Zwei Thriller, ein Finale: Wade und Littler setzen sich durch
Am Samstagabend standen im Empress Ballroom von Blackpool die Halbfinals des World Matchplay 2025 auf dem Programm – und die Zuschauer bekamen packende Unterhaltung geboten. Mit James Wade und Luke Littler setzten sich zwei Spieler durch, die unterschiedlicher kaum sein könnten – der Routinier und der Shootingstar. Beide Partien boten dramatische Wendungen, historische Momente und ein hohes Niveau über die volle Distanz.
Marathon am Oche: Wade ringt Clayton nach 38 Legs nieder
Im ersten Halbfinale des Abends setzte sich James „The Machine“ Wade in einer dramatischen Partie mit 20:18 nach Verlängerung gegen Jonny Clayton durch. Die Begegnung entwickelte sich zum längsten Halbfinale in der Geschichte des Turniers.
Wade erwischte den besseren Start, legte ein frühes Break vor und glänzte mit einem 161er-Finish zum 7:3. Doch Clayton blieb dran, verkürzte mit einem eigenen 161er-Checkout und sorgte später mit zwei 120er-Finishes für Aufsehen. Zwischenzeitlich führte Wade komfortabel mit 16:10, ehe Clayton mit sechs Legs in Folge zum 16:16 ausglich.
In der entscheidenden Phase gelang Wade erneut ein 161er-Checkout zur Führung, bevor sich beide Spieler die Legs teilten. Beim Stand von 19:18 hatte Clayton die Chance auf den Ausgleich, vergab jedoch zwei Darts auf Doppel. Wade nutzte diese Gelegenheit und traf schließlich die Doppel-9 zum Matchgewinn.
„Ich bin einfach froh, dass ich das noch nach Hause gebracht habe“, erklärte Wade danach knapp. Mit diesem Sieg steht er erstmals seit 2015 wieder im Finale des World Matchplay.
James Wade | 20:18 | Jonny Clayton |
101,79 | Average | 100,97 |
8 | 180s | 9 |
161 | High Finish | 161 |
2 | 100+ Checkouts | 4 |
56% | Finishing | 44% |
Littler dreht Rückstand gegen Rock und schreibt Geschichte
Im zweiten Halbfinale traf der amtierende Weltmeister Luke Littler auf den Nordiren Josh Rock. Die Partie begann mit einem Paukenschlag: Rock gewann die ersten fünf Legs und nutzte die Schwächen seines Gegners konsequent aus.
Doch Littler fand allmählich ins Spiel – und wie: Im achten Leg gelang ihm ein 9-Darter, nachdem beide Spieler zuvor jeweils zwei 180er geworfen hatten. Das perfekte Leg war nicht nur ein Highlight, sondern auch ein Wendepunkt.
Zur Pause führte Rock noch mit 9:6, doch Littler legte einen Zwischenspurt hin und drehte die Partie mit fünf Legs in Folge zum 11:9. Rock blieb dran, glänzte mit einem 170er-Finish und einem 120er-Checkout, doch Littler ließ sich nicht mehr aus der Spur bringen.
Mit insgesamt 29 geworfenen 180ern stellten die beiden einen neuen Rekord für ein Match beim World Matchplay auf. Littler gewann schließlich mit 17:14 und steht damit erstmals im Finale dieses prestigeträchtigen Turniers.
„Ich musste mich nach dem Rückstand neu sortieren, aber als ich vorn lag, fühlte ich mich sicher“, sagte Littler nach dem Spiel.
Luke Littler | 17:14 | Josh Rock |
107,50 | Average | 104,15 |
15 | 180s | 14 |
141 | High Finish | 170 |
1 | 100+ Checkouts | 2 |
35% | Finishing | 34% |
Am Sonntagabend kommt es zum Generationenduell: James Wade, der das Turnier bereits 2007 gewann, trifft auf Luke Littler, der bei Wades erstem Finaleinzug noch nicht geboren war. Es ist eine Neuauflage des UK Open-Finals vom März, das Littler deutlich für sich entschied. Doch Wade hat in Blackpool bewiesen, dass mit ihm jederzeit zu rechnen ist.