leg ganz locker ins Ziel bringen zu können. Auf die Doppel vergab er jedoch insgesamt vier Möglichkeiten und so schnappte Gurney eiskalt zu. Der Nordire setzte sich mit einer 100%-Doppelquote auf 3:0 ab und hatte ab diesem Zeitpunkt seinen Gegner gebrochen. Dave schien keine Hoffnung mehr auf ein Comeback zu haben und schaute zu, wie „Super Chin“ nochmal eine Schippe drauf legte. Er checkte 132 auf Bull und brachte auch 110 ins Ziel. Erst im sechsten Leg vergab er eine Chance auf ein Doppel, checkte die 100 Punkte aber trotzdem zum 6:0-Sieg. Ähnlich locker wollte auch Peter Wright in die nächste Runde einziehen. Mit Rhys Mathewson hatte auch er einen machbaren Gegner und konnte sich sogar erlauben in der Anfangsphase noch relativ schwach zu spielen. „Snakebite“ brauchte ein bisschen um ins Spiel zu finden, hatte aber dennoch keine sonderlich große Gegenwehr, brachte sich somit relativ schnell mit 3:0 in Führung. Nun wurde Wright auch etwas stärker, doch überraschenderweise konnte auch Mathewson nochmal etwas zulegen. Jedoch verpasste er zwei Möglichkeiten auf die Doppel, um erstmals zu verkürzen. So setzte sich Wright bis auf 5:0 ab und hatte dann die Chance mit einem 155’er Finish auf Bull die Partie zu entscheiden. Dies misslang ihm jedoch und weil er zwei weitere Matchdarts liegen ließ, verhinderte Rhys den Whitewash. Ein schönes 118’er Finish war dann sogar nochmal ein nettes Highlight für den Australier, der jedoch für ein ernstes Comeback im achten Leg erneut zwei Darts auf die Doppel verpasste. So holte sich Wright doch noch den 6:2-Sieg und folgte Gurney in die zweite Runde.

James Wade erreichte in Auckland das Halbfinale und wollte auch in Melbourne mindestens bis in die Vorschlussrunde. Auf dem Weg dorthin bekam er es jedoch direkt mit Koha Kokiri zu tun, der bei der WM 2016 antrat und von Beginn an eine sehr ansprechende Leistung bot. Er vergab jedoch ein 121’er Finish und drei weitere Chancen, sodass Wade seinen Anwurf mit einem 104’er Finish behalten konnte. Auch im Leg darauf war Kokiri besser, versaute sich das Leg jedoch nach sieben verpassten Doppelchancen erneut selbst. Nach dem Break von Wade blieb Kokiri jedoch ruhig. Er war zu diesem Zeitpunkt der eindeutig bessere Spieler und wollte dies nun auch an die Anzeigetafel bringen. Der Neuseeländer war vor allem in seinen eigenen Legs nun sehr sicher und machte immer wieder Druck auf „The Machine“, wenn dieser ein Leg begann. Durch ein 116’er Finish von Kokiri stand es nach sieben Legs 4:3 und Kokiri sollte dann tatsächlich die großen Chancen zum Ausgleich bekommen. Jedoch konnte er drei ganze Aufnahmen nicht nutzen. So brachte Wade seinen sechsten Dart auf ein Doppel ins Ziel und checkte wenig später 84 Punkte zum 6:3-Erfolg. Auch für Michael Smith sah es gegen den Engländer David Platt in der ersten Runde zunächst gar nicht gut aus. Platt, der bei der vergangenen Weltmeisterschaft in Runde eins an Phil Taylor scheiterte, legte los wie die Feuerwehr und holte sich direkt ein Break. Dann warf er plötzlich zwei 180’er und hatte die Chance zum perfekten Spiel. Auch die Triple-20 und die Triple-19 saßen im Anschluss, die Doppel-12 verpasste er jedoch knapp. So wurde es letztlich ein 10-Darter, was ihn allerdings ein wenig raus zu bringen schien. Smith konnte dies nutzen und holte sich die folgenden drei Legs, checkte 113 Punkte um in Führung zu gehen. Auch das 4:2 ging an Smith, David schien einfach platt zu sein. Doch er versuchte es nochmal, machte wieder ein wenig mehr Druck. So konnte er sich letztlich aber nur noch ein Leg holen, ein 106’er Finish brachte Michael Smith am Ende den 6:3-Sieg ein.

Taylor mit Geduld in die zweite Runde


Phil Taylor bekam es danach mit Cody Harris zu tun, welcher vor allem durch seine starken Auftritte bei den letzten beiden World Cups aufgefallen war. Der Neuseeländer wollte auch gegen den Rekordweltmeister eine gute Rolle spielen und zeigte dies auch von Anfang an. Zwar konnte er „The Power“ in dessen Legs zunächst noch nicht unter Druck setzen, zeigte aber unter anderem mit einem 126’er Finish, dass er bei eigenem Anwurf sicher war. Im fünften Leg hatte er es dann auch geschafft Taylor zu einem Finish zu zwingen. Cody hatte sich auf Tops gestellt und so mussten die 76 Punkte bei Phil weg. Dies gelang ihm auch, doch in der Folge blieb es weiterhin sehr eng zwischen den beiden. Erst im achten Leg gelang es Taylor dann doch mal ein Break zu schaffen und so den Vorteil auf seine Seite zu ziehen. Seine Geduld hatte sich ausgezahlt, denn weil Harris einen Dart zum Rebreak verpasste, holte sich Phil wenig später den 6:3-Sieg.

Eine schwierige Aufgabe hatte auch Raymond van Barneveld vor sich, der es mit Corey Cadby zu tun bekam. Dass der Juniorenweltmeister eines der aktuell größten Talente ist, hatte er längst bewiesen, nicht zuletzt mit seinem Sieg über Phil Taylor und dem Finaleinzug bei den Auckland Darts Masters in der vergangenen Woche. Entsprechend konzentriert musste Raymond zu Werke gehen, was zu Beginn auch ganz gut zu klappen schien. Beide Spieler konnten in ihren eigenen Legs immer wieder das entscheidende Doppel treffen. Erste Breakchancen gab es im fünften leg, als Barney ganze acht Darts auf Doppel vergab. Cadby aber vergab deren vier, wodurch Raymond auch da sein Leg behalten konnte. Nach acht Legs stand es somit 4:4 und van Barneveld musste nun wieder sein Leg nach Hause bringen. Allerdings verpasste er eine Chance auf Doppel und Cadby war sofort zur Stelle. Davon angestachelt spielte der Australier auch noch einen kompromisslosen 12-Darter zum Abschluss und warf Raymond mit dem 6:4 aus dem Turnier.

Gary Anderson bekam es danach mit Justin Thompson zu tun. Nach seinem frühen Aus in Auckland gegen den späteren Sieger Kyle Anderson, wollte er es an diesem Tag besser machen, erwischte aber einen schwachen Start. Thompson holte sich direkt ein Break und ging in Führung. Gary glich zwar direkt wieder aus, allerdings wirkte er noch nicht sonderlich gut im Spiel zu sein. Eine Schlüsselszene sollte im vierten Leg folgen. Dort hatte Anderson die Chance zu einem Break, vergab jedoch ein 127’er Finish und sechs weitere Möglichkeiten, sodass Justin doch ausglich. Dies aber weckte Anderson anscheinend auf. Danach präsentierte er sich plötzlich viel sicherer und zeigte ein 170’er Finish zum 3:2. Back-to-back 180’s ebneten dann den Weg in Richtung Ziellinie, die er mit einer von da an hundertprozentigen Doppelquote schnell erreichte. Am Ende siegte der Schotte mit 6:2 und zog in die zweite Runde ein. Im letzten Spiel des Tages kam es dann zum direkten Duell zweier Australier. Auckland-Sieger Kyle Anderson bekam es mit Simon Whitlock zu tun und wollte seinen Erfolg aus der Vorwoche natürlich wiederholen. Doch schon im ersten Leg musste er mit ansehen, wie Simon 122 Punkte auf dem Bullseye auscheckte. Nur weil er danach 130, ebenfalls auf Bull, vergab, konnte Kyle ausgleichen. Doch auch in der Folge blieb der „Wizard“ ziemlich souverän und nutzte Fehler seines Kontrahenten gnadenlos aus. So konnte er sich auch dank zweier Breaks bis auf 5:1 absetzen und damit sehr schnell für die Vorentscheidung sorgen. Kyle spielte keineswegs schlecht, jedoch zeigte Whitlock einfach eine bärenstarke Leistung mit deutlich über 100 Punkten im Schnitt. Am Ende siegte er nach sechs perfekten Darts mit 6:1 und warf damit den Auckland-Sieger aus dem Turnier.

Melbourne Darts Masters


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