Bunting bezwingt Anderson im Tie-Break – Wade, Van Veen und Clayton weiter
Der vierte Spieltag des World Matchplay in Blackpool brachte packende Duelle und eine historische Besonderheit: Erstmals in der Geschichte eines PDC-Majors stellten die Niederlande mehr Teilnehmer in den Achtelfinals als England. Mit Michael van Gerwen, Danny Noppert, Gian van Veen, Jermaine Wattimena, Dirk van Duijvenbode und Wessel Nijman waren sechs Niederländer vertreten - die Hälfte davon griff heute in das Geschehen ein.
Van Veen dominiert gegen Noppert
Das erste Match des Abends war ein rein niederländisches Duell zwischen Gian van Veen und Danny Noppert. Der junge „GVV“ zeigte erneut, warum er zu den aufstrebenden Talenten der PDC gehört. Nach einem langsamen Start und einem 2:3-Rückstand beschleunigte Van Veen das Tempo und zog mit sieben gewonnenen Legs in Folge davon. Besonders beeindruckend waren seine hohen Finishes – darunter ein 150er- und ein 120er-Checkout. Am Ende stand ein souveräner 11:5-Erfolg.
Noppert, der anfangs noch gute Ansätze zeigte, verlor im Mittelspiel die Kontrolle und konnte Van Veens Lauf nicht stoppen. Für den amtierenden Juniorenweltmeister geht es nun im Viertelfinale gegen James Wade weiter.
„Gegen Danny zu spielen, ist immer schwierig, weil wir uns gut kennen. Aber ich habe meine Chancen genutzt“, sagte Van Veen danach zurückhaltend über seinen Trainingspartner.
Gian van Veen | 11:5 | Danny Noppert |
94,94 | Average | 94,59 |
4 | 180s | 4 |
150 | High Finish | 112 |
3 | 100+ Checkouts | 1 |
44% | Finishing | 33% |
Wade zu stark für Nijman
James Wade steht nach einem abgeklärten Auftritt ebenfalls in der Runde der letzten Acht. Gegen den niederländischen Debütanten Wessel Nijman war die Partie zu Beginn ausgeglichen, bis „The Machine“ mit drei hohen Checkouts (108, 121 und 126) davonzog. Der 2007er-Champion überzeugte dabei vor allem auf die Doppel und gewann schließlich mit 11:5.
„Es geht nicht um Averages. Es geht darum, Chancen zu nutzen – und das habe ich heute gemacht“, so Wade, der zum 13. Mal das Viertelfinale in Blackpool erreichte.
James Wade | 11:5 | Wessel Nijman |
102,53 | Average | 94,78 |
5 | 180s | 3 |
126 | High Finish | 121 |
3 | 100+ Checkouts | 1 |
65% | Finishing | 71% |
Bunting gewinnt Nervenduell gegen Anderson
Stephen Bunting setzte sich in einer nervenaufreibenden Partie gegen Gary Anderson durch und steht erstmals seit 2019 wieder im Viertelfinale. Anderson begann stärker und führte zwischenzeitlich mit 6:4, doch Bunting antwortete mit vier gewonnenen Legs in Serie und stellte auf 8:6. Dabei verpasste „The Bullet“ nur knapp einen Neundarter - sein Pfeil steckte hauchdünn neben der Doppel-12.
Anderson glich mit zwei 13-Dartern noch einmal auf 10:10 aus und zwang die Partie in den Tiebreak. Dort behielt Bunting die Ruhe, gewann zunächst ein Leg in 16 Darts und machte anschließend mit einem 112er-Checkout den Sack zu. „Ich war unglaublich nervös. Gary ist einfach eine Legende, da ist das alles andere als einfach“, gab Bunting danach zu.
Stephen Bunting | 12:10 | Gary Anderson |
92,71 | Average | 91,70 |
8 | 180s | 7 |
118 | High Finish | 76 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
28% | Finishing | 26% |
Clayton hält De Deckers Comeback stand
Jonny Clayton und Mike De Decker lieferten sich ein wechselhaftes Match. Der Waliser, der in Runde eins gegen Martin Schindler noch auf ganzer Linie überzeugt hatte, kämpfte diesmal mit sich selbst. Dennoch zog er mit 8:4 davon, ehe De Decker mit zwei 12-Dart-Legs verkürzte. Clayton blieb jedoch cool und sicherte sich mit insgesamt neun 180ern und einem 11:8-Erfolg den Einzug ins Viertelfinale.
„Ich war nicht zufrieden mit meinem Spiel, aber Hauptsache, ich bin weiter“, fasste Clayton zusammen, der damit zum zweiten Mal das Viertelfinale des World Matchplay erreicht.
Jonny Clayton | 11:8 | Mike De Decker |
93,41 | Average | 92,62 |
9 | 180s | 5 |
81 | High Finish | 130 |
0 | 100+ Checkouts | 2 |
37% | Finishing | 42% |
Am Mittwochabend wird die zweite Hälfte der Achtelfinals ausgespielt. Dabei trifft der Turnierfavorit Luke Littler auf Jermaine Wattimena. Außerdem spielen Michael van Gerwen gegen Josh Rock, Gerwyn Price gegen Chris Dobey sowie Andrew Gilding gegen Dirk van Duijvenbode. Im Anschluss stehen alle Viertelfinal-Paarungen fest.