„Dreammaker“ lebt seinen Traum

In der Nachmittagssession konnte sich kein deutscher Starter durchsetzen und so machten die Favoriten den Sieger unter sich aus. Die Distanz wurde auf Best of 15 Legs erhöht und der letzte deutschsprachige Akteur, Österreichs Mensur Suljovic, bekam es mit Weltmeister Rob Cross zu tun. Favorit Michael van Gerwen traf auf Dimitri van den Bergh und der zweifache Weltmeister Gary Anderson spielte gegen Jamie Lewis. Außerdem durfte die Legende Raymond van Barneveld nochmal ran, performte gegen „Snakebite“ Peter Wright.

Michael van Gerwen zu schwach für van den Bergh

Die erste Viertelfinalbegegnung bestritten Gary Anderson und Jamie Lewis. Lewis war nach seiner tollen Leistung bei der vergangenen WM, bei der er überraschend das Halbfinale erreichte, ein wenig abgetaucht und schaffte es nur selten an diesen Erfolg anzuknüpfen. Was ihm aber gelang, war sein erster Sieg über Gary Anderson. Diesem wollte er auf Schalke einen zweiten folgen lassen, sah sich zu Beginn aber einem Feuerwerk von Anderson ausgesetzt. Der Schotte startete mit vier perfekten Darts ins erste Leg und schnappte sich mit einem 12-Darter die Führung, die er durch ein Break auch noch ausbauen konnte. Lewis aber biss sich zurück ins Spiel. Auch weil Anderson ein 80’er Finish verpasste, bekam „Rasta“ die Möglichkeit ebenjenes Finish selbst auszuchecken und schaffte dies auch souverän. Nach diesem Rebreak hatte der Waliser mehr Selbstvertrauen und erhöhte den Druck auf seinen Kontrahenten. Er vergab zwar ein 101’er Finish, doch zum Ausgleich kam er trotzdem und weil es so schön war, führte er seinen Lauf einfach fort. Er holte sich letztlich vier Legs in Serie und führte die Partie zu diesem Zeitpunkt sehr fokussiert und vor allem kontrolliert. Gary hingegen sah man die Unzufriedenheit an. Nachdem beide ein 126’er Finish auf dem Bullseye vergaben, quälte sich der „Flying Scotsman“ auf der Doppel-1 zum Anschluss, sah sich wenig später dann aber doch wieder mit zwei Legs in Rückstand. Trotzdem wurde er wieder stärker. Er merkte, dass Jamie begann ein wenig nachzulassen und genau darauf hatte Anderson gewartet. Er schnappte sich sein eigenes Leg und holte sich im Anschluss nach back-to-back 180’ern das Break zum 5:5-Ausgleich. Bitter für Lewis, der auf Tops gewartet hatte. Mit seinem dritten Leg in Folge holte sich Anderson wieder die Führung, doch Lewis gelang es den Lauf zu unterbrechen und selbst nochmal einen Zahn zuzulegen. Sie warfen sich die 140’er um die Ohren, Kleinigkeiten entschieden in der Schlussphase. Lewis war es, der kleine Fehler einstreute und so Gary die Möglichkeit gab die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden. Diese nutzte Anderson auch, der sich am Ende mit 8:6 durchsetzte und dabei einen guten Average von über 102 Punkten spielte.

Im nächsten Duell trafen die beiden Spieler aufeinander, die in der ersten Runde die höchsten Averages spielten. Wie zu erwarten war das zum einen der Weltranglistenerste Michael van Gerwen mit 106 Punkten. Noch besser war aber Dimitri van den Bergh, der gegen Martin Schindler knapp 110 Punkte im Schnitt warf. Das Spiel durfte Dimitri eröffnen, der den Wurf auf das Bullseye gewonnen hatte und auch wenn Michael eine starke 171 warf, kam diese zu spät um van den Bergh noch zu gefährden. In der Anfangsphase ging es hin und her. Auf ein tolles 130’er Finish von van Gerwen, folgte wieder ein brillantes Leg vom „Dreammaker“, der in den eigenen Anwürfen ruhig zu blieben schien. Nachdem beide perfekt ins vierte Leg starteten glich MVG wieder aus, ehe die Partie eine überraschende Wendung nahm. Der Niederländer startete mit 170 und 177 Punkten, also sechs perfekten Darts, ins fünfte Leg, konnte dieses aber nicht gewinnen. Dimitri nutzte die Doppelfehler seines Kontrahenten mit einem 70’er Finish eiskalt aus und legte im Anschluss einen echten Lauf hin. Er holte sich das erste Break der Partie und nachdem van Gerwen trotz zwei Treffern ins Bullseye ein 132’er Finish verpasste, erhöhte er gar auf 5:2. Die Überraschung schien möglich, doch dass Michael auch Comebacks kann ist bekannt und so schien der 12-Darter zum 3:5 aus seiner Sicht der Start eines solchen zu sein. Es kam jedoch anders. Dimitri blieb weiter überraschend cool, während „Mighty Mike“ Probleme hatte gut in die Legs zu kommen. Es fehlten die Triple und so konnte er nur zum Ende raus immer wieder ein wenig Druck machen. Zu spät allerdings um van den Bergh zu verunsichern, der eine unheimliche Konstanz und Doppelstärke an den Tag legte. Im elften Leg warf der Belgier seine dritte 180 und mit dieser läutete er das Ende der Partie ein. Er versenkte ohne jeglichen Druck seinen zweiten Matchdart und schlug damit tatsächlich Michael van Gerwen mit 8:3. Es war der erste Sieg von van den Bergh über den Weltranglistenersten im fünften Duell.

Wright und Suljovic gewinnen im Entscheidungsleg

Peter Wright hatte in diesem Jahr eine Schwächephase. In dieser Zeit verlor er auch drei von vier Duellen mit Raymond van Barneveld. Jedoch hat er sich aus diesem Tief wieder heraus gekämpft und so ging er hochmotiviert in das insgesamt 25. Aufeinandertreffen der beiden. Der Schotte startete auch direkt mit einem Break, vergab dann aber gleich fünf Möglichkeiten auf die Doppel um dieses zu bestätigen. So glich Raymond aus, doch der Niederländer war zu Beginn der Partie alles andere als gut im Spiel. Peter hatte keine Probleme sich mit einem 11-Darter wieder in Führung zu bringen und im Anschluss durch ein 130’er Finish auch weiter abzusetzen. Die Unzufriedenheit von van Barneveld war deutlich sichtbar. So schlug er im fünften Leg nach einem abgerutschten Dart wütend mit den Armen gegen die Oberschenkel, da er nicht das ans Board brachte, was er sich vorgenommen hatte. Peter wollte diese Phase natürlich ausnutzen und tat seinem Kontrahenten weh wo er nur konnte. Raymond stellte sich zum Beispiel mit einer 131 auf 56 Punkte Rest, doch Wright checkte als Antwort einfach 156 Punkte zu einem weiteren Break. Bis auf 5:1 brachte er sich in Front und spielte dabei einen 110’er Average. Dann schlich sich ein Gast mit auf die Bühne und störte häufiger den Wurf der beiden Akteure. Allerdings war es kein Fan, sondern eine Motte, die dort umherflatterte. Dies schien Peter tatsächlich etwas zu stören und van Barneveld versuchte nochmal das Comeback. Zwar lag er mit 2:6 schon fast aussichtslos zurück, doch er zeigte einen tollen 11-Darter und spielte mit knapp 107 Punkten ebenfalls einen starken Schnitt. Unter Druck verpasste Wright in der Folge auch ein paar Doppel und so verkürzte Barney auf 5:6, ehe Peter mit einem 121’er Finish auch mal wieder ein Leg für sich entschied. Obwohl er danach perfekt startete, brachte er das Leg aber nicht nach Hause und so kam Raymond nach dem ersten vergebenen Matchdart Peters tatsächlich noch zum 7:7. Das Entscheidungsleg durfte der Niederländer sogar beginnen, doch zwei Aufnahmen ohne Triple waren dann zu wenig. Die beiden 140’er von Wright waren der Grundstein um dieses Leg zum 8:7-Sieg einzutüten und ins Halbfinale einzuziehen.

Im vierten Viertelfinale durfte dann der letzte deutschsprachige Akteur wieder ran. Mensur Suljovic bekam es mit Weltmeister Rob Cross zu tun, den er in den bisher sechs Duellen lediglich ein Mal, beim Masters diesen Jahres, bezwingen konnte. Die mäßige Leistung von Cross aus der ersten Runde, machte dem Österreicher aber Hoffnung. Der Start lief allerdings nicht so gut für „The Gentle“, der im ersten Leg ein 91’er Finish vergab und so direkt ein Break kassierte. Auch im Leg drauf war er unzufrieden, rutschte hier und da in die kleinen Felder ab. Weil Cross aber beim Auschecken schwächelte glich Mensur aus und bestrafte weiteres Auslassen der Doppelfelder, indem er sich selbst erstmals in Führung setzte. In der Folge spielten beide vor allem in den eigenen Anwürfen sehr souverän. So konterte Mensur eine 180 von Cross im fünften Leg mit einer selbigen und erhöhte letztlich auf 3:2, „Voltage“ kam aber ohne Gefahr wieder zum Ausgleich. Mensur verpasste daraufhin ein 106’er Finish und so bekam Cross doch mal wieder eine Breakchance. Der Engländer traf die Doppel-16 jedoch nicht und so zog Suljovic den Kopf nochmal aus der Schlinge. Nur knapp vergab er im Anschluss ein 161’er Finish auf dem Bullseye, schnappte sich dann aber trotzdem das Break zum 5:3 und hatte den Vorteil auf seiner Seite. Cross musste nun liefern und genau das tat er, als er Mensur mit dem Rebreak dafür bestrafte, dass dieser auch im neunten Leg das Bullseye verpasste. Noch bitterer lief es für den Österreicher wenig später, als er perfekt startete, aber sechs Versuche auf die Doppel ungenutzt ließ. Rob konnte nicht anders als zum 5:5 auszugleichen und die Uhr wieder auf null zu stellen. Nachdem beide ihre eigenen Anwürfe ins Ziel bringen konnten, erhöhte Cross mit dem Break zum 7:6 den Druck auf Suljovic. Diesem hielt Mensur locker stand, zeigte deutlich bessere Scores als sein Gegner und erzwang mit dem Rebreak das Entscheidungsleg. Dieses wurde von Suljovic eröffnet, der zum perfekten Zeitpunkt eine 180 warf und sich 83 Punkte Rest stellte. Da Cross sich im Anschluss auf 64 stellte, blieb der Druck aber groß. Die Triple-17 saß für Mensur und mit seinem zweiten Matchdart brachte er die 83 zum 8:7 auf null, zog damit ins Halbfinale ein.

German Darts Masters


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